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[Gespräche] Episode 26 – Chaos!

Jochen: Achim, Achim.
Achim: Jochen, Jochen.
Jochen: Du, also wenn ich hier rausschaue.
Achim: Oha.
Jochen: Geiles Wetter. Du, super hier draußen. Schau hier schön gerade auf den Busbahnhof mit lauter gelben Berliner Bussen.
Achim: Das ist ja super.
Jochen: Das ist unglaublich. Da kommen gleich gerade nochmal zwei an. Du, das totale Chaos ist es da, wirklich.
Achim: Ah, jetzt verstehe ich.
Jochen: Ja.
Achim: Eine geschickte Einleitung in unser Thema.
Jochen: Ja, genau, genau. Ja, wir haben natürlich heute das Thema Chaos, ne? Und deswegen ist jetzt auch dieser Podcast heute so ein bisschen chaotisch, passend zum Thema. Ja und Chaos ist natürlich so eine Sache, die uns allen mal widerfährt, ne? Achim?
Achim: Siehst du, das ist immer so schön. Da kann man sich bei allem Chaos darauf verlassen, dass immer als erstes eine Frage kommt.
Jochen: Ja.
Achim: Achim, wie siehst du das denn? Was machst du denn, wenn das und das los ist.
Jochen: Genau.
Achim: Da kann ich die Uhr nachstellen.
Jochen: Ja, kannst du mal sehen.
Achim: Das finde ich super.
Jochen: Ja, du weißt dann immer gleich Bescheid. Aber ich weiß immer, dass du das souverän irgendwie lösen wirst das Thema, wenn ich dich das frage.
Achim: Ja, ich bin jedes Mal am Schwitzen, weil ich denke, „Oh Gott, jetzt kommt wieder irgendeine Frage, auf die ich irgendwas schlaues antworten muss“.
Jochen: Ja, ich sehe das, der ganze Angstschweiß, der kommt hier schon rüber.
Achim: Ja, so also, ich würde sagen, wir kommen mal wieder zurück zum Thema. Übers Chaos, ne?
Jochen: Richtig, richtig, richtig.
Achim: Das Chaos hat System, ja.
Jochen: Ich mein, ich kann ja mal berichten. Mir ging es so, das ist ja auch der Grund, warum wir diesen Podcast, also Podcast-Folge machen, dass ich sozusagen die letzte Woche, die letzten Tage – die letzte Woche, die letzten Jahre, Monate – nein, nur die letzten Tage in so einem Zustand von Chaos gerutscht bin.
Also jeder kennt das vielleicht, dass es so Dinge gibt, die einen irgendwie extrem belasten. Also mich belasten zum Beispiel diese kleinen alltäglichen Miniaufgaben, wie zum Beispiel irgendein Schreiben fertig machen oder irgendwie irgendwo anrufen, Termin machen für zum Beispiel die Zahnprophylaxe. Das sind Dinge, wenn ich davon sechs / sieben Stück auf einmal habe und die dann so geballt auf mich zukommen und dann ist noch irgendwas anderes, was so ein bisschen aus dem Ruder läuft, dann entsteht bei mir ganz schnell Chaos. Da muss jetzt nicht viel dazukommen; da ist vielleicht noch dann die Frau unzufrieden und dann ist vielleicht irgendwie hat es nicht ganz mit einem Projekt so geklappt, wie man sich das vorgestellt hat und dann entsteht so ein Chaosball, könnte man sagen, ja?
Achim: Also meinst du, in deinem Kopf ist so ein bisschen das Gefühl, dass du denkst, „Oh Gott, jetzt irgendwie das ist passiert, da muss ich dran denken, das muss ich tun, da ist was“.
Jochen: Genau, genau.
Achim: Und ich weiß, jetzt irgendwie fühlt man sich so ein bisschen, ja, fast hätte ich gesagt jetzt irgendwie hilflos, beziehungsweise ein bisschen überfordert in dem Moment.
Jochen: Ja.
Achim: Man denkt so, „Ach Gott, wie soll ich das jetzt alles auf die Reihe kriegen?“.
Jochen: Genau. Für mich ist es so, ich muss immer die Dinge irgendwie für mich lösen, also auch sowas einfaches, wie irgendwo anrufen, muss ich irgendwie lösen. Also ich bin da wie so ein kleiner Detektiv, der dann überlegt, „Wie mache ich das denn jetzt am besten?“.
Achim: Ich hab einen Lösungsvorschlag.
Jochen: Ein anderer würde einfach anrufen, ja?
Achim: Das stimmt.
Jochen: Ja, ja, ja.
Achim: Wäre eine Möglichkeit.
Jochen: Ja, ja, ja. Genau, genau, genau. Und deswegen gibt es dann bei mir auch ganz viele Prozesse, weil mir das das Leben unglaublich vereinfacht, weil da muss ich nicht nachdenken, da mach ich einfach Prozess X. Jedes Mal, wenn ich zum Beispiel zum Friseur gehe, dann, wenn sie mich da zum Friseurstuhl führen, dann sage ich, „Halt, stopp, erst der Folgetermin“, so.
Achim: Ja, da hätte ich einen Lösungsvorschlag für dich.
Jochen: Ja?
Achim: Weil warum machst du das mit der Zahnprophylaxe nicht genauso? So mache ich das zum Beispiel.
Jochen: Ja, das habe ich jetzt auch, habe ich jetzt, glaube ich, auch so gemacht, aber das Problem ist, dass die bis dahin noch den Kalender noch nicht geführt haben. Ich mach das einmal im Jahr und bis dahin ist der Kalender bei denen gar nicht geführt.
Achim: Ach so.
Jochen: Das heißt, sie können mir maximal irgendwie ein Schreiben schicken. Das ist dann aber wieder ein Problem, weil dann muss ich ja wieder mich trotzdem drum kümmern, ne?
Achim: Ok gut.
Jochen: Also idealerweise würde ich auch einfach gerne natürlich einen Folgetermin machen, klar.
Achim: Ja, gut.
Jochen: Aber gut, da springt dann sozusagen dieser Teil von mir an, der die Sachen lösen möchte und der ist dann komplett überfordert, weil wenn du sieben Sachen auf einmal lösen willst, dann hast du ein Problem. Das ist dann so eine leichte Überforderung, die dann einfach innerlich irgendwie stattfindet.
Achim: Ich kenn das noch ein bisschen auch aus einer anderen Perspektive. Das ist mir tatsächlich auch, deshalb passt das Thema auch so gut, jetzt gerade in den letzten anderthalb / zwei Wochen so ein bisschen ist das aufgestaut, hat sich das aufgestaut, würde ich sagen.
Jochen: Ich dachte schon die letzten anderthalb Stunden.
Achim: Das auch, ja. Aber ich hab ja so ein, ich meine, haben vielleicht wahrscheinlich viele, aber ich hab so ein schickes Büchlein, was ich fast überall mit mir hinschleppe, wo ich alles reinschreibe, was ich so zu tun habe oder woran ich denken will und muss und teilweise auch bis wann, wobei ich bei Dingen, die ein bestimmtes Timing haben, meist das irgendwie in einen elektronischen Kalender schreibe, damit ich das nicht vergesse und daran erinnert werde. Aber ab und zu gibt es ja so Phasen, das ist jetzt auch wieder passiert, wo ich aus irgendwelchen Gründen völlig irrational anfange, das nicht mehr aufzuschreiben.
Jochen: Ja.
Achim: Weil ich irgendwie, weiß nicht warum, aber ich schreib es nicht mehr richtig auf und der Effekt ist, dass ich dann irgendwann über verschiedene Sachen, die ich dann im Kopf haben muss, das wird ja immer mehr, also irgendwie denke ich, „Du musst daran denken, du musst daran denken, das ist ein Problem, aber dann muss ich auch noch daran denken. Oh, das darf ich auch nicht vergessen“ und schon habe ich den Effekt, dass ich zwar in dieses Buch nicht mehr gucke und schon weiß, ich hab ein schlechtes Gewissen, weil ich weiß, ich müsste eigentlich reingucken, beziehungsweise ich muss erstmal reinschreiben, um reingucken zu können, damit es auch Sinn macht. Und dann passiert folgendes, was auch jetzt letzte Nacht passiert ist, als ich dann da in Hamburg im Hotelzimmer lag und plötzlich nachts so im Halbschlaf aufgeschreckt bin, weil ich vergessen hatte, eine E-Mail zu beantworten, was damit zu tun hatte, dass ich die hätte bis Montag beantworten müssen, wenn sich nicht irgendwie eine Mitgliedschaft verlängert, die immerhin 2000 Euro im Jahr kostet.
Jochen: Ui.
Achim: Ja.
Jochen: Was du jetzt getan hast?
Achim: Was ich jetzt getan habe. Ich hab jetzt heute am Freitag die E-Mail geschrieben, die ich bis Montag hätte schreiben müssen, in der Hoffnung, dass ich das noch irgendwie hingebogen kriege.
Jochen: Ja.
Achim: Aber natürlich unnötig das jetzt einzugehen dieses Risiko und da jetzt auch sich selber Stress zu machen. Und das ist etwas, wo ich jetzt beschlossen haben, das war jetzt so der Aufhänger zu sagen, „Ok, komm, alles muss wieder ins Buch rein“, damit ich dieses Chaos im Kopf oder diese Bälle, die man irgendwie im Kopf haben muss dann alle, damit ich die loswerde.
Jochen: Also für diesen speziellen Fall hätte ich einen schönen Lösungsvorschlag, ne? Also das ist ja eine super Geschichte, da fällt mir doch glatt klassisch das Thema der virtuellen Assistentin ein.
Achim: Stimmt.
Jochen: Die das doch gut hätte für dich sozusagen machen können, weil das ist dann schön. Ich habe bei mir so ein Prozess, da spreche ich ins Handy rein, da gibt es so eine Applikation, so eine App, da klicke ich einfach drauf und dann kann ich direkt mit meiner virtuellen Assistentin kommunizieren. Ich spreche dann einfach kurz rein, „Ja, jetzt kannst du mal kurz in meinen E-Mail Account reingehen und da eine E-Mail schicken. Da müsstest du mal suchen, da gibt’s eine E-Mail von XY, da suchst du mal eben kurz nach und da schreib mal bitte eine E-Mail in meinem Namen und ja, wenn du da noch die Standards brauchst, da guckst du mal da und dahin, da und danach. Alles klar, vielen Dank“. So.
Achim: Da hast du eine App?
Jochen: Ja und diese App, was dann passiert, dass diese Daten, also dieses aufgenommene Audio wird direkt an so ein System, so ein Ticketsystem geschickt und dann kriegt sie direkt eine Meldung, dass sie das abarbeiten soll oder abarbeiten gerne möchte, also wäre schön jedenfalls, also das macht sie dann auch immer und wenn sie das dann erledigt hat, dann kriege ich gleich eine E-Mail, wo steht „Habe ich erledigt“, also der Status wird dann auf erledigt gesetzt. Und das ist super, weil du wirklich dann irgendwo sitzen kannst im Auto und irgendwo unterwegs bist und du musst nichts tippen, ja? Das ist ja immer das Problem, dass du dann irgendwie was tippen musst oder so. Und du hast gleich, dass du auch weißt, dass es erledigt ist, weil sonst hast du ja das Problem, dass du dann sagst, „Ok, ist das denn jetzt passiert?“, ja?
Achim: Ja, das stimmt.
Jochen: So du gibst irgendwas ab und dann „Hm“. So.
Gut, wenn du jetzt jemand hast, der sozusagen aufgabenorientiert ist, dann ist das eine andere Geschichte, der dann weiß, „Aha, wenn ich dir eine Aufgabe gebe, dann sag mir auch Bescheid, wenn es erledigt ist“. Das ist in dem Fall eine ganz, ganz tolle, wirklich erleichternde Geschichte, weil du dann wirklich die Sachen aus dem Kopf kriegst.
Aber gut, wir sind beim Thema Chaos – eine Möglichkeit ist das ja schon. Und wir haben ja festgestellt, für mich sind es eher die kleinen Dinge, die zu tun sind und bei dir ist es so, ich darf das nicht vergessen, was dich dann stresst.
Achim: Ja richtig. Also bei mir sind es – also die Vielzahl der Aufgaben ist es eigentlich weniger, also es kommen ja immer irgendwelche Sachen dazu auf die To-do-Liste. Also das Geheimnis ist ja im Prinzip einer To-do-Liste, dass man mehr To-dos wegstreicht, als man dazuschreibt.
Jochen: Ja.
Achim: Das ist der Optimalfall, ne?
Jochen: Ja, jaja, das ist die eine Geschichte. Aber die zweite Geschichte ist, ist das Geheimnis der zwei To-do-Listen sozusagen, ja?
Achim: Ja.
Jochen: Wie bei der Bundesregierung der Schattenhaushalt, ne?
Achim: Genau.
Jochen: Also da gibt es sozusagen eine To-do-Liste, das ist sozusagen das Backlog, da steht alles Mögliche drauf, die ich auch gar nicht mehr führe, weil das finde ich, brauche ich jetzt auch nicht unbedingt zu tun. Und meine To-do-Liste besteht immer aus drei / vier Aufgaben, die ich gut an einem Tag bewältigen kann. Und das heißt, ich erstelle die auch jeden Morgen neu.
Achim: Ok.
Jochen: Ich setzte mich dann hin vor ein leeres Blatt Papier oder eine To-do-Liste irgendwie, also mache irgendwie ein Schreibprogramm auf und schreibe da meine Aufgaben rein. Und vielleicht ist das auch das Problem, dass das dann, wenn diese vielen Aufgaben auf mich zukommen, dann irgendwie so schwer zu realisieren ist. Was ich dann teilweise mache, ist, dass ich eben Termine mir eintrage in den Kalender, also das ist wirklich dann auch eine Form, das zu strukturieren bestimmte Dinge.
Gut, also das ist auch eine Möglichkeit, dass man eben – also meine Empfehlung ist wirklich, auch nicht eine zu lange To-do-Liste zu haben, weil das wirklich sehr, sehr frustrierend ist.
Achim: Ja, das stimmt allerdings. Das kann sehr frustrierend sein.
Jochen: Vor allem, wenn man sozusagen eine Möglichkeit finden will, sich selbst zu demotivieren, dann würde ich jedem empfehlen eine To-do-Liste zu machen, die sehr lang ist, weil man ja dem nie gerecht wird, ne? Also man hinkt sozusagen immer hinterher und hat da irgendwie 40 Dinge auf der Liste und dann kommen wieder fünf neue dazu. Du sagst, ok, wenn man jetzt wie so ein Hamster im Hamsterrad ist, dann arbeitet man die alle ab und dann schafft man es, dass es immer weniger werden, aber ich denke, bei den meisten ist es so, dass es eher mehr wird.
Achim: Ja.
Jochen: Und ich glaube, es ist eher wichtig, die Dinge in den Fokus zu rücken und zu sagen, „Was ist denn jetzt eigentlich wichtig?“.
Also ich glaube, wenn man dieses Chaos im Kopf hat, dann hat das auch mit so einer Art von Perfektionismus zu tun; also eigentlich möchte man ja das, was man alles im Kopf hat, sofort erledigen, ne? Man will, dass das sozusagen jetzt, ok, jetzt ist irgendwie Montag und Dienstag will ich das alles erledigt haben.
Achim: Ja.
Jochen: Kennst du dieses Urlaubsgefühl? Man kommt aus dem Urlaub und dann kommt man zurück und dann ist Montag und man hat das Gefühl, „Ich hab total viel Energie“ und dann will man alles Mögliche schaffen und schafft total wenig.
Achim: Ich kenne das auf jeden Fall, dass ich dann aus dem Urlaub wiederkomme und bereits Montagnachmittag denke, ich war nie weg.
Jochen: Weil du so kaputt bist oder was?
Achim: Ne, weil ich schon wieder so drin bin in bestimmten Themen, dass so dieser Erholungsfaktor, dieses „Ich nehme was mit aus dem Urlaub“ gar nicht mehr da ist, ja? Aber das habe ich zum Glück mittlerweile nur noch sehr selten. Also das ging mir früher ganz oft so, aber das habe ich mittlerweile nicht mehr so stark.
Jochen: Also ich muss bei mir immer aufpassen; ich schalte immer so einen Gang zurück, weil ich merke, wenn ich das nicht mache, kriege ich sofort Kopfschmerzen am ersten Tag, habe ich sofort so eine Birne. Und dann schalte ich eben einen Gang zurück und sag mir dann so, „Naja gut, du musst das ja nicht alles heute sofort schaffen, sondern das ist auch ok, wenn du die Woche dafür brauchst“.
Achim: Ja, das ist ja so ein bisschen das Thema des Hamsterrades; wie schnell ist man dann wieder drin, was muss wirklich alles sofort erledigt werden und was nicht?
Jochen: Genau.
Achim: Ich glaube, das ist auch so eine der nächsten Sachen natürlich, eine Priorisierung zu machen, wenn da einfach so viele Dinge sind, wenn man das Gefühl hat, in meinem Kopf herrscht Chaos, dann ist es sicherlich sinnvoll, auch mal, also mir hilft es wahnsinnig, sich es eben aufzuschreiben, aber dann auch zu sagen, wenn ich es aufgeschrieben habe, was davon ist jetzt eigentlich wirklich so dringend und sich es auch bewusst einzuteilen. Weil das, was du gerade sagtest, wenn man das alles möglichst schnell erledigen will, dann hat man ja nie seinen Soll geschafft und das frustriert ja.
Jochen: Ja.
Achim: Wenn ich aber von vornerein aber mir das aufteile, ist es wieder anders, ja?
Jochen: Genau. Wobei ich tatsächlich auch, je nach Schwere des Chaos, was man hat, würde ich eine Sache empfehlen und die finde ich sehr, sehr sinnvoll. Das ist sozusagen, der heißt 30 oder 50-Minute Focus Finder und das ist so, dass du dich hinsetzt, einen Wecker stellst und in 30 Minuten einfach mal alles aufschreibst, was dir durch den Kopf geht, also was dich bedrückt sozusagen, was dich belastet, ne? Komplett alles erstmal runterschreibst, ne? Und „Ja, ich sollte das erledigen, ich muss da einen Termin machen, das wäre wichtig und außerdem muss ich mich darum kümmern“ und wenn du das fertig hast, dann überlegst du dir, was von diesen Dingen, die du dort aufgeschrieben hast, ist wichtig. Erstens wird einem dann auch leichter, wenn man das alles aufschreibt, weil man stellt dann irgendwann fest, irgendwann fällt einem nichts mehr ein.
Ich muss mal an so ein Mastermind da tatsächlich denken, die wir vor sehr, sehr langer Zeit gemacht haben, mal eine Session, wo du sagtest, „Ja, da sind so viele Sachen“ und dann sage ich, „Ok, welche sind es denn?“ und schlussendlich waren es dann drei so. Dann ist es halt so, ja?
Achim: Ja, sind doch viele Sachen.
Jochen: Ne, es sind irgendwie total viele Sachen irgendwie im Kopf und wenn man die Liste dann vor sich hat und dann zu sagen, „Ok, was sind jetzt die drei wichtigsten Dinge jetzt im Moment und von diesen drei wichtigsten, was ist jetzt im Moment das Wichtigste?“, so dass man von diesem Chaos wieder wegkommt. Also das allerwichtigste, glaube ich, ist immer, dass man für sich einen Weg findet, wie man von dem Chaos wieder zur Struktur kommt.
Achim: Ja.
Jochen: Und da gibt es verschiedene Taktiken. Also zum einen ist es vielleicht wie so ein Wollknäuel, ne? Wo man dann so ein Knäul hat, aber man muss erstmal das Ende finden und dann fängt man das an so ein bisschen auseinanderzuzupfen. Und das ist dort auch; also wenn man Chaos hat, dann fängt man erstmal mit der ersten wichtigsten Sache an und die muss man natürlich erstmal identifizieren. Das ist eine Möglichkeit, die man hat.
Wenn ich jetzt, Achim, wenn ich jetzt aber total frustriert bin über mein Chaos und wir alle kennen das, wir sind in so einem Chaos, ist vielleicht auch irgendwas, was wir gemacht haben, wir haben uns ein Ziel gesetzt, was wir erreichen wollten, wir haben dieses Ziel erreicht und es hat nicht das wirklich gebracht, was wir davon erwartet haben. Wir haben da vielleicht gesagt, „Also ich möchte mir irgendwas kaufen“, dann habe ich das gekauft und dann habe ich gedacht, „Ja, hm, ist ja nett“. Oder ich hab ein Ziel erreicht mit der Firma und denke, „Ja, hm, schön“ und fall dann eigentlich in so einen Gemütszustand, wo es mir schlecht geht, wo ich vielleicht auch in so ein Mitleidig sein hereinfalle. Also ich bin ein absoluter Spezialist in der Vergangenheit für mitleidig sein gewesen, leider kann ich das jetzt nicht mehr so gut herstellen wie früher, dieses mitleidig sein. Da müsstest du jetzt lachen, Achim, an der Stelle.
Achim: Ach so, ich muss lachen an der Stelle, ok. Ja. Ich kann es gar nicht fassen, dass du das sagst, deshalb.
Jochen: Ja genau. Und da hast du ein Rezept dafür, wenn es einem wirklich schlecht geht und man überwältig ist. Oder ich sag immer, man lässt sich dann beeindrucken von dem Chaos. Was kann man dann tun? Da hattest du vorhin so ein schönes Beispiel genannt.
Achim: Ja, ja. Ich glaube, ich weiß, worauf du hinauswillst.
Jochen: Ok.
Achim: Wobei das noch ein Unterschied ist, ob du jetzt sagst, ich hab jetzt irgendwas gekauft, in deinem Beispiel und dann ist es hinterher gar nicht so toll, das würde ich jetzt mal ganz kurz außen vorstehen lassen.
Jochen: Ja, das war jetzt nicht so ein super adäquates Beispiel, das lassen wir mal außen vor.
Achim: Das wäre aber, da würde mir wieder noch ein neues Thema schon fast dazu einfallen.
Jochen: Ah.
Achim: Also kann man drauf rumdenken. Das machen wir jetzt mal sozusagen öffentlich, weil das ja teilweise tatsächlich so ist, wenn man bestimmte Ziele hat, gerade so materielle Ziele, ist mir sofort was dazu eingefallen, wo mir das mal so gegangen ist. Wo man dann daraufhin arbeitet und dann irgendwann stellt man fest, naja, wenn man es hat, dann ist es irgendwie gar nicht mehr so wichtig, wie man gedacht hat, dass es wichtig ist, ja?
Jochen: Da fällt mir auch gleich ein Wort ein, was mit P anfängt.
Achim: Und mit „-orsche“ aufhört, nehme ich an.
Jochen: Genau, genau.
Achim: Genau. So war das nämlich.
Jochen: Ja genau.
Achim: Ich wollte unbedingt immer mal einen Porsche haben und als ich einen hatte, dachte ich so, „Hm, jetzt hast du einen und was ist jetzt?“, also irgendwie war es nicht so der High-Effekt, den ich dachte.
Jochen: Wie werde ich den jetzt wieder los, genau.
Achim: Ja, so ungefähr. Also gut, aber das ist eine andere Geschichte.
Jedenfalls wir waren ja stehengeblieben, was kann man tun? Und mir geht es so, wenn da also einmal dieses Chaos ist, das ist ja manchmal auch einhergehend (oder häufig) damit, dass man sich einfach nicht gut fühlt und denkt so, „Ok, wie soll ich das alles hinkriegen, das stresst mich jetzt total“, gerade wenn es jetzt viele Firmensachen sind auch und dann kommt privat noch hinzu.
Das ist ja meistens so Murphys Gesetz, dass, wenn auf der einen Seite schon man zu viel zu tun hat, auf der anderen Seite dann, also beispielsweise im privaten Bereich, auch noch Dinge hinzukommen, ja? Und andere Erledigungen oder ähnliches. Und da finde ich es immer ganz hilfreich, wenn ich mir dann vorstelle im Moment, „Ok, wenn ich da jetzt durch bin, wenn ich das jetzt irgendwie geschafft habe, wie geht es mir dann?“, ja? Und optimaler Weise sollte ich dann das Gefühl haben, dass es mir dann besser geht, weil ich ja da durchgegangen bin und weil ich dann Dinge erreicht habe, das Chaos zu strukturieren oder auch damit verbunden Aufgaben zu erfüllen etc.
Dann denke ich mir, „Gut, ok, was für einen Zeitraum brauche ich denn vielleicht dafür, um da durchzugehen?“. Häufig ist es ja gar nicht so lang, manchmal sind es ja auch nur zwei Tage, oder selbst wenn es irgendwie zwei Wochen oder auch zwei Monate sind, dann weiß ich, „Ok, das ist jetzt halt die Zeit, da muss ich irgendwie daran arbeiten, dann muss ich da irgendwie durch, muss mich um diese Dinge kümmern“. Aber dann ist es auch, dann ist wieder eine ruhigere Phase und dann geht es mir auch wieder besser und dann ist es auch in Ordnung.
Und in dem Moment, wo ich das Ziel vor Augen habe und sage, „Gut, da ist mein Ergebnis“, das stelle ich mir schon mal vorm geistigen Auge vor, belohne mich vielleicht auch mit etwas, ja? Ob das jetzt ein Eis ist oder ein Kurztrip nach New York ist jetzt mal irgendwie egal, aber je nach Größenordnung. Und dann geht es mir damit wesentlich besser.
Jochen: Ja, das finde ich sehr gut. Also sowieso damit zu arbeiten, das ist ja eine Form von Visualisieren sozusagen.
Achim: Richtig, genau.
Jochen: Das kann durchaus einfach sein oder ist eine sehr, sehr hilfreiche Geschichte dabei, also dass man sich das vorstellt.
Ich habe heute Morgen, da hat meine Tochter mit mir gesprochen, die sagt, „Ja, ich kann irgendwie keine Aufsätze“, dann sagte sie zu mir von sich aus, „Ich hab mir ja mal überlegt, vielleicht sollte ich das jetzt einfach mal loslassen den Gedanken, dass ich keine Aufsätze schreiben kann, vielleicht sollte ich da einfach mal hingehen und sagen, „Ja, ich mach das jetzt einfach“. Ich hab einfach Spaß daran und mach das jetzt“, sage ich, „Ja, gute Idee“. So, dann hat sie sich das einfach vorgestellt, ja? So von sich aus. Fand ich total interessant und hab mich total gefreut darüber, ne? Und nicht gesagt „Ja, könntest du so machen oder könntest du so machen“, ne, sie kam von sich aus zu mir und sagte, „Ja, das mache ich jetzt mal so“. Ich bin mal gespannt, wie das ausgegangen ist.
Und ja klar, das ist eine Möglichkeit, dass man visualisiert.
Achim: Ja und interessanterweise, um das noch kurz zu ergänzen, wenn ich das jetzt visualisiere und feststelle, dass, wenn diese Themen und Aufgaben erledigt sind, es mir nicht besser geht, ist das auch eine Erkenntnis.
Jochen: Aha, was mache ich denn dann daraus?
Achim: Ja, dann würde ich nochmal zurück auf Los gehen und überlegen, warum das denn so ist.
Jochen: Ja, vielleicht sind die Sachen, die wichtig sind, vielleicht gar nicht dabei, ne?
Achim: Ja, zum Beispiel. Vielleicht sind das in erster Linie Dinge, mit denen ich mich gar nicht beschäftigen will oder wo ich der Meinung bin, ich müsste sie tun, weil es von mir erwartet wird beispielsweise, weil man das eben so macht. Das ist ja auch sehr beliebt so, dieses „Man macht das halt so“.
Da musste ich wieder drüber nachdenken, als ich die letzten Tage unterwegs war, als ich viel gereist bin und dann auch teilweise morgens, wenn eben so, morgens und abends, wenn die Menschen von der Arbeit kommen oder zur Arbeit fahren und ich bei mir so dachte, „Wie gut, dass ich nicht jeden Morgen mich irgendwie im Verkehrschaos befinde“ und es irgendwie mittlerweile nicht mehr für mich normal und gegeben ist und ich das hinnehme, dass man das eben so macht, man fährt halt morgens irgendwie zur Arbeit und abends automatisch zurück, sondern dass es auch noch andere Wahlmöglichkeiten gibt.
Jochen: Ja.
Achim: Und allein schon das eben zuzulassen, hilft ja schon viel. Das meine ich damit, also wenn man das visualisiert und feststellt, „Ok, das ändert gar nichts, ich fühle mich gar nicht besser“, dann würde ich mich wiederum hinterfragen, warum ich mich eigentlich nicht besser fühle.
Jochen: Absolut, absolut. Ich möchte aber noch gerne zwei Sachen ergänzen, im Sinne der Kürze der Zeit, die wir jetzt tatsächlich noch zur Verfügung haben.
Achim: Ja.
Jochen: Ich glaube, wir haben sozusagen noch drei / vier Minuten.
Zwei Sachen mit auf den Weg geben. Das eine ist, es gibt verschiedene Möglichkeiten, wenn ich so eine Menge von Aufgaben vor mir habe. Es gibt einmal die Möglichkeit, dass ich sozusagen Häppchen-Taktik nehme, dass ich sage, „Ok, das fällt mir alles total schwer, was ich da auf meiner Liste habe, aber ich nehme jetzt jeden Tag eine Sache raus, die ich auf jeden Fall mache“. Also so mache ich das manchmal, wenn mir es schwerfällt, Dinge zu machen. Oder auch meinetwegen in der Woche, wenn jetzt irgendwas in der Wohnung zu machen ist, anzubringen ist zum Beispiel.
Achim: Oh Gott.
Jochen: Ja „Oh Gott“. Da habe ich dann auch schon mal gesagt, „Also jetzt dieses Wochenende muss ich auf jeden Fall dieses eine Regal anbringen“, ja? Wo ich weiß, dass noch viel mehr zu machen ist.
Und das zweite ist, eine Alternative dazu ist „Batching“, dass man eben sagt, ok, man fasst die Aufgaben zusammen und sagt einfach „Ok, jetzt heute Morgen nehme ich mir zwei Stunden Zeit und dann mache ich nur diese Aufgaben“.
Also ich hab zum Beispiel das so gemacht, da waren Termin zu vereinbaren, da habe ich nicht nur einen Termin vereinbart, sondern hab gleich drei Termine vereinbart, gleich drei verschiedene Sachen erledigt. Und das hilft dann manchmal auch, weil die Sachen, die man erledigen muss, ja oftmals auch so sind, dass die gar nicht vom Umfang her groß sein müssen, aber sie belasten einen irgendwie und diese Belastung hält einen davon ab, dieser Stress, sie zu tun. Obwohl es paradoxerweise einem viel besser geht, wenn man sie gemacht hat, auch wenn sie einfach sind.
Und das kann natürlich auch helfen, zu sagen, ok, jetzt kremple ich einmal die Ärmel hoch und wenn ich schon dabei bin, dann mache ich nicht nur das Eine, sondern gleich das Zweite und das Dritte. Das ist auch eine sehr schöne Möglichkeit, um diesen Dingen dann entsprechend Herr zu werden.
Dann hast du noch eine gute Möglichkeit genannt, dass man Dinge, die man unbedingt machen muss, die nicht vergisst, weil man neigt ja dazu, dass man Dinge auch vergisst, die man ungern macht. Wie zum Beispiel so Sachen, ich will jetzt hier meinen Vertrag kündigen oder muss da eine E-Mail schreiben.
Achim: Ja.
Jochen: Da hast du eine ganz, ganz tolle Technik, die ich faszinierend fand. Kannst du davon mal berichten?
Achim: Meinst du meine Nachts-Aufwach-Technik?
Jochen: Ne, ne, deine Möbel-Rück-Technik, wollte ich schon fast sagen.
Achim: Ach so. Naja, das geht damit einher. Also ja gut, das ist ja ganz – also mir geht es häufig so, dass ich dann nachts irgendwie aufwache. Also ich bin so jemand, ich kann leider nicht durchschlafen, sondern ich wache nachts ab und zu mal auf und wenn ich dann so Kopfkino kriege oder mir irgendwas einfällt, was ich unbedingt noch erledigen muss, was ich nicht vergessen darf, wäre es ja an sich sinnvoll, das jetzt irgendwie aufzuschreiben, da ich aber trotz allem es nicht schaffe, einen Zettel und ein Stift neben das Bett zu legen und auch kein Licht anmachen möchte, habe ich eine einfache Technik für mich entwickelt, denn ich verrücke irgendetwas. Also es kann jetzt mein Wecker sein oder das kann auch sein, vor meinem Bett liegt irgendwie so ein kleiner Teppich und den schiebe ich dann irgendwie so hin, dass es klar ist, am nächsten Morgen, wenn ich aufwache und irgendwie auf meinen Wecker gucke oder auf diesen Teppich gucke, dass der irgendwie falsch liegt, beispielsweise, oder steht, der Wecker.
Jochen: Da muss ich immer daran denken, jetzt hast du deine Frau verrückt, hast sie woanders hingepackt.
Achim: Ne. Nebenbei würde die das auch nicht merken, so tief wie die schläft.
Jochen: Ja genau.
Achim: Würde sie also gar nicht stören, wenn ich sie verrücken würde, aber ich bleibe doch lieber bei Gegenständen. Und das hilft mir tatsächlich, weil ich am nächsten Morgen sofort, also ich stelle das fest, habe es natürlich vergessen, was ich eigentlich machen wollte, logischerweise, gucke dann aber auf den Wecker, der falschherum steht, oder eben auf den Teppich und stelle fest, „Ah ja genau, deshalb steht der falsch, weil ich genau daran denken wollte“. Und dann muss ich ja sowieso aufstehen und dann erledige ich es irgendwie noch oder ich schreibe es dann zumindest tatsächlich auch auf.
Jochen: Wahnsinn.
Achim: Genau.
Jochen: Also ich find das so schön. Wir kennen uns schon so lange und dass das jetzt sozusagen hier so ganz, diese ganz privaten Informationen in so einem schönen Podcast jetzt zum Vorschein kommen.
Achim: Unglaublich, aber wahr.
Jochen: Das finde ich ganz wunderbar.
Achim: Ja, dieses Geheimnis habe ich lange gehütet.
Jochen: Ja.
Achim: Jetzt ist es raus.
Jochen: Achim, wir haben überhaupt keine Zeit zur Zusammenfassung heute, weil wir schon wieder auf dem Sprung sind hinein ins nächste Chaos.
Lieber Danny Ritter, sorry, dass wir heute keine Zusammenfassung machen können, falls Sie das heute hören.
Ja und ich wünsche allen dort draußen eine wundervolle Woche im Chaos und in der Bewältigung des Chaos vor allem. Das heißt viel mehr, falls jemand sich zufällig im Chaos aufhalten sollte, wünsche ich eine Top Bewältigung mit diesen tollen Tipps, die wir heute hier mit auf den Weg gegeben haben.
Was möchtest du noch mitgeben, Achim?
Achim: Ja, eine chaosfreie Zeit.
Jochen: Eine chaosvolle – chaosfreie Zeit.
Achim: Freie, nicht volle.
Jochen: Ja, eine chaosvolle Zeit. Ein Freud’scher Versprecher, ja.
Und denkt daran: Du hast das Recht glücklich zu sein!
Bis zur nächsten Woche.

[Gespräche] Episode 12 – Führen mit Vertrauen

Jochen:    Ja Achim, wie viel Prozesse hast du heute aufgeschrieben für deine Mitarbeiter?

Achim:    Boa, ist das eine Fangfrage?

Jochen:     Ja.

Achim:    Lass mich kurz nachdenken – null.

Jochen:    Auweia.

Achim:    Auweia, ja.

Jochen:    Mein neues Buch „80/20 Outsourcing“ erscheint demnächst.

– Was interessiert Dich?
– Was sind Deine dringlichsten Fragen zum Thema?

Mach mit unter: www.der-glueckliche-Unternehmer.de/team und erhalte als erster neue Entwürfe, neue Kapitel und spannende Einblicke.

Ja Achim, Scherz beiseite, ich mein, Prozess sind doch wichtig, oder?

Achim:    Ja, wir haben ja sogar schon mal ein Podcast dazu gemacht, zum Thema Prozesse und wie wir wissen sind wir uns da nicht immer einig.

Jochen:    Ja, wir sind uns da nicht immer einig, das heißt, wir sind da eigentlich schon fast sozusagen die beiden Gegenpole, stimmt’s?

Achim:    Ja. Naja – Jain. Ich weiß es gar nicht.

Jochen:    Das ist vielleicht ein bisschen zu krass formuliert, oder?

Achim:    Naja, auf der einen Seite bist du ja nun so ein – also für mich bist du ja der Prozessfetischist sozusagen, ja?

Jochen:    Ja, ja. Ich hab schon hier das kleine Schwarze an hier.

Achim:    Ich weiß. Ok. Das muss ich mir jetzt nicht vorstellen. Verdammt, jetzt hab ich Bilder im Kopf, die ich nicht wieder wegkriege. Hilfe.

Jochen:    Ja, so kann es gehen.

Achim:    Ne, aber versuchen wir das mal auf eine sinnvolle Eben zu bringen hier heute.

Jochen:    Ja, also wie gesagt, Prozesse einerseits ist natürlich eine gute Sache, ne? Das heißt, man definiert ganz klar wie bestimmte Dinge gemacht werden müssen und ich glaube, ich hab dich da auch schon in eine gewisse Ecke auch noch besser drängen können, auch noch mehr Prozesse im Unternehmen einzubauen.

Achim:    Ja, das stimmt.

Jochen:    Aber dadurch, dass wir darüber gesprochen haben, ist es doch so, dass bei der ein oder anderen Sache durchaus du auch sagen würdest, das macht Sinn einen Prozess zu haben.

Achim:    Ja, selbstverständlich.
Klar, also in bestimmten Bereichen ist das natürlich sinnvoll Prozesse nicht nur zu haben, sondern sie vielleicht aufgeschrieben zu haben, zu definieren, so dass jeder sich genau daran halten kann und dann passt das auch.

Jochen:    Aber Achim, wo würdest du jetzt sagen: „Da will ich keine Prozesse haben“?

Achim:    Ich würde das vielleicht gar nicht so pauschalieren. Ich glaube, das Thema, was ich mit Prozessen habe, ist: Die Prozesse dienen ja dazu, ich nenne es mal, so ein Stück weit Menschen zu schüren oder zu steuern. Ja?

Jochen:    Ja, ja.

Achim:    Dass sie wissen, was sie zu tun haben.

Jochen:    Da könnte ich jetzt so ein bisschen widersprechen, ja.

Achim:    Ja, widerspreche mal.

Jochen:    Ja, ich würde sagen, ja, Prozesse, das könnte eine Möglichkeit sein, das kann aber auch einfach eine Möglichkeit sein, um einfach ganz klar auch Sicherheit zu geben und im gewissen Sinne Klarheit zu haben wie bestimmte Dinge einfach gemacht werden, um auch einem das Leben zu erleichtern. Das wäre sozusagen auf der anderen Seite der Skala.

Achim:    Das ist richtig, aber Mitarbeitern beispielsweise Sicherheit geben ist ja auch eine Art von Führung.

Jochen:    Ja.

Achim:    Also insofern ist es natürlich auch ein Führungsinstrument, also es sei denn die Prozesse, die man für sich selber jetzt definiert, aber sofern man sie für Mitarbeiter definiert, hat das ja immer auch was mit Führung zu tun.

Und deshalb bin ich halt auch manchmal  bei Prozessen so ein bisschen hin und hergerissen, denn das kann natürlich auch dazu führen, dass die Mitarbeiter eben genau das tun, so wie es in den Prozessen beschrieben ist, aber es vielleicht auch mal die Situation gibt wo das gar nicht unbedingt so sinnvoll ist oder wo man diese Prozesse auch vielleicht verändern könnte.
Und dann, und da nähern wir uns so ein bisschen unserem eigentlichen Thema, ist ja die Frage: Tun das dann die Mitarbeiter auch? Oder sagen sie: „Ok, das ist so definiert worden, irgendwie von oben aufdoktriert, die Prozesse, so soll es gemacht werden, also halte ich meine Klappe, auch wenn ich mittlerweile festgestellt habe, dass der Prozess vielleicht anders sinnvoller wäre“.

Jochen:    Ich könnte jetzt widersprechen wieder an der Stelle und sagen: Gut, also es kommt darauf an, wie man die Prozesse gestaltet! Das heißt, man kann ja durchaus sagen, jeder kann auch die Prozesse verändern.
Aber das lassen wir jetzt mal außen vor, das ist ein anderes Thema.

Ich find das durchaus spannend zu sagen, es macht nicht immer Sinn Prozesse zu haben.

Habt ihr jetzt bei euch im Unternehmen nicht so ein Handbuch, wo alles drinsteht?

Achim:    Nein.

Jochen:    Das gibt’s nicht? Wie wäre denn da der Ablauf? Jemand kommt jetzt neu ins Unternehmen, wie würde das funktionieren.

Achim:    Naja, also ich muss dazu sagen, natürlich gibt’s bei uns auch Prozesse, die definiert sind. Also es ist nicht so, dass es jetzt gar nichts schriftlich geben würde in irgendeiner Art und Weise, sondern es gibt natürlich auch eine Reihe von Prozessen, die definiert sind, ja?
Aber es ist nicht alles von A bis Z durchdekliniert, im Sinne von schriftlich niedergelegt, weil das müsste dann ja auch eine Form sein, weil sich auch permanent was ändert, was man natürlich permanent pflegt.
Und wir haben uns darauf bei uns konzentriert Prozesse zu definieren, die sich zumindest in absehbarer Zeit erstmal nicht verändern und die relativ gleichbleiben können; also Hotelbuchungen beispielsweise, Mietwagen, also alles was so mit Kurier oder irgendwelche Geschichten, die ändern sich ja nicht so schnell und nicht so stark.

Ja, natürlich gibt es auch generelle Herangehensweisen an Projekte oder ähnliches, aber auch die sind sehr unterschiedlich eben und dementsprechend wäre es schwierig, da rein für alles einen allgemeingültigen Prozess aufzumachen.

Jochen:    Ok.

Achim:    Ja.

Jochen:    Gut, nehmen wir mal wieder den Fall, da kommt jetzt der Sven Mustermann bei euch neu ins Unternehmen.

Achim:    Ah ja?

Jochen:    Wie funktioniert das?

Achim:    Wie funktioniert das? Naja gut, also ganz klassisch: Der Arbeitsplatz ist eingerichtet, alles was er eben braucht ist eingerichtet, so dass er loslegen kann zu arbeiten und dann bekommt er Einweisungen durch verschiedene Mitarbeiter.
Also sprich, gerade wenn er jetzt den ersten Tag da ist, ganz klassisch gibt’s für bestimmte Themen eben jeweils verantwortliche Mitarbeiter, die sich dann die Zeit nehmen sich mit dem neuen Mitarbeiter eins, zwei oder drei Stunden, je nach Thema, zusammenzusetzen, das auch über mehrere Tage oder auch begleitet über geringere Zeitaufwendungen in Form auch von Wochen, um an bestimmte Themen herangeführt zu werden.

Jochen:    Ok.

Achim:    Also es fängt ganz simpel an mit, wie bediene ich eigentlich eine Telefonanlage, ja?

Jochen:    Ok.

Achim:    Natürlich kann man auch diesen Prozess aufschreiben, wie eine Telefonanlage zu bedienen ist, aber wer schon mal eine Bedienungsanleitung gelesen hat, weiß, dass das jetzt auch nicht immer so wahnsinnig produktiv ist, was da drinsteht, also wahrscheinlich wäre es noch einfacher da ein Youtube Video draus zu machen.

Jochen:    Ja, wollte ich gerade sagen, das ist ein spannendes Ding, ne?

Achim:    Ja ich weiß, das wär natürlich wieder das nächste.

Jochen:    Trainingsmaterial sozusagen.

Achim:    Genau. Aber da sich selbst bei unserer Telefonanalage Dinge ändern, wie sie zu bedienen ist, machen wir das so, dass es eben einen Mitarbeiter beispielsweise gibt, der sagt: „Pass auf, so funktioniert unsere Telefonanlage, wenn du Fragen hast, wende dich an mich“.

Jochen:    Ok.

Achim:    So, ja. Und das passiert auch mit: Wie ist unsere Serverstruktur, wie funktioniert das Ganze, wie machen wir das, nach welchen Muster legen wir Dateien ab? Da gibt’s tatsächlich auch sehr klare Strukturen bei uns, damit man auch hinterher was wiederfindet.

Finde ich ja immer wieder erstaunlich, wie in Unternehmen Dateien abgelegt werden, aber das ist ein anderes Thema, da können wir uns auch mal mit beschäftigen.

Ja, das ist das, wenn ein neuer Mitarbeiter zu uns kommt. Das bringt uns natürlich noch nicht der Frage näher, was das alles mit „Führen mit Vertrauen“ zu tun hat.

Jochen:    Ne, das stimmt, das natürlich jetzt geht noch ein bisschen in eine andere Richtung, aber finde ich auch durchaus sehr spannend.

Es gibt ja auch dieses Buch „Und mittags geh ich heim“, ne?

Achim:    Richtig.

Jochen:    Und das erinnert mich ein bisschen daran, weil natürlich die Frage ist, wie schaffe ich das, mittags heimzugehen und das hat natürlich sehr viel damit zu tun, mit führen mit Vertrauen.

Eine Möglichkeit, klar, wäre jetzt zu sagen: „Ok, ich hab jetzt meine Prozesse, dass alles soweit klar und definiert ist und dass sozusagen das ganze läuft wie ein geöltes System, alles von sich aus abläuft“, aber es hängt natürlich auch stark damit zusammen, was hab ich für ein Produkt und was ist das Kerngeschäft meines Unternehmens und wie genau ist sozusagen es aufgebaut. Hab ich ein standardisiertes Produkt, was ich vertreibe, oder hab ich Projektarbeit, die ich letztendlich mache oder spezifische Kundenprojekte, die ich darstelle? Je nachdem ist es natürlich so, dass Prozesse da unter Umständen auch nicht geeignet sind, ne?

Achim:    Ja, das mag sein.
Also wie gesagt, Prozesse sind grundsätzlich sinnvoll, aber in unserem Falle, ich hab mich auch mit vielen Unternehmern darüber unterhalten, es gibt einige, die da auch sehr auf Prozesse sich verlassen, was auch in Ordnung ist, in den Gesprächen war aber meistens auch dann herauszuhören, dass doch die Art der Arbeit auch relativ gut standardisiert werden konnte und das nicht mit so völlig neuen Anforderungen, völlig neuen Arten von Projekten immer wieder diese Unternehmer zu tun hatten, sondern es doch meistens relativ klar war, wie eben solche Sachen ablaufen, also dass Projekt A und Projekt B letztendlich vom Prinzip her genau gleich funktionieren.

Jochen:    Ok.

Achim:    Das ist eben bei uns nicht so und deshalb, und damit will mal ein bisschen weg von Prozessen, hin zu dem Thema Führung, haben wir uns eben auch entschlossen nur für bestimmte Aufgaben Prozesse zu definieren.

Jochen:    Ok.

Achim:    Und ansonsten das eher mit dem Thema vertrauensvolle Führung zu regeln, so nenne ich das Mal.

Und ich will mal bei dem neuen Mitarbeiter bleiben, den wir eben da hatten, Sven Mustermann hieß er, glaube ich.

Jochen:    Ja. Was hat der für eine Durchwahl bei euch? Die 12, glaube ich, ne?

Achim:    Keine Ahnung.

Jochen:    Warte, ich probiere es mal. Ich ruf kurz an, ne?

Achim:    Jaja. Also jedenfalls der Seven hier, Sven Mustermann.

Jochen:    Mit der Rentenversicherungsnummer, den letzten drei Ziffern 007, ne?

Achim:    Genau. Jedenfalls geht es da ja schon los, jetzt könnte man sagen, je nach Betriebsgröße natürlich, aber auch von kleineren Unternehmen, sind sowas ja häufig gerne Aufgaben, die dann irgendwie der Chef macht. Ja?
Da kommt also ein neuer Mitarbeiter.

Jochen:    Ok.

Achim:    Dann fängt der Chef an ihm die Telefonanlage zu erklären, die Server und wo man was findet und überhaupt.

Jochen:    Ah ja, interessant.

Achim:    So, das ist sicherlich sehr nett, wenn man nur einmal im Jahr einen neuen Mitarbeiter hat mag das auch in Ordnung sein, aber grundsätzlich regle ich das anders. Also ich führ natürlich die Mitarbeiter auch als erstes Mal durch die Büroräume und stell mal kurz allen vor, aber dann übergebe ich eben an andere, die dann das auch umsetzen. Ja?

Und da kommen wir ja das erste Mal so ein bisschen in den Bereich Vertrauen, weil ich natürlich doch vertraue, dass sie das genauso tun, wie wir das mal zusammen definiert haben, besprochen haben oder wie sie das für sich denken, wie es am besten geht.

Ja, soll heißen, es ist auch nicht alles bei uns immer 100%ig definiert genau, also das was war, aber nicht das wie.

Jochen:    Ok.

Achim:    Und da lasse ich auch relativ freie Hand, wie das gemacht wird, weil für mich eigentlich nur das Ergebnis am Ende zählt.
Und ich vor vielen Jahren, als ich damit Schwierigkeiten  hatten nicht nur das was, sondern auch das wie immer im Auge behalten zu wollen, irgendwann festgestellt habe, man kann halt nicht überall sein.

Also es geht ja noch, so dieser klassische Wachstum was man so hat als Selbstständiger/Unternehmer vielleicht, man fängt alleine an, dann kommt mal so der erste Mitarbeiter hinzu, dann der zweite, dritte, vierte.
Das ist natürlich auch noch wieder ein Unterschied, ob man die jetzt stofflich bei sich in der Firma sitzen hat oder wie bei dir jetzt virtuell, aber wir reden jetzt ja heute mal über tatsächlich stofflich vorhandene Mitarbeiter.

Jochen:    Stofflich vorhandene Firmen wolltest du fast sagen.

Achim:    Stofflich vorhandene Firmen, genau, und nicht so komische virtuelle Sachen, wie du da machst, ja.

Jochen:    Ja, so kann das gehen.

Achim:    Diesen komischen Kram, ja.

Jochen:    Ja, diesen komischen Kram da, nicht?

Achim:    Ja, ne.

Jochen:    Wir haben nichts  mit den virtuellen Kirschen zu tun, genau.

Achim:    Genau, das ist dann wieder ein anderes Thema, aber wir sprechen jetzt von tatsächlichen Mitarbeiter und da ist es zumindest mir am Anfang so gegangen, dass am Anfang kann man das ja alles noch selber irgendwie steuern. Dann hat man irgendwie zwei Leute, drei Leute, vier Leute, fünf Leute, hat vielleicht auch noch ein Büro, so war es in meinem Fall, wo man das noch irgendwie so mitbekommt.
Und dann geht man ins nächste Büro, da kann man noch die Türen offen lassen und hat dann so seine Ohren so immer halb überall, kriegt noch vielleicht von verschiedensten Projekten die E-Mails auch Cc geschickt, das ist mir zumindest so gegangen, wo ich nachher irgendwie so ein halbes Dutzend Ordner hatte mit verschiedenen Projekten, wo dann alle möglichen E-Mails reinliefen, die ich auch Cc bekommen habe.

Bis ich dann eines Tages festgestellt habe, dass das jetzt irgendwie nicht mehr so sinnvoll ist und daraufhin habe ich angefangen auch einfach ein Stück loszulassen und loslassen bedeutet eben Vertrauen geben. Und das ist seitdem auch für mich die oberste Direktive.

Jochen:    Was war das erste,  was du gemacht hast, als du Vertrauen gegeben hast? Kannst du dich an die erste Situation erinnern, wo sich das dann geändert hat? Gab es so einen Punkt, wo es dann klick gemacht hat, wo du gesagt hast: „Ok, heute mach ich das anders“?

Achim:    Ja, in gewisser Weise schon. Also wir hatten damals einen großen Kunden, das war so auch der mit Abstand wichtigste Kunde, damit bin ich sozusagen in die Selbständigkeit gegangen und darauf hat sich das auch ein bisschen entwickelt; der Kunde hat sich mit uns entwickelt und wir mit dem Kunden. Und deshalb war das für mich von vornerein immer Chefsache, also ich war quasi der Projektleiter damals, als ich damit angefangen hatte.

Jochen:    Ok.

Achim:    Also gut, das ist jetzt mittlerweile auch schon wieder 15 Jahre her oder so, aber…

Und dann kamen halt Mitarbeiter und das Ganze. Der Schlüsseleffekt war für mich, als dann ein neuer Mitarbeiter ins Unternehmen kam oder das war damals sogar war das eine Praktikantin, wenn man es genau nimmt, die später dann lange Jahre für uns gearbeitet hat, auch als Prokuristin, mit der ich auch heute noch einen engen Draht habe.
Und da bin ich zwei Tage auf Geschäftsreise gewesen und hab ihr gesagt: „Ok,  guck dir das schon mal alles an, wie das hier so geht“, weil da war ich ja noch so mittendrin.
Und als ich wiederkam hatte die schon irgendwie alle möglichen Sachen gemacht. Die hatte also Sachen organisiert, Veranstaltungen von links nach rechts organisiert und ich hab die Hände über den Kopf zusammengeschlagen und hab gesagt: „Um Gottes Willen, das geht ja gar nicht“.
Hat sich aber herausgestellt, dass die gute Frau, die Jule, das alles gemacht hat und zwar auch richtig.

Jochen:    Auweia.

Achim:    Auweia. Ja, auch das noch. Ja, also ich hatte ihr zwar gesagt das was, also was grundsätzlich da gemacht werden soll, aber wir hatten noch gar nicht über das wie so richtig gesprochen, aber sie hat eben ihr eigenes wie gehabt.

Jochen:    Ok.

Achim:    Das war für mich so das Schlüsselerlebnis und dann habe ich auch einige Monate später gesagt, komm, ich will diesen Ordner gar nicht mehr haben, wo die ganzen Sachen Cc stehen, ich hab einfach das Vertrauen, dass das funktioniert und hab dann diesen Ordner gelöscht bei mir.

Jochen:    Also man könnte fast sagen, dass durch diese Geschichte das Vertrauen zu dir gekommen ist, das Mitarbeitervertrauen oder wie ich Mitarbeitern…

Achim:    Oh oh, ich weiß nicht Jochen, ich höre dich jetzt gar nicht mehr. Ah, jetzt bist du wieder da.

Jochen:    Ja, also ich hab dich die ganze Zeit gehört.

Achim:    Also wär doch so gut, wiederhol es für mich nochmal.

Jochen:    Ne, das ist kein Problem. Also man könnte fast sagen, dass quasi das Mitarbeitervertrauen, das Vertrauen in Bezug auf die Mitarbeitern eigentlich zu dir gekommen ist, wie die junge Frau zum Kinde dann in dem Fall, weil das ist quasi dann entstanden, könnte man fast sagen, in deinem Fall, ne?

Achim:    Ja, es ist es entstanden. Das war so ein Schlüsselerlebnis.
Ich hatte später noch ein ähnliches mit einem anderen Mitarbeiter, wo ich einfach dann gemerkt habe: „Ok, das hat auch keinen Sinn da dran zu kleben, an diesen Dingen“.

Also gerade wenn man aus der Selbstständigkeit kommt und dann irgendwie anfängt Mitarbeiter einzustellen, dann macht man häufig einfach den Fehler, dass man zwar wächst und plötzlich nicht mehr selbstständig nur ist, sondern man ist halt Unternehmer, man hat andere Aufgaben, die Aufgaben verändern sich, aber man versucht alle Aufgaben drum herum, die neu dazugekommen, wenn man eben größer wird, auch zu erledigen, trotzdem diese Fachkraftaufgaben auch noch zu erledigen und das funktioniert natürlich nicht, weil es wird immer mehr Arbeit und dann auch mehr Zeit, die man investiert.

Jochen:    Also lass mich nochmal zusammenfassen: Also du sagst, dass der Unternehmer dann eigentlich immer mehr Aufgaben hat und eigentlich irgendwann nicht mehr hinterherkommt?

Achim:    Ja, im Prinzip ist das so. Also wenn ich jetzt plötzlich 10 Mitarbeiter habe; also das ist jetzt gewachsen, ich hab jetzt 10 Mitarbeiter, hab es vorher alleine gemacht und hab mit 10 Mitarbeitern und verschiedensten Projekten immer noch den Anspruch überall ganz genau involviert zu sein.

Jochen:    Ja?

Achim:    Dann wird das nicht funktionieren oder es wird so viel Zeit fressen, dass ich mich nicht mehr damit beschäftigen kann, mich um mein Unternehmen und die Entwicklung des Unternehmens zu kümmern. Und auf jeden Fall wird es passieren, dass irgendwas hinten rüberfaellt.

Jochen:    Ok, das heißt, die Kunst besteht dann darin, diesen Schritt zu schaffen von dem Punkt aus wo ich die Dinge noch kontrolliere, hin zu Vertrauen.
Das heißt, ok, jetzt gibt’s eben diesen Punkt, bei dir war es diese Entscheidung zu sagen: „Ok, ich lösche jetzt diesen Ordner, ich will davon jetzt gar nichts mehr wissen“ und dann sozusagen denjenigen auszusuchen, nach besten Wissen und Gewissen, nach den Kriterien, die man entsprechend hat und dann zu sagen: „Komm, jetzt bist du dran“.

Könnte man das so sagen?

Achim:    Richtig.

Jochen:    Ok.

Achim:    Richtig, das kann man so sagen. Ja.

Jochen:    Und wie machst du das, wenn ein Mitarbeiter zu dir kommt, der ein Problem hat? Also ein Mitarbeiter sagt jetzt zum Beispiel zu dir: „Ja, wie wollen wir das denn machen, ich hab das und das Problem“. Wie machen wir das?

Achim:    Ja, das hatte ich heute Vormittag dreimal.

Jochen:    Ja.

Achim:    Diese Situation.

Jochen:    Ja. Lass uns aus dem Nähkästchen plaudern.

Achim:    Ja, im Prinzip ist es ja ganz einfach, also für mich ist es zumindest. Also mir kommt’s einfach vor, sagen wir es mal so.

Das erste was ich mache ist natürlich irgendwie zuzuhören, was das für ein Problem ist und dann ist für mich allerdings auch die Lösung nicht dann zu sagen, „Ja, ist doch klar, mach es doch so und so“, dann sagt der Mitarbeiter, „Alles klar, hab ich verstanden“, geht wieder weg, macht das so und beim nächsten Problem kommt er wieder zu mir. Sondern es gibt ja diese schöne Frage: „Wie würdest Du es denn lösen, dieses Problem? Was ist denn Deine Idee dazu?“

Jochen:    Ja und lass uns nochmal einen Schritt zurückgehen, mit dem Zuhören. Wie machst du das mit dem Zuhören?

Achim:    Ja, es gibt ja dieses schöne aktive Zuhören, heißt, dass ich nicht nur sage: „Jaja, hab ich verstanden“, sondern dass ich tatsächlich wirklich hinhöre und auch nachfrage, also zum Beispiel, wenn ich mir nicht sicher bin, „Hab ich das jetzt 100%ig verstanden oder hab ich verstanden, du hast bisher das und das getan und da gibt’s jetzt das und das Problem draus?“

Also dass man einfach oder dass ich einfach aktiv zuhöre, also dass ich eben nachfrage, so dass mein Gegenüber merkt, dass ich mich für ihn und seine Probleme auch interessiere, dass ich für ihn da bin.

Jochen:    Also das heißt sozusagen, erstens sich 100% auf die Situation konzentrieren, das heißt, man hat dann auch nichts anderes im Kopf, man ist dann voll darauf konzentriert, auch auf die andere Person. Es gibt nur dann mich und die Person.
Das wäre wahrscheinlich das erste.

Achim:    Ja.

Jochen:    Das zweite ist, dass ich ihn natürlich dabei auch anschaue, dass er meine Aufmerksamkeit hat, dass ich nicht auf meinem Handy rumspiele oder irgendwas, sondern wirklich dann mit dem Mitarbeiter zusammen bin und dann aktiv zuhöre.
Das würde, wenn ich es jetzt richtig verstehe, einerseits bedeuten, dass ich „mh“ zum Beispiel machen, wie wir das jetzt gerade im Gespräch machen „mh, mh“ und dann manchmal aber auch die entsprechenden Punkte wiederhole, ne? Das heißt, um zu klären, ob es dann klar geworden ist, was er gesagt hat. „Hab ich dich jetzt richtig verstanden, dass du das so und so gemeint hast?“

Das hast du auch als weiteren Punkt des aktiven Zuhörens dort sozusagen beschrieben.

Achim:    Ja, beispielsweise. Richtig.

Jochen:    Fällt dir noch ein weiterer Punkt ein, den ich jetzt vergessen haben könnte?

Achim:    Meinst du jetzt beim Zuhören, oder?

Jochen:    Ja, beim Zuhören.

Achim:    Nein, also gibt’s ja auch, sage ich mal so, da würde ich an der Stelle nochmal Lektüre empfehlen, gibt’s ja 1000 Bücher oder bei Google, was man alles tun soll, um aktiv zuzuhören.

Ich glaube, wenn man die Aufmerksamkeit seinem Gegenüber schenkt und er einfach merkt, dass man für ihn da ist und dass man jetzt sich nicht ablenken lässt von anderen Dingen, sondern eben sehr präsent ist, dann ist das auch kein Hexenwerk.

Jochen:    Ok.

Achim:    Ja.

Jochen:    Gut.

Achim:    Das ist für mich auch das Entscheidende dabei, weil führen mit Vertrauen heißt ja, es geht ja in zwei Richtungen. Das heißt nicht nur, dass ich dem Mitarbeiter vertraue, sondern andersrum, dass der Mitarbeiter auch mir vertraut.

Jochen:    Ok, wie könnte das passieren?

Achim:    Naja, Vertrauen muss man sich ja immer erarbeiten, ja?

Jochen:    Ok.

Achim:    Und was ich also meinerseits mache gegenüber meinen Mitarbeitern ist, ich gebe jeden von vornerein einen Vertrauensvorschuss, das heißt, ich gehe erstmal grundsätzlich davon aus, dass der Mitarbeiter das nach besten Wissen und Gewissen machen wird. So, Punkt.

Dass das Ergebnis am Ende vielleicht doch nicht das ist, was notwendig ist, das ist noch wieder eine andere Geschichte, dann ist die Frage: Wie befähige ich diesen Mitarbeiter dazu, was hat ihm gefehlt?

Jochen:    Ok, wie gehst du jetzt damit um? Also zum Beispiel, du hast jetzt einen Mitarbeiter, du hast gesagt: „Ja, der macht das“, du hast ihm dein Vertrauen gegeben und jetzt merkst du, der macht das gar nicht so, wie du dir das vorgestellt hast.

Jetzt ist natürlich wahrscheinlich die erste Frage, zu wie viel Prozent hat er das jetzt so gemacht, wie du dir das vorgestellt hast, ne?

Achim:    Naja, ich würde es nochmal anders formulieren; also er kann es ja anders gemacht haben, als ich es gemacht hätte, wenn ein Ergebnis dabei rauskommt, was, und darum geht es ja am Ende immer,     für unsere Kunden das richtige ist.

Jochen:    Ok.

Achim:    Ob es das ist, was der Kunde erwartet hat; also nicht das, was ich erwartet habe, sondern dass der Kunde happy ist und wenn er das anders macht als ich es getan hätte, es kann sogar passieren, dass dadurch der Kunde noch mehr happy ist, als wenn ich das auf meine Art und Weise gemacht hätte.

Jochen:    Ok.

Achim:    Und das ist für mich immer das wichtige auch; also ich bin ja nicht die letzte Instanz, die immer weiß wie alles besser geht.

Jochen:    Klar.

Jetzt gehen wir nochmal zu dem Punkt, dass wir sagen, jetzt hat er das aber nicht so gemacht, wie der Kunde sich das vorstellt und dir ist das jetzt zu Ohren gekommen oder du hast das gemerkt oder herausgefunden, wie gehst du jetzt damit um?

Achim:    Naja, dann setzte ich mich mit dem Mitarbeiter hin und spreche mit ihm darüber.

Jochen:    Ok.

Achim:    Also meist ist es ja so, dass der Mitarbeiter auch schon merkt, dass die Erwartungshaltung des Kunden nicht erfüllt wurde. Vielleicht versteht er nur nicht, warum das jetzt nicht so der Fall gewesen ist. Ja, also das kann ja sein und dann setzte ich ihn dahin und versuche auch wieder möglichst offene Fragen zu stellen und was er sich vorstellen kann woran das liegen könnte und dabei kommen wir schon dann oder kommt er auch meistens selber auf die Antworten.

Jochen:    Ok. Und was vermeidest du in dem Gespräch? Was du wahrscheinlich natürlich machst, von deiner Seite natürlicher Weise tust und worin bestärkst du ihn? Was sind diese Punkte, was würde dir da einfallen?

Achim:    Naja, das erste, was ich vermeide, sind natürlich Vorwürfe zu machen.

Jochen:    Ok.

Achim:    Wobei auch da, das hat natürlich alles Grenzen. Also wenn jemand Mist gebaut hat und er müsste auch wissen, dass er Mist gebaut hat, dann muss man auch drüber reden. Punkt.

Jochen:    Ok, kann man nicht total um den heißen Brei drum reden.

Achim:    Es ist nun mal so, also das ist genauso und das ist eben auch das, was ich meine, mit auch einer offenen Kultur dann. Also dass, auch wenn ich Fehler mache, dass ich das dann auch nicht versuche zu vertuschen, sondern einfach sage, „Ok, das war ein Fehler, ich hab die Situation falsch eingeschätzt, passiert“.

Entscheidend ist ja der Umgang damit, weil wenn man eine gute Fehlerkultur hat, dann kann man auch das verbessern, ja?

Jochen:    Ja.

Achim:    Und so versuche ich das natürlich auch mit den Mitarbeiter zu handhaben.

Manchmal ist es auch so, einen Mitarbeiter, der vielleicht den Kunden noch nicht so gut kennt und noch nicht weiß was dem wichtig ist und was nicht und dann versuche ich ihm natürlich auch zu helfen.

Jochen:    Ja?

Achim:    Und zu sagen: „Du, pass auf, ich hab mir das jetzt angeguckt was du da gemacht hast, ich glaube, aus meiner Erfahrung mit dem Kunden, aus dem und dem Grund, wird das noch nicht das sein, was er sich vorstellt“.
Ich versuche ihm einfach ein besseres Bild von dem Kunden zu geben, aber es hat nichts damit zu tun, dass er seinen Job jetzt schlecht gemacht hat, er hat bestimmte Informationen vielleicht nicht gehabt.

Jochen:    Ja. Oder ihm fehlten vielleicht bestimmte Erfahrungen, oder?

Achim:    Vielleicht fehlt ihm auch Erfahrung. Das ist zumindest in unserem Job, das mag jetzt im, keine Ahnung,  Ingenieurswesen oder so anders sein, das kann ich nicht beurteilen, aber bei uns ist es halt so, dass jeder, der zu uns kommt, weil unser Business da auch recht speziell ist, muss sowieso nochmal wieder eingearbeitet werden, auch wenn er Erfahrung hat und diese Ausbildung in dem Job gemacht hat.

Jochen:    Ok.

Achim:    Und insofern ist es sowieso nochmal eine Art Ausbildung, die on top kommt.

Jochen:    Ok. Was denkst du, aus deiner Sicht, wären Dinge, die insgesamt jetzt so als Chef, als Unternehmer, was wären Dinge, die schadhaft wären für ein vertrauensvolles Verhältnis insgesamt? Also was wäre eine Situation, die du dir vorstellen könntest, die ein aufgebautes Vertrauen zunichtemachen könnte.

Achim:    Schadhaft ist ein schönes Wort. Ja, also ich nenne es mal kontraproduktiv.

Jochen:    Ja, oder kontraproduktiv, genau.

Achim:    Ja, also klar, kontraproduktiv ist natürlich…

Jochen:    Oder schadhaft, ne?

Achim:    Ja, es ist schadhaft. Ja. Also da geht es natürlich immer darum, wenn ich dem Mitarbeiter sage, ich habe Vertraue zu ihm, mach ruhig und ihn hinterher dann natürlich dafür anzähle, ja?
Oder ihm Dinge aus der Hand nehme und sage: „Das wird ja nie was, das kannst du ja nicht. Komm, was soll das denn? Wie ist denn das gewesen? Das ist ja totaler Murks, lass mich das mal machen“.

Es ist ja auch sehr beliebt dann zu sagen: „Komm, ich mach das mal, weil ich kann das irgendwie halt besser“. So.

Jochen:    Und was würdest du empfehlen, wenn er jetzt ein Fehler gemacht hat? Würdest du dann sagen: „Ok, dann machen wir das schön in der Mittagspause, wenn alle dabeisitzen“, oder würdest du das dann unter vier Augen machen?

Achim:    Das ist eine interessante Frage. Also grundsätzlich sage ich unter vier Augen, das wird ja auch immer kommuniziert, dass man das auf jeden Fall unter vier Augen machen soll, damit dem Mitarbeiter natürlich nicht bloß stellt vor anderen Mitarbeitern.

Das ist auch auf jeden Fall richtig, das mache ich auch nie, wenn wir in größeren Runden zusammensitzen und ich mich tatsächlich auf einmal über irgendwas ärgere oder über eine Herangehensweise, dann mache ich das nie im Rahmen eins großen Meetings, sondern ich spreche immer mit den Mitarbeiter unter vier Augen.

Jochen:    Ok.

Achim:    Allerdings muss man sagen, ich hatte eben das Thema Fehler angesprochen, Fehlerkultur, denke ich schon gerade darüber nach, aber das muss man tatsächlich auch installieren in einer Firma, dahinzukommen, dass man über Fehler auch in einem Team offen sprechen kann.

Jochen:    Ok.

Achim:    Weil den Fehler, den ein Mitarbeiter gemacht hat, den können ja auch andere passieren, dieser Fehler.

Jochen:    Ok.

Achim:    Wenn ich das aber nur kommuniziere mit dem einen Mitarbeiter, haben alle anderen im Team natürlich nicht die Möglichkeit daran auch zu partizipieren und zu lernen an dieser Erfahrung.

Jochen:    Das ist klar. Das stimmt, ja.

Achim:    Nur das ist etwas kritischer, da müssen wir uns vielleicht nochmal ein anderes Mal mit beschäftigen, denn dafür muss ich erst eine Fehlerkultur in einem Unternehmen herstellen, weil ansonsten fühlt sich definitiv der Mitarbeiter, den es betrifft, fürchterlich vor den Kopf gestoßen und das ist auf jeden Fall wenig produktiv.

Jochen:    Ok.

Achim:    Ja.

Jochen:    Gut, gut. Sehr schön.

Achim:    Und vielleicht noch zu der Frage – ich weiß nicht, wie viel Zeit wir überhaupt noch haben?

Jochen:    Ja, ein paar Minuten haben wir noch.

Achim:    Also ich könnte über dieses Thema ja stundenlang erzählen.

Vielleicht nochmal ein Beispiel, was tue ich, wenn jetzt ein Mitarbeiter oder wenn ich sehe: Das Ergebnis, was ein Mitarbeiter geliefert hat, ist jetzt nicht das was ich gerne hätte. Ja?

Und das hab ich mir auch schon sehr früh angewöhnt, das zu machen, nämlich – ein Beispiel: Ich hatte einen Mitarbeiter, der war frisch dabei, wir mussten Präsentationen machen nach bestimmten Veranstaltungen, wo wir die dokumentieren.
Und das erste, was ich getan habe, ist eben zu sagen: „Ok, guck mal, da gibt es abgelegt auf den Server Dokumentationen, die kannst du dir anschauen und sehen, wie man das macht. Und dann mach das doch mal und dann sprechen wir, dann gucken wir uns das gemeinsam an“.

So und der hat das dann auch gemacht, kam dann zu mir und beim ersten Durchlauf, ja, waren das vielleicht, weiß ich nicht, 60%, die da so waren, wie es sein sollte, dann habe ich ganz klar darüber gesprochen: „Ok, pass auf, dass und das sehe ich jetzt noch“, habe ihm auch erklärt warum, also warum das so ist.

Nicht nur, dass es so ist und dass es anders gemacht werden muss, das ist für mich immer ganz wichtig, sondern auch der Hintergrund. Warum ist das so? Und da versuche ich immer den Blick des Kunden aufzuhaben und dem Mitarbeiter auch klar zu machen, dass ich immer versuche die Brille des Kunden aufzusetzen.

Jochen:    Ok.

Achim:    Was ist für den wichtig, was ist für den interessant, was stört dem womöglich?

Und wir haben in diesem Falle drei Runden gedreht, bis diese erste Präsentation, von der wir wohlgemerkt wöchentlich drei machen mussten, also abliefern mussten, bis die gesessen hat.
Ja, das hat also natürlich auch ein bisschen Zeit in Anspruch genommen und ich gebe zu, es hat mich irgendwie beim dritten Mal auch ein bisschen genervt, aber es war total sinnvoll, weil danach hat der Mitarbeiter es einfach drauf gehabt. Der wusste wie die Dinge funktionieren und ich hab damit im Prinzip, ich hab mir das noch zwei, dreimal angeguckt, die nächsten zwei, drei und dann hab ich da nie mehr was mit zu tun gehabt.

Jochen:    Spannend.

Achim:    Er happy, ich happy, Kunde happy. So und das ist das, was ich meine; am Anfang bedeutet das manchmal auch ein bisschen mehr zu investieren, aber dann eben auch loszulassen und zu sagen: „Ok, komm, da ist und wenn du ein Problem hast, dann komm zu mir und scheu dich nicht zu mir zu kommen“.

Das ist vielleicht noch das, was ich auf jeden Fall auch mitgeben will. Das meine ich mit Vertrauen auch gegenüber dem Vorgesetzten, Chef, wie auch immer. Denn, wenn der Mitarbeiter weiß, er kann mit jedem vermeidlich auch noch so komischen Sachen zu mir kommen, dass er nie zu hören bekommt: „Das kann doch jetzt nicht Dein ernst sein“, wenn er dieses Vertrauen hat, dann scheut er sich nicht und kann auch besser werden.

Jochen:    Ok.

Achim:    Ja, also dieses keine Angst davor, dass irgendwas noch nicht super gut ist.

Jochen:    Keine Angst vorm schwarzen Mann.

Achim:    Ja, das auch. Also natürlich, wenn sich das weiterentwickelt, dann sage ich auch: „Komm bitte nicht zu mir, wenn du nicht irgendwie 80% zumindest fertig hast“, also weil dann macht es keinen Sinn.

Jochen:    Ja.

Achim:    „Also mach es soweit fertig“. Also diese Verantwortung wird ja auch gerne dann abgegeben und gesagt: „Oh, das ist ja super, kann ich ja mal schon zum Chef laufen und der sagt mir schon wie ich es machen muss“.

Jochen:    Ja.

Achim:    Wenn ich das feststelle, dann sage ich wiederum: „Nein, mach es erstmal so, wie du glaubst, dass es perfekt ist und dann komm zu mir“.

Jochen:    Ok.

Achim:    Ansonsten ist es halt…sonst hat man nämlich die Verantwortung ganz schnell wieder bei sich.

Jochen:    Ja, schön. Dann würde ich sagen, machen wir gleich noch eine Zusammenfassung.

Mein neues Buch „80/20 Outsourcing“ erscheint demnächst.

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Ja, Achim, fassen wir es vielleicht einfach nochmal zusammen, das heißt, was ist wichtig, wenn wir führen?

Wir haben: Einerseits ist es wichtig, dass wir Vertrauen geben, dass wir eine Aufgabe einem Mitarbeiter übergeben und ihm darin vertrauen, dass er diese Aufgabe auch entsprechend so umsetzt, wie wir uns das vorstellen und zwar nicht, wie wir uns das vorstellen, sondern wie es letztendlich wichtig für den Kunden ist.

Dann haben wir folgenden Punkt: Dass wenn der Mitarbeiter das vielleicht nicht so mach, dass ich mit ihm ein Gespräch führe, möglichst unter vier Augen führe und mit ihm die entsprechenden Punkte durchgehe, das heißt aber nicht, dass ich ihn entsprechend anklage oder Vorwürfe mache, sondern mit ihm das konstruktiv bespreche, ihm aktiv zuhöre, indem ich ein Blickkontakt habe, indem ich ihm meine volle Aufmerksamkeit widme und auch Fragen stelle, ob ich das entsprechend richtig verstanden habe und mit ihm dann konstruktiv eine gute Lösung erarbeite.

Und letztendlich ist es auch wichtig, dass ich weiß, dass es wichtig ist, dass ich mir Zeit nehme für einen neuen Mitarbeiter oder überhaupt für eine neue Aufgabe für einen neuen Mitarbeiter. Das kann ich einerseits selber machen, aber es ist zu empfehlen ein Team aufzubauen, wo jeder bestimmte Verantwortlichkeiten hat und der Mitarbeiter entsprechend durch diese einzelne Teammitglieder dann an das neue Thema Schritt für Schritt herangeführt wird.

Hab ich das gut zusammengefasst?

Achim:    Das hast du schon ziemlich gut zusammengefasst; ich würde mir noch eine Ergänzung und einen Zusatz erlauben.

Jochen:    Sehr gerne.

Achim:    Die Ergänzung ist die, dass da wichtig natürlich auch ist, dass ich eine Kultur schaffe, in der die Mitarbeiter auch mir vertrauen, dass sie zu mir kommen können.

Und das, was ich noch zusätzlich erwähnen möchte ist, dass, wenn das Unternehmen größer wird und wächst, dass man natürlich auch Zwischenebenen einzieht.
Also jetzt klingt das natürlich in dem Podcast so, als würden alle Mitarbeiter immer zu mir kommen, in Persona, das ist aber nicht zwangsläufig der Fall.

Also ich habe von vornerein versucht in anderen Führungsebenen, die wir eben haben, auch dafür zu sorgen, dass diese Philosophie, nenne ich das jetzt mal, die ich dort verfolge, dass ich die weitergebe und natürlich dann künftig ein, weiß ich nicht, Projektassistent zum Projektleiter kommt und dort genau die gleiche Ebene vorfindet, ja?

Jochen:    Ok.

Achim:    Wie das eben bei mir der Fall ist.
Das würde ich noch ergänzen wollen, dass es natürlich ganz wichtig ist, diese Kultur auch im Unternehmen durchzutragen und dass es auch ab einer bestimmten Größenordnung, das sind auch schon durchaus 10 Personen, wichtig ist andere Führungsebenen einzuziehen.

Jochen:    Ok.

Achim:    Damit nicht man selbst alle Mitarbeiter führt.

Das wär noch so die Ergänzung dazu.

Jochen:    Ja super. Dann, finde ich, haben wir einen sehr, sehr schönen Einblick in das Thema bekommen.

Vielen Dank, Achim, dass du da so schön auf meine Fragen letztendlich eingegangen bist.

Und wir wünschen Euch da draußen einfach eine tolle Zeit. Es wird jetzt langsam ja kälter.

Achim:    Das kann man sagen.

Jochen:    Und es weihnachtet auch schon sehr. Ich glaube, dass diese Folge auch noch vor Weihnachten ausgestrahlt wird, von daher passt das.

Und ja, ich wünsche Euch eine tolle Zeit und: Ihr habt das Recht glücklich zu sein.

Viel Spaß, bis zur nächsten Woche.

Achim:    Bis zur nächsten Wochen.

[Gespräche] Episode 11 – der fehlerlose Unternehmer

Jochen:    Achim, lass uns doch mal sprechen über den fehlerlosen Unternehmer. Ich hab da schon mal eine Liste vorbereitet.

Achim:    Na, auf die bin ich mal ganz gespannt.

Jochen:     Mein neues Buch „80/20 Outsourcing“ ist in Arbeit.

– Was interessiert Dich?
– Was sind Deine dringlichsten Fragen zum Thema?

Mach mit unter: www.der-glueckliche-Unternehmer.de/team und erhalte als erster neue Entwürfe, neue Kapitel und spannende Einblicke.

Ja, Episode 11, Achim, sind wir schon.

Achim:    Ja, letztes Mal waren wir 10, jetzt sind wir 11.

Jochen:    Jetzt sind wir schon bei Nr. 11, ne?

Achim:    So geht’s.

Jochen:    10 plus 1 macht 11.

Achim:    Unglaublich.

Jochen:    Wahnsinn. Ich find das ein super spannendes Thema und ich hab mir auch richtig viele Gedanken gemacht; ich hab hier ungefähr 40 Seiten von Unternehmern, die keine Fehler gemacht haben. Was sagst du jetzt?

Achim:    Na, ich sage, dass ich das nicht glaube.

Jochen:    Ja, aber ich würde dir das verkaufen, die Liste.

Achim:    Du willst mir die Liste verkaufen?

Jochen:    Ja. Das sind 40 leere Din A4 Seiten.

Achim:    40 leere Din A4 Seiten? Ja, ok.

Jochen:    Dann hast du wieder Din A4 Seiten, ne? Steht drauf: Weltweit alle Unternehmer, die keine Fehler gemacht haben.
Kannst du kaufen, für 19,90 Euro.

Achim:    Wow.

Jochen:    Ja.

Achim:    Das ist ein gutes Geschäftsmodell.

Jochen:    Finde ich auch. Finde ich auch.

Achim:    Also könnten wir auf die Homepage stellen. Also wer möchte, kann eine Liste kaufen für 19,90Euro. Eine Liste mit allen Unternehmern weltweit, die keine Fehler gemacht haben.

Jochen:    Ja, das können wir machen, aber ich biete dir das exklusiv an für 19,90 Euro.

Achim:    Ach, du bietest mir das exklusiv an? Ja gut, ich würde sagen das verhandeln wir später dann mal.

Jochen:    Das handeln wir später aus. Es wird aber jetzt teurer, ne? Du hast jetzt das Angebot nicht angenommen, ne? Alles ist jetzt alles andersrum, wird jetzt hochverhandelt sozusagen.

Achim:    Ja.

Jochen:    Sagen wir mal 25. Komm, 25.

Achim:    Ja, ok. Damit du Ruhe gibt’s, 25.

Jochen:    Ok, gut. Ja.

Achim:    So ok, jetzt wäre die spannende Frage: Warum steht da keiner drauf?

Jochen:    Ja, also sage ich mal, da gibt’s ja diesen schönen Spruch: „Wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein“, oder so ähnlich.

Achim:    Ich weiß nicht, ob das so ganz bibelfest ist, aber ich glaube wir müssen das erstmal auf eine andere Ebene bringen.

Jochen:    Ja ok, alles klar.

Naja, also ich von mir zumindest kann sagen, ich hab auf jeden Fall eine Menge Fehler gemacht in meinem Unternehmerleben.

Achim:    Ja.

Jochen:    Und wie ist es mit dir; wie viel hast du gemacht?

Achim:    Naja, so eins, zwei. Nein, ich hab sicherlich – keine Ahnung, wahrscheinlich kann man die gar nicht alle zählen und im Nachhinein, manchmal weiß man ja gar nicht, dass es ein – das ist sehr schwer auch herauszufinden, war es jetzt wirklich ein Fehler.

Jochen:    Ja.

Achim:    Aber interessant ist es ja, tatsächlich mal über Fehler zu sprechen und vielleicht sage ich mal drei Worte dazu, wie wir auf diese Thema heute gekommen sind.

Jochen:    Ja, aber mal eine spannende Frage nochmal nebenbei.

Achim:    Ja?

Jochen:    Ich will dich ja nochmal ein bisschen verwirren vorher.

Achim:    Ok.

Jochen:    Bevor du jetzt zum Endspurt hier gleich schon ausholst. Findest du nicht, dass es Unternehmer, die so gar keine Fehler haben, dass die so ein bisschen unsympathisch sind?

Achim:    Ja, also Fehler haben die ja auch, ja? Sie geben es nur nicht zu.

Jochen:    Macht das vielleicht die Unternehmer unsympathisch?

Achim:    Ja, schon so ein bisschen. Ja, also ein Unternehmer, der sagt, „Ja, bei mir wird das alles gut und ich habe keine Fehler gemacht“, dem misstraue ich schon mal grundsätzlich.

Jochen:    Ja. Also der Rolf Eden, der war jetzt in der Sendung, da würde ich sagen, der hat alles richtig gemacht.

Achim:    Ja gut, das ist Rolf Eden, der ist auch außer Konkurrenz, glaube ich.

Jochen:    Aber der ist trotzdem sympathisch, ne?

Achim:    Der ist trotzdem sympathisch, auf eine sehr spezielle Art und Weise sicherlich. Ich kenn ihn auch nicht persönlich, aber das ist ja schon eine Institution hier in Berlin, der Rolf Eden.

Jochen:    Ja, der ist ja der einzige, der neben Hugh Hefner ein weißes Jackett trägt, heutzutage noch.

Achim:    Ja, das stimmt.

Jochen:    Werden nur noch zwei hergestellt weltweit.

Achim:    Ja, das ist auch nicht so schlimm.

Jochen:    Ja Achim, wie bist du denn oder wie sind wir denn auf das Thema „Fehler“? gekommen?

Achim:    Ja, Fehler. Also ich meine, klar, Fehler bestimmen ja so ein bisschen auch durchaus mit unser Leben, mal mehr, mal weniger, über die ärgert man sich auch gerne und ich bin vor kurzem auf eine Veranstaltung gestoßen, nämlich eine Fehlerkonferenz.

Jochen:    Ja.

Achim:    Und den Titel fand ich schon sehr spannend.

Jochen:    Ok?

Achim:    Eine Konferenz, die den Titel „Fehler“ trägt. Und zwar wurde sie veranstaltet von dem Unternehmermagazin Impulse – ich weiß nicht, ob das der ein oder andere kennt.

Jochen:    Ja.

Achim:    Das ist ein, wie ich finde… also das ist jetzt so ein kleiner Werbeblock, obwohl ich daran nichts verdiene, für das Impulse-Unternehmermagazin, weil das sowohl für Selbstständige, als auch für Unternehmer sehr interessant ist, sehr interessante Artikel.

Und ja, die haben also diese Konferenz veranstaltet, auf der ich gewesen bin.

Jochen:    Ok.

Achim:    Und dort ging es den ganzen Tag nur um Fehler.

Jochen:    Aha.

Achim:    Es waren also dort circa 150 Unternehmer zusammen und es wurde intensiv über Fehler gesprochen, die man eben macht. Es gab einige Unternehmer, die Vorträge gehalten habe über ihre Fehler und das fand ich sehr, sehr spannend und das war ja so ein bisschen, nachdem wir darüber gesprochen haben, der Anlass zu sagen: „Ja, das wollen wir mal in unserem Podcast aufgreifen“.

Jochen:    Ja.

Achim:    Ja? Was bedeutet es Fehler zu machen und warum sind Fehler vielleicht auch gut und wie gehe ich vor allen Dingen mit Fehlern um.

Jochen:    Ja, das ist eine gute Frage.

Achim:    Das ist die gute Frage, denn dass Fehler passieren, ich glaube, da sind wir uns einig und ich denke auch, alle, die das hören, sind sich einige: Fehler passieren! Das kann man nicht verhindern. Das gehört auch dazu, ja? Und entscheidend ist ja nur: Wie gehe ich damit um und was mache ich aus diesen Fehlern?

Und das fängt an, du hast das gerade gesagt, beim Unternehmer selbst, wie er mit seinen Fehlern umgeht.

Jochen:    Ja.

Achim:    Dann analysiere ich meine Fehler. Bin ich bereit dahinzuschauen, dass ich Fehler gemacht habe? Habe ich auch die Chance daraus zu lernen.

Jochen:    Ja, gehen wir es vielleicht einfach mal ganz praktisch an, ja? Ich mein das ja immer schön.

Jetzt ist da zum Beispiel, haben wir jetzt zum Beispiel, folgendes ist passiert: Irgendeiner deiner Mitarbeiter hat irgendeine Entscheidung getroffen und die kostet dich jetzt 20,000 Euro, weil es die falsche war.

Achim:    Ja.

Jochen:    Was nun? – Rausschmeißen.

Achim:    Rausschmeißen. Ne, da gibt’s auch einen sehr… in einem Buch steht das drin, das ich gelesen habe.
„Und mittags geh ich heim“, da gab es auch diese Situation, eigentlich fast genau das gleiche: Ein Fehler, der 20,000 Euro gekostet hat, eines Mitarbeiters und die Frage war, „Haben sie ihn rausgeschmissen?“ und da war die Antwort: „Ich bin doch nicht blöd, ich schmeiß doch so teure Mitarbeiter nicht raus“.
Und die Wahrscheinlichkeit,  dass dieser Mitarbeiter diesen Fehler nochmal macht, wenn man darüber spricht, äußert gering ist, ja? Insofern ist es ja ein sehr wertvoller Mitarbeiter.

Jochen:    Ja.

Achim:    Der mir vielleicht auch ermöglicht, dass künftig das nicht mehr passieren kann.

Jochen:    Ok, jetzt haben wir aber diesen Mitarbeiter und der hat jetzt tatsächlich einen Fehler gemacht, hat irgendwie etwas beauftragt, was zu teuer war. Was würdest du jetzt tun?

Achim:    Ja, also erstens muss ich mal zurückgehen, weil wir waren ja bei dem Fehler der Unternehmer und das ist ganz wichtig, wenn wir jetzt in Richtung Mitarbeiter gehen.

Das erste ist, tatsächlich dort ein Vorbild zu sein und offen auch über eigene Fehler zu sprechen, denn das zeigt eben auch den Mitarbeitern: Niemand ist unfehlbar.

Das finde ich auch ganz wichtig, wenn es um das Thema Unternehmenskultur geht, weil da sind wir dann schon direkt auch beim Thema Fehler.
Wenn ich eine Unternehmenskultur selbst vorlebe, in der es so aussieht, als würde der Chef nie Fehler machen oder sie oft dann nicht zugibt, ist es natürlich auch für die Mitarbeiter schwer Fehler zuzugeben.

Jochen:    Verstehe. Also das heißt sozusagen, der vorne steht, als Vorbild sozusagen, als jemand, dem man auch nachlebt so ein Stück weit (man macht eigentlich auch das, was jemand sozusagen vorgibt), der gibt auch so ein bisschen den Ton an diesbezüglich, würdest du dann sagen?

Achim:    Ja richtig, genau.
Also das ist das Entscheidende, erstmal schon mal, dass man Vorbild ist, dass man selbst irgendwo sagt, man ist nicht unfehlbar und dann ist das nächste natürlich die Reaktion auf diese Fehler, ja?

Also häufig ist ja eine Reaktion: „Wie konnte Ihnen das bloß passieren, wie konnten sie das bloß tun?“, das ist aber falsch. Schlauer ist es zu fragen: „Seit wann wissen Sie denn von dem Problem“, weil dann können wir es lösen.

Jochen:    Ok.

Achim:    Also Mitarbeiter abzuholen und zu sagen, „Also dem ist schon bewusst, dass das nicht toll war, was er da getan hat“, aber entscheidend ist, „Ok, was machen wir jetzt daraus? Was können wir daraus jetzt verbessern?“.

Jochen:    Das ist das eine. Kann man auch fragen: „Wie können wir das zukünftig vermeiden?“

Achim:    Ja, selbstverständlich. „Wie können wir zukünftig vermeiden?“ – auch auf den Mitarbeiter einzubeziehen natürlich, ganz klar.
„Was müsste Ihrer Meinung getan werden, damit so ein Fehler nicht wieder passiert? Was ist das Sinnvolle, was ist wichtig?“

Und wichtig ist vor allen Dingen eben, neben dem eigentlichen Problem, dass das Vertuschen von Fehlern einfach nicht passiert und das passiert dann nicht, wenn man im Unternehmen eine gute Fehlerkultur hat, wo die Mitarbeiter wissen, „Ok, ich kann offen mit Fehlern umgehen und sie ansprechen“.

Jochen:    Ok. Also vielleicht noch ein anderes Beispiel, was nicht ganz in den Zusammenhang gehört, was ich aber sehr, sehr spannend auch finde.

Ich hab eine ganze Zeitlang auch technische Schulung gemacht und also sozusagen Leute geschult im technischen Bereich und da habe ich immer als erstes gesagt, wenn der erste Fehler passiert ist oder irgendwas nicht funktioniert hat, habe ich gesagt: „Das ist super. Super, ein Fehler. Total klasse, daraus können wir lernen. Daraus können wir uns angucken, wie das funktioniert“.

Und ich bin der festen Überzeugung, dass wenn man eine Schulung hat, eine technische Schulung, ist das allerbeste, was einen passieren kann, dass Fehler passieren, dass irgendwas nicht funktioniert, dass irgendwas nicht so funktioniert wie es sollte, weil daraus kann man dann viel besser lernen.
Wenn alles glatt läuft, dann hat das Gehirn gar nicht die Ecken und Kanten; es hat nicht die Ecken und Kanten sich die Dinge gut zu merken, ja?

Achim:    Ja.

Jochen:    Also wenn ich sozusagen irgendwo über die Straße laufen und mich fährt fast ein Auto an – das ist vielleicht ein bisschen doofes Beispiel, aber sei dahingestellt – dann werde ich bestimmt beim nächsten Mal vorsichtiger an der Ampel sein, ja? Während ich das 10 mal übe und es geht immer glatt, dann habe ich gar nicht das Bewusstsein dafür, dass irgendwas passieren könnte und ich weiß auch gar nicht, wie ich damit umgehe.

Und das nächste ist vielleicht, wenn ich wirklich einen Fehler mache oder wirklich etwas passiert, was sich schon abzeichnet, dann kann ich auch viel besser lernen auf so einen Umstand zu reagieren und merke es vielleicht auch schon eher, ne?

Achim:    Ja, selbstverständlich. Also ich würde gern auch nochmal kurz zurückkommen zu dem Thema „Fehler von Mitarbeitern – Umgang damit“.

Also es ist halt eine Sache darauf zu reagieren: „Um Gottes Willen, wie konnte das passieren?“, das andere ist, „Danke, dass du es mir gesagt hast“.

Jochen:    Wow.

Achim:    „Danke, dass du so offen bist mir das zu sagen“; also wer erwartet schon, wenn er mit einem Fehler beim Chef antreten muss, dass er ein Dankeschön dafür bekommt, dass er da offen und ehrlich mit umgeht und das ist aber ein ganz entscheidenderer Punkt dann.

Wie ist es meistens? Also wir bekommen das ja auch vorgelebt, sei es aus der Politik oder auch sonst, dass Fehler gerne vertuscht werden und auch keiner sich gerne verantwortlich zeichnet.
Das ist ja eine sehr natürliche, ja, leider eine fast natürliche Reaktion: „Ich bin nicht schuld! Ich versuch das irgendwie zu vertuschen oder ich hab damit nichts zu tun, ich nehme das nicht an“ und das bedeutet natürlich auch, sich mit diesem Fehler gar nicht auseinandersetzen zu wollen, das ist aber extrem wichtig, weil nur dann kann man daraus lernen.

Und es gibt, und das fand ich also sehr interessant, es gibt also ein, zwei Unternehmen, die so weit gehen Fehler zu loben.

Jochen:    Ah.

Achim:    Zu sagen: „Wir haben also nicht den Mitarbeiter des Monats, der besonders toll gearbeitet hat, sondern der Mitarbeiter des Monats, der einen Fehler vielleicht begangen hat“ und dann der Umgang damit, also wie ist er damit umgegangen, und was ist daraus letztendlich an Ersparnis oder an Vorteilen für das Unternehmen entstanden, so dass man beispielsweise an dieser Stelle festgestellt hat, „Ok, da ist Bedarf vielleicht die Prozess zu optimieren“, ja?

Und ich kann sagen, wir hatten vor Jahren ein Beispiel bei uns im Unternehmen, da ging es um eine große Veranstaltung, weiß ich nicht, 200 Personen und ein Hotel, was natürlich gebraucht wurde und was auch vermeidlich gebucht war und wir kurz vorher festgestellt haben, also zwei Tage vor der Veranstaltung haben wir festgestellt, dass das Hotel zwar optioniert war und danach, weil man gedacht, das ist ja in Ordnung (der Prozess war nicht klar definiert), ist diese Option nicht in eine Buchung übergegangen, ja?

Kannst dir vorstellen, was passiert ist; wir haben uns zwei Tage vorher angemeldet im Hotel, weil wir gesagt, wir wollen nochmal eine Vorabbesichtigung machen, dann hieß es, „Ja, aber für Sie sind gar keine Zimmer reserviert“, weil die Option war nämlich bereits seit einem Monat ausgelaufen.

Jochen:    Auweia.

Achim:    Weil der Schritt, der  Prozess von einer Option hin zu „die Option muss jetzt auch hart gemacht werden in eine Buchung“ nicht erfolgt ist.

Jochen:    Das finde ich jetzt ein sehr schönes Beispiel dafür, dass man auch überlegen kann, wenn ein Fehler passiert, was funktioniert an diesem Prozess noch nicht? Was ist sozusagen an diesem Prozess falsch, der dort abläuft?

Achim:    Richtig. Richtig, wir haben das eben auch entsprechend analysiert und sind damit auch offen umgegangen, das ging in diesem Moment auch gar nicht anders, weil wir natürlich… das Hotel war ausgebucht und wir brauchten innerhalb von zwei Tagen ein Hotel für 200 Personen.

Jochen:     Nicht schlecht. Habt ihr das gefunden, ja?

Achim:    Ja, also interessanterweise haben wir tatsächlich es geschafft, mit viel Arbeit und auch alle, die zur Verfügung waren, haben mehr oder weniger alles stehen und liegen lassen und haben losgelegt, um zu versuchen ein passendes Hotel zu finden, was natürlich bestimmten Anforderungen auch entsprechen musste.

Wir haben es geschafft, es war letztendlich sogar noch fast besser als das ursprüngliche. Wir mussten aber auch, das hat auch Geld gekostet, wir mussten für dieses Hotel mehr bezahlen und konnten natürlich dem Kunden die Mehrkosten nicht berechnen, logischerweise. Also es hat uns auch Geld gekostet, aber wir waren dankbar, dass das – also „passiert ist“ ist jetzt vielleicht ein komisches Wort, aber wir wussten in dem Moment, „Ok, das passiert uns nicht nochmal“.

Also wir haben das aufdecken können, wir haben das kommuniziert, auch mit dem verantwortlichen Mitarbeiter, der auch von sich aus gesagt, „ja, da müssen wir etwas daran ändern, ich will, dass das kommuniziert wird, so dass wir da einen Prozess verbessern können“, so dass er auf jeden Fall sein Gesicht wahren kann einerseits und wir sagen können, „Ok, der Prozess war nicht optimal definiert, das müssen wir für die Zukunft ändern“.

Jochen:    Ok.

Achim:    „Und wir wissen, dass uns so ein Fehler nicht mehr passiert“.

Jochen:    Das erinnert mich ein bisschen an Toyota, was ihr da gemacht habt.

Achim:    An Toyota?

Jochen:    Ja, an Toyota. Bei Toyota ist es ja auch so, da gibt es ja dieses Lean, dieses Kaizen-Prinzip.

Achim:    Ja.

Jochen:    Also sozusagen jeden Tag das besser machen. Und da ist es so, wenn irgendwas nicht funktioniert, wenn irgendein Fehler ist, irgendwo in der Fertigungsstraße, dann wird das ganze Band abgestellt.

Achim:    Ja.

Jochen:    Und da gibt’s so eine Reißleine, mit Band gezogen und die ganze Produktion steht still, bis der Fehler behoben ist.

Achim:    Ja, ist vermeintlich eine krasse Maßnahme, ne?

Jochen:    Ja, aber jeder ist dann motiviert den Fehler zu lösen, ja?

Achim:    Ja.

Jochen:    Jeder will dann unbedingt den Fehler lösen, weil es soll ja weitergehen, ja? Und wahrscheinlich ist es auch noch so ein bisschen in der japanischen Kultur auch noch verhaftet, man will ja auch nicht sein Gesicht verlieren dann, ne? Vielleicht würde so eine deutsche Fabrik dann sagen: „Na, dann haben wir halt nichts zu tun, ist ja nicht mein Problem. Ich hab das da nicht rangeschraubt“.

Achim:    Naja, wollen wir ihm unterstellen, aber kann natürlich passieren.

Ja, das ist richtig. Also insofern ist das ganz wichtig und vielleicht will ich in dem Zusammenhang auch nochmal auf das Thema Hierarchien und Fehler kommen.

Jochen:    Ok.

Achim:    Also auch da gibt es eine schöne Geschichte, die dort an dem letzten Wochenende auf diesem Seminar vorgetragen wurde, auf dieser Konferenz, denn da ging es darum, dass analysiert worden ist, warum Flugzeuge beispielsweise abstürzen.
Also vermeintlich hat das jetzt erstmal nichts mit der Wirtschaft zu tun.

Jochen:    Schwerkraft wahrscheinlich, oder?

Achim:    Ja, also letztendlich auf Grund von Schwerkraft, hast du vollkommen Recht. Das war der Schlaufuchs Jochen an dieser Stelle. Darauf, wie du dir vorstellen kannst, wollte ich aber nicht hinaus.

Jochen:    Ok.

Achim:    Sondern man hat festgestellt, dass ein Großteil der Abstürze sind ja tatsächlich menschliches Versagen; also die Technik ist ja weniger Schuld als  menschliches Versagen. Und man hat festgestellt, dass in den Fällen, wo menschliches Versagen die Ursache war, in 80% aller Fälle der Flugkapitän selbst am Steuer saß, ja?

Jochen:    Ja, das ist interessant.

Achim:    Was heißt das jetzt? Das ist interessant, genau und das ist ein Hierarchieproblem.

Man hat also ein Beispielabsturz auch mal rekonstruiert und hat festgestellt, dass dort also der Kapitän saß, der Copilot dann und ein Ingenieur und der Ingenieur hat sich mit dem Copiloten abgestimmt und andersrum und die Kommunikation zum Kapitän war aber nicht klar.
Das heißt, da ging es um mangelnden Treibstoff in dem Falle, das heißt, das Flugzeug hatte nicht genug Treibstoff, der Copilot hat das zum Ingenieur auch gesagt, der Ingenieur hat das bestätigt, beide sind davon ausgegangen, der Kapitän muss das ja gehört haben, haben sich aber nicht getraut ihn darauf hinzuweisen, dass der Treibstoff knapp wird und der Kapitän hatte halt andere Dinge zu tun, weil sie mussten versuchen notzulanden, weil die Landeklappen nicht ausgefahren waren oder das Fahrwerk war, glaube ich, nicht ausgefahren und der hat das offensichtlich nicht richtig aufgenommen.
Aber beide, auf Grund der Hierarchie, die dort sehr streng war, haben sich nicht getraut explizit nachzufragen: „Haben Sie das verstanden, Herr Kapitän? Wir haben nur noch für 20 Minuten Benzin oder Kerosin, mehr nicht“. Sondern sie sind davon ausgegangen und sie haben sich sogar im Verlauf mehrfach darüber unterhalten, also der  Copilot mit dem Ingenieur, aber sie haben sich beide nicht getraut, obwohl ihr Leben davon abhingt, ja, ihr Leben davon abhing, haben sie sich nicht getraut diese Hierarchiekette so ein Stück weit noch nicht einmal zu durchbrechen, sondern einfach ganz deutlich zu machen, dass das so nicht funktioniert.

Und das fand ich einfach sehr spannend. Also wenn man sieht was das bedeutet, dann kann man erahnen, was man daraus einfach lernen kann und daraufhin wurden auch die Hierarchien anders gewertet.
Manchmal hilft es schon sich zu duzen, weil das eben so ein bisschen nach flacheren Hierarchien hinwirkt.

Jochen:    Ja, ja.

Achim:    Aber wichtig ist es eben hier, also Lufthansa beispielsweise empfiehlt den Crews mittlerweile sich zu duzen.

Jochen:    Und das wäre ganz interessant, wenn man das untersuchen würde, ob das bei dänischen Flugzeugen auch so ist.

Achim:    Bei dänischen Flugzeugen? Weil die sowieso duzen, meinst du?

Jochen:    Ja genau.

Achim:    Ja gut, das kann ich jetzt nicht sagen, ob das dort auch so ist.
Aber wie gesagt, insgesamt fand ich die Tatsache, dass also selbst unter Lebensgefahr man dann seinen Vorgesetzten sich nicht traut auf einen möglichen Fehler, oder es ist einfach nur ein Kommunikationsproblem, hinzuweisen. Das ist das schlimme.

Das Ergebnis übrigens war, das Flugzeug ist eben abgestürzt auf Grund von Kerosinmangel, weil sie zu spät darauf hingewiesen haben (oder gar nicht), der Kapitän hat irgendwann nachgefragt, „Wie viel Zeit haben wir noch zum Landen, wie viel Kerosin haben wir noch ?“ und da hieß es dann, „Ja, wir haben jetzt nur noch 10 Minuten“.

Jochen:    Ok.

Achim:    Und da war es für eine entsprechende Landung, auch für eine entsprechende Notlandung zu spät und der ist tatsächlich dann, also wenn auch nicht von sehr großer Höhe, abgestürzt und es gab mehrere Tote, unter anderem übrigens der Flugingenieur, der ist dabei gestorben.

Jochen:    Ok.
Ja, das ist natürlich harter Tobak hier für so eine Nachmittagsveranstaltung für unser Podcast.

Achim:    Ja, aber es ist total, also natürlich jetzt bitter und tragisch in diesem Falle, aber wichtig ist auch daraus natürlich, die Luftfahrt hat was daraus gelernt und ich denke, das ist ja auch, ohne dass jetzt Menschenleben dort auf dem Spiel stehen, einfach wichtig, auch für das Unternehmen aus solchen Beispielen lernen zu können und zu sagen, „Ok, es ist einfach wichtig über Fehler sprechen zu können“ und optimalerweise eben auch von unten nach oben, also eine Unternehmenskultur in der es auch möglich ist, dass Mitarbeiter ihre Vorgesetzte auf Fehler  hinweisen.

Jochen:    Ja.

Achim:    Und dass das explizit gewünscht ist und gelebt wird.

Jochen:    Ja. Das ist richtig. Und dann ist natürlich eben auch wichtig, dass man diese Kommunikationskanäle auch einfach hat und die Möglichkeit hat, das zu tun, ne?

Achim:    Ja.

Jochen:    Gehen wir nochmal zurück zur Fehlerkonferenz. Also sozusagen was hast du für dich aus der Fehlerkonferenz mit nach Hause genommen?

Achim:    Ja, also im Prinzip jetzt einerseits die eben beschriebenen Dinge, dann habe ich daraus ganz klar natürlich mitgenommen, dass es wichtig ist auch A) bei mir selbst das Thema „Fehler“ nochmal zu bewerten, neu zu bewerten und zu sagen, „Ok, wo mache ich Fehler und wie gehe ich denn eigentlich für mich selber damit um bei diesen Fehlern?“
Also versuche ich auch, sie mir gedanklich schnell wegzuschieben oder bin ich eben auch bereit offen mir selbst gegenüber sie zu analysieren und zu sagen: „Ok, das war jetzt echt daneben, was machst du jetzt daraus, wie machst du es besser?“.

Das ist also Punkt 1, finde ich, sich selbst mit seinen eigenen Fehlern nochmal intensiver auseinanderzusetzen, mit dem Umgang und mit den eigenen Fehlern sich besser auseinanderzusetzen, wie man selbst darauf reagiert, also nur für sich und was man daraus lernen kann.

Jochen:    Ja, aber vielleicht da will ich nochmal einhaken, weil ich glaube es ist wichtig dann Unterscheidungen zu treffen. Also weil letztendlich ist es so, dass man so sehr positiv damit… also dieses Wort Fehler ist im Deutschen ja ein bisschen schwierig behaftet, ja?

Achim:    Ja.

Jochen:    Also wenn man jetzt zum Beispiel sagt, „Ok, ja ich bin jetzt so und so und das ist ein Fehler“, das ist, glaube ich, nicht die richtige Herangehensweise.
Also wenn man sagt, „Ok, ich kann das und das nicht“, das ist einfach so, also manche Dinge kann man einfach nicht so gut.

Achim:    Und dann ein Fehler zu tun dann.

Jochen:    Ja, aber man kann es ja auch als fehlerhaft oder Fehler irgendwo bewerten, aber ich denke, es geht eben mehr um die Dinge, die man vielleicht getan hat oder nicht getan hat und zu gucken, wie kann man die im Team, oder wie kann man die, indem man sich mit anderen zusammenschließt oder sich unterstützen lässt, sozusagen auch lösen.

Also als Beispiel: ich habe jetzt zum Beispiel einen Tag erlebt und ich hab an diesem Tag wieder die gleichen Fehler gemacht.
Bei mir ist es zum Beispiel oft so, dass ich sozusagen immer wieder mich dazu hinbringe zu sagen, „Ok, du musst schneller entscheiden dieses Thema outzusourcen zum Beispiel, du musst schneller dich dafür entscheiden dich von jemand unterstützen zu lassen“, denn dann laufen die Projekte und die Dinge, die zu tun sind, schlicht und ergreifend besser.
Es sind dann keine großen Fehler, es sind kleine Fehler, aber es ist immer wichtig auch sich da anzuschauen, was kann ich gegenüber dem Tag gestern heute besser machen?

Achim:    Ja, selbstverständlich. Klar, das ist richtig, wobei ich den Schwerpunkt jetzt in diesen…also das gehört natürlich mit da, spielt  da mit rein, wobei ich schon noch mehr von klassischen Fehlern spreche, nicht davon jeden Tag ein Stück besser zu werden. Das ist eine Sache, selbstverständlich.

Jochen:    Ja, ja.

Achim:    Aber schon auch ganz klar von: Es passieren eben Fehler, es sind mal kleine, mal große Fehler und mal haben kleine Fehler auch eine große Wirkung, ja?

Jochen:    Ja, es gibt zum Beispiel diesen einen Unternehmer, ein sehr, sehr erfolgreichen sogar Milliardär, ich glaube, in Österreich oder in der Schweiz, der ein großes Unternehmen gegründet hat und dann hat er die Firma aber nicht so strukturiert gehabt und als er eine weitere Firma zugekauft hatte, die Verluste gemacht hat, musste er immer wieder in diese Firma reinbuttern. Und der konnte sich aber auch nicht von dieser Firma trennen, weil es den gesamten Konzern runtergerissen hätte.
Also die waren so miteinander verbunden, dass am Schluss letztendlich der ganze, komplett der ganze Laden sozusagen, der gesamte Konzern den Bach runtergegangen ist, weil sie sich nicht sozusagen, das nicht so strukturiert haben, dass es sauber getrennt ist.
Das war vertraglich irgendwie so geregelt und das ist manchmal eben wichtig, dass man da dann auch eine Entscheidung trifft und sagt: „Ok, wie komme ich jetzt aus dieser Geschichte raus, auch wenn vielleicht schon viele Verluste passiert sind, wie kann ich das jetzt trotzdem noch rumreißen, das Ruder?“

Achim:    Ja natürlich, klar. Aber das ist, du hattest mich eben gefragt nach einer Zusammenfassung, weil wir nähern uns ja schon wieder dem Ende, wenn ich das richtig sehe.

Jochen:    Ja, dann würde ich sagen sind wir angelangt bei der Zusammenfassung.

Achim:    Bei der Zusammenfassung, genau.
Also deshalb erstens: Eigene Fehler. Schauen, was kann ich daraus lernen, wie ist mein eigener Umgang mit Fehlern? Das zu überprüfen.

Dann ganz klar mit Mitarbeitern oder auch im Team (müssen ja auch nicht immer Mitarbeiter sein, das kann ja auch ein Team sein, mit dem man was zusammenmacht), wie ist da eigentlich die Kultur, unsere Fehlerkultur, sind alle offen bereit über Fehler zu sprechen?
Und was kann ich dafür tun, damit ich eine Kultur eben schaffe wo das noch besser möglich ist? Dann brauche ich die Fehler, die einmal gemacht werden, nicht nochmal zu machen, oder man kann im Nachhinein sogar bestimmte Fehler wieder vermeiden.
Das ist so für mich die Quintessenz dieser Sachen.
Und wieder gerade bei Mitarbeitern finde ich es wichtig eine gute Fehlerkultur einzuführen.

Ja, das ist so ganz runtergebrochen das, was ich da zusammenzufassen habe, vielleicht hast du noch eine Ergänzung?

Jochen:    Ne, ich find, das hast du sehr gut, schön zusammengefasst, würde ich auch genauso sehen wollen.

Achim:    Ja.

Jochen:    „80/20 Outsourcing“. Mein neues Buch erscheint demnächst, es ist in Arbeit.

– Was interessiert Dich?
– Was sind Deine dringlichsten Fragen zum Thema?

Mach mit unter: www.der-glueckliche-Unternehmer.de/team und erhalte als erster neue Entwürfe, neue Kapitel und spannende Einblicke.

Ja dann, Achim, it’s time to say goodbye.

Achim:    In diesem Sinne.

Jochen:    Ja, wir wünschen Euch da draußen sehr viel Freude, eine sehr, sehr spannende, erfolgreiche Woche, möglichst mit vielen, vielen Fehlern, die Ihr dann analysieren könnt und besser machen könnt. Und ja, bleibt gesund, bleibt munter und denkt daran: Ihr habt das Recht glücklich zu sein.

[Gespräche] Episode 10 – Die 3Z-Frage

Jochen:    Hi Achim.

Achim:    Hi Jochen.

Jochen:    Ja du, wir sind tatsächlich schon bei der Episode 10.

Achim:    Tatsächlich? Ja, ich bin begeistert. Ich dachte, du wolltest jetzt sagen, wir sind tatsächlich schon einen Monaten vor Weihnachten, weil das ist auch der Fall heute.

Jochen:     Ja, das ist auch der Fall.

Mein neues Buch „80/20 Outsourcing“ erscheint demnächst.

– Was interessiert Dich?
– Was sind Deine dringlichsten Fragen zum Thema?

Mach mit unter: www.der-glueckliche-unternehmer.de/team und erhalte als erster neue Entwürfe, neue Kapitel und spannende Einblicke.

Ja, Achim, jetzt sitzen wir wieder zusammen und es geht natürlich wieder um den glücklichen Unternehmer. Ich habe übrigens jetzt festgestellt, dass wir sehr, sehr positiv aufgenommen werden von unseren Hörern; die lieben das, diesen Podcast zu hören und haben einfach eine tolle Zeit mit uns. Das ist doch super, oder?

Achim:    Ja, das freut mich, wenn das so ist. Dann lohnt sich das ja, das was wir tun.

Jochen:    Das lohnt sich. Ja, das ist wirklich sehr schön und ich freue mich wirklich, dass Ihr alle so fleißig draußen zuhört und immer wieder den neusten Episoden dieses Podcasts lauscht.

Wir haben heute ein Problem. Wir haben einen fiktiven Menschen, den Hans, und der Hans, der steht jetzt vor der Entscheidung, was er jetzt in seinem Unternehmen machen soll. Er hat jetzt die Möglichkeit eine neue Filialkette aufzubauen, in mehreren deutschen und ausländischen Standorten, an ausländischen Standorten, oder? – Was ist die zweite Möglichkeit, die ihm zur Verfügung steht, als Option, Achim?

Achim:    Er lässt es bleiben?

Jochen:    Er lässt es bleiben, genau. Sehr gut. Sehr gut.

Achim:    War das die richtige Antwort, oder?

Jochen:    Ja, auf jeden Fall. „Er lässt es bleiben“ ist immer die richtige Antwort für den glücklichen Unternehmer, ne?

Und jetzt ist natürlich die Frage: Wie würde man das klassisch angehen? Was wäre für dich eine Möglichkeit dich eines solchen Themas anzunähern, weil es ist ja oft so, dass man Entscheidungen treffen muss, als Unternehmer, wo man nicht weiß: „Ah, mach ich das jetzt, mach ich das nicht?“

Achim:    Also verstehe ich richtig? Wir reden von einem Unternehmer, also Hans, ja?

Jochen:    Hans.

Achim:    Hans, genau. Hans im Glück.

Jochen:    Hans Mustermann.

Achim:    Hans im Glücke.

Jochen:    Hans-im-Glück.de – genau.

Achim:    Hans im Glück, der jetzt die Möglichkeit hat nationale, internationale Filialketten aufzubauen.

Jochen:    Genau.

Achim:    Durch einen Auftraggeber?

Jochen:    Richtig. Genau.

Achim:    Genau und jetzt muss der gute Hans überlegen, ob das das Richtige für ihn ist, oder nicht?

Jochen:    So sieht’s aus.

Achim:    So sieht’s aus. Ok.
Ja, klingt natürlich erst einmal spannend jetzt für das Unternehmen vom Hans, die Frage ist natürlich, ob der Hans das auch tatsächlich will und ob das seinen Zielen entspricht.

Jochen:    Aber vielleicht erst einmal klassisch würde ich mir vielleicht erst einmal ein Blatt nehmen, ne? Würde mir eine Liste machen und sagen: „Was spricht dafür, was spricht dagegen“.

Achim:    Ja klar. Also wenn man jetzt mal davon ausgeht, dass der Auftrag an sich möglich ist, dass jetzt alles geklärt wäre, dann bedeutet das ja ein ziemlich erhebliches Wachstum für dieses Unternehmen und damit verändert sich ja nicht nur im Unternehmen eine ganze Menge, angefangen von Mitarbeitern, die man benötigt, Strukturen, die vielleicht andere sind und vieles mehr, sondern es geht ja eben auch darum: Ich als Unternehmer, was bedeutet das für mich als Person, als Unternehmer?

Weil das klingt natürlich erst einmal so danach, als könnte das nach…auch sehr viel Arbeit, ein gewisses Risiko und viel reisen, viel von zu Hause weg sein – diese ganzen Themen gehen damit wahrscheinlich einher.

Jochen:    Ja.

Achim:    Und da stellt sich die Frage: Will ich das auch als Person und als Unternehmerperson, unabhängig von meinem Unternehmen? Weil das ist ja das tolle daran als Unternehmer, dass ich dann ja selbst entscheiden darf: Möchte ich jetzt groß wachsen oder möchte ich das vielleicht auch gar nicht?

Jochen:    Ja. Ja, vielleicht würde man ja auch im ersten Schritt sagen: „Das ist doch super, das mach ich“.

Achim:    Ja.

Jochen:    Und oft ist es ja so, dass man im ersten Schritt das vielleicht ganz toll findet, dann ein, zwei Nächte drüber schläft und dann kommt so der Punkt wo man sagt: „Ne, also da weiß ich nicht so genau. Und das und was ist damit und was ist damit?“ – Liquidität kann zum Beispiel ein Thema sein.

Wir wollen noch einmal ein anderes und vielleicht eine andere Möglichkeit erläutern, wie man sich der Sache annähern kann.

Also für mich ist das Thema aufgekommen, weil ich neulich ein Gespräch mit jemanden hatte, der genau vor so einer Entscheidung steht und auf der einen Seite die Möglichkeit hat einen sehr gut bezahlen Job anzunehmen, auf der anderen Seite etwas zu machen, wo sein Herz für schlägt und das war sozusagen die Schwierigkeit und sozusagen für ihn sehr, sehr schwer sich gegen das Geld zu entscheiden.

Achim:    Also eine klassische Kopf-gegen-Bauch-Entscheidung, ja?

Jochen:    Das wäre die klassische Kopf-gegen-Bauch-Entscheidung und die Anerkennung vor allem. Das ist dann die Anerkennung, die man dann entsprechend hat.

Achim:    Ja.

Jochen:    Und das ist ein sehr schwieriges Thema, dass man toll dasteht im Job etc. und der Macher ist und so, ne?

Frage wäre einfach, oder was ich Euch heute einfach gerne vorstellen möchte, ist eine Möglichkeit, wie Ihr Euch einem solchen Thema etwas anders annähern könnt und zwar ist das die 3-Z-Frage.

Achim:    Ah.

Jochen:    3-Z-Frage – kennst du die, Achim?

Achim:    Ja. Mittlerweile ja.

Jochen:    Mittlerweile ja, genau.

Achim:    In der Vergangenheit kannte ich sie nicht. Aber ich wollte noch einmal ganz kurz zurückkommen, weil du sagtest ja vorhin, man könnte jetzt klassisch eine Liste machen.

Jochen:     Ja.

Achim:    Und das ist sehr wichtig. Also was macht man natürlicherweise erst einmal? Es gibt diese typischen Pro- und Kontralisten; was spricht dafür und was spricht dagegen? Dann gibt es ja einmal eine Liste auf Unternehmensbasis, also jetzt was die Belange des Unternehmens betrifft. Das hast du schon gerade ein Beispiel erwähnt, nämlich Stichwort Liquidität. Kann ich das leisten?
Aber wenn man das mal bei Seite lässt, wir sind ja mehr bei dem Unternehmer, als beim Unternehmen und da geht’s ja in erster Linie darum: Will ich das als Unternehmer auch? Habe ich da Spaß daran? Kann ich damit glücklich werden oder glücklicher?

Jochen:    Genau.

Achim:    Wie auch immer. Und da gibt’s natürlich auch verschiedene Methoden sich da anzunähern oder entlangzuhangeln.
Eine ist eben, so ganz einfache, simple zu sagen, „Gut, was spricht jetzt für mich dafür, was spricht dagegen?“.

Nur ich weiß nicht, ob du die Erfahrung auch kennst, aber häufig, wenn man so eine Pro- und Kontraliste gemacht hat, am Ende ist man jetzt auch noch nicht so richtig, richtig schlau draus geworden.

Jochen:    Ja, woran liegt das?

Achim:    Naja, woran liegt das? Ich glaube, weil man dann trotzdem noch nicht so ein richtig gutes Gefühl für die eine oder andere Seite hat.
Das ist eben der Punkt, weil es ist dann doch sehr theoretisch; man schreibt Punkte auf, meistens Fakten, die man notiert, weniger Gefühle und Emotionen, die da mit eine Rolle spielen.

Jochen:    Ich finde, das hast du sehr schön gesagt, Achim.

Achim:    Das danke ich dir. Das soll vorkommen, ja.

Jochen:    Ja, war gerade so ein richtig schönes Sonnenleuchten hier draußen, das hat mir richtig gut gefallen.

Achim:    Ja, das war ich bestimmt.

Jochen:    Jetzt ist es weg. Jetzt rede ich wieder.

Achim:    Jetzt ist es weg. Jaja, schade.

Jochen:    Ja, also mir fällt auch dabei auf, wenn du das so beschreibst, was mir gekommen ist, als Gedanke dazu, ist einfach: Man versucht das Problem was man hat mit dem Verstand zu lösen.

Achim:    Ja richtig. Genau.

Jochen:    Und auf der einen Seite der Liste steht der Pro-Teil, mit dem Verstand gelöst, und auf der anderen Seite steht der Kontra-Teil, auch mit dem Verstand gelöst. Und du hast gesagt, was fehlt sind die Emotionen, die Gefühle dazu.

Achim:    Richtig.

Jochen:    Und da wollen wir Euch sozusagen eine Abkürzung vorstellen, könnte man sagen, wie Ihr das für Euch lösen könnt, das ist nämlich die 3-Z-Frage, die Ihr dort anwenden könnt, also klassisch anwenden könnt.

Und zwar ist die 3-Z-Frage: Wenn wir in drei Jahren hier sitzen würden, was müsste passiert sein, dass Ihr mit eurer Entwicklung glücklich wärt?
Das ist der eine Teil der Frage und der zweite, sehr wichtige Teil der Frage ist: In drei Jahren, wenn Ihr an einen bestimmten Ort sitzt, wie fühlt sich das an, wie ist dieser Ort? Wie sieht euer Tagesablauf aus? Wie gestaltet Ihr euren Tag und wie ist euer Umfeld, wo seid Ihr?
Einfach ein Gefühl davon zu bekommen, wie diese Situation in drei Jahren aussieht und ich lade Euch recht herzlich dazu ein, das zu machen, indem Ihr euch ganz gemütlich in einen schönen flauschigen Armsessel setzt oder einen bequemen Stuhl und die Augen schließt und Euch das einmal vorstellt.

Eine sehr gute Möglichkeit ist, das tatsächlich einmal auf Band aufzunehmen. Das hat den Vorteil, dass ich mir das nachher immer mal wieder anhören kann. Oder es aufzuschreiben, oder Achims bevorzugte Möglichkeit ist ja noch eine andere als meine – was würdest du empfehlen?

Achim:    Na, ich würde versuchen es tatsächlich zu visualisieren.

Jochen:    Visualisieren.

Achim:    In Form von Bildern, Collagen, was auch immer. Also jedweder Form würde ich versuchen tatsächlich das Bild, was ich im Kopf habe… also wenn ich zeichnen kann (das ist jetzt in meinem Fall nicht der Fall), dann würde ich es aufzeichnen und nicht nur aufschreiben, oder ich würde eben die Bilder, die ich im Kopf habe, versuchen tatsächlich durch entsprechende Fotos, von mir aus auch aus Zeitschriften oder was auch immer, auszuschneiden und tatsächlich eine Collage daraus zu machen, wie mein Leben in drei Jahren mit dieser Situation jetzt, unter der wir die Frage stellen, ich glaube, aussehen würde.

Jochen:    Wie meinst du: In der Situation jetzt, die wir jetzt beschreiben? Also meinst du, dass man jetzt das Bild einmal nimmt, wenn ich jetzt quasi die Entscheidung angenommen habe, oder wie ich mir mein Leben vorstelle?

Achim:    Ja, man kann ja von verschiedenen Seiten herangehen.

Also man kann einmal sagen: „Ok, was wäre, wenn ich diese Situation, wenn ich das jetzt angenommen habe?“
Bei dem Beispiel der Filialketten: National und international aufbauen; wie sieht mein Leben dann aus, wenn ich das tue?

Jochen:    Ja gut.

Achim:    Wie sieht mein Leben in drei Jahren aus, wenn ich das getan habe? Der Aufbau ist vorangeschritten und die ersten keine Ahnung, 10, 20 oder wie viel auch immer Filialen in Deutschland stehen, die ersten international stehen und was bedeutet das für mich, was bedeutet das für mein Unternehmen? Welche Rolle habe ich dann? Welche Freizeit habe ich? Wie sieht mein Leben aus, also mein Alltag aus? Ist das etwas, wo ich mich dann mit wohl fühle, also kommen mir dazu gute Gedanken?

Jochen:    Genau. Einfach dass man dann da wirklich sitzt und dass sich vorstellt und dann für sich hinterher vielleicht einfach guckt: Ist das so, wie ich mich wohlfühle?

Und das zweite ist wirklich eben zu gucken: Wie will ich eigentlich genau, dass mein Leben aussieht?

Achim:    Richtig, genau.

Jochen:    Also das ist als anderer Pol.

Achim:    Das ist der zweite Punkt, also deshalb ist das noch einmal ein Unterschied für mich einmal die konkrete Situation mir vorzustellen.

Jochen:    Ja.

Achim:    Sie von mir aus auf Band zu sprechen, aufzuschreiben, aufzuzeichnen, also alle drei Methoden, vielleicht sogar alle drei gleichzeitig, für eine bestimmte Situation, aber unabhängig davon natürlich (das ist dann, sage ich mal, das große Ganze): Wie soll mein Leben überhaupt in drei Jahren aussehen?
Und dann darüber kann man ja die Antwort auch finden, weil wenn ich jetzt überlege, „Ok, wie will ich in drei Jahren leben, wie soll das sein, wie soll es sich anfühlen, wo will ich sein?‘, dann kann ich auch überprüfen, ob das zu dem was ich glaube was es bedeutet diese Entscheidung zu treffen, ob das zusammenpasst, ob das matcht.

Jochen:    Genau. Und die Empfehlung wäre wirklich mit dem Ersten dann anzufangen, dass man erstmal sich vorstellt: Wie will ich, dass mein Leben in drei Jahren aussieht?
Also überhaupt erst einmal prinzipiell und dann, als zweite Vorstellung sozusagen, sich das vorstellt: Wie sieht mein Leben in drei Jahren aus, mit der Entscheidung, die ich dann getroffen habe dafür?
Das entsprechend zu tun, weil nur dann ist es so, weil sonst kann es sein, dass das eine Bild was man hat, wenn man sich entschieden hat, so in das andere ein bisschen reinschwappt, deswegen ist es wichtig, dass man das Erstere zuerst macht, also zunächst einmal ohne die Entscheidung, die man dort trifft.

Und was auch ganz, ganz wichtig ist, wenn man dieses Bild hat, von dem man weiß, ‚so möchte ich in drei Jahren leben‘, dass man das wirklich vor sich hat, das heißt, dass man das alle paar Tage sich mal anschaut oder mal durchliest oder ich hab es auf Audio bei mir, ich höre mir es tatsächlich alle zwei Tage mal an, mal morgens, abends, dass man einfach sich immer wieder an diese Vision, die man hat, anschließt und damit sozusagen – „seinen Frieden schließen“ ist jetzt das falsche Wort, sondern das wirklich so ein bisschen als unterschwellige Programmierung auch ein bisschen nutzt, weil oft verlieren wir das ein bisschen aus den Augen, ne?

Achim:    Das ist übrigens eine interessante Sache, das Programmieren, denn ich war letzte Woche auf einer Konferenz, da kommen wir auch, glaube ich, in einem der folgenden Podcasts noch einmal darauf, und da ging es unter anderem in einem Teil hatten wir einen Mentaltrainer dort, wenn ich diese Geschichte mal kurz erzählen darf.

Jochen:    Gerne.

Achim:    Und der hat mit uns verschiedene Experimente zunächst mal gemacht, Versuche gemacht und eins davon war, dass wir uns ein Pendel gebaut haben, mit einem ganz einfachen Faden und dann hing da eigentlich eine große Schraube dran, mehr war das nicht, ja? Wie man sie immer im Baumarkt kaufen kann.
Und jetzt wird es also auch nicht spirituell, keine bange, also wir pendeln jetzt nicht irgendwie unsere Zukunft aus, das ist nicht der Sinn und Zweck, sondern was nämlich spannend war, dass  er ein Experiment mit uns gemacht hat, wo wir den Arm mit diesem Faden und Pendel ganz ruhig halten sollten, so dass er sich nicht bewegt und dann haben wir an etwas gedacht, ganz fest an etwas gedacht, nämlich daran gedacht, dass wir im Gedanken dieses Pendel beispielsweise von links nach rechts bewegen oder von vorne nach hinten oder kreisen lassen, uns aber nicht dabei bewegen.

Und das Entscheidende ist, wenn das Unterbewusstsein den Befehl gibt, dann passiert es trotzdem, auch wenn man den Arm ruhig hält, ja?
Das heißt also – ich weiß jetzt nicht, ob ich das verständlich ausgedrückt habe, der gute Mentaltrainer konnte das besser – wenn wir in unserem Unterbewusstsein schon dieses Bild haben, dass sich dieses Pendel bewegt, dann bewegen wir es auch automatisch, wir können das vom Bewusstsein her gar nicht steuern.
Und das bedeutet auch genau, wenn wir dieses Bild von dem wir gesprochen haben, wie Dinge in drei Jahren sein sollen, wenn wir uns das immer wieder vorsagen, wenn wir das im Unterbewusstsein verankern, dann hilft es enorm dabei, dass wir auch genau die richtigen Entscheidungen und Handlungen treffen in unserem Leben, dass wir da genau auch hinkommen.

Jochen:    Absolut. Das finde ich ganz, ganz, ganz wichtig, dass man das macht.

Es ist auch so, da habe ich neulich auch ein Dokumentarfilm zu dem Thema gesehen, zum Unterbewusstsein, und da war so ein bisschen die Forschungsergebnisse waren so, dass man schneller reagiert, als man denkt. Also die Entscheidung, die man bezüglich etwa trifft, die trifft man bevor man dazu etwas denkt, das heißt, das, was letztendlich man denkt, ist letztendlich nur noch die Pressemitteilung vom Unterbewusstsein. Das war so ein bisschen der Tenor.

Achim:    Ja, da ist ein Stück weit was dran.

Jochen:    So bestimmte Signale kommen nur durch. Also die haben das irgendwie an so einem Experiment gemacht, wo jemand sich für einen Stapel Karten entscheiden musste, genau, und sie haben eben festgestellt, dass die Aussonderung von Wärme auf der Haut oder ich nenne es auch einfach ganz banal Schweiß, dass das sozusagen etwas früher stattfand, bevor sie die Hand hinbewegt haben.

Achim:    Ja.

Jochen:    So dass sie daran messen konnten, dass diese Entscheidung schon vorher da war und das fand ich sehr, sehr spannend, muss ich sagen, weil wir unterschätzen meist auch oft da unser Unterbewusstsein, was uns schon in die richtige Richtung führt, ne?

Achim:    Ja, das ist vollkommen richtig. Also ich bin weiß Gott auch kein esoterischer Mensch und normalerweise bin ich relativ misstrauisch vielen Dingen gegenüber, vielleicht auch zu misstrauisch, zu sehr Kopfmensch, aber es ist tatsächlich ja so, dass das Unterbewusstsein uns viel, viel mehr steuert, als wir das bereit sind zu glauben häufig und auch, wie du schon sagst, Entscheidungen schon längst getroffen hat, bevor wir sie vermeintlich bewusst treffen.

Das ist ja schon beim einfachen Treppensteigen so; wenn wir darüber nachdenken würden wie wir eine Treppe runterlaufen, was wir dafür tun müssten, dann würden wir mit Sicherheit die Treppe runterfallen, aber unser Unterbewusstsein weiß einfach, also bewusst wollen wir die Treppe runterlaufen, unser Unterbewusstsein hat schon längst erkannt: „Ok, das will ich machen, also laufe ich die Treppe runter“.

Jochen:    Ja, es hat auch was damit zu tun. Also es hat auch eben damit zu tun, dass das Gehirn das Bestreben hat möglichst wenig Energie zu verbrauchen.
Also letztendlich ist es so, wenn wir Sachen einüben, die wir noch nicht oft gemacht haben, dann müssen wir die sehr verstandesmäßig machen, ja? Immer wieder überlegen, ‚wie macht man das‘ und irgendwann hat man diesen Effekt, dass man das so wie im Schlaf macht.

Achim:    Ja, das ist ein bisschen wie beim Autofahren, ne?

Jochen:    Ja.

Achim:    Anfangs überlegt man sich, wie das funktionieren soll und später sitzt man dann rauchender- und trinkenderweise im Auto, telefoniert noch nebenbei und fährt von A nach B, ohne es zu wissen.

Jochen:    Genau und dann ist diese Tätigkeit sozusagen im Stammhirn hinten runtergewandert und wird dort verarbeitet, so wie ich das verstanden habe und was dann passiert ist, dass das Gehirn gar nicht mehr so viel Energie verbrauchen muss.

Achim:    Ja.

Jochen:    Das heißt, es ist immer sein Bestreben das so zu optimieren, dass es sozusagen möglichst effektiv arbeitet und ja, das kann man dazu letztendlich sagen.

Aber ich möchte noch einmal auf den Aspekt noch einmal eingehen, weil mir ist das auch in den letzten zwei Wochen nochmal so ganz deutlich geworden ist, als ich vor ein paar Entscheidungen stand, wie wichtig das ist, sich immer wieder sozusagen in Bezug auf seine Vision oder sein Dreijahresziel zu erden, wenn ich es mal so sagen kann, weil man dann doch ganz klarer auch seinen Tag gestalten kann.

Wenn ich zum Beispiel – bei mir ist es so: Ich habe als Dreijahresziel, dass ich ganz entspannt an einem ruhigen Ort sitze, im Garten und gemütlich ein Buch schreibe und podcaste und dass der Rest um mich herum organisiert ist, mein administratorischer Bereich.
Und natürlich ist es so, ich hab am Tag nur eine bestimmte Menge an Zeit zur Verfügung und wenn ich jetzt diese drei Jahre betrachte, dann ist jeder einzelne Schritt den ich tue kann mich zu diesem Ziel hinbringen, oder kann mich auch von diesem Ziel wegbringen. Und ich kann sozusagen jeden Tag immer wieder neu und immer wieder weise entscheiden: Was tue ich?

Natürlich ist es so, dass uns manchmal das Tagesgeschäft so ein bisschen einholt, aber dann kann ich sagen, „Moment! Und wenn es nur eine halbe Stunde ist, die ich heute investiere, um auf mein Dreijahresziel hinzuarbeiten, ist es eine wertvoll genutzte halbe Stunde“, denn wenn ich sieben Tage lang eine halbe Stunde oder fünf Tage lang eine halbe Stunde nutze, sind es zweieinhalb Stunden, das sind 10 Stunden im Monat, dann sind wir schon, nach Adam Riese und Eva Zwerg, weiß ich nicht genau, so zwischen 55 und 50 Stunden. Was haben wir, 56 Wochen? Ne, 52 Wochen haben wir, genau.

Achim:    52 Stunden.

Jochen:    Da hat mein Gehirn etwas ausgesetzt an der Stelle. Also 52 Stunden und das sind schon 200 Stunden, die man investiert, also gut 30 Tage, ne? 30 Arbeitstage.

Achim:    Ich bin jetzt bei der Berechnung zwischendurch ausgestiegen, aber ich glaub dir mal.

Jochen:    Ja, wir können das ja nochmal…es stimmt auch nicht. Es stimmt, glaube ich, auch nicht ganz.

Achim:    Aber wir wissen, glaube ich, alle, was du meinst, also insofern ist es ja…

Jochen:    Ja genau. Genau.

Achim:    Das ist das Entscheidende.

Jochen:    Und wirklich dieser Punkt, den wir immer so unterschätzen diesbezüglich, ist einfach, dass wir immer ganz viel erreichen wollen.
Kennst du dieses Gefühl? Man kommt aus dem Urlaub zurück, man ist voller Energie und man will möglichst alles das, was man jetzt in den letzten zwei Wochen hat, nicht nur am ersten Tag erreichen, sondern in den ersten zwei Stunden.

Achim:    Ja.

Jochen:    Und das geht dann meistens nach hinten los; man ist meist dann unzufrieden am ersten Tag, weil man irgendwie denkt, „ich hab ja überhaupt nichts geschafft“, also so ist es mir zumindest oft gegangen. Und deswegen ist es total wichtig, dass man sich dahin hinbewegt.

Aber noch einmal eine andere Geschichte, wenn wir jetzt die 3-Z-Frage uns beantwortet haben.
Das ist ja ein Fall den wir haben, ne? Das wir jetzt sagen, „Ok, ich muss mich da und da entscheiden und da will ich hin; passt das zusammen, oder passt das nicht zusammen? Wie fühlt sich das an?“, also dieses Anfühlen, das ist ganz, ganz wichtig. Dass man sich da genau anschaut, wie fühlt sich das an „Ich“ zu sein in drei Jahren, wenn ich das mache und wie fühlt sich das an „Ich“ zu sein, wie ich mir das vorstelle und passt das zusammen?

Der andere Punkt auf den ich hinaus möchte ist: Ich habe zwei Sachen zur Auswahl, ne? Ich hab zum Beispiel Pest und Cholera. Nein. Zum Beispiel, ich kann auf der einen Seite vielleicht ein Buch schreiben oder ich kann ein Podcast machen, ne? So.
Und da kann ich auch wieder hingehen…oder was könnte ich da machen? Ich frag einfach mal dich. So wieder sozusagen Vertiefung des gelernten jetzt, was wir jetzt gemacht haben. Nein, du bist ja auch da Experte, genau wie ich, aber wie könnte man das lösen? Ich weiß nicht, soll ich jetzt das eine machen oder das andere.

Achim:    Naja, also dann mache ich genau das Gleiche; ich stelle mir eben die Frage, jetzt vielleicht nicht in drei Jahren, aber was ist für mich, was macht mich glücklicher, also was fühlt sich gut an.

Jochen.    Ja, genau. Aber ganz konkret würde ich tatsächlich da wieder empfehlen, nochmal, du weißt ja, ich mache ja immer gerne Übungen, ne?

Achim:    Jaja.

Jochen:    Und tatsächlich die Übung zu machen sich wieder hinzusetzen und zum Beispiel, wenn ich jetzt sage, „Ok, ich hab die Möglichkeit als Referent irgendwo aufzutreten und dort zu sein, das würde aber bedeuten, dass ich von meiner Familie vielleicht für eine Zeit weg bin, weil ich auf so eine Vortragsreise gehe“ und dann setze ich mich hin und stelle mir vor, wie sich das anfühlt. Wie sieht mein Tag aus, wie fühlt sich das an? Wie bin ich Kontakt mit meiner Familie?
Dass ich mir das einfach vorstelle, ob das etwas ist was sich trotzdem vielleicht dann einfach  auch gut anfühlt.

Wirklich in diese Geschichten reingehen und ich hab das tatsächlich auch innerhalb von einer Mastermind-Gruppe mit jemand gemacht, beziehungsweise ihm vorgeschlagen und er hat das gemacht und er ist wirklich dann zu einem sehr guten Ergebnis gekommen, auf Grund dessen, und hat wirklich zwei Sachen gegenüber gestellt und hat das eine genommen, sich vorgestellt und danach hat er das andere genommen und sich auch wieder hingesetzt und sich das vorgestellt und da sage ich: „Danach, wenn du beides gemacht hast, dann guck einfach, was für dich von beiden Geschichten stimmender ist“.

Und das ist wirklich eine Sache, die einem da sehr, sehr hilfreich sein kann, in der Lösung eines solchen, verzwickten Problems, weil sozusagen der Verstand, wenn ich mal das so sagen kann, dem Herzen begegnet in dem Fall.

Achim:    Ja und vielleicht damit man so ein bisschen mal sieht, wie also Entscheidungen getroffen werden, es gibt eine schöne Geschichte, die ich, ja, darf ich mal sagen, erfahren habe, die mir zugespielt wurde.

Und zwar geht es dabei um den Vorstandsvorsitzenden eines großen Konzerns, ja? Ich sag jetzt nicht welcher Konzern das ist, aber da ging es darum, dass entschieden werden musste ein großes Werk zu bauen über ein Investitionsvolumen von, ich glaube, waren gute zwei Milliarden Euro.
Und da gab es einmal die Möglichkeit, das irgendwo in Asien zu bauen und einmal gab es die Möglichkeit, das in Südamerika zu bauen.
Und natürlich wird bei sowas nicht einfach nur aus dem Bauch, vermeintlich zumindest, entschieden, sondern es gibt natürlich Standardanalysen, Für und Wider und ähnliche Dinge mehr.

Am Ende stellte sich also heraus, dass beide Optionen, entweder Asien oder Südamerika, durchaus ihre Vor- oder auch Nachteile hatten und es gab also nicht so ein ganz eindeutiges „entweder dies, oder entweder jenes“, sondern es war so ein bisschen Gleichstand, ja?
Und letztendlich entschied man sich dazu, oder dieser CEO-Verantwortliche entschied sich dazu, das Werk in Asien zu bauen. So.

Das ist auch passiert und Jahre später wurde er interviewt und er wurde gefragt: „Naja, was hat Sie denn dazu bewogen das jetzt genau dahin zu bauen“ und die tatsächlich dann, nachdem er aus dem Unternehmen ausgestiegen war, ehrliche Antwort: „Es war eine Bauchentscheidung. Ich bin an dem Morgen, als das entschieden werden musste, aufgewacht, hatte ein Gefühl und hab gedacht: ‚Ich glaube, es ist besser, wenn wir es in Asien machen‘“.

Jochen:    Ah ja.

Achim:    Und das ist nicht auf – natürlich gab es Fakten, die da vorlagen, ja?

Jochen:    Ja.

Achim:    Aber es ist am Ende nicht auf Grund von, dass es irgendwie 60% zu 70% stand für den einen Standort oder ähnliches.

Jochen:    Ja.

Achim:    Sondern es war letztendlich eine Bauchentscheidung, ja?
Und was ich damit sagen will ist, dass selbst also solche Entscheidungen, die Milliarden-Volumina haben, die also von Großen, das war in diesem Falle ein DAX-Konzern Chef, gemacht werden, nicht zwangsläufig oder nach anderen Gesichtspunkten getroffen werden als wir das jetzt hier besprechen.

Jochen:    Ja.

Achim:    Das fand ich doch sehr, sehr interessant, weil man häufig so der Meinung ist: „Ok, da sind ganz andere Kriterien, die noch eine Rolle spielen und natürlich haben die einen Apparat dahinter und das wird analysiert etc.“, aber am Ende sind es auch immer irgendwelche Bauchentscheidungen.

Jochen:    Gut zu wissen, oder? Also auch für uns als Unternehmer gut zu wissen, dass es vielleicht – auch vielleicht ein sehr schöner Abschluss, in der Richtung – dass es eben darum geht, auf seinen Bauch zu hören, ne?

Achim:    Ja, selbstverständlich. Und wenn man ehrlich ist, also ich kann es für mein Unternehmerleben sagen, wie oft habe ich schon Entscheidungen getroffen, wo ich wusste, dass es rein faktisch eigentlich besser wäre andere zu treffen, weil die Fakten haben etwas anderes gesagt, aber am Ende habe ich mich trotzdem dagegen entschieden, gegen die Fakten und für meinen Bauch. Ob das immer gut war oder nicht, aber es fühlte sich richtiger an.

Jochen:    Cool.

Achim:    Besser.

Jochen:    Ja.

Achim:    Ja.

Jochen:    Ich würde sagen, fassen wir es nochmal ganz kurz zusammen.
Also wenn man jetzt vor so einer schwierigen Entscheidung steht, dass man nicht weiß, ob ich es machen soll – natürlich klassischer Weg wäre die Pro- und Kontraliste, unsere Empfehlung ist die 3-Z-Frage zu beantworten.

Drei „Z“ steht übrigens für Zentrum, Zuversicht und Ziel.

Achim:    Schön, dass du es noch aufgelöst hast zum Ende.

Jochen:    Ja, ich hab mir gedacht, sonst fragen wieder alle, ne? Was das heißt.

Achim:    Das könnte passieren, ja.

Jochen:    Ich habe auch in „Der Glückliche Unternehmer“ ein Buch geschrieben, ein eBook, da steht das auch nochmal alles drin und da ist tatsächlich auch das nicht aufgelöst, was die 3-Z-Frage heißt.
Habe ich dann auch die Nachfrage bekommen, „Was heißt das denn eigentlich“, das heißt, wir müssen das in die neue Auflage mit reinnehmen.

Nichtsdestotrotz, 3-Z-Frage: Wenn wir hier in drei Jahren sitzen würden, was müsste passiert sein, dass ich mich mit meiner eigenen Entwicklung glücklich fühlen würde und nochmal reinzufühlen, sich hinzusetzen und zu sagen: „Wie möchte ich in drei Jahren leben, wie fühlt sich das an? Wie lebe ich, an welchem Ort lebe ich, wie sieht mein Tagesablauf aus? Wie fühlt sich das an „Ich“ zu sein? Was mache ich, was mache ich nicht? Wie gestalte ich meinen Tag, wie gestalte ich mein unternehmerisches Leben?

Das ist die eine Geschichte und ein kurzer Schwenk zur anderen Möglichkeit: Ich habe zwei Themen, ich habe zwei mögliche Entscheidungen.
Dann setze ich mich hin, nehme einmal die eine Möglichkeit und stelle mir vor, wie das ist mit dieser Möglichkeit zu leben. Wie fühlt sich das an? Wie sieht mein Tagesablauf aus? Wie lebe ich in diesem Bereich? Wie sieht meine Begegnung mit anderen Menschen aus? Was mache ich, was mache ich nicht?
Dann nochmal die andere zu nehmen und danach zu gucken: Was fühlt sich für mich besser aus.

Und ja, das ist letztendlich für Euch draußen der Quicktipp – war jetzt ein bisschen länger „Quick“; Quick in 30 Minuten – und um für Euch sozusagen  eine Möglichkeit zu haben solche Entscheidungen für Euch zu treffen.

Und unsere Empfehlung: Aufschreiben, auf Audio aufnehmen, als Collage machen und immer wieder sich das ganze anhören, anschauen, um sich zu positionieren; selber innerlich und seinem Unterbewusstsein auch, seinem Verstand auch und Unterbewusstsein die richtige Information mit auf den Weg zugeben, wo ich hinmöchte.

Achim:    Das hast du sehr hübsch zusammengefasst, Jochen.

Jochen:    Vielen Dank.

Achim:    Ja. In diesem Sinne würde ich sagen: Bis zum nächsten Mal.

Jochen:    Ja.

Mein neues Buch „80/20 Outsourcing“ ist in Arbeit.

– Was interessiert Dich?
– Was sind Deine dringlichsten Fragen zum Thema?

Mach mit unter: www.der-glueckliche-Unternehmer.de/team und erhalte als erster neue Entwürfe, neue Kapitel und spannende Einblicke.

Ja Leute, macht’s gut, viel Spaß da draußen und denkt daran: Ihr habt das Recht glücklich zu sein!

[Gespräche] Episode 9 – Flow und die besondere Begabung

Jochen:    Ja, Achim, Mensch, jetzt sind wir schon wieder bei der neuen Aufzeichnung, das geht ja hier Schlag auf Schlag alles. Was meinst du?

Achim:    Ja, kannst du wohl sagen, Jochen.

Jochen:    Ja und ich höre da so merkwürdige Fahrgeräusche bei dir im Hintergrund, was ist da los, wo bist du heute?

Achim:    Ja, ich bin grad auf der Autobahn Richtung Düsseldorf unterwegs.

Jochen:     Ah ok.

Achim:     Und ich hoffe, dass das jetzt auch trotzdem von der Qualität her passt, dass man mich gut hören kann.

Jochen:    Ja selbstverständlich.

Achim:    Aber das werden wir dann feststellen am Ende.

Jochen:    Ja, ich höre dich jedenfalls schon mal ausgezeichnet und das ist auch quasi unser kleines Experiment, dass wir das jetzt einfach mal probieren, wie das funktionieren könnte.

Achim:    Genau, so machen wir das.

Jochen:    Mein neues Buch „80/20 Outsourcing“ erscheint demnächst.

– Was interessiert Dich?
– Was sind Deine dringlichsten Fragen zum Thema?

Mach mit unter: www.der-glueckliche-Unternehmer.de/team und erhalte als erster neue Entwürfe, neue Kapitel und spannende Einblicke.

Ja, was haben wir denn heute als Thema, Achim?

Achim:    Ja, heute haben wir auch wieder ein sehr spannendes Thema, nämlich: „Flow und die besondere Begabung“.

Jochen:    Ja und ich hab mal schon mal wieder was vorbereitet, was Flow…

Achim:    Hey, Streber.

Jochen:    … in dem Sinne heißt.
Ja, richtig viel Arbeit gab es; seit gestern Abend hab ich gesessen und die Podcast-Folge vorbereitet.
Und Flow bezeichnet das Gefühl der völligen Vertiefung und des Aufgehens in einer Tätigkeit, auf Deutsch in etwa Schaffens-, beziehungsweise Tätigkeitsrausch.

Achim:    Genau.

Jochen:    Und das war aus Wikipedia.

Achim:    Na, Mensch.

Jochen:    Ja. Und sag mal, Achim, wenn du jetzt Auto fährst, hast du auch eine Möglichkeit in den Flow zu kommen?

Achim:    Eine Möglichkeit in den Flow zu kommen? Ja, da hast du ja das Stichwort geliefert, weil ich hab ja sogar die Möglichkeit technisch in den Flow zu kommen.

Jochen:    Wahnsinn!

Achim:    Das ist der absolute Oberknaller, sage ich dir.

Jochen:    Ok.

Achim:    Ich hab ja gerade ein neues Auto bekommen, ja, und hab hier so einen tollen Knopf entdeckt, an dem Auto, das ist sozusagen der Wunder-…

Jochen:    Ah, der Geschwindigkeitsassistent, das hab ich auch bei meinem Mercedes. Da stellt man die Geschwindigkeit ein, ist nur der Nachteil, wenn man dann bremst, dann ist alles wieder draußen.

Achim:    Ja, man muss ja nicht bremsen, das ist ja das tolle bei denen hier.

Jochen:    Ach so.

Achim:    Man kann einfach eine Geschwindigkeit einstellen und irgendjemanden hinterherfahren, dann fahre ich genauso schnell wie der; wenn der bremst, wird es langsamer und wenn der wieder Gas gibt, wird es wieder schneller. Das heißt, ich muss eigentlich nur noch mal ein bisschen lenken und das war es auch schon und das ist natürlich, wenn hier viel Verkehr, so wie das jetzt gerade der Fall ist, total praktisch. Also ich muss mich gar nicht mehr auf die Geschwindigkeit konzentrieren oder aufs Bremsen, ich brauch einfach nur zu lenken und bin sozusagen die ganze Zeit im Flow.

Jochen:    Das wird wahrscheinlich ein Fahrzeug aus dem Hause Audi, BMW oder Mercedes sein, nehme ich an?

Achim:    Ja, Bingo.

Jochen:    Gut, weiter wollen wir es nicht eingrenzen.
Und das Spannende ist ja auch, man könnte jetzt quasi sagen es ist das optimale Podcast-Fahrzeug, zum podcasten.

Achim:    Ja, auf jeden Fall.
Also das ist ja eigentlich das Entscheidende, weil dieses Flow, im Flow sein heißt ja, man ist jetzt nicht überfordert, man ist nicht unterfordert, sondern man ist genau mitten drin, so dass das einfach flutscht. Ja.

Jochen:    Verstehe.

Achim:    Und das ist super. Das einzige was nicht flutscht ist der Verkehr, aber gut, das ist eine andere Sache.
Aber kommen wir zurück zu uns.

Jochen:    Zurück zu uns.

Achim:    Genau. Was heißt denn das? Was hat Flow überhaupt mit einer besonderen Begabung zu tun, Jochen?

Jochen:    Ja, die besondere Begabung.
Also vom Prinzip her ist es so, dass es vier Formen oder vier Arten von Tätigkeiten gibt, die man ausführen kann und das sind einmal Tätigkeiten, die innerhalb der besonderen Begabung sind, Tätigkeiten, in denen man exzellent ist, Tätigkeiten, in denen man kompetent ist und jenen, in denen man inkompetent ist.
So, das ist erst einmal von der Begrifflichkeit so, aber was wollen wir jetzt damit anfangen? Also ein Beispiel ist, dass, wenn ich eine Tätigkeit mache, in der ich exzellent bin, dass Leute auf mich zukommen und sagen, ‚Kannst du das nicht für mich machen, du kannst das doch so gut,‘ ich aber dann sozusagen jemand bin, der das zwar gut kann, dem es aber das jetzt nicht so super sonderlich viel Spaß macht, oder der jetzt sozusagen da eine totale Energie daraus gewinnt.
Während eine Tätigkeit, die der besonderen Begabung entspricht, man letztendlich dann tut und man kennt das ja auch, man macht dann etwas, was man super besonders gerne macht, worin man aufgeht und wenn man dann das einen Tag lang oder mehrere Stunden gemacht hat, merkt man nicht mehr, wie die Zeit vergeht und man geht sozusagen aus dieser Tätigkeit auch quasi energiegeladen heraus, so dass man das Gefühl hat, man hat überhaupt keine Energie verbraucht.

Achim:    Ja.

Jochen:    Und ja, das ist sozusagen das besondere an der – jetzt die Wortdopplung – besonderen Begabung.
Es gibt noch zwei andere: Das ist die Tätigkeit, in der man kompetent ist, was man gut kann, was jetzt aber nicht sozusagen herausragend kann, ne? Zum Beispiel, ich kann auch eine Steuererklärung machen, das ist kein Problem, aber ich bin da jetzt nicht exzellent drin.
Und es gibt Dinge, in denen man tatsächlich auch einfach inkompetent ist, die man einfach überhaupt nicht kann, ne?
Und ja, das sind im Grunde genommen die vier Tätigkeiten, die mir tagtäglich, auch als Unternehmer, über den Weg laufen.

Achim:    Ja, das stimmt. Ich denke, das kennen Sie alle, die Tätigkeiten, die Spaß machen, die keinen Spaß machen und da stellt sich jetzt natürlich jetzt die Frage, dieses „im Flow sein“ – wie kriege ich das hin in den Flow zu kommen?

Jochen:    Ja, erst einmal ist es natürlich wichtig, ich sage einfach mal, Schritt 1, dass ich überhaupt rausfinde: Was ist denn eigentlich meine besondere Begabung? Was kann ich denn eigentlich besonders gut?
Und da hilft es, da gibt es eine sehr schöne Übung, die natürlich mit ein bisschen Fleiß verbunden ist, dass man einfach Menschen in seinem Umfeld fragt oder tatsächlich denen auch eine E-Mail schickt und sagt: ‚Für was stehe ich deiner Meinung nach? Was kann ich besonders gut? Also mit was würdest du zu mir kommen?‘
Ich kenne zum Beispiel jemanden in meinem Freundesumfeld, eine gute Freundin, die die Fähigkeit besitzt, wenn du zu der gehst, die weiß immer genau zu wem du gehen musst. Wenn du zum Beispiel sagst, ‚Ich hab Halsschmerzen‘, die sagt, ‚Gehe mal dahin‘. Oder du sagst, ‚Ja, ich weiß nicht, wie ich das und das mache‘ – ‚Ja, sprich mal mit dem‘. So, ja?

Sozusagen dieser klassische Konnektor sozusagen und egal was du hast, die weiß immer wo du hingehen sollst und das ist bei ihr zum Beispiel ihre besondere Begabung.

Und bei mir, ich rede zum Beispiel besonders gerne über Probleme. Also ich rede mit Menschen einfach fürchterlich gerne über Probleme und finde Lösungen für diese Probleme, das macht mir unglaublich viel Spaß. Und schreibe gerne, podcaste gerne.
Was mir zum Beispiel total schwer fällt sind administrative Tätigkeiten; einfache, kleine Tätigkeiten. Also so banale Dinge, wie ich vielleicht mal sage, so einfache Dinge, die abgearbeitet werden müssen, das fällt mir schwer.

Achim:    Ja.

Jochen:    Ja, wie ist es bei dir?

Achim:    Ja, also bei mir gibt es natürlich auch eine ganze Reihe von Dingen, die mir leicht fallen und die nicht so mein Ding sind.
Also ich bin auch viel lieber, also ich hatte das gerade auch in einem Gespräch mit jemanden, der oder besser gesagt die, der das total leicht fällt Präsentationen zu schreiben und die, also die kann dann die halbe Nacht daran sitzen und schreibt Präsentationen und macht Konzepte, macht das fein, ist auch graphisch sehr bewandert und kann sich da so wunderbar austoben, was ihr total Spaß macht.

Jochen:    Aha.

Achim:    Während das für mich total gruselig wäre. Das ist überhaupt nicht meins. Also ich könnte aber die halbe Nacht wiederum mit irgendwelchen Leuten zusammensitzen und natürlich auch darüber zu sprechen wie man Dinge weiterentwickelt, wie man Unternehmen weiterentwickelt. Das ist für mich keine Arbeit, weil es mir Spaß macht. Das wäre wiederum für sie nichts.
Und ja, so hat halt jeder eben das, was ihn besonders anspricht, was er besonders gut kann und was nicht.

Also ich glaube, das ist ja auch der Punkt, ja? Also die besondere Begabung hat dann ja auch schon viel mit dem Thema Flow zu tun – wann komme ich in den Flow rein?

Jochen:    Absolut, denn es ist letztendlich so, wenn ich immer mehr die Dinge tue, die meiner besonderen Begabung entsprechen, beziehungsweise, wenn ich etwas tue, was meiner besonderen Begabung entspricht, dann bin ich automatisch im Flow.
Und man merkt das ja auch, also wenn zum Beispiel zu deinem Beispiel, wenn du jetzt mit Menschen zusammensitzt, Unternehmern, anderen Unternehmern zusammensitzt und dich austauschst und darüber sprichst, merkst du auch nicht, wie die Zeit vergeht, richtig?

Achim:    Ja, richtig. Genau. Das ist, also ich mach das ja ganz häufig und ich merke, also gerade auch an Wochenenden, wo wir nach einem bestimmten Konzept zusammensetzen und ich freu mich dann immer total drauf, das ist für mich gar keine Arbeit und es ist nur schade, wenn es wieder vorbei  ist und ich nehme da unheimlich viel mit.
Aber das ist, wie gesagt, andere Menschen sind lieber für sich und können an irgendetwas rumtüfteln, basteln, oder auch graphische Dinge tun und das ist halt deren besondere Begabung.

Ich denke, ganz wichtig ist eben herauszufinden, was ist das, was einem ganz besonders viel Spaß macht.

Jochen:    Genau, genau.

Achim:    Wie du schon sagst, hilft es dabei natürlich auch andere Menschen dann zu fragen, was sie denn glauben, was die besondere Begabung ist, denn wenn man sie gefunden hat, dann fällt es auch viel leichter perspektivisch in seinem Unternehmen, in seiner Tätigkeit die Dinge so vertieft zu entweder eliminieren, oder einfach outzusourcen, die einem eben nicht so viel Spaß machen.

Jochen:    Genau. Und ich sage immer: Die besondere Begabung ist auch so wie der Polarstern, also der Polarstern, der mich sozusagen führt und ich letztendlich den nehmen kann, um Entscheidungen zu treffen und zu sagen: ‚Mache ich das selber oder lasse ich das jemand anders machen?‘

Also zum Beispiel, wenn ich ein Buch schreibe, dann fällt mir das zum Beispiel total leicht, das Schreiben.
Die Tätigkeit des Schreibens, das macht mir total viel Spaß und dieser kreative Prozess auch und so, aber dieses ganze hinterher, dieses dann redigieren und korrigieren und nochmal auf Rechtschreibfehler gucken, das interessiert mich dann schon nicht mehr, so dass ich das bei mir so gelöst habe, dass ich quasi einen Prozess dahinter habe, dass ich quasi nur das Buch dann irgendwo reinschmeißen (das tippe ich tatsächlich auf meinen Tablet) und der Rest wird dann für mich übernommen, weil ich es einfach nicht gut kann.

Achim:    Ja.

Jochen:    Und weil mir das auch keinen Spaß macht.
Und das ist zum Beispiel eben ein gutes Beispiel dafür, dass man sagt – deswegen heißt es nicht, dass ich kein Buch schreiben kann, ja? Das heißt nicht sozusagen, dass das nicht meine besondere Begabung ist, sondern es ist vielleicht meine besondere Begabung zu schreiben, aber eben nicht den Rest zu machen, oder es ist meine besondere Begabung das zu korrigieren, aber vielleicht nicht den Rest zu machen.

Und ich habe es zum Beispiel daran festgestellt, was eine exzellente Begabung ist, das letzte Buch, was ich geschrieben habe, „Der glückliche Unternehmer“,  die 7 Schritte zur – die 7 erfolgserprobten DNA-Schritte, Bausteine und da habe ich zum Beispiel eine sehr gute Freundin gewinnen können, dass sie das nochmal Probe liest, eine Journalistin, die auch für eine große Berliner Zeitung arbeitet und sie hat das dann zum Beispiel gemacht und war aber nach dieser Zeit, wo sie das korrigiert hat (das waren anderthalb Stunden), das waren auch nur 25 Seiten, war sie total erschöpft.

Achim:    Ja.

Jochen:    Und dann dachte ich so: Bingo, das ist etwas, was sie exzellent kann, aber es ist nicht ihre besondere Begabung. Und da merkt man dann tatsächlich genau den Unterschied.

Achim:    Ja.

Jochen:    Und vielleicht was auch noch interessant sein kann, das ist auch manchmal etwas, was in einer Situation mit anderen passiert. Also mir ist zum Beispiel bei mir aufgefallen, dass ich mich sehr, sehr gut auf einzelne Personen einlassen kann. Also das führt dann soweit, ich war neulich beim Laternenumzug mit meiner kleinen Tochter und ich hab mich dann mit jemand unterhalten, den ich dort kannte und ich hab alles um mich herum vergessen und das ist wirklich meine besondere Fähigkeit, das zu tun, egal wo ich bin. Während meine Frau, wenn ich mit ihr irgendwie sitze und ihr was erzähle, dann sagt sie: ‚Ich kann gerade nicht. Unsere Tochter und ich muss aufpassen.‘ Und so hat jeder etwas anderes.
Bei mir ist das dann zum Beispiel hinderlich, weil ich dann eben versinke und dann aufpassen muss, dass ich – manchmal passiert es, das ich sage: ‚Wo ist denn jetzt meine Tochter?‘ Aber das funktioniert dann trotzdem.

Ja, das ist natürlich dann entsprechend sehr, sehr wichtig, dass man sich dort strukturiert.

Achim:    Ja, ich denke, das, was sehr hilfreich ist… wenn man eben als Unternehmer tätig ist, passiert ja häufig folgendes: Man fängt an mit Dingen, die einem Spaß machen, damit hat man sich ja auch selbstständig gemacht und nach und nach kommen dann immer mehr Dinge hinzu, die jetzt vielleicht nicht so viel Spaß machen und dann fragt man sich eines Tages: ‚Warum hab ich eigentlich gar nicht mehr so viel Spaß an meinem Job, an dem, was ich tue? Hab ich mir schließlich mal ausgesucht.‘

Ich glaube, wenn man da von vorneherein darauf achtet oder bei sich hineinhorcht, was sind die Dinge, die man gerne macht und welche nicht und versucht eben möglichst viele von denen, die man nicht gerne macht, so zu strukturieren oder Prozesse zu entwickeln oder eben optimaler Weise auszusortieren, so dass man sich möglichst viel mit den Dingen beschäftigen kann, die in der besonderen Begabung liegen und dann automatisch auch viel weiterkommen, also jetzt mehr Freude haben.
Man ist im Flow eben und bewegt einfach viel mehr.

Jochen:    Ja. Ich kann da auch tatsächlich empfehlen eine Übung zu machen. Ich liebe ja immer Übungen, ne?

Achim:    Ja.

Jochen:    Und eine Übung, die man machen kann, ist, dass man sich ein Blatt Papier nimmt und das man aufschreibt: Wie sieht ein besonders guter, schöner Tag im Unternehmen aus? Was für Tätigkeiten mache ich an diesem Tag? Wie sieht quasi ein glücklicher Tag aus.

Wie sieht bei dir ein glücklicher Tag aus, Achim?

Achim:    Wie sieht bei mir ein glücklicher Tag aus?

Jochen:    Ja.

Achim:    Ja, ein glücklicher Tag sieht so aus, dass ich möglichst wenig am Schreibtisch sitze, dass ich mit anderen Menschen zusammen bin, Unternehmern oder sonst interessanten Menschen, mit denen ich etwas entwickeln…Entschuldigung, ich muss mal ganz kurz. Etwas entwickeln und ja, man einfach zusammen Dinge nach vorne bringt, ja? Über Probleme spricht, über Möglichkeiten, über Ideen. Das sind so für mich so Dinge, die mir Spaß machen, wo ich richtig, wo ich Lust zu habe.

Jochen:    Genau. Und als Gegenargument oder als Gegenbeispiel jetzt: Was ist ein Tag, der total schlecht läuft für dich? Was passiert an einem solchen Tag?

Achim:    Ein Tag, der ganz schlecht läuft für mich, ist ein Tag, an dem ich den ganzen Tag am Schreibtisch sitze und ganz viele Kleinigkeiten erledigen muss, alles so Dinge, irgendwelchen administrativen Tätigkeiten, irgendwas, mich mit Versicherungsthemen beschäftigen, mich mit rechtlichen Dingen beschäftigen, mich mit – ja, weiß ich nicht. Doch, also all solche Sachen.
Das sind so kleinteilige Dinge halt; wenn ich den ganzen Tag damit beschäftigt bin die irgendwie abzuarbeiten.
Das müssen keine schlimmen Dinge sein und es ist auch nicht schlimm, wenn das in einem Tag auch mal so zwei, drei Dinge dabei sind, aber Tage, wo ich fast nur damit zu tun habe, da habe ich das Gefühl, dass ich nicht vorankomme. Da läuft es überhaupt nicht. Da bin ich nicht im Flow, sondern da muss ich mich wirklich dazu zwingen und da schaffe ich es auch nur selten.
Es gibt so Tage, wo ich das schaffe dann trotzdem so in einen Rhythmus zu kommen, wo ich dann sage, ‚Wow, das war trotzdem irgendwie der Tag‘, aber meistens lasse ich mich wahnsinnig gerne ablenken davon, wenn was interessanteres passiert und dann schaffe ich natürlich nicht das, was ich schaffen wollte.

Jochen:    Und dann bist du unzufrieden?

Achim:    Dann bin ich unzufrieden, richtig. Genau.

Jochen:    Ok.
Also bei mir ist ein glücklicher Tag, an dem alles so langsam dahingleitet, in dem ich alles ganz in Ruhe machen kann, in dem ich mich auch damit beschäftigen kann Dinge zu entwickeln und zu verbessern und im Idealfall dann mit anderen Menschen spreche und sage, das und das muss gemacht werden und die entsprechend das verbessern, in dem ich schreiben, in dem ich podcasten kann und in dem möglichst wenig Probleme auf mich zukommen.
Also Probleme sind wirklich Dinge, die jetzt in der Form so Kleinigkeiten sind, die jemand auch selber lösen könnte.
Und auch sozusagen in dem diese ganzen Geschichten auch einfach geregelt sind, also das heißt Überweisungen, dieser ganze administrative Krempel, Buchhaltung, in dem das alles auf eine gesunde Art und Weise geregelt ist, dass ich weiß, das funktioniert wie ein geöltes System, wie ein geöltes Zahnrad und ich kann mich um die wesentlichen Dinge kümmern; die Dinge weiterzuentwickeln, die Dinge nach vorne zu bringen und auf die Straße zu bringen.
Und ein ganzes Team von fleißigen Helfern sorgt damit dafür, dass das passiert.

Achim:    Ja. Das ist super.

Jochen:    Ja. Und das ist auch genau letztendlich auch meine Vision von meinem Leben in drei Jahren: Schritt für Schritt einfach auch auf dieses Ziel hinzuarbeiten und einfach jede Woche oder jede ein paar Tage in der Woche mich immer weiter damit zu beschäftigen, dass das immer mehr Realität wird.

Denn das ist etwas, was ich ganz klar sage, wenn du jetzt draußen Unternehmer bist und sagst: ‚Ja prima, das wünsche ich mir auch‘, dann ist der erste Schritt das Handeln und zu überlegen, ‚Wie sieht das aus bei mir?‘ und ich lade euch letztendlich alle ein euch zu überlegen, wie bei euch so ein glücklicher Tag aussehen könnte und was ein schrecklicher Tag letztendlich ist, der nicht so gut läuft.
Also bei mir ist das zum Beispiel, wenn ich nicht das mache, was ich mir vorgenommen habe, wenn ich die Dinge nicht weiterentwickeln kann, wenn ganz viele unvorhergesehene Dinge kommen.

Da könnte man jetzt natürlich sagen, natürlich kommen immer unvorhergesehene Dinge, aber es ist ein Stück weit auch immer so, es hängt auch ein bisschen davon ab, wie hab ich mich selber organisiert, wie ist meine Firma organisiert, sind die Dinge geregelt? Oder oftmals höre ich auch von Unternehmern, die sagen: ‚Ja, das würde ich ja gerne machen, aber dann kommt Mitarbeiter XY rein und dann ist das und dann fragt mich noch jemand, was ist denn damit.‘
Und dann kann man – wie könnte man sowas lösen, Achim?

Achim:    Ja, ganz klar: Auch wieder mit Strukturen, ja?
Also das Beispiel Mitarbeiter, das kenne ich ja nun selber sehr gut, da geht es dann wieder darum, was muss ich tun, damit diese Mitarbeiter das eben selbst machen können? Irgendwelche Prozesse muss ich aufsetzen.

Jochen:    Genau.

Achim:    Ja.

Jochen:    Oder es gibt auch dieses Beispiel von – „The Ultimate Sales Machine“ ist ein sehr bekanntes Buch von einem Autor, der angefangen hat in einer Firma zu arbeiten und quasi für einen Inhaber mehrere Firmen geführt hat und irgendwie 70-Stunden-Wochen hatte, weil er letztendlich immer nur reagiert hat auf bestimmte Dinge, die auf ihn einprallten und dann entschieden hat, ‚Ich muss jetzt hier irgendetwas ändern‘ und sich abgeschaut hat, wie machen das andere und er dann angefangen hat die Dinge zu strukturieren und alles, was ein bestimmtes Projekt betraf, auf eine Kladde geschrieben hat, auf ein Klemmbrett geschrieben hat, also auf ein Papier auf einem Klemmbrett und dann sozusagen immer einmal in der Woche zu den bestimmten Themen ein Meeting gemacht hat und mit den entsprechenden Personen das abgearbeitet hat.
Das heißt, die auch letztendlich dazu erzogen hat zu sagen: ‚Wenn ihr etwas zu besprechen habt, packt es auf euer Klemmbrett und lasst uns das bitte dann an dem und dem Tag besprechen‘.

Achim:    Ja.

Jochen:    Das heißt, dass man sozusagen nicht mehr reaktiv ist, sondern proaktiv. Natürlich gibt es Dinge, die vielleicht kurzfristig entschieden werden müssen, aber es hängt doch auch sehr, sehr viel immer damit zusammen, dass das Umfeld, in dem man sich bewegt, das letztendlich gewohnt ist.

Wir hatten auch neulich das Thema, dass es so ein bisschen ein System ist, was sich gegenseitig bedingt, ne? Dass die Mitarbeiter das letztendlich gewohnt sind, dass da jemand ist, der da ist, den ich fragen kann, ne?

Achim:    Ja.

Jochen:    Nehmen wir zum Beispiel deinen Fall, jetzt auch ein sehr schönes Beispiel.

Achim:    Meinen Fall?

Jochen:    Nehmen wir einfach mal den Fall Achim.
Nein, wie du das vorhin gesagt hattest. Dass du gesagt hattest: ‚Ok, für mich ist eigentlich der schönste Tag, wenn ich nicht am Schreibtisch sitze‘. Ne?

Achim:    Ja.

Jochen:    Und oft ist es aber so, dann musst du am Schreibtisch sitzen oder du hast das Gefühl, du musst am Schreibtisch sitzen.
Ja und letztendlich erwarten die Mitarbeiter vielleicht auch oder sie erwarten es nicht (wir haben ja auch neulich eine Folge, glaube ich, darüber gemacht) und wenn man dann tatsächlich rausgeht, dann verändert sich auch das System, das heißt, die Mitarbeiter merken dann: ‚Oh, der ist jetzt ja plötzlich gar nicht mehr immer ansprechbar‘.

Achim:    Ja.

Jochen:    Da muss ich mir jetzt Gedanken machen, wann kann ich den erreichen. Da muss ich jetzt ein bisschen vorausschauend planen bei dem nächsten Projekt, weil ich kann jetzt nicht sofort den sofort fragen, sondern ich muss immer noch einmal drei Tage einplanen, damit ich von ihm eine Antwort bekomme, weil er ist ja nicht immer da.
Und ich glaube…

Achim:    Ja, das ist richtig. Wobei, also zum einen und das ist tatsächlich auch so ein bisschen eine Gewohnheitssache, also mittlerweile ist es halt klar, dass ich im Zweifelsfall  nicht im Büro bin.
Was ich aber schon noch einmal ganz deutlich unterscheide, ist eben, bin ich eben wesentlich ansprechbar oder bin ich ansprechbar im Sinne von Telefon oder E-Mail. Weil das ist mir schon wichtig, weil du gerade sagtest; drei Tage darauf warten, dass ich eine Antwort bekomme ist natürlich nicht immer möglich, es müssen natürlich auch Dinge schneller geklärt sein.

Jochen:    Ja.

Achim:    Von daher ist es ja, auch wenn ich jetzt nicht stofflich anwesend bin, immer ganz wichtig, dass ich erreichbar bin, ja? Also dass man mich erreichen kann, es sei denn ich sage: ‚Ok, an dem Tage, keine Ahnung, habe ich halt ein Meeting oder bin ich im Workshop  oder irgendetwas in der Richtung‘, dann ist es klar, dann ist es schwierig, aber sonst heißt es nur weil ich abwesend bin eben nicht, dass ich nicht ansprechbar bin, wobei natürlich wichtig ist, dass das von vorneherein schon festgelegt ist, dass man nicht für alles und jedes immer angerufen wird und das ist aber sowieso so.

Und der angenehme Nebeneffekt und die Erfahrung die ich gemacht habe ist, dass, wenn man nicht da ist, zusätzlich eigentlich noch die Mitarbeiter versuchen die Dinge selber zu regeln. Also dieser Griff zum Hörer oder eine E-Mail zu schreiben ist nochmal etwas anders, als eben mal kurz ins Büro zu gehen, da ist die Hemmung noch größer.

Jochen:    Ah ja. Ok, ok. Weil man dann vielleicht nicht weiß, ob man vielleicht gerade stört, ne? Das schwingt dann vielleicht so mit.

Achim:    Jaja richtig. Also man muss ja extra anrufen und weiß jetzt gerade nicht und weiß ja nicht, ob das alles in Ordnung ist. Meistens hängt es auch [unklar: 00:23:59], ‚Störe ich dich gerade?‘ und ich sage, ‚Ne, alles in Ordnung‘. Aber es ist natürlich gut zu wissen, dass da einfach so eine bestimmte Hemmschwelle da ist, ja?

Jochen:    Ja. Und ich finde auch interessant, dass man, man kann auch sogar etwas kultivieren, indem man das selber vorlebt.
Also beispielsweise mache ich das oft so, wenn ich mit Kollegen oder mit anderen Menschen zusammenarbeite, dass ich oftmals die auch frage: ‚Hast du gerade Zeit?‘ und wenn es einen anderen Kanal gibt, wie zum Beispiel ein Skype, dann kann man mal kurz und also in dem Bereich, in dem ich tätig bin, passiert natürlich viel über Kommunikation, über Skype, über Chat, über eben diese Online-Kommunikationsmittel und ich hab dann einfach die Möglichkeit noch einmal zu fragen: ‚Hast du gerade fünf Minuten Zeit für mich, dass wir das besprechen können?‘ und der andere kann dann sagen: ‚Ne, passt mir gerade nicht‘, während, wenn ich ihn anrufe, er eigentlich, trotz dem, dass er vielleicht keine Zeit hat, wenn er rangeht, dann aus seiner momentanen Tätigkeit rausgerissen wird. Weißt du, was ich meine?

Achim:    Jaja, ich verstehe, was du meinst. Das ist richtig.

Jochen:    So, das heißt, letztendlich habe ich zum Beispiel festgestellt, wenn ich sozusagen gegenüber anderen Menschen auch so auftrete, dass ich sie auch selber nicht störe, sie sich mir auch so gegenüber verhalten. Das heißt, was ich sozusagen reingeben – wie es in den Wald hineinschallt, schallt es auch zurück! Vielleicht in dem Fall, wenn man dieses Sprichwort an der Stelle vielleicht anmerken kann.

Achim:    Kannst du machen, ja.

Jochen:    Das darf ich? Ja, das ist ja schon mal sehr schön.
Ja.

Achim:    Ja, du.

Jochen:    Das finde ich, es hat mir sehr gut gefallen.
Da haben wir, finde ich, einen sehr, sehr guten Überblick gegeben, oder?

Achim:    Ja, das hoffe ich doch. Das entscheiden andere, ob das so ist oder nicht, aber ich denke, klar ist, wenn wir mal auf den Ursprung zurückkommen, zum Thema Flow, was man vielleicht zusammenfassend sagen kann, also ein Schlüssel eben, das heißt ja auch der Titel „Flow und die besondere Begabung“, also wenn man das rausgefunden hat und danach lebt und das auch austrägt, seine Tätigkeiten versucht danach zu strukturieren und schaut, was kann ich abgeben, was muss ich wirklich selber machen, dass das durchaus sehr hilfreich ist, um eben in einen Flow zu kommen und auch im Flow zu sein.

Jochen:    Genau.

Achim:    Und das ist einfach ein Punkt, da ist man einfach viel… man ist einfach nicht nur so kreativer, sondern ist einfach viel – jetzt fällt mir das tolle Wort nicht ein dazu. Man ist halt effektiver. Genau, das wollte ich sagen.

Jochen:    Genau und ich finde auch, also ich möchte tatsächlich noch so ein bisschen den Moralapostel jetzt am Ende noch einmal machen.

Achim:    Ja, mach mal.

Jochen:    Oder vielleicht zu sagen und eigentlich kann man für die Welt da draußen auch am besten seinen Beitrag leisten, wenn man das tut, was sozusagen innerhalb der eigenen besonderen Begabung liegt, weil dann bringt man wirklich ganz tolle Dinge auch hervor. Das ist sozusagen so ein positiver Nebeneffekt.

Achim:    Stimmt.

Jochen:    Das heißt, eigentlich für sich selber ist es so, dass es schön ist, wenn man sich sagt: ‚Mensch, das ist meine besondere Begabung und ich setz mich wirklich dafür ein, dass ich das leben kann‘.
Macht natürlich auch Spaß, ja, das ist der andere Nebeneffekt, ne? Aber es ist vielleicht auch eine gute Sache für die Menschen um einen drum herum.

Und was ich auch vielleicht wichtig finde, um es noch einmal zusammenzufassen: Erstens ist es wichtig zu gucken, was ist das überhaupt, was meine besondere Begabung ist? Zweitens zu gucken: Was mache ich eigentlich am Tag? Wie sieht ein glücklicher Tag aus? Was mache ich da für Tätigkeiten? Und ein unglücklicher Tag, was mache ich da für Tätigkeiten? Und da wirklich sich mal hinzusetzen und das aufzuschreiben und alles, was aufgeschrieben ist, hat natürlich ein bisschen mehr Wert auch oder ist greifbarer als das, was man sich nur im Kopf sozusagen denkt.

Und dann vielleicht einfach nochmal ganz wichtig, als letzten Hinweis, ich sehe das als Prozess, das heißt, dass man Schritt für Schritt damit anfängt. Wenn man jetzt zum Beispiel eine Tätigkeit hat, wie ich und das Thema Buch schreiben, dass man dann sagt: ‚Ok, was von diesen Tätigkeiten kann ich an jemanden abgeben?‘ Dass man eben vielleicht nicht so sehr darüber geschockt ist zu sagen: ‚Um Gottes Willen, wie mache ich das denn jetzt?‘, sondern man fängt mit dem kleinsten Zipfel an.

Wenn wir jetzt unser Podcast zum Beispiel nehmen, haben wir angefangen, dass das jemand anderes hochlädt, im Moment schreibe ich tatsächlich noch die Beschreibung für den Podcast und höre mir das auch noch einmal an und so kann man da auch Schritt für Schritt hingehen und eins nach dem anderen immer weiter optimieren und sagen: ‚Ok, das macht jetzt die Person, das macht jetzt jene Person‘ und so Schritt für Schritt immer mehr das zu tun, was der besonderen Begabung entspricht.

Achim:    Ja, wunderbar.

Jochen:    Ja, das wollte ich sozusagen noch gerne mit euch auf den Weg geben dort draußen. Und ja, möchtest du noch was gern zum Abschluss sagen?

Achim:    Ne, ich finde, du hast einen sehr schönen Abschluss gefunden und von daher lasse ich das so stehen und freue mich auf die nächste Folge.

Jochen:     Ja.

Hallo Leute, mein neueste Buch „80/20 Outsourcing“ ist in Arbeit.

– Was interessiert Dich?
– Was sind Deine dringlichsten Fragen zum Thema?

Mach mit unter: www.der-glueckliche-unternehmer.de/team und erhalte als erster neue Entwürfe, neue Kapitel und spannende Einblicke.

Ja, dann würde ich sagen, wünschen wir allen dort draußen noch eine tolle Woche und bis zur nächsten Woche.

Achim:    Ja, bis zur nächsten Woche. Alles Gute.

Jochen:    Alles Gute. Und denkt daran: Ihr habt das Recht glücklich zu sein!

 

Wann wird Podcasting ein Kracher? Oder die 3 ultimativen Maßnahmen gegen den Podcast der „eingeschlafenen Füße“!

_SKU3416-2Vor wenigen Tagen schrieb mich Christian Gursky im Rahmen seines Blog www.gursky.de an, ob ich Interesse hätte, bei seiner Blog-Parade teilzunehmen. Er stellte mir die Frage:
Was sind die drei wichtigsten Dinge, die ein Podcast bieten muss, damit Du ihn gerne hörst?
Christian Gursky ist mit seinem podcastingcamp einer der Experten zum Thema Podcasting und so bin ich seiner Einladung gerne gefolgt.
Doch bevor wir uns der Frage zuwenden, erstmal die Grundlagen für Dich! 😉

Podcast? Wat’n dat? Wann wird Podcasting ein Kracher? Oder die 3 ultimativen Maßnahmen gegen den Podcast der „eingeschlafenen Füße“! weiterlesen

Blog-Bang: Warum ich es liebe Unternehmer glücklich zu machen!

fragezeichenWarum ich über das Warum schreibe und was Markus Cerenak damit zu tun hat!

Vor ein paar Tagen bin ich auf den Blog von Markus Cerenak gestoßen. Markus ist derjenige, der allen, die im Hamsterrad sitzen, mit tatkräftigen Tipps und viel Motivation heraushelfen kann. Ich war fasziniert von seiner Aktion des Blog-Bang. Er rief andere Blogger dazu auf, über das Warum zu schreiben und das hat mich inspiriert.
Wenn Du auch Blogger bist und beim Blog-Bang mitmachen möchtest, findest du alles weitere zum Aufruf am Ende des Artikels. Viel Spaß!

 

Und jetzt zum Warum ;o) ….. 

Blog-Bang: Warum ich es liebe Unternehmer glücklich zu machen! weiterlesen

Wann bist Du glücklich?

Eine sehr gute Frage…

Bestandsaufnahme

Neulich hatte ich ein Coaching, in dem der eine Unternehmer sagte: „Ich will endlich wieder Spaß an der Arbeit haben“.
Geht es Dir auch so? Ist im Arbeitsalltag, dem Hamsterrad, der Spaß auf der Strecke geblieben. Ist die Arbeit dröge und gleichförmig, sind die Probleme nervig, die Mitarbeiter stressig, die Kunden über die Maßen auslaugend?
Ja? Das ist ein guter Start ;o)
Möglicherweise trifft nur eines oder ein paar dieser Aussagen auf Dich zu, aber wenn Du bis hierhin gelesen hast, dann bin ich sicher, dass da was dran ist…. und Dir noch eine kleinere oder größere Portion „Glücklichsein“ fehlt. Wann bist Du glücklich? weiterlesen

MicroZiele

Schritt für Schritt in eine glückliche Zukunft

So….

Wer so sagt, hat noch viel vor. So ist es.. ;o)
Heute kümmern wir uns darum, wie du am besten zum Ziel kommst.
Beim letzten Mal, haben wir uns um Deine Zukunft gekümmert. Falls Du diesen Artikel nicht gelesen hast, kann ich Dir diesen nur sehr ans Herz legen. (Die Beiträge die ich hier schreibe, sind einzelne Bausteine des Coaching-Konzepts, welches ich erfolgreich mit Unternehmern durchführe. Nur alle Bausteine zusammen führen zu einem nachhaltigen und durchschlagenden Erfolg auf der „Glücklichkeitsskala“).
Den Artikel „Die Zukunft beginnt jetzt. Bereit?“ findest du hier: MicroZiele weiterlesen

Die Zukunft beginnt jetzt. Bereit?

Wo stehst Du ?

Du bist schon viele Jahre am Markt. Deine Firma läuft so la la.
Machen wir uns nichts vor, jede Firma geht durch diese Phase. Die erste Phase des Unternehmertums ist, dass man Kunden und Aufträge mit recht unterschiedlichen Aufgabenstellungen anhäuft.
Es ist ein bißchen wie das Gesetz der zunehmenden Entropie. Wenn wir keine Energie die Dinge zu ordnen, reinstecken, nimmt das Chaos immer weiter zu.
Das Problem: Da jedes Projekt anders ist, ist viel Fachwissen gefragt, vieles muss ich selber machen, abgeben ist schwierig. Jemand anderen damit zu beauftragen als Freelancer kann ich mir nicht leisten, weil ich dann nichts verdiene. Was tun ?

Die Zukunft beginnt jetzt. Bereit? weiterlesen