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[Gespräche] Episode 24 – Podcast – schnell und einfach

 

Jochen:
Ja, super. Herzlich willkommen in einer neuen Folge von der Glückliche-Unternehmer-Podcast. Hallo Achim.

Achim:
Hi Jochen, grüß dich.

Jochen:
Mensch, ich bin richtig aufgeregt heute, weil wir haben kurzfristig entschieden, einen Gast reinzunehmen und hatten auch Glück, dass dieser Gast kurzfristig zugesagt hat, nämlich genau gestern und das finde ich sehr, sehr spannend. Ich freue mich da wahnsinnig drüber.
Und auch das Thema ist ganz kurzfristig entstanden, wir haben nämlich überlegt, jetzt haben wir schon so viel gepodcastet und dachten uns doch mal, wir sprechen einfach mal darüber, wie wir das genau machen, was die Spezialitäten sind und wie man ein Podcast machen kann – schnell und einfach.

Achim:
Ja, hört sich gut an.

Jochen:
Ja und jetzt müssen wir natürlich die Katze aus dem Sack lassen – wen haben wir als Gast, ne?

Achim:
Ja, Trommelwirbel.

Jochen:
Ja. Wir haben heute einen Mann eingeladen, der schon ganz viele Mastermind-Gruppen gemacht hat, der ein Mastermind-Experte ist, der ein Experte in Produktivität ist, der Unternehmer nach vorne gebracht hat und wir haben das Glück, dass er heute da ist: Maximilian Breckbill. Herzlich Willkommen.

Max:
Hi. Vielen Dank, Jochen.

Jochen:
Ja, Max. Und wir haben ja darüber gesprochen, dass du einen Podcast machen möchtest. Um wird es in dem Podcast gehen?

Max:
Ja, also ich entscheide mich noch immer für ein Konzept, also ich muss das nachher ein bisschen verfeinern, aber im ersten Blick, ich würde gerne eine Podcast machen erstens auf Englisch.

Jochen:
Ok.

Max:
Weil ich bin eigentlich Amerikaner und das Englisch sprechen fällt mir viel leichter, als Deutsch sprechen also.
Aber der Konzept soll eigentlich sein, Unternehmergeschichten zu erzählen und dann auch die tägliche Aktivitäten von Unternehmern zu zeigen. Also wie Unternehmer täglich, was ihre täglichen Habits sind, was ihre Gewohnheiten sind, wobei die effektiv bleiben und erfolgreich werden und was diese Sachen sind. Also erstmal, in erster Linie ihre Geschichten und dann in zweiter Linie also ihre tägliche Produktivitätsgewohnheiten und auf Englisch würde man Practices sagen.

Jochen:
Ok, cool.

Max:
Ja.

Jochen:         
Das heißt, alle da draußen, die sozusagen Unternehmer sind, die auch sagen, „Englisch finde ich cool, macht mir total Spaß“, sind bei dir richtig. Wir haben unten auch in den Shownotes die Podcast-URL auch dann schon stehen: http://www.mastermindinitiator.com/podcast, damit Leute das auch nachher nachlesen können. Es gibt den Podcast zwar noch nicht, aber er wird in Kürze natürlich erscheinen, ne?

Max:
Ja, genau. Also ich würde gerne das Podcast vor dem Ende vom Monat launchen und deshalb würde ich super gerne mit euch ein bisschen darüber quatschen, weil es gibt viele Fragen, die ich habe natürlich.

Jochen:
Ja.

Max:
Weil ich habe mich für dieses Ziel entschieden, eigentlich ohne Recherche davor zu machen.

Jochen:
Ja.

Max:              
Also ich habe sogar eigentlich mein Ziel ein bisschen falsch gestellt. Ich habe gesagt, ich will innerhalb von den nächsten drei Monaten will ich eine Podcast launchen und dann sofort 500 Zuhörer haben und jetzt habe ich das umgewandelt in Downloads, weil ich habe gemerkt, dass das die richtige Kennzahl ist. Aber ja, das ist so.

Jochen:
Ja, also Zuhörer ist natürlich auch die richtige Kennzahl, aber natürlich ist das etwas, was wachsen muss.

Max:
Ja.

Jochen:
Aber gehen wir einfach mal zurück zum Thema: Was sind deine Fragen? Wie können wir dir helfen?

Max:
Ja klar, also die erste Frage wäre ganz einfach, auf was soll ich – ich bin gerade jetzt in der Konzeptentwicklungsphase und ich glaube, dass das natürlich die erste Phase für ein Podcast ist. Auf was soll ich unbedingt achten, während ich meine Podcast-Show Konzept erstelle?

Jochen:
Ja Achim, was würdest du dazu sagen? Was würdest du da für einen Tipp geben?

Achim:          
Ja gut, ok.
Ja Max, da kommen wir schon mal vielleicht zum ersten Punkt, also neben dem, dass du natürlich ein Konzept in dem Sinne haben musst. Du hast das ja eben schon beschrieben; du hast ja beschrieben, was deine Zielgruppe ist, ja?

Max:
Ok.

Achim:
Und ich glaube, das erste ist schon mal ganz wichtig, also dass du deine Zielgruppe genau definierst und sagst, „Ok, was sind für mich die Menschen, die ich anspreche?“. In deinem Fall sind es ja auch Unternehmer, die bestimmte Themen haben, so ist es bei uns ja auch und das ist schon mal so das erste.
Das erste Stichwort ist schon mal Zielgruppe, für dich eine genaue Definition der Zielgruppe, für wen machst du das.  Das finde ich ganz wichtig. Dann natürlich auch, welche Art, ich nenne es mal, Format möchtest du machen? Das, was Jochen und ich beispielsweise machen, haben wir Infotainment gekauft, das heißt, auf der einen Seite ist der Schwerpunkt natürlich ganz klar nützliche Informationen zu geben zu bestimmten Themen, auf der anderen Seite versuchen wir das aber auch ein wenig unterhaltsam zu gestalten, dahingehend, dass wir beispielsweise kein ganz konkretes Skript haben, sondern unseren Podcast sehr frei aufzeichnen. Das heißt, wir besprechen vor dem Podcast, um welches Thema es geht, besprechen kurz ein paar Keyfacts und dann legen wir los und machen das ohne, ja, ohne Skript.

Jochen:
Ohne Wenn und Aber.

Achim:
Ohne Wenn und Aber. Ohne Skript, sondern sagen, ok, das Gespräch entwickelt sich bei uns.
Und das ist auch das, was uns ganz wichtig gewesen ist, denn das darf man auch ehrlich sagen, wir wollten so ein bisschen darauf achten, so Tim Ferriss like, zu sagen, „Hey, wir wollen den Podcast machen, da haben wir Lust zu, wollen Informationen geben, wir wollen aber nicht irgendwie vorher zwei Tage lang ein Konzept dafür erarbeiten“.

Max:
Aha.

Achim:
Und das ist natürlich bei jedem unterschiedlich auch, welche Vorstellung man dazu hat, denn es gibt also einige Podcasts, wie ich mittlerweile gehört habe. Interessanterweise habe ich, bevor ich den ersten Podcast mit Jochen gemacht habe, noch nie in meinem Leben Podcast gehört. Genau.

Max:
Ok.

Achim:
Jochen hatte mich gefragt, „Hey, hast du Bock einen Podcast mit mir zu machen, wir haben noch so viel zu bereden, so viel Themen, über die wir sprechen, das interessiert vielleicht andere auch noch“ und da habe ich gesagt, „Hey, die Idee finde ich gut“.
Das heißt, aus diesem Zusammenhang ist bei uns so ein bisschen der Podcast entstanden und ich war nachher noch froh, dass ich mir vorher keine anderen Podcast angehört hatte, so hatte ich auch gar keinen Vergleich. Und hab jetzt im Nachhinein mir mal so zwei/ drei/ vier angehört und stelle fest, glaube ich, dass es so zwei – also ich habe so zwei Grundtypen identifiziert. Also einmal die, die eben auch mehr so ein bisschen Richtung Infotainment gehen und andere, die sehr klar in Richtung Information gehen. Und letztere können sehr hilfreich sein mal, aber ich persönlich finde sie häufig auch sehr trocken.
Und ich möchte da auch ein bisschen, ja, dass es ein bisschen kurzweilig ist, wenn ich so ein Podcast höre, das gefällt mir jetzt persönlich besser und Jochen geht es auch so und von daher haben wir uns dazu entschieden, das eben in dieser Form aufzubauen und auch das sehr dynamisch zu gestalten und sehr spontan auch zu gestalten unsere Podcast. Das kann auch mal den Nachteil haben, dass wir vielleicht innerhalb des Podcast ein kleines bisschen vielleicht über ein Thema ins Stocken kommen, oder dass wir etwas vom Hauptthema abkommen, da versuchen wir uns immer gegenseitig zu disziplinieren. Und das ist natürlich ganz gut, wenn man das zu zweit dann macht, wie in unserem Fall, weil man sich gegenseitig wieder so ein bisschen auf den richtigen Pfad zurückbringen kann. Aber für uns ist das die beste Möglichkeit, das in der Form zu tun.

Max:
Cool.

Achim:
Ja.

Max:
Ja, das finde ich eigentlich sehr spannend, weil ja einerseits natürlich, ich glaube, das ist viel mehr unterhaltsam, also wenn man so ein bisschen weniger Struktur darin hat, wo man einfach ein bisschen, ja, also natürlich hören die Leute das und können ja das lernen und dann hast du nochmal eine bessere Beziehung mit deine Zuhörer über dich, würde ich mal denken.
Und dann zweitens auch mit der Ausführung, also mit der Execution, das würde ich auch attraktiver finden. Ja, wie du vorher erwähntest, also ja, wenn man so zwei Stunden vor jede Podcast sich vorbereiten muss, dann das ist auch irgendwie superviel und wenn man so jede Woche sowas macht und dann auch die Postproduction, der Nachbereitung da hinzufügt, dann ist das superviel Aufwand, um eine Podcast da herauszubekommen.
Und bei mir steht es eigentlich so, dass der Podcast wird nicht die einzige Sache sein, was ich machen werde in dieser Zeit. Das ist etwas, was ich nebenan machen möchte.

Achim:
Ja.

Max:
Vielleicht könnte es irgendwann auch zum Vordergrund kommen und eine höhere Priorität haben. Aber am Anfang: Ich will einfach erstmal anfangen und so langsam eine User Base aufbauen.

Achim:
Ja, so war es bei uns ja auch und also bei uns war es auch so – das ist vielleicht schon später eine Frage, ich weiß das gar nicht – aber die ersten Folgen beispielsweise, die wir produziert haben, Jochen, ich entsinne mich, die haben wir alle wieder in die Tonne getreten.

Jochen:
Ja, die Empfehlung war erstmal – wir habe uns auch schlau gemacht, was ist die Empfehlung. Und was ich tatsächlich sehr empfehlen kann, das muss aber jeder für sich selbst entscheiden, ist erstmal zu üben und zu sagen, die ersten vier Folgen mache ich erstmal und dann schmeiße ich sie wieder weg. Das ist das, was wir gemacht haben. Wir waren nicht so sicher mit dem wegschmeißen, aber wir haben dann festgestellt, dass die alle Tonausfälle hatten, ich glaube die ersten vier Folgen oder so, also der Ton war richtig weg. Und ja, schlussendlich war es eine gute Entscheidung und wir haben dann nach vier Folgen wieder von vorne angefangen und haben dann wieder ganz, ganz von Anfang an losgelegt.
Aber was ich gerne einfach sagen möchte, ist, für dich einfach zu gucken, wie möchtest du deine Zuhörer abholen, was möchtest du, was die für ein Gefühl haben, wenn sie deinen Podcast hören, wie sollen sie den Podcast für sich nutzen? Also für mich ist es so und das ist auch sozusagen synchron oder ist auch das, was unsere Zuhörer uns als Feedback geben, dass sie Spaß haben, unseren Podcast zu hören, dass sie ihn gerne einschalten, dass sie ihn auch morgens, dass sie ihn im Auto hören, im Bus. Ich kenne sogar ein Paar, ein Ehepaar, die das zusammen am Küchentisch hören, unseren Podcast und darüber dann diskutieren. Und das ist genau das, was wir wollen.
Also meine Idee zu unserem Podcast war eigentlich so ein erweitertes Wohnzimmer zu machen, also wie man zusammen irgendwie abhängt und Zeit verbringt und locker über ein Thema redet, ja? Und dass dann andere sozusagen mit in dem Wohnzimmer zusammen mit einem sitzen so.

Max:
Ja.

Jochen:
Und eine andere Möglichkeit ist aber, hinzugehen und zu sagen, „Ok, ich will einfach ganz klar Wissen vermitteln“.
Und was wir festgestellt haben für uns oder das war mein Bedenken ein Podcast zu machen, war einfach, ich wollte unbedingt ein Podcast mit jemand zusammen machen, weil mir das wichtig war. Weil ich finde, Podcast zu zweit ist lebendiger; wenn man da alleine sitzt und irgendwas ins Mikrofon nuschelt, dann ist das manchmal auch richtig langweilig. Und so hat man immer Pointen zu zweit.
Ja, das kann ich dir eigentlich so zum Konzept sagen. Und das ist einfach wichtig, zu gucken, wie willst du das machen. Das heißt, wenn du alleine bist, wäre eigentlich meine Empfehlung, Interviewpartner zu nehmen.

Max:
Ja. Also das ist vollkommen klar, ich werde auf jeden Fall jedes Mal ein Interviewpartner da mit reinziehen. Also alleine vor ein Mikrofon zu nuscheln, wie du gesagt hast, ist nicht der Plan. Also ich finde es auch schön, also wie du das beschrieben hast, also wie eine größere Wohnzimmer zu gestalten.

Jochen:
Genau.

Max:
Das finde ich superschön.

Jochen:
Genau.

Max:
Weil ich würde auch sowas ähnliches machen.
Und was ich vor allem zeigen möchte mit meinem Podcast, ist, ich würde gerne erfolgreiche Unternehmer interviewen und ich will auch diese erfolgreichen Unternehmer so näher an die Leute bringen. Also so ein nicht super „high gloss, high sheen“ vermarktetes Profil, sondern also dass die Leute sehen, „Hey, andere Unternehmer, auch erfolgreiche Unternehmer, die haben die gleichen Probleme wie ich, die sind eigentlich normale Menschen wie ich und dieses sind die Schritte, die sie genommen haben, um selber erfolgreich zu werden“.

Jochen:
Ja cool.

Max:
Und das ist so irgendwie der Konzept, was ich vorhabe. Und cool, ja, also vielen Dank für diese Hinweis dann.

Jochen:
Ok, was gibt es noch für Fragen? Was wäre das nächste, was dich interessieren würde?

Max:
Ja, die nächste große Frage wäre, also Jochen, wir haben schon öfters mal darüber gesprochen, dass du der totale Prozessfreak bist.

Jochen:
Ja absolut.

Max:
In Solopreneurship, in Entrepreneurship und allgemein.

Jochen:
Ja.

Max:
Und du hast mir schon ein bisschen angefangen zu erzählen, wie das funktioniert bei dir.

Jochen:
Ja.

Max:
Aber ich würde ganz gerne hören, wie ihr das gestaltet, den ganzen Prozess eine Podcast zu erstellen, also vom ganz Anfang bis zum Ende.

Jochen:
Ja.

Max:
Also von, ich weiß nicht, wenn das bedeutet Konzept erstellen für das Podcast, Thema für das Podcast oder vielleicht auch Interviewpartner reinholen. Von diesen ersten Schritt bis zum „zack, Podcast ist online“ und schon die ersten Downloads sind geschehen. Also wie läuft der Prozess bei dir und Achim?

Jochen:
Ja, da gebe ich gerne sozusagen meine Punkte dazu.
Letztendlich ist es so, dass ich ganz, ganz wichtig finde, egal, was man tut, was den Podcast betrifft, frei nach dem Satz „Just do it“, wie wir es auch in der letzten Folge gesagt haben. Es ist wichtig, dass man einfach auch erstmal anfängt.
Und bei uns ist es so, dass dieser Prozess damit angefangen hat, dass wir Podcast gemacht haben, wo wir am  Anfang das Intro selber gesprochen haben, als Beispiel.

Aber ich will dir einfach mal den Podcast jetzt sozusagen, will einfach mal dir den Prozess erläutern, wie wir das im Moment machen.
Im Moment ist das so, wir haben eine Viertelstunde vorher, bevor der Podcast anfängt und dann telefonieren wir beide per Skype, das heißt, wir machen auch die Aufzeichnung per Skype. Und dann ist es so, dass wir kurz besprechen, welches Thema wir machen wollen. Also wir haben bestimmte Themen im Kopf, jeder hat sich im Idealfall eins/ zwei Themen schon zurechtgelegt und wir sprechen dann die Themen durch, welche Themen wir machen wollen und entscheiden uns für ein Thema. Das wichtige dabei ist, dass wir auch vorher überlegen, was wollen wir mit dieser Folge erreichen, das heißt, was ist das Ziel dieser Folge? Was wollen wir dem Zuschauer oder dem Zuhörer vermitteln?

Wenn wir das gemacht haben, dann starte ich als nächstes den MP3 Skype Recorder. Entschuldigung. Und würde dann direkt in die Dropbox hinein das Recording machen. Das heißt, ich lege in der Dropbox einen neuen Ordner an, dieser Ordner kriegt die Episodennummer und die entsprechende Folgennummer und dann starte ich den MP3 Skype Recorder. Das heißt, wenn mein MP3 Recording startet, wird direkt das Audio direkt schon in die Dropbox geschrieben. Das ist wichtig für die weitere Abfolge des Prozesses.
Dann nehmen wir die Folge auf, wir haben – vielleicht als Frage, die du auch hast, was die Länge des Podcast betrifft – wir haben uns entschieden für eine Länge von 30 Minuten, das heißt, wir sind meist bei 30 Minuten, manchmal ein bisschen drüber, manchmal ein bisschen drunter.
Das ist das, was wir letztendlich dort festgestellt haben, was die beste Länge ist und das ist auch allgemein so, dass man sagt, 30 Minuten ist eine ganz gute Länge, ne? Achim?

Achim:
Ja. Vielleicht noch ganz kurz als Ergänzung, dass wir bereits, wenn wir das aufzeichnen, auch im Vorfeld schon uns den Titel auch überlegen. Das heißt, also das wird alles schon definiert und wird gleich mitrecorded quasi in die Dropbox rein.

Jochen:
Genau. Wenn ich dann sozusagen den Ordner festlege, dann schreibe auch gleich dort den Titel mit rein als Ordnername.
Und dann, wenn das aufgezeichnet ist, also wir zeichnen dann die Folge entsprechend auf, 30 Minuten ist es zu Ende, der  Skype Recorder wird gestoppt und das ist der erste Schritt.

Was dann passiert als nächstes ist, dass ich im nächsten Schritt einen Link erzeuge in der Dropbox (das ist rechte Maustaste: Link erzeugen), dann gehe ich in meinen E-Mail Account, dort habe ich eine Vorlage (das ist in dem Fall bei Google Mail, gibt’s eine Möglichkeit Vorlagen zu haben) und mit dieser Vorlage schicke ich schon gleich eine E-Mail an die Frau, die die Abschrift des Podcast macht. Die kriegt aber nicht direkt eine E-Mail, sondern das erfolgt direkt an unser Ticketsystem.
Es gibt Ticketsysteme, die kann man mieten, zum Beispiel bei plan.io und das ist ein deutscher Anbieter und das kostet dort, glaube ich, 8 Euro im Monat, was wir dort haben. Und das ist so eingerichtet, dass sie dann gleich, wenn eine neue Folge zum transcriben ist, das habe ich mit ihr so abgesprochen, dann kriegt sie gleich eine Meldung vom Ticketsystem, dass sie das macht und nicht nur, dass sie dann eine Information kriegt, sondern es ist gleichzeitig noch ein Prozess hinterlegt, ein Dokument, in dem die Schritte stehen, die sie machen muss. Das heißt, sie tippt den als erstes ab und als zweites formatiert sie den gleich in einer bestimmten Schrift und macht das gleich in Google Drive hinein.

Max:
Cool.

Jochen:
Und als nächstes, bevor das abgeschlossen ist, geht sie in unser Abrechnungssystem, das ist in unserem Fall http://www.smoice.com. Viele Grüße an Nils.

Max:
Viele Grüße an Nils.

Jochen:
Schöne Grüße an Nils. Da gibt es einen speziellen Account und da trägt sie die Zeit ein, die sie gebraucht hat, um das zu transcriben, weil wir das sozusagen so machen, dass wir uns die Kosten teilen und damit kann dann gleich die Abrechnung erstellt werden. Das ist der erste Schritt.

Dann gibt es im Moment noch einen Break; ich muss mich im Moment noch, das will ich aber noch entsprechend ändern vom Prozess, einmal die Woche hinsetzen und muss für den Podcast eine Beschreibung machen. Diese Beschreibung nenne ich immer Description und mache sie immer in den Ordner rein, wo der Podcast ist. Dann mache ich eine kurze Beschreibung, die hat auch immer das gleiche Format und es gibt ein Template dafür. Ich schreibe dann nur kurz, wie Ihr das auch beim Podcast seht: „In dieser Woche unterhalten sich Achim über das und das Thema. Du bekommst Klarheit über das und das Thema“. Und dann fünf Stichpunkte, die ich dann raussuche aus dem Text, um die es geht und unten drunter noch die Shownotes.
Wenn das fertig ist, dann mache ich wieder eine E-Mail, das habe ich auf meinem Tablet, da habe ich ein Programm, das heißt, glaube ich, E-Mail Templates und dort habe ich ein E-Mail Template für Podcast hochladen. Dieses öffne ich dann, trage dann ein die Episodennummer, trage ein, bis wann das erledigt sein muss, trage ein, wann das veröffentlicht sein soll. Und da drunter in diesem Template ist auch wieder ein Link auf einen Prozess und in diesem Prozess steht genau drin, was zu machen ist.
Ich bin am überlegen, ob wir vielleicht diesen Prozess, dieses Dokument auch teilen in den Shownotes, weil das sehr, sehr interessant ist.

Max:
Ja, natürlich. Ich würde super gerne, also du hast gerade jetzt eine Haufen Templates und Prozesse erwähnt und ich nehme Notizen gerade jetzt hier, aber es würde super hilfreich sein, sowas… also würde ich super spannend finden.

Jochen:
Ja. Und genau, da ist auch ein Template drin, was gemacht werden muss.
Vom Prinzip her funktioniert es so, das macht im Moment sozusagen eine Mitarbeiterin von uns, die einmal die Woche hingeht, die auch ein Ticket bekommt und dann geht sie als erstes zum Anbieter Auphonic. Auphonic ist ein Anbieter, der es dir ermöglicht, dass die Qualität von deinem Podcast verbessert wird. Und der kostet: Bis zwei Stunden im Monat ist der kostenlos und ab zwei Stunden im Monat liegt das bei, glaube ich, acht Euro pro Monat. Und dann wird das dort hochgeladen, das ganze wird verarbeitet.

Und jetzt kommt sozusagen der Clue, wie es dann weitergeht, wenn das verarbeitet ist. Da haben wir eine entsprechende Vorlage eingerichtet. Dann wird das automatisch übermittelt an Libsyn. So jetzt müssen wir überlegen, was ist Libsyn?

Max:              
Ich kann vermuten.

Jochen:
Ja, wenn du einen Podcast machst, ist es wichtig, dass du einen Podcast-Host hast, ne?

Max:              
Ok.

Jochen:
Damit sozusagen dieser Podcast auch automatisch irgendwo im Internet hinterlegt ist. Das könntest du natürlich selber machen, aber ein Anbieter wie Libsyn, der irgendwie jetzt einer der ältesten und professionellsten ist, meiner Meinung nach, zu verwenden, macht einen riesen großen Sinn: Erstens musst du nicht selber dich kümmern um die Downloadkapazität, weil ein Podcast hat, glaube ich, rund – ich weiß es nicht.

Achim:          
Knapp 30 MB.

Jochen:
Knapp 30 MB und wenn du dir vorstellst, du hast 50 Downloads, dann hast du schon 1,5 GB, wenn ich mich nicht vertan habe.

Max:
Ja richtig.

Jochen:
Das heißt, diesen Anbieter zu nehmen macht Sinn und der kostet in unserem Paket, was wir haben (wir haben, glaube ich, das zweitgrößte im Moment) auch nur 8 Euro im Monat oder 8 Dollar im Monat.
Und ein weiterer Vorteil ist, dass du bei Libsyn die Möglichkeit hast, dass das an verschiedene weitere Anbieter dann ausgeliefert wird. Das wäre der nächste Schritt. Das heißt in Auphonic wird es rein, hochgeladen, es wird verarbeitet, es geht automatisch an Libsyn, meine Mitarbeiterin würde dann in Libsyn das entsprechend öffnen. Wenn sie das geöffnet hat, fasst sie den Podcast nochmal an, macht ein paar Korrekturen, fügt die Beschreibung hinzu, die sie auch aus der Dropbox hat. Diese Beschreibung wird dort hinterlegt, dann gibt es ein paar Schlagwörter noch, die hinterlegt werden und dann wird released, aber auf Termin.

Max:
Alles klar.

Jochen:
Das heißt, du released das nicht sofort, sondern released das immer Dienstag. Das heißt, ich kann das schon die Woche/ Mittwoch vorher machen.

Max:
Aha.

Jochen:
Und in dem Moment, wo das released wird (jetzt geht es weiter), geht das an, lass mich überlegen. Also es wird ein RSS-Feed erstellt an dem Tag, wo der Podcast publiziert wird, es geht an – how do you call that? Jetzt weiß ich den Namen nicht. Dieses große Portal für Businessleute, was man auch nehmen kann.

Max:
Alibaba.

Jochen:
Ne, Alibaba ist es nicht. Sowas wie – ich habe jetzt gerade einen Hänger, was das betrifft, aber es gibt sowas wie Facebook, aber für Business gibt es ja noch was.

Max:
Ah ok. LinkedIn.

Jochen:
LinkedIn, exactly.

Achim:
Ach so.

Jochen:
Genau, das geht automatisch an LinkedIn, das geht automatisch an
Facebook und es wird automatisch in unserem Blog gepostet.

Max:
Gepostet. Ach krass.

Jochen:
So das heißt, das sind die Prozesse, die schon automatisch laufen.

Max:
Und das läuft alles automatisch durch Libsyn, ja?

Jochen:
Genau und deswegen ist Libsyn so wichtig und deswegen ist der Anbieter so wichtig, den man als Hosting nimmt.

Max:
Klar.

Jochen:
Weil Podcast-Hosting ist nicht nur Podcast-Hosting, sondern alles, was dahinter hängt. Bei Auphonic zum Beispiel wird der Podcast automatisch gleich an YouTube geschickt.

Max:
Krass, ok.

Jochen:
So, das nächste was passiert, wenn das soweit klar ist, ist, dass an dem Tag, wo es veröffentlicht wird, ein RSS-Feed erstellt wird. Und dieser RSS-Feed bewirkt, dass bei unserem E-Mail Anbieter, in unserem Falle ist das MailChimp, auch gleich dort eine E-Mail generiert wird, in dem E-Mail Newsletter und alle E-Mail Abonnenten eine Information über die neuste Folge bekommen.

Max:
Krass. Cool.

Jochen:
So, dann geht es aber noch weiter. Dann ist es so, dass für WordPress haben wir das Jetpack installiert und das Jetpack, das ermöglicht es, dass man, wenn man einen Artikel veröffentlicht, der zeitgleich auch noch woanders veröffentlicht wird (in unserem Fall ist das Google Plus)… Es gibt fast keine Möglichkeit auf Google Plus zu veröffentlichen, weil Google Plus da sehr, sehr schlechte Möglichkeiten hat automatisch zu veröffentlichen und das ist so ungefähr der einzige Weg, den man machen kann. Allein dieser Tipp ist schon richtig viel Geld wert.

Max:
Ok.

Jochen:
Das machen wir darüber. Und wir machen das noch so, dass wir von jedem Podcast ein Transcribe machen, also eine Abschrift machen und diese Abschrift wird jetzt dazu dienen, dass wir direkt daraus ein Buch machen, was als Kindle-Buch erscheinen wird, das heißt, diese Folge, die wir jetzt aufnehmen, wird es in einige Wochen als Kindle-Buch geben.

Und dann ist das so, dass wir diese Abschrift, die jetzt schon fertig ist, die die entsprechende Dame gemacht hat, die in unserem Fall auch im Ausland sitzt, in Vietnam – Eine Deutsche, die dort die Abschrift macht und von den Kosten ist das nicht viel günstiger als hier, aber ich arbeite sehr gerne mit Leuten zusammen, international, weil das für mich sehr charmant ist – und die hat das abgetippt und dann würde meine Mitarbeiterin reingehen und diese Abschrift auch nochmal von Hand im Podcast als neuen Blogbeitrag posten.
So, das war es.

Max:
Ok. Das war super einfach, super kurz.

Jochen:
Super einfach, super kurz.

Max:
Applaus.

Jochen:
Und das ist natürlich etwas, was organisch entstanden ist. Der Vorteil ist für mich, dass meine Arbeit für den Podcast sich begrenzt auf, sagen wir mal, ungefähr im Moment sind es noch anderthalb Stunden ungefähr für einen Podcast. Also eine halbe Stunde Aufzeichnung, Beschreibung machen, das sind ungefähr anderthalb Stunden pro Podcast-Folge.
Aber wie du siehst ist das sehr, sehr wichtig, dass man diese Technik nach und nach in Betrieb bekommt.

Max:
Ok.

Jochen:
Ich sag mal so, ich sehe kein Problem darin, wenn man am Anfang ein bisschen mehr händisch und dann macht man das nach und nach würde man das entsprechend dann immer weiter verbessern.
Der Vorteil ist für alle draußen, die das Buch kaufen oder die sozusagen das wissen wollen, wenn sie unseren Newsletter abonnieren, dass wir das auch nochmal mit reinpacken, diese ganzen Verweise auf diese entsprechenden Transcribes.

Max:
Cool.

Jochen:
Also wer das haben möchte, einfache eine E-Mail schicken info@t3company.de, der bekommt dann von uns die neusten Infos immer und wir würden ihm nochmal eine Liste mit Links schicken zu diesen entsprechenden Dokumenten, die wir bereits erstellt haben, die organisch gewachsen sind. Das haben wir innerhalb der letzten Monate gemacht und immer weiter verbessert und da spart man natürlich eine Menge Zeit.

Max:
Das finde ich super schön. Also ich habe eigentlich einige Fragen zum Thema von Menschen. Also du hast schon viele Menschen darin involviert, also du hast eine Mitarbeiterin, die Transcriptions macht.

Jochen:
Ja.

Max:
Und dann hast du noch eine, die etwas mit Auphonic macht, kann das sein?

Jochen:
Ja, das ist aber ein Prozess. Also meine Mitarbeiterin für Auphonic und das Hochladen, das ist eine Mitarbeiterin.

Max:
Ok, ok.

Jochen:
Die das sozusagen immer im Prozess macht. Was ich wichtig finde, ist es, es so zu gestalten, dass sie sich auch nur ein einziges Mal dransetzten muss.

Max:
Alles klar.

Jochen:
Und sich dransetzt, das alles fertigmacht.
Es gibt dann zum Beispiel noch ein Template, was wir haben, wenn ein Gast da ist. Also wenn du jetzt als Gast da bist, dann gibt es ein Template dafür, dann steht in dem ersten Template drin „Gastname, Gastemail“ und dann weiß sie, „Aha, Gastname, Gastemail“.
Dann muss ich noch eine E-Mail schreiben, die aber nicht sofort verschickt wird, sondern am Dienstag, wenn es veröffentlicht wird, mit einem System, was ToutApp heißt und dort würde sie dann diese Email schon hinterlegen, die entsprechenden Links hinterlegen, das alles schon vorbereiten (das kann sie eine Woche vorher vorbereiten, das kann sie zwei Wochen vorher vorbereiten) und an dem Tag, wenn das ausgestrahlt wird, dann kriegst du automatisch eine E-Mail. Das heißt, diese E-Mail, die du letztes Mal bekommen hast, als du in der Show warst, die ist automatisch verschickt worden.

Max:
Ja verstehe. Alles klar, super.

Jochen:
So dass sozusagen dieser Prozess, wenn ich Gäste dann habe, die dann – ist natürlich wichtig, dass ich halt gucke, wie kann ich das nachher verbreiten und da ist natürlich die Multiplikation des Gastes sehr, sehr wichtig.

Max:
Cool. Ja, finde ich super. Kann ich eine kurze Frage stellen zum Auphonic?

Jochen:
Ja.

Max:
Was macht Auphonic ganz genau?

Jochen:
Auphonic sind Jungs aus Österreich, die sich sehr mit Sound und Soundverarbeitung beschäftigt haben und die holen einfach noch das letzte aus der Qualität raus von dem Audio; das kriegt mehr Raum, teilweise wird Rauschunterdrückung und sowas gemacht. Und das hat mir jemand empfohlen, der sich den Podcast mal angehört hat und hat gesagt, „Ja, also ich finde den Podcast ganz toll, aber das solltest du verbessern und das und das und das“. Ich glaube zwei/ drei der Sachen habe ich verbessert und unter anderem habe ich Auphonic genommen.

Max:              
Alles klar.

Jochen:
Und ein riesen Vorteil bei Auphonic ist, dass wir darüber auch das Intro mit einspielen, das heißt, wir haben in  Auphonic eine Vorlage und dann steht da drin, „Aha, als Intro nimm jetzt bitte die und die Datei“.

Max:              
Aha.

Jochen:
Mein Sohn hat das Intro erstellt und das wird dort gleich hinterlegt und wann immer wir eine neue Folge in Auphonic hochladen, wird automatisch das Intro davor gepackt.

Max:              
Super, ok. Ja gut.

Jochen:
Genau. Das heißt, meine Empfehlung auf jeden Fall: Mach den Podcast so einfach wie möglich. Deswegen auch die Regel, alles, was wir machen, passiert im Podcast und danach möglichst nicht mehr anfassen.
Das ist sozusagen die goldene Regel: Im Idealfall halbe Stunde zusammensitzen, halbe Stunde aufnehmen und der Rest ist der Rest.

Max:              
Finde ich super.

Jochen:
Weil man muss ja das machen, was man gerne macht, oder sollte man tun und ich persönlich mag dieses ganze Hochladen und die ganze Sache mag ich nicht so gerne.

Max:              
Kann ich gut verstehen, ok.

Jochen:
Achim, kannst du noch etwas hinzufügen zu dem?

Achim:          
Ne, also zum technischen Aspekt, da bist du ja der Profi bei uns. Ich muss
mir nur Titel ausdenken und eine halbe Stunde reden und am Ende des Monates die Rechnungen bezahlen.

Jochen:
Richtig, richtig.

Max:              
Ja, darf ich kurz klar fragen, also wie viel bezahlt ihr im Durchschnitt pro eine Episode?

Jochen:
Ok, also bei uns liegen die Kosten circa bei 50 Euro pro Folge, das liegt aber daran, dass wir die Transcription noch machen, das ist relativ teuer.

Max:              
Ah ok.

Jochen:
Also die Abschrift ist mit das teuerste im Moment am Podcast. Also die Abschrift liegt so bei ungefähr 25 bis 30 Euro pro Folge, kann man sagen.

Max:              
Alles klar.

Achim:          
Ja, jetzt weiß ich auch mal, wofür Geld ich bezahle. Ist auch nicht schlecht.

Jochen:
Wie bitte?

Achim:          
Jetzt weiß ich auch endlich mal, wofür ich eigentlich das Geld bezahle. Ist auch nicht schlecht.

Jochen:
Ja, genau, genau. Ja, absolut.

Max:
Gut, ich hatte mehrere Fragen zum Thema Postproduction oder Nachbereitung, aber jetzt verstehe ich, dass ihr das alles fast durch Auphonic macht. Und die machen das wahrscheinlich auch, wo die verkürzen die Zeit zwischen den Pausen und sowas und die nehmen das alles raus, kann das sein?

Jochen:
Nein, das machen die nicht. Nein, nein.

Max:
Das machen die nicht.

Jochen:
Nein.

Max:
Ok cool.

Achim:
Die schneiden nicht in irgendwelcher Art und Weise.

Jochen:
Nein, geschnitten wird nicht.

Achim:
Also es wird nichts geschnitten.

Jochen:
Genau, das ist auch unsere Devise, dass wir prinzipiell im Podcast nichts
schneiden.

Max:
Ok.

Jochen:
Also wir produzieren den und das allerwichtigste ist – eine Möglichkeit gibt es noch, wenn die ersten paar Minuten Brummen sind, das haben wir auch schon gehabt, haben wir festgestellt „Oh, das fängt hier gar nicht gut an“, dann fangen wir nochmal von vorne an, das passiert aber in den ersten zwei Minuten und passiert auch nur einmal. Und ansonsten in der Regel zu 80 / 90% produzieren wir die Folgen durch, also wir reden einfach, fangen an zu reden und dann geht es los.

Max:
Ja, finde ich cool. Also ich wollte nur eine Referenz machen an einige
Podcast, zum Beispiel ich höre gerne der Tropical MBA Podcast, TMBA.

Jochen:
Ja, ja, ja.

Max:
TMBA für die Deutsche.

Jochen:
Ja, ja.

Max:
Und ihre Podcast, ich merke, dass es das gibt, die haben alle unnötigen Pausen rausgenommen und es klingt, als ob die die klügsten Typen in der ganzen Welt sind eigentlich, weil sie so rasend sprechen, also von einem perfekten kompletten Satz und Konzept nach dem anderen. Aber ich fand es eigentlich interessant auch, weil weniger Zeit wird dann, also man kann der Folge in weniger Zeit zuhören eigentlich und darin finde ich einen Nutzen für den Zuhörer. Und ich wollte fragen, ob ihr etwas damit spielt, aber…

Jochen:
Also ich denke mal, es kommt immer ganz darauf an, zu gucken, wo die Verhältnismäßigkeiten sind, ne? Weil natürlich kann man ganz viel machen.

Max:
Klar.

Jochen:
Man kann auch die Folgen entsprechend schneiden, aber es hängt immer so ein bisschen davon ab, was will man erreichen und was ist der erste Schritt und was ist der nächste Schritt. Und ich denke, es ist immer wichtig dann alles komplett perfekt zu machen, einfach zu sagen, „Ok, ich fange an“ und sicherlich kann das sein, dass das irgendwann mal ein Thema sein wird, aber im Moment ist das halt kein Thema.

Max:
Alles klar.

Achim:
Ja, also zumal ich auch sagen muss, für uns ist es ja wichtig, dass es sehr authentisch ist und was ich auch am Anfang schon sagte, bei uns ist eben dieses Wohnzimmerfeeling, wie wir das jetzt mal definieren, das ist schon eigentlich das Entscheidende, dass es authentisch ist. Und wir wollen ja nicht Superhelden darstellen, ja? Sondern eben sagen, wie die Dinge sich für uns darstellen.
Und das ist auch ganz einfach so, derjenige, der für sich sagt, „Ok, daraus ziehe ich einen Mehrwert, das ist interessant für mich“, das ist gut und derjenige, der es eben nicht tut, der ist eben in unserem Podcast falsch. So einfach ist das.

Max:
Klar. Ok, super.

Jochen:
Das hast du gut gesagt, Achim.

Achim:
Ja, das ist…

Max:
Noch eine Frage.

Jochen:
Ja?

Max:
Ja cool, zum Thema von Transcripts. Die Transcriptions, das macht ihr
gerade jetzt per Hand mit ein Mitarbeiter, aber gibt es auch die Softwares, die das machen können, um die Audio in Schrift zu bearbeiten?

Jochen:
Das weiß ich nicht. Also mir ist da nichts über den Weg gelaufen. Also natürlich gibt es Software, die man verwenden kann, zum Beispiel Dragon Speech oder so, aber den musst du vorher natürlich trainieren und du musst das auf deine Stimme trainieren, sonst erkennt die das nicht. Und ich weiß nicht, wie gut dann die entsprechende Qualität ist.

Max:
Ok.

Jochen:
Und mir war es halt auch wichtig, ein System zu haben, das irgendwie funktioniert, auch wenn ich nicht da bin. Also wenn sozusagen, deswegen liegt das in der Dropbox und darüber wird das ganze abgewickelt und eben auch über Google Drive. Und kann sein, dass das geht.
Also ich bin gespannt, wenn du da was hörst, dass dort etwas funktioniert und man das einfacher machen kann, würde ich mich freuen.

Achim:
Also ich würde vermuten, dass da die Nachbearbeitung trotzdem noch relativ aufwendig ist, weil gerade bestimmte Begrifflichkeiten nicht verstanden werden, also musst du es ja trotzdem komplett kontrollieren, dass der nicht irgendwas da zusammenschreibt.

Max:
Ja.

Achim:
Aber es wäre spannend. Wenn du was hast, dann her damit.

Jochen:
Ja klar, wenn man etwas Kostensparendes hat.

Max:
Ja klar, wenn ich etwas finde. Ja klar. Weil ich überlege nämlich, also 50 Euro pro Folge ist mir gerade jetzt ein bisschen teuer.

Jochen:
Nein, aber du kannst ja, genau, wenn du die Transcription halt rausnimmst, dann geht es, dann hast du quasi eigentlich nur deine Kosten für dein Auphonic, wenn es jetzt über zwei Stunden ist, dann hast du deine Kosten von Libsyn und das war es dann eigentlich auch schon fast, ja.

Max:
Cool.

Jochen:
Ich weiß nicht, ob ich irgendetwas vergessen habe.

Max:
Ok.

Jochen:
Ja, das müssten eigentlich die beiden Sachen gewesen sein dann, ja. Was gibt es noch für Fragen von deiner Seite?

Max:
Ja, ich habe noch Fragen eigentlich.

Jochen:
Gerne, gerne.

Max:
Ich habe drei Fragen noch. Mal schauen jetzt.
Ja, wie hast du – du hast ein bisschen erwähnt, wie du die Podcast promotest, wie du die ausstrahlen lässt, also durch deine verschiedene Kanäle. Hast du andere Art und Weisen, auf dem du die Podcast nachher promotest?

Jochen:
Nein, bisher nicht. Also wir promoten das auf unserer Website im Blog, wir promoten das durch den Newsletter, wir promoten das auf Facebook, wir promoten das auf – wie hieß der andere Dienst?

Achim:
LinkedIn.

Max:
Ok.

Jochen:
LinkedIn, ja. Wir promoten das auf Google Plus und wir promoten das jetzt auch auf YouTube.

Max:
Cool.

Jochen:
Wobei auf YouTube ist das noch in Arbeit, aber das sind eigentlich im
Moment die Schritte, die wir gehen.
Und dann ist ganz, ganz wichtig, dass man auch promotet über Gäste. Also wenn man jetzt Gäste nimmt, ist es halt wichtig zu gucken, ob die eine Reichweite haben und das heißt, ob die selber vielleicht viele Abonnenten haben, ob das ein Thema ist, was für die Abonnenten interessant sein könnte.

Und zum Thema Gäste ist es so, es ist recht einfach Gäste zu bekommen, man muss halt nur rausfinden, warum das für denjenigen gut sein könnte, dass er in die Show kommt.

Max:
Ok.

Jochen:
Und was man machen kann, was für uns gut funktioniert hat, ist einfach Gäste anzuschreiben und zu fragen, „Hast du Interesse, dein Buch zu promoten?“ zum Beispiel.

Max:
Alles klar.

Jochen:
Ja. Also dass man – also da gibt es eine sehr interessante Folge bei I Love Marketing about cheese. About Cheese and Whiskers.

Max:
Ok.

Jochen:
Und da geht es eben darum, dass man eben guckt, was ist der Vorteil für denjenigen, der als Gast kommt, weil letztendlich ist es so, dass jeder Gast, dass es für ihn auch gut ist, weil er seinen Nutzern wieder sagen kann, ich bin auch dort in der Show.

Max:
Ja.

Jochen:
Und letztendlich redet auch jeder gerne über das, was er macht und von daher ist Gäste zu bekommen an sich kein Problem. Wir arbeiten noch an dem Prozess, das so zu machen, dass ich das nicht selber machen brauche, die Gäste zu finden und das zu vereinfachen.

Max:
Cool.

Jochen:
Aber das ist dann natürlich wieder ein Punkt, der dann mit Kosten verbunden ist, ne? Also wenn man jemand hat, der das dann wieder für einen macht.

Max:
Ja.

Jochen:
Dann kostet das natürlich wieder Geld, ne?

Max:
Klar, klar.

Jochen:
Aber das muss man dann sehen.

Max:
Und wie kommt ihr an die, also wie entscheidet ihr für die Gäste? Also
macht ihr monatlich eine Brainstorming-Session, wo ihr denkt, „Ok, was für Gäste können wir in diesen Monat nehmen oder wir machen einfach ein Google Search“?

Jochen:
Ja, wir machen Brainstorming, wir treffen uns am Wochenende, wir laden sozusagen ganz viele Leute ein und brainstormen und machen das. Also fantastisch, wie wir das machen, wir machen das optimal. Nein, wir überlegen uns halt, den hätten wir gerne als Gast und dann schreiben wir den an.

Max:
Ok. Alles klar.

Jochen:
Und meine Idee dazu ist halt auch, was ich jedem empfehlen kann, ist ein
Bewertungssheet zu machen, ein Excel Sheet, die aufzulisten und die nach verschiedenen Kriterien zu bewerten, nach Reichweite, nach „wie interessant ist das, wie passt das zu meiner Vision, wie passt das zu meiner Zielgruppe, was gibt es für Synergieeffekte, gibt es vielleicht Kooperationsmöglichkeiten?“. Und nach diesen Kriterien bewerten. Machen wir aber noch nicht.

Max:
Ok.

Jochen:
Aber das ist meine Empfehlung.

Max:
Ok, cool. Also bei mir geht es natürlich auch darum, dass ich bald eine Podcast launchen möchte. Würdest du mir eine Mindestanzahl vorschlagen von Podcasts vorher zu bereiten, bevor ich das Ganze veröffentliche?

Jochen:
Ja, würde ich dir.

Max:
Oder einfach „Just do it“ und anfangen?

Jochen:
Ich würde dir empfehlen, acht Folgen vorzubereiten.

Max:
Acht? Ok.

Jochen:
Ja, aber das ist so, wir haben das auch nicht gemacht. Also die Empfehlung ist acht Folgen vorzubereiten.

Achim:
Ich wollte gerade sagen.

Jochen:
Die Empfehlung ist acht Folgen vorzubereiten und dann ist es ja wichtig, dass du dein Podcast auch hinterlegst bei iTunes. Da musst du dich registrieren.

Max:
Aha.

Jochen:
Da brauchst du eine iTunes Software. Da musst du dich registrieren, das dauert dann vielleicht anderthalb bis zwei Tage, bis man dann dort hinterlegt ist.
Und bei iTunes ist es so, dass man am Anfang so eine bestimmte Zeit hat, wo man als neuer Podcast gelistet ist und da wird man relativ gut gelistet und wenn du das schaffst, in dieser Zeit sehr viele gute Bewertungen zu bekommen, dann bist du sehr gut gerankt bei iTunes.

Max:
Cool.

Jochen:
So, das heißt, das wäre eine Möglichkeit sich sehr gut ranken zu lassen bei iTunes.

Schlussendlich ist es so, ich würde immer sagen, es ist immer wichtig, dass man ins Tun kommt, dass man die Dinge auch macht, deswegen haben wir irgendwann entschieden, wir werden jetzt einfach das launchen, wir werden jetzt einfach die Folgen bei iTunes reinsetzen und das promoten und da hatten wir, glaube ich, drei Folgen oder so.

Max:
Ok.

Achim:
Ja. Ich glaube, was wichtig ist zum vorproduzieren, dass du ein bisschen was in peto hast, falls du mal nicht kannst, krank bist, Urlaub machen möchtest oder ähnliches.
Das ist an sich auch für Jochen und mich immer so das Thema, weil es einfach mal Termine gibt, die wir nicht wahrnehmen können, mal er nicht, mal ich nicht und wenn man dann natürlich unter dem Druck steht, dass man keine Folgen hat, die man irgendwie ausstrahlen kann, dann wird es schwierig.

Jochen:
Also zum Beispiel gibt es zwei Phasen, die wir gehabt haben, das war über Weihnachten, da hatten wir einige Folgen vorproduziert und wir haben auch jetzt im Moment ungefähr vier bis fünf Folgen vorproduziert. Das ist so unser Schnitt, den wir im Moment haben, aber wir sind immer bemüht, das noch ein bisschen zu erhöhen.
Was auch eine Empfehlung ist, was man machen kann, dass man gleich an einem Tag mehrere Folgen produziert. Das hat aber bei uns irgendwie zeitlich nicht geklappt, ist aber eine Empfehlung, die man gut machen kann, weil man dann innerhalb eines Themas halt bleibst. Dass du zum Beispiel sagst, „Today is Podcast Monday“ und dann eben montags immer Podcasting machst und dann drei Shows produzierst oder so. Das ist eine sehr, sehr effektive Arbeitsweise, die man machen kann, aber es hängt natürlich auch davon ab, ob die Gäste dann auch wirklich können.

Max:
Ja. Ok. Gut und dann die letzte große Frage, die ich hatte, war eigentlich: Aus ihrer Erfahrung als early-stage-Podcasters, was sind die Podcast-Episoden, das ihr gemerkt habt, „Hey, die Leute haben wirklich Bock darauf, diese Podcast werden am meisten gedownloadet. Wir bekommen immer, ich weiß nicht, Kommentare auf so und solche Podcasts“? Habt ihr irgendwelche – auf Englisch sagt man Patterns – Muster gesehen?

Jochen:
Wir haben ein Muster (=Mustang) gesehen, auf der weiten Prärie rannte es vorwärts und es war ganz schnell.

Max:
Kann man das sagen?

Jochen:
Es war ein unglaubliches schnelles. Nein, es war ein kleines Wortspiel. Es war nur ein kleines Wortspiel.
Also es ist so, wir sind immer wieder erstaunt, welche Folgen erfolgreich sind. Also eines unserer erfolgreichsten Folgen ist „Warum Unternehmer faul sein sollten“. Und ich glaube, dass es halt immer interessant ist, dass die Zuhörer irgendwie neugierig sind.
Ich glaube, der Titel ist sehr, sehr wichtig, wenn man eine Folge produziert. Dass die Leute auch Lust haben zu sagen, „Was meinen die denn damit, was ist denn das genau? Das höre ich mir jetzt mal an“. Aber das ist auch immer so ein bisschen Schuss ins Blaue; manche Folgen sind eben erfolgreicher, andere sind weniger erfolgreich. Und ja, kannst du dazu was sagen, Achim?

Achim:
Ne, also auch nicht so richtig. Also da ich ja unser Titelpapst bin, versuche ich das auch irgendwie so. Also von Jochen so benannt, ja?
Nein, es ist wirklich so, wir versuchen halt das so ein bisschen neugierig zu machen natürlich mit dem Titel, ob uns das immer gelingt, das weiß ich nicht, das können die Zuhörer beurteilen. Aber ansonsten sind wir teilweise tatsächlich auch überrascht, welche Folgen dann sehr erfolgreich sind und andere wiederum vielleicht nicht ganz so stark.
Aber wir haben auch nicht so die Superschwankungen darin, glaube ich. Korrigiere mich, wenn ich da falsch liege. Aber es ist jetzt nicht total heterogen, also dass die eine Folge gar nicht funktioniert und die andere total gut funktioniert. Ich glaube, es geht auch natürlich immer so ein bisschen, welches Thema interessiert mich als Zuhörer gerade, auf was bin ich vielleicht geeignet, was finde ich spannender, welches nicht, wie viel Zeit habe ich gerade. Also so richtige starke Schwankungen haben wir eigentlich nicht drin.

Jochen:
Also ich glaube, dass es halt wichtig ist, dass man durchaus kontroverse Themen hat, ne? Dass man Themen hat, die vielleicht auch so ein bisschen gegen den Strom sind. Deswegen war eine Folge wie „Warum Unternehmer faul sein sollten“ natürlich auch eine sehr erfolgreiche Folge. Das war eines unserer mit erfolgreichsten Folgen, die wir gemacht haben.
Deswegen wäre meine Empfehlung auch immer zu gucken, gibt es irgendwas, was ich machen kann, was vielleicht eine Aussage trifft, die nicht so üblich ist.

Max:
Ok.

Achim:
Genau.

Max:
Ja gut. Ja und ich weiß nicht, wie sieht es mit der Zeit aus? Ich hätte zwei Fragen noch, die mir gerade eingefallen sind.

Jochen:
Ja?

Max:
Zum Thema, wo du deine Musik herbekommst. Also du hast erwähnt, dass du, vielleicht dein Sohn hat dir etwas produziert.

Jochen:
Genau.

Max:
Und dann auch, wo du die Artwork, also die, ja, also ich habe ein bisschen darüber gelesen und es wurde erwähnt, dass also die Podcasts werden häufig an die Kunst, die da am, wie sagt man? Wie sagt man? The Artwork für jede Podcast.

Jochen:
Das Cover heißt das in Deutsch, ne?

Max:
Ja, die Cover. Klar, die Cover.

Jochen:
Ja, die Cover.

Max:
Die Cover.

Jochen:
Ja, also das kann ich fast schon abkürzen, weil wir natürlich absolute Spezialisten sind, für beide Themen, denn wir haben überhaupt kein Artwork.

Max:
Ok.

Jochen:
Wir wollten irgendwann mal ein schönes Foto machen von uns beiden, das hat bisher noch nicht geklappt. Jetzt wird es bald Frühling, vielleicht klappt es dieses Jahr. Und wir haben einfach schlicht und ergreifend keine Artwork. Also bei uns ist das irgendwie Microsoft Paint, gelbes Bild mit schwarzer Schrift. Und was wichtig ist, dass man eben in iTunes eine bestimmte Größe haben muss, damit das angenommen wird das Bild und das haben wir gemacht.
Und einfach die Entscheidung war, hier auch zu sagen, bevor wir jetzt lange warten, bis irgendwelche Artworks fertig sind, ja?

Max:
Aha.

Jochen:
Machen wir das jetzt einfach.

Achim:
Genau.

Jochen:
Und auch was die Folgen betrifft, ich meine, das sind wieder Kosten pro Folge, die dann, erstens musst du die Artwork machen lassen, dann muss sie ja irgendjemand irgendwo reinbringen/ reinmachen, das verzögert den Prozess.

Max:
Ja.

Jochen:
Also das sind vielleicht schon mal Kosten von 15 oder 10 Euro pro Folge, die dann nochmal dazukommen, ne?

Max:
Ja, ja.

Jochen:
Und ich finde, das ist jetzt nicht wirklich Kriegsentscheidend. Also natürlich ist es so, wenn ich jetzt dieses Cover, was du für den Podcast hast, das finde ich schon wichtig, dass das gut ist, das ist auch etwas, wo wir eins der nächsten Prioritäten sicherlich setzen müssen, das nochmal zu verbessern. Aber ansonsten gibt es auch sehr, sehr erfolgreiche Folgen des ZDFs, Jan Böhmermann und Olli Schulz, die auch, glaube ich, gar kein Cover haben auf ihrem Podcast und das der fast erfolgreichste deutsche Podcast ist.

Max:
Cool. Ok gut, dann ich schaue einfach weiter, vielleicht finde ich etwas auf Fiverr oder Elance / oDesk.

Jochen:
Ja.

Max:
Ja dann, ich ende gerne immer meine Fragerunden mit der Frage: Also ich habe viel gefragt.

Jochen:
Ja?

Max:
Was habe ich nicht gefragt, was ich euch fragen sollte?

Jochen:
Das fragst du aber jetzt sehr gut, muss ich sagen.

Max:
Als Anfänger-Podcaster, ja.

Jochen:
Also vielleicht können wir – ja, Achim?

Achim:
Also eine konkrete Frage, die du nicht gefragt hast, fällt mir jetzt so nicht ein. Du hast eine ganze Menge Fragen gestellt und ich glaube, wir haben sehr ausführlich über diesen ganzen Prozess gesprochen, wir haben anfangs über das Konzept gesprochen.
Und ich würde eher insgesamt sagen, das wichtigste dabei ist: Sei authentisch.

Jochen:
Ja. Keep it real. Straight to the heart.

Achim:
Punkt. Keep it real, ja genau.
Und vor allen Dingen: Nicht in Perfektion sterben. Ich glaube, dass nicht der beste Podcast ist nicht der perfekteste Podcast, sondern der Podcast ist dann gut, wenn er das widerspiegelt, was du ausdrücken willst, was deine Themen sind und du eben die Personen damit ansprichst, die du als deine Zielgruppe eben hast und dann kannst du nach und nach immer noch Dinge verbessern. Jochen hat es ja eben schon gesagt, bei uns gibt es auch noch eine ganze Menge Sachen, die verbesserungswürdig sind, aber wir haben uns erstmal auf die Kernsachen konzentriert, weil auch wir beide, sowohl er als auch ich, gesagt haben, „Ok, wenn wir ein Podcast machen, ist die Bedingung einfach, dass wir das in einem überschaubaren Zeitaufwand hinbekommen, weil ansonsten ist es für uns nicht realistisch das darzustellen“.
Ja, nicht in Schönheit sterben ist so das, was ich dir mit auf den Weg geben würde.

Max:
Cool.

Jochen:
Ja und auch was die Technik betrifft, also ich hab mir den letzten Podcast oder einer der letzten Podcasts angehört und hab gedacht, „Ja, jetzt wird es langsam Zeit für ein neues Mikrofon“. Ja und das ist, das Mikrofon, was ich habe, war glaube ich aus dem Media Markt oder aus einem Markt für 10 Euro und jetzt ist es einfach an der Zeit vielleicht nachzudenken, ein anderes Mikrofon anzuschaffen für das Podcasting.
Zum Beispiel gibt es Mikrofone, Podcaster gibt’s ein Mikrofon, was sehr, sehr beliebt ist, du hast auch einige bei dir benannt. Also da kann man ganz einfach im Internet recherchieren „Podcaster oder YouTube Mikrofon“ und da findet man sehr, sehr gute Mikrofone, die so bei 100 Euro anfangen, bis 250 Euro.

Max:
Aha.

Jochen:
Aber das ist gar nicht das Entscheidende, sondern das Entscheidende ist einfach zu sagen, „Hey, let’s do it“, lass uns einfach anfangen. Wir können es immer besser machen, aber besser gehandelt, als perfekt gezögert.
Und ich hab Podcast gehört tatsächlich aus Amerika, wo Leute dann Podcasts über Telefon gemacht haben, die so schlecht waren, dass man gar nichts verstanden hat und trotzdem haben sie diese Folgen ausgestrahlt.

Max:
Ok.

Jochen:
Und für uns ist es so, dass jede Folge, die wir machen, von der Qualität her besser ist als ein Telefonat über eine amerikanische Leitung, weil da sind auch die Leitungen, glaube ich, etwas schlechter. Kann das sein?

Max:
Kann schon sein. Ich weiß nicht. Es ist solange, dass ich telefoniert habe da in den USA.

Jochen:
Ich hab so das Gefühl.

Max:
Ich nehme nie Festnetz da. Ich weiß nicht.

Jochen:
Ja, also ich glaube Mobile Phone oder was weiß ich, Landline or something.

Achim:
Whatever.

Jochen:
Aber ja, genau. Also das ist unsere Empfehlung und damit sind wir gut gefahren.

Max:
Cool.

Jochen:
Und es gibt nichts Gutes, außer man tut es.

Max:
Ja klar. Also vielen, vielen Dank. Also das hat mir auf jeden Fall viel geholfen, also vor allem dieser ausführliche Prozess. Ja, ist das richtige Wort „ausführlich“.

Jochen:
Absolut.

Max:
Der komplett ist. Also das finde ich super spannend und ich vermute, dass das ein sehr spannender Prozess sein wird, auch für auch sehr erfahrene Podcaster, weil ich glaube, das ist schon etwas, was ihr besonders da gut macht.
Und ja, danke für all die anderen Tipps auch, also von alles, von wie man gute Leute da reinbekommt in den Podcast, wie man Gäste anspricht, bis zu, ja, bis zu sei authentisch. Also das sind alles gute Hinweise, finde ich. Also vielen Dank.

Jochen:
Gerne.

Achim:
Sehr gerne.

Jochen:
Cool. Ja, schön dass es geklappt hat (nochmal Max) von deiner Seite so kurzfristig.

Max:
Na klar.

Jochen:
Und ich freue mich. Alle, die da draußen jetzt, die uns hören, mit den Gedanken spielen zu podcasten, her mit euren Fragen at info@t3company.de und wir beantworten die Fragen gerne.
Und ich freue mich auch, Max, dein Podcast zu hören auf mastermindinitiator.com/podcast.

Max:
Ja.

Jochen:
Der demnächst dort startet. Und demnächst gibt es das Buch zu diesem Podcast, den wir heute ausgestrahlt haben, unter Kindle, als Kindle Book. Auch hier werden wir einen schönen Prozess ins Leben rufen, mit dem man dann einfach Bücher erstellen kann.
Und mir bleibt eigentlich nur zu sagen: Habt viel Spaß dort draußen. Was möchtest du noch hinzufügen, Achim?

Achim:
Ja, ich kann mich dem anschließen und da fehlt noch dein Spruch, der immer zum Abschluss kommt.

 

Jochen:
Ja, natürlich. Und denkt daran: Ihr habt das Recht glücklich zu sein.

Bis zur nächsten Folge.

[Gespräche] Episode 23 – Gut beraten?

Jochen:          Achim, Achim. Mensch, es ist nicht zu fassen. Du, die Sonne scheint hier draußen, der Himmel ist blau, die Bäume sind immer noch ohne Blätter. Es ist ein Wahnsinnswetter heute, also ich freu mich schon richtig nachher rauszugehen und diesen wundervollen Tag noch weiter zu genießen. Wie sieht es bei dir aus, wenn du rausguckst im schönen Berlin? So Luftlinie, was haben wir? Luftlinie 30km ungefähr gerade?

Achim:            Ja, meinst du, dass es so viel ist? Ich weiß es nicht.

Jochen:          Ne, es ist weniger. Es ist weniger.

Achim:            Wie auch immer, jedenfalls scheint die Sonne.

Jochen:           Ja, ja.

Achim:           Es ist schönes Wetter und ich hoffe, dass uns das am Wochenende noch ein bisschen bleibt.

Jochen:          Das wird so bleiben.

Achim:           Und denk daran, morgen ist Valentinstag.

Jochen:          Ach, morgen ist Valentinstag. Naja, gut.

Achim:           Ja.

Jochen:          Ok, dann sei es so.

Mein neues Buch „80/20 Outsourcing“ erscheint demnächst.

– Was interessiert Dich?
– Was sind Deine dringlichsten Fragen zum Thema?

Mach mit unter: www.der-glueckliche-Unternehmer.de/team und erhalte als erster neue Entwürfe, neue Kapitel und spannende Einblicke.

Ja, Achim, es soll im Unternehmen weitergehen und ich hab jetzt entschieden, dass ich Unterstützung brauche. Bei manchen Dingen bin ich mir schon im Klaren, wie es laufen kann, da brauche ich jetzt niemand, aber bei so ein paar Themen, da wäre es gut, wenn ich mit jemand zusammen die Ärmel hochkrempeln könnte. Wie könnte das aussehen, wie könnte ich da weiterkommen? Was wäre so ein klassischer Weg, den man gehen könnte? Also Geld spielt keine Rolle, wollt ich nur mal sagen, ja?

Achim:           Oh, das ist gut. Dann hab ich da schon eine Lösung für dich.

Jochen:          Ja.

Achim:           Ich würde da noch ein paar Termine erübrigen können für dich.

Jochen:          Ah, auch nicht schlecht. Auch nicht schlecht.

Achim:           Ja, ja. Nein, aber…

Jochen:          Das wird  schwierig dieses Jahr, aber gut, ok.

Achim:           Ja, Spaß beiseite. Also du sprichst ja das Thema an, man möchte in seinem Unternehmen weiterkommen und jetzt steht man vor der Frage, ok, man möchte professionelle Beratung sich in irgendeiner Art und Weise holen. Und da fängt es auch schon das erste Mal an, die Frage ist, was brauche ich überhaupt? Also ist es eine Beratung, ist es ein Coaching, brauche ich vielleicht einfach nur ein Training? Und ich glaube, da ist schon das erste Mal so ein bisschen die Hürde, beziehungsweise ist es ganz wichtig, sich darüber klar zu werden, welche Anforderungen man tatsächlich hat.

Jochen:          Ok.

Achim:           Ja und vielleicht fangen wir nochmal kurz ein bisschen an mit den Definitionen, damit wir wissen, wovon reden wir überhaupt. Was ist ein Coaching, was ist eine Beratung und was ist ein Training?

Jochen:          Ja gut, also gehen wir mal einfach von der Beratung aus. Und Thema Beratung wäre  ja der erste Schritt, den man unter Umständen gehen kann, wenn man mit der Situation sehr unklar ist. Ein Berater, dass sagt man ja: „Ich hole mir einen Berater ins Haus“, ja? McKinsey kommt zum Beispiel – der klassische Fall. Und dann geht es ja erstmal darum, zu analysieren, wie genau/ wo genau sind die Probleme, ne? Was genau kann ich jetzt verändern, wie genau kann ich jetzt letztendlich vorgehen, ne? Würde ich sagen, also im Beratungsbereich. Das heißt, erstmal wirklich in einer Analyse zu gucken, wie ist der Istzustand und dann spricht eigentlich ein Berater eine Empfehlung aus, ja?
Also er sorgt da nicht dafür, dass das auch umgesetzt wird, das ist sozusagen nicht der entscheidende Schritt, sondern er sorgt erstmal für eine Handlungsgrundlage, auf der man dann entsprechend weiter agieren kann. Würdest du das so bestätigen, oder kannst du da noch was hinzufügen, was da noch fehlt in diesem Bild?

Achim:           Ne, grundsätzlich stimme ich dir zu. Du hast vorhin eigentlich ein ganz schönes Beispiel gebracht, wo eigentlich die Beratung eher zu suchen ist und wo es eher ein Coaching ist. Also das ist das mit den Prozessen. Ich weiß nicht, vielleicht kannst du das nochmal kurz sagen, wo du für dich da die Unterscheidung gerade zwischen der Definition von Beratung und Coaching gesetzt hast.

Jochen:          Oh, da würde ich sagen, da hast du mich jetzt tatsächlich gerade auf dem kalten Fuß erwischt. Also ich würde sagen, das Entscheidende ist, der Schritt 1 ist ja „Identifizieren“, ne? Das heißt, dass man erstmal rausfindet, wo genau sind jetzt eigentlich die Probleme. War das das, wo du darauf hinauswolltest oder kannst du es vielleicht nochmal wiedergeben?

Achim:           Ja, richtig. Genau, also mir geht es ja bei der Begrifflichkeit erstmal darum, zu sagen, ok, wo ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Beratung. Also Beratung, Coaching, Training, das wird ja alles gerne so ein bisschen in einen Topf geworfen, dabei gibt es ja durchaus Unterschiede. Und ich glaube, das Thema Training ist noch am einfachsten abzugrenzen von den anderen beiden, aber gerade das Thema Beratung und Coaching ist nicht ganz so leicht auseinanderzuhalten. Und ich glaube, dass es ganz wichtig ist, dass nochmal kurz zu sagen.
Und du hattest vorhin dieses Beispiel gebracht, was ich ganz gut fand, dass du bei der Beratung eher in Strukturen, Prozessen…

Jochen:          Genau.

Achim:           Wir hatten dieses Beispiel gerade, ISO-Zertifizierung womöglich.

Jochen:          Genau.

Achim:           Dann ist es unter Umständen sinnvoll, mir eben einen Berater zu holen, der das analysiert und eine Empfehlung irgendwie zu Prozess- und Ergebnisverbesserung gibt.

Jochen:          Absolut. Also es geht eigentlich bei der Beratung immer darum, dass es um Themen geht. Es geht nicht unbedingt um Menschen, das ist da sozusagen meist zweitranging, sondern es geht meist einfach um Themen. Das heißt beispielsweise ISO-Zertifizierung, oder ich will mein Serversystem umstellen auf eine andere Struktur oder will da die Sicherheit verbessern, der Server beispielsweise, will vielleicht Prozesse verschlanken, will gucken, wo es Probleme gibt bei den Prozessen, wo kann ich die Geschichten verbessern.

Achim:           Genau.

Jochen:          Und dann ist es so, dass das durchgeführt wird, im Rahmen einer Beratung. Es wird eine Analyse durchgeführt und dann kommt am Schluss quasi ein Bericht mit Handlungsanweisung, der dann daraus folgt und der mir sozusagen dann ermöglicht die nächsten Schritte zu gehen.

Achim:           Richtig.

Jochen:          Oder man könnte auch sagen, man könnte auch sagen, dass es mir eben ermöglicht mit einem Berater Kompetenz ins Haus zu holen, die mir vielleicht im Unternehmen fehlt im ersten Schritt. Ein Beispiel ist beispielsweise, ich hab eine IT-Abteilung, die sich um das Tagesgeschäft kümmert und dann müssen die irgendwas umstellen und dann wissen die nicht so recht, „Wie mache ich das am besten?“. Anstatt jetzt sich da einzulesen und zu gucken und zu machen, holen sie erstmal einen Berater ins Haus, der ihnen eine Handlungsempfehlung gibt, was aus seiner Sicht die besten nächsten Schritte sind, um das zu tun.

Achim:           Genau. Und ich glaube da ist eben auch die Abgrenzung ganz klar zum Coaching, weil der Coach setzt eben mehr bei den Menschen an.

Jochen:          Ja, da hast du so eine schöne Definition, die ich nicht weiß, ob du die noch gerade parat hast. Das war so fantastisch, wo ich sage, wo ich richtig mich so in so einem Honigbad gefühlt habe, dass meine Ohren klingelten vor Wonne.

Achim:           Ja, ja. Es ist ein bisschen lang, ich weiß nicht, ob ich alles nochmal sagen soll.

Jochen:          Ne, mach mal die ersten zwei Sätze, würde ich sagen.

Achim:           Ok. Aber ganz kurz vielleicht geht es da um das Coaching, also professionelles Coaching, das eben auf die Entwicklung individueller Lösungskompetenzen beim Coachee, also das ist der, der gecoacht wird, eben ansetzt.
Also da geht es ja eben darum, den Coachee weiterzuentwickeln, andere Handlungsalternativen zu entwickeln. Da geht es weniger eben um die Prozesse, sondern eben um den Menschen, um den Coachee eben voranzubringen. Also wie kann ich mit Themen anders umgehen. Beispielsweise im Thema Führung gibt’s ja auch diesen klassischen Businesscoach auf der anderen Seite, wo es immer um die Person selbst geht, was ja auch dieses Thema Unternehmercoaching beispielsweise ist, wo es dann eben nicht ums Unternehmen geht, sondern um den Unternehmer.

Jochen:          Ja.

Achim:           Und das ist natürlich ein ganz entscheidender Unterschied.

Jochen:          Also vielleicht können wir es nochmal herausarbeiten. Also beim Thema Coaching geht es ganz klar um eine Entwicklung, das heißt eine Entwicklung einer Person und im Rahmen dieser Entwicklung findet ein Prozess statt und dieser Prozess sorgt am Ende für eine Art Einsicht und ein, vielleicht will man sagen persönliches Wachstum in jedweder Form. Also es kann natürlich sein, in jedweder Form ist jetzt vielleicht der falsche Begriff, sondern in einen Bereich wäre da vielleicht besser. Zum Beispiel, wenn ich jetzt Probleme habe im Sales Bereich, dann kann man mich coachen und sagen, „Ok, ich würde jetzt den Sales so machen“ und der Coach sagt, „Ja, aber mach mal besser so“ und du so, „Ah ja, ok. So könnte ich das auch machen und so könnte das funktionieren“.
Aber es geht auch oftmals um Themen, beispielsweise bei uns im Unternehmercoaching geht es oftmals darum, dass ein Unternehmen, die beiden Unternehmer – die beiden Unternehmer, der Einzelunternehmer, wer auch immer – an einem Punkt steht und er sich weiterentwickeln möchte, indem er Probleme hat und wir führen ihn sozusagen von diesem einen Punkt A zu den anderen Punkt B, indem wir im Rahmen von Prozessen, Coaching-Prozessen, die wir durchführen, ihn Schritt für Schritt dort zum Punkt B einfach begleiten und hinbringen. Aber das funktioniert natürlich nur, wenn er sozusagen diese Einsicht für sich gewinnt. Also diese Einsicht selber gewinnt, im Rahmen eines Prozesses, das ist, glaube ich, das Entscheidende.

Achim:           Ja, das hast du jetzt sehr hübsch formuliert.

Jochen:          Ja, Dankeschön. Dankeschön. Bei diesem herrlichen Wetter blieb mir auch nichts anderes übrig.

Achim:           Ja.

Jochen:          So, aber genau, aber lass uns dann vielleicht nochmal die Abgrenzung finden zum Thema Training.
Ja, jetzt können wir sagen, „Ja gut, das ginge ja auch, ist ja auch viel günstiger, da kann ich gleich 20 Leute hinschicken, dann mache ich ein Training“. Dann schicke ich die zum Training und dann ist das wunderbar und dann wissen die, wie das geht, ne?

Achim:           Ja, ich meine Training, um das nochmal darin abzugrenzen, ist ja, wie der Name schon sagt, geht es darum, etwas zu trainieren, ein spezielles Wissen zu erlernen oder Kompetenzen zu einem bestimmten Thema aufzubauen, was aber ja meistens allgemeingültig ist. Wie du schon sagst, ist Training in erster Linie für Gruppen gedacht.

Jochen:          Ja.

Achim:           Es gibt natürlich auch Einzeltrainings, aber ein Training geht ganz klar darum, ich hab einen Trainingsplan, da ist vorgegeben, was genau gelehrt wird und das wird eben umgesetzt nach dem Trainingsplan, ja? Und das ist sicherlich auch ein ganz anderer Ansatz als jetzt ein Coaching, wo es viel individueller darum geht, die Kompetenzen zu erweitern oder auch andere Lösungsmöglichkeiten zu eröffnen.

Jochen:          Ja, klar. Ja?

Achim:           Entschuldige. Wichtig ist eben auch, dass beim Coaching ja letztendlich der Coach derjenige ist, der den Prozess verantwortet, ja? Also er ist derjenige, der das Ziel auch definiert, wo es darum geht, in erster Linie den Coachee eben zu begleiten bei dem Prozess und den Weg dahin und Alternativen vielleicht auch zu zeigen, sich selbst zu reflektieren, etc. Und das ist etwas, was im Training jetzt in der Form nicht im Vordergrund steht.

Jochen:          Genau, es ist nur bedingt möglich. Also ein Beispiel wäre, das, was sozusagen in meinem Umfeld stattgefunden hat. Wir haben mal einen großen Verkehrsbetrieb trainiert, die ihre Software umstellen wollten für ein bestimmtes Produkt und da hat letztendlich auch schon ein Beratungstransfer innerhalb des Trainings stattgefunden, indem man dann erstmal ein bisschen aufgebaut hat und dann natürlich fragt, „Wie machen wir das am besten; machen wir das so oder so?“.
Aber in der Regel wird das natürlich dann in Form von einer Beratung gemacht und wenn es quasi eine eigene Veränderung von Personen betrifft, dann wird es immer, wenn es intensiver stattfinden soll, auf jeden Fall ein Coaching sein.
Ja, also beim Coaching ist es ja wirklich so, dass ich sehr intensiv auf die Bedürfnisse des Einzelnen eingehen kann und in der Regel ist ja auch ein Coaching meist mit Einzelpersonen oder maximal zwei/ drei Personen, ne?

Achim:           Ja, richtig. Genau.

Jochen:          Gut. Ja, das ist also schon mal für uns der erste Schritt, diese Abgrenzung. Ja, jetzt wissen wir alle so, ok, wir haben die Coaches, die haben die Trainings und wir haben die Beratungen. So, jetzt habe ich mich entschieden, für mich jetzt, also ganz persönlich für mich jetzt heute, weil das Wetter auch so schön ist, ich brauche jetzt einen Coach.

Achim:           Mit dem Wetter hast du es heute irgendwie, ne?

Jochen:          Ich hab es heute mit dem Wetter, weil ich bin wirklich raus und diese Luft ist auch irgendwie ganz anders, ich glaub der Sonnenstand hat damit auch zu tun und das ist ganz fantastisch.

Achim:           Ja, ja.

Jochen:          Ist ganz fantastisch, wirklich. Also unglaublich.

Achim:           Alles klar.

Jochen:          Ja.

Achim:           Gut, ok. Ja gut, dann lass uns mal weitergucken. Also wie du schon sagtest, das erste ist erstmal die erste Hürde, wenn man darüber nachdenkt zu sagen, „Ok, ich will mich, das Unternehmen weiterentwickeln“, ist eben das, „Was ist für mich überhaupt sinnvoll? Was brauche ich überhaupt? Was für Anforderungen habe ich?“. Weil danach richtet sich, brauche ich eigentlich irgendwie einen Berater, muss ich irgendwas trainieren, macht es Sinn irgendwie vielleicht ein Seminar zu besuchen (das kann ja auch eine Form von Training sein), oder brauche ich irgendwie etwas individuelleres, weil es in erster Linie auch um Kompetenzen geht, die in meiner Person liegen, die ich erweitern möchte, sei es Wissen oder Soft Skills, ähnliches mehr. Und dann ist ja die nächste Frage, wenn ich das jetzt gemacht habe, wie finde ich denn so jemanden?

Jochen:          Ja, das ist, da können wir natürlich nichts zu sagen, ne?

Achim:           Genau. Das muss man schon selber rausfinden.

Jochen:          Also das ist, ne?

Achim:           Aber vielleicht können wir doch, auch weil heute Freitag der 13. ist, ja? Was ich ja persönlich als Glückstag ansehe.

Jochen:          Ja, stimmt. Hast du Recht. Absolut.

Achim:           Absolut, ne? Genau.

Jochen:          Ja.

Achim:           Würde ich sagen, wir konzentrieren uns vielleicht mal so ein bisschen auf das Thema Coaching, wobei ich denke, dass das bei einem Berater, den ich suche, jetzt auch nicht so viel anders ist am Ende. Und da ist jetzt ja die Frage, ok, wie  finde ich denn den passenden Coach überhaupt oder den passenden Berater?

Jochen:          Ja, also erstmal ist natürlich wichtig, dass ich genau definiere, was will ich eigentlich genau erreichen, das heißt, was ist eigentlich mein Anliegen, was ich habe, wo will ich hinkommen und was ist der ideale, ideal Outcome, wie die Amis sagen würden, also was will ich idealweise erreichen, ja? Und das ist erstmal wichtig zu gucken, denn wenn ich nicht weiß, was ich will, kriege ich auch nicht das, was ich haben will, logischerweise, ne?

Achim:           Richtig.

Jochen:          So.

Achim:           Genau.

Jochen:          Das muss ich definieren und dann habe ich im zweiten Schritt muss ich natürlich gucken, ok, wo kriege ich den her? Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Also meine ganz persönliche Empfehlung ist erstmal, in meinem Netzwerk zu fragen, „Sag mal, ich hab das und das Problem, kennst du da jemand?“. Find ich nicht schlecht, du sagst, ok, ist nicht ganz so deine Devise, weil kann passen oder kann nicht passen. Aber man kann es letztendlich machen.

Achim:           Bitte?

Jochen:          Man kann das machen. Man kann im persönlichen Netzwerk nachfragen.

Achim:           Ah, ok. Ja, man kann, man muss aber nicht. Das ist richtig. Also ich glaube, für mich ist wichtig, dabei zu sehen, ok, um welches Thema geht es mir jetzt tatsächlich, was will ich? Und in meinem Netzwerk zu fragen wäre grundsätzlich auch mein erster Ansatz, aber ich würde natürlich die Personen fragen, wo ich denke, dass sie vielleicht ein ähnliches Thema gehabt haben, wo die Expertise einfach auch da ist.

Jochen:          Genau, also wenn ich zum Beispiel Unternehmer bin, dann macht es natürlich Sinn, und ich hab ein Problem als Unternehmer und möchte mich weiterentwickeln, da ist es natürlich sinnvoll auch jemand zu nehmen, der auch selber Unternehmer ist und nicht jemand, der allgemein für seinen Job gecoacht wurde. Als Beispiel, ne?

Achim:           Richtig, genau.

Jochen:          Das macht dann natürlich keinen Sinn.

Achim:           Das ist der Punkt, weil ich auch sage, das ist ja diese Frage nach verschiedenen Arten von Coaches und es gibt ja ganz verschiedenste Ansätze dafür, wie ein Coach eben, welchen Schwerpunkt er hat und ich glaube, das ist einfach das Entscheidende. Ich hab das ja vorhin schon mal so ein bisschen in unserem Vorgespräch mit einem Arztbesuch oder auch einem Handwerker verglichen.

Jochen:          Ja.

Achim:           Ich glaube, was auch nicht ganz falsch ist, denn wenn ich jetzt Zahnschmerzen habe, gehe ich auch nicht zum Ohrenarzt, oder wenn ich ein Problem irgendwie mit meinem Bad habe, dann hole ich mir halt einen Sanitärfachmann und keinen Maurer, logischerweise.

Jochen:          Ja, ich sag mal, die Wahrscheinlichkeit, dass das dann funktioniert, trotzdem funktioniert, ist eher gering, ne?

Achim:           Richtig, genau. Und ich glaube, so ist das das Gleiche auch bei einem Coach und einem Berater und deshalb ist das erste, wo ich mal gucken würde, ok, welche Historie hat dieser Mensch überhaupt, also wo kommt der her? Also wenn es um Personalthemen geht beispielsweise; welche Art von Personalerfahrung hat er, was kann er dazu überhaupt sagen?
Und wir hatten das ja vorhin, so sind wir auch ursprünglich auf das Thema überhaupt mal gekommen, das fand ich ja ganz spannend, nämlich dieses Thema, wie finde ich eigentlich einen richtigen Berater oder Coach. Weil ich vor wenigen Tagen eine Homepage gesehen habe, ich glaube, ich hatte dir das erzählt und habe festgestellt, da war also ein – ja, was soll ich sagen? Da ging es schon mal los, was war das? Das war nämlich laut eigener Angabe auf der Homepage ein Trainer, ein Berater und ein Coach, der für den Handel aktiv, für das Handwerk aktiv ist und für Dienstleistungen aktiv ist und der Marketingkonzepte entwickelt noch, Vertriebskonzepte entwickelt und auch ansonsten noch das Management berät. So und da habe ich mich natürlich gefragt, als ich diese Homepage gesehen habe, ok, das muss ja irgendwie ein richtiger Alleskönner sein.

Jochen:          War auch nur eine Person?

Achim:           War nur eine Person, ja richtig. Und das wäre beispielsweise für mich so ein typischer Fall, wo ich sagen würde: „Glaube ich dem das, dass der überall wirklich gut sein kann, so gut wie ich es mir erwarte?“. Ich hätte meine Zweifel.

Jochen:          Ok.

Achim:           Ja, also wäre mein Ansatz, entweder das bei dem ganz genau auf den Zahn zu fühlen, was davon eigentlich seine Kernkompetenz ist, oder von vornerein jemanden zu suchen, der auch nach außen schon sagt, „Ok, hier ist meine Kernkompetenz, das sind meine Themen, die ich bearbeite“ und die sollten auch eng gestrickt sein und zueinander passen.

Jochen:          Ok.

Achim:           Weil ansonsten ist es halt ein Bauchladen und das ist, glaube ich, nichts, was man gebrauchen kann.

Jochen:          Genau. Also das heißt, wenn ich mich auf die Suche begebe, ich hab da die Möglichkeit eben verschiedene Datenbanken sozusagen auch zu beauftragen, würde ich mal sagen, sondern zu verwenden wäre das bessere Wort. Coach-Datenbank zum Beispiel ist eine Möglichkeit und ich kann dort einfach eine Suche eingebe und kann dort natürlich nach bestimmten Coaches suchen.
So jetzt habe ich dann, im nächsten Schritt suche ich mir dann vielleicht drei/ vier Coaches raus, die sozusagen mir gefallen, wo ich sage, das könnte passen und dann würde ich im nächsten Schritt mir anschauen, was haben die für eine Website, ne? Das wäre dann vielleicht eines der nächsten Schritte. Wie ist die aufgebaut, beziehungsweise, was gibt es da für Informationen. Das war ein Herangehen von meiner Seite, wo ich gesagt habe, das macht für mich Sinn.

Achim:           Ja.

Jochen:          Du hattest aber noch einen anderen Punkt genannt, ne?

Achim:           Ja, kann sein, aber ich wollte nochmal auf die Website kurz einsteigen.

Jochen:          Ok.

Achim:           Weil das ist beispielsweise so, da würde ich so ein bisschen noch – also ich gebe dir Recht, die Website ist ein erstes Indiz, aber normalerweise ist es so, dass der Coach oder Berater nicht unbedingt die hübschesten Websites hat, ja? Und die Dinge, die dort stehen, die sollten schon irgendwie das vermitteln, was tatsächlich dieser Mensch auch macht. Allerdings würde ich jetzt, anders als bei einem IT-Unternehmer oder eben einer Agentur, die Websites programmiert, wäre mir das jetzt nicht ganz so wichtig, weil nach meiner Erfahrung viele dieser Coaches und Berater ihre Websites ziemlichen vernachlässigen, was aber nicht zwangsläufig was mit der Kompetenz zu tun haben muss.

Jochen:          Mir geht es halt hauptsächlich darum, wo ich das Gefühl hab, was da steht, das passt, also es geht wirklich um die Information, es geht nicht darum, dass die jetzt immer so neu oder total fancy ist oder so, ja?

Achim:           Ja.

Jochen:          Oder wie meine Tochter sagen würde, Street, ja? Sondern dass halt die Information, dass ich mich irgendwie damit identifizieren kann, was derjenige schreibt.

Achim:           Ja.

Jochen:          Ja, also die reine Information, das muss schon irgendwie passen.

Achim:           Das ist, denke ich auch, das ist erstmal so der erste Indiz dafür. Dann wäre für mich auf jeden Fall das persönliche Telefonat ganz, ganz wichtig.

Jochen:          Auf jeden Fall. Und ich würde auch jedem tatsächlich fragen, ob es eine Möglichkeit gibt, sozusagen so einen Probetermin zu machen, oder, sage ich mal, eine einstündige oder zumindest halbstündige, dreiviertelstündige Erstberatung sozusagen. In dem Fall wäre es ja eine Beratung. Und dann ganz klar zu sagen, „Pass auf, lieber Coach, das und das Problem habe ich, wie können Sie mir da helfen? Wie gehen sie dort vor? Da möchte ich hin, können Sie mich darin unterstützen und wie können Sie mich darin unterstützen?“, ja?

Achim:           Ja.

Jochen:          Natürlich ist diese Frage zu sagen, „Können Sie mich da auch hinbringen“, ist immer ein bisschen heikel, ja? Weil das natürlich mehrere Faktoren sind, die davon abhängig sind. Natürlich wird ein Coach nach dem besten Wissen und Gewissen handeln, aber es gehören nun mal zwei dazu, um ein Ergebnis zu erreichen. Und also es ist wirklich, ein Coaching ist ein Prozess, in dem eine Einsicht auch stattfindet, in dem eine Wandlung stattfindet, auch des Unternehmers auf jeden Fall.
Also diese Erfahrung mache ich bei uns, bei unseren Coachees tagtäglich, dass dort sozusagen wirklich so eine Veränderung der Person auch stattfindet, hin zu einem positiven Ergebnis. Aber man kann es natürlich nicht 100%ig garantieren, aber das stellt ja auch kein Problem dar, weil man einfach sagen kann, „Ok, das ist der Weg, den wir gehen. Für uns ist es so, dass auf jeden Fall was passiert von Coaching-Seite“ und dann würde ich es einfach ausprobieren. Wenn ich sage, ich hab ein gutes Gefühl, würde ich sagen, „Komm, ich probiere es aus“.

Achim:           Ja, ich würde noch einen Zwischenschritte einbauen.

Jochen:          Sehr gut, sehr gut.

Achim:           Ganz kurz.

Jochen:          Ja.

Achim:           Denn ich finde das Thema Referenzen ganz wichtig. Wenn ich die Person nicht irgendwie kenne oder über Empfehlungen bekommen habe (da haben wir schon darüber gesprochen, ob das sinnvoll ist oder nicht sinnvoll ist), dann würde ich gucken, ok, was hat der bisher gemacht, also wo kommt der her? Beziehungsweise, gibt es Beispiele.
Sagt der mir beispielsweise, „Du kannst die und die Leute anrufen, ja, kannst fragen, wie war das Coaching mit mir, was hat es mir gebracht etc.“. Sowas ist für mich, wer das anbietet, zu sagen, „Ok, ich hab hier eben andere, die ich gecoacht habe, die auch bereit sind vielleicht darüber etwas zu sagen“, ist es für mich beispielsweise ein Indiz, bei dem ich denke, ok, der hat nichts zu verbergen.

Jochen:          Ja.

Achim:           Der ist überzeugt davon, der ist auch von seinen Leistungen überzeugt, der hat keine Schwierigkeiten damit, sondern bietet das vielleicht sogar an zu sagen, „Ok, dann erkundige dich bei anderen, wie es gewesen ist“.

Jochen:          Ja, das finde ich einen sehr guten Ansatz, muss ich sagen. Das gefällt mir sehr gut. Da könnte ich ad hoc zum Beispiel bei uns auch Referenzen einfach nennen und das finde ich sehr gut, weil man natürlich die direkt fragen kann, „Wie hat es dir gefallen, was hat es dir gebracht“ et cetera pp.

Achim:           Ja und das ist etwas, also by the way hab ich das mal eingeführt bei uns, wenn wir bei Neukundengesprächen noch sind, wo es ja darum geht auch, „Ok, wieso sind wir jetzt die Richtigen, um diesen Job zu bekommen, oder dieses Projekt zu machen oder ähnliches“. Dann kann man ja immer viel erzählen, was man alles tolles gemacht hat, aber ich bin dazu übergangen, zu sagen, „Ok, hier sind fünf Telefonnummern von Geschäftsführer X, Marketingdirektor Y, Vertriebsleiter Z, rufen Sie die an und fragen einfach, wie die Arbeit mit uns gewesen ist, was lief gut, was lief nicht gut“.

Jochen:          Und hast du die Erfahrung gemacht, dass die das auch wirklich machen dann?

Achim:           Ja, die meisten, interessanterweise, machen es nicht, ja? Was ich teilweise schon fast schade finde, weil es ja dazu beitragen könnte, den Entscheidungsprozess für uns positiv zu beeinflussen, ja?
Aber das ist sicherlich auch im Industrieunternehmen noch eine andere Herangehensweise, als das jetzt im Falle eines Coachings ist. Dort würde ich es tatsächlich machen, also dort. Also einmal das Angebot ist das eine, wenn man davon überzeugt ist, und das auch anzunehmen ist dann das andere und das würde ich tatsächlich auch tun, weil bei einem Coaching ist es einfach wichtig, auch an die richtigen Personen zu geraten. Also nichts ist ärgerlicher, als wenn man feststellt, ok, der Prozess hat mich am Ende gar nicht weitergebracht.

Jochen:          Genau. Das ist vielleicht ein entscheidender Punkt, wo ich nochmal drauf hinausmöchte, ist: Wann ziehe ich die Reißleine? Also wann sage ich zum Beispiel, „Das bringt mir jetzt nichts“? Ja, weil es ist ja auch wichtig, dass man halt auch es wirklich entscheidet, „Ok, das macht jetzt hier für mich keinen Sinn. Ich hab das jetzt gemacht und ne“.

Achim:           Ja, das ist natürlich, also es ist ganz, ganz wichtig und da kommen wir ja quasi schon fast zum Abschluss auch des Coachings, ja? Nachdem wir jetzt einen gefunden haben. Ich will noch einmal ganz kurz ergänzen wollen, dass es natürlich im Internet dazu – wie finde ich einen richtigen Coach, etc. – eine ganze Menge an Informationen gibt, mal mehr sinnvoll, mal weniger sinnvoll. Es gibt auch verschiedene Coaching-Portale, denke aber, das, was wir jetzt genannt haben, sind so einfach die erstmal so die Key Facts, die wichtig sind, um auf die Reise dahin „Wie finde ich irgendwie die richtige Person für mich“, einfach erfolgreich sein zu können, ja?

Jochen:          Auf jeden Fall. Und ich würde mich auch, also meiner Meinung nach als Abschluss, auch sehr, sehr auch verlassen auf Kontakte und auf Menschen, die Empfehlungen haben, weil ich kenne zum Beispiel im Bereich von Werbetextern welche, die sich gar nicht mit Portalen misten lassen, weil die sagen, „Ne, das macht für mich keinen Sinn“. Ja und das sind wirklich gute Leute.

Achim:           Ja, das ist…

Jochen:          Und so geht es auch bei Coaches genauso. Also wir zum Beispiel sind nicht in Portalen gelistet, aus ganz bewussten Entscheidungsgründen heraus und trotzdem sind unsere Coachees sehr, sehr begeistert über das Coaching, was wir anbieten und über die Veränderung, die stattfindet, ne?

Achim:           Ja, das ist natürlich ein interessanter Aspekt, weil nicht der, der die schönste Homepage hat oder am präsentesten im Internet zu finden ist, an oberster Stelle, muss jetzt unbedingt die geeignete Person sein. Kann sein, aber etwas ketzerisch gesagt, so sehe ich es auch bei uns in der Agentur, wir machen zwar tolle Sachen für unsere Kunden, aber unsere eigene Vermarktung ist relativ schlecht.

Jochen:          Ok.

Achim:           Weil wir uns selber auf andere Dinge konzentrieren. Auch nicht gut, aber eben man könnte auch sagen, ok, der Coach, der eine perfekte Homepage hat, super gefunden werden kann, ist vielleicht auch derjenige, der am meisten Zeit hat sich darum zu kümmern, ja.

Jochen:          Ja, ja. Das ging mir in meinem letzten Leben sozusagen, wo ich ganz viel entwickelte habe, auch so. Ich bin nie dazu gekommen, weil ich immer Aufträge hatte und wenn ich mal keine Aufträge hatte, dann hat das maximal eine Woche oder anderthalb gedauert, bis dann die nächsten Kunden wieder Schlange standen und von daher bin ich nie dazu gekommen.

Achim:           Das muss nicht so sein, aber kann so sein.

Jochen:          Ja.

Achim:           Das sind so Themen. Aber du hast ja eben die richtige Frage gestellt: Jetzt habe ich also einen Coach gefunden, hab das nach besten Wissen und Gewissen ausgesucht, die Person und woran erkenne ich jetzt irgendwie, hat es mir was gebracht oder hat es nichts gebracht? Ja.

Jochen:          Der erste Schritt ist ja jetzt erstmal, dass man es ausprobiert, dass man sich einlässt.

Achim:           Richtig, genau.

Jochen:          Dass man halt sagt, „Ok, ich hab jetzt eins, zwei, drei Gespräche geführt“. Manchmal ist es ja auch so, wie bei einer Wohnung, ja? Man guckt sich die Wohnung an und sagt, „Ne, die ist es. Ich müsste jetzt eigentlich nochmal zwei andere angucken, aber die will ich haben“, so. Ja und so ist es auch beim Coach, dass man dann halt mit einem spricht und sagt, „Ich müsste jetzt nochmal zwei/ drei ansprechen, aber ich hab irgendwie so ein gutes Gefühl bei demjenigen, das passt, das will ich auf jeden Fall machen“, dann sollte man es versuchen.

Achim:           Also man soll natürlich auf seine Bauchgefühle hören, bin ich vollkommen bei dir, man darf sich aber auch nicht irgendwie einlullen lassen. Und vor allen Dingen, das kann ich an der Stelle nur sagen, keine Scheu davor zu haben, tatsächlich nach Referenzen zu fragen und da auch ein bisschen die Person auszuquetschen, also den Coach oder Berater auszuquetschen, weil da zeigt es sich dann in meinen Augen schon, ob diese Person da sehr unwirsch darauf reagiert, oder ob die Person Verständnis dafür hat zu sagen, „Ok, verstehe, Sie wollen es genau wissen. Sie wollen die richtige Entscheidung treffen und ist es an mir jetzt“, jetzt kann man sagen, „Im Bewerbungsgespräch zu zeigen, dass ich da auch in dem Feld, was mich als potentiellen Coachee interessiert, Expertise habe und die richtige Person bin“ und vielleicht sogar auch als Coach dann sage, „Nachdem, was Sie mir sagen, sind Sie bei mir nicht an der richtigen Adresse“.

Jochen:          Und das finde ich gerade gut. Also das finde ich gerade gut, das ein Coach dann sagt, „Also das passt nicht“, ja? Oder zum Beispiel auch bestimmte Einstiegskriterien hat und zwar, dass der nicht einfach jeden nimmt, sondern sagt, „Ok, ich nehme zum Beispiel nur Unternehmer, die mindestens drei Mitarbeiter haben“.

Achim:           Richtig.

Jochen:          Oder „Ich nehme nur Unternehmer, die mindestens fünf Jahre das Unternehmen haben und mindestens einen Umsatz von 300.000 Euro pro Jahr haben“. Also dass es da halt auch/ gibt’s da bestimmte Einstiegskriterien, finde ich gar nicht schlecht, weil der natürlich dann auch sagt, war jetzt neulich ein Fall beim Podcast von Hans-Peter Zimmermann, auch ein Coach, Unternehmercoach aus der Schweiz, der gesagt hat, er nimmt nur Unternehmer, die Unternehmen haben von 5 bis 100 Mitarbeiter, 80 Mitarbeiter oder so, weil er sagt, bei den kleineren macht es noch keinen Sinn für ihn.

Achim:           Ja.

Jochen:          Er sieht da einfach nicht den Effekt, den das Coaching dann letztendlich haben kann. Ein Quicktipp, den ich noch gerne mitgeben möchte, den ich für mich immer ganz persönlich anwende, ein ganz altes Hausmacherrezept, will ich mal sagen, ja, ist einfach zu sagen, „Ich treffe keine Entscheidung direkt, wenn ich mit dem Coach spreche, sondern ich schlafe auf jeden Fall mindestens eine Nacht darüber, um zu überlegen, will ich das wirklich tun“.
Ich hab jetzt gestern, wir haben gestern, wir haben eine Mastermind-Gruppe und haben jetzt gestern nochmal gesprochen, ob wir ein neues Mitglied annehmen in unserer Mastermind-Gruppe und da sind wir dann auch die entsprechenden Punkte durchgegangen und die Kriterien durchgegangen, ob das passt oder nicht und dann habe ich gesagt, „Ok, ich schlafe jetzt einmal nochmal darüber und ich entscheide mich bis morgen 11 Uhr. Ich möchte mir nicht den Vorwurf machen, zu sagen, ich hab mich jetzt irgendwie überrollt gefühlt“, weil das kann sehr schnell passieren, dass es auch ein guter Verkäufer ist, der mir da entgegenkommt. Und wenn ich dann den Abstand habe, dann sage ich vielleicht, „Naja gut, aber ich weiß nicht so recht. Also vielleicht ist es doch…“. Und mir gibt das auf jeden Fall Sicherheit nochmal darüber zu schlafen und am nächsten Tag dann zu sagen, „Ja, das mache ich jetzt“.

Achim:           Ja. Das ist, glaube ich, so ein bisschen sowieso die goldene Regel bei vielen Dingen, zu sagen, „Ok, Sachen, die im ersten Moment vielleicht gut aussehen, vielleicht ist das auch ein eloquenter Mensch gewesen, finde ich gut“, aber bei näherer Betrachtung und ein bisschen Abstand, wenn es am nächsten Tag immer noch gut ist, ist es ein gutes Indiz dafür, dass das passt dann.

Jochen:          Sowas, genau.

Achim:           Und dann sollte man das auch tun.

Jochen:          Ja. Jetzt kommen wir nochmal kurz, ganz zum Abschluss zur Exit-Strategie.

Achim:           Exit-Strategie.

Jochen:          Das heißt, wie komme ich da wieder raus? Ja, das heißt, ich hab jetzt festgestellt, bin jetzt bei dem im Coaching und merke, „Das bringt mir nichts“. Was ist dann?

Achim:           Ja, vielleicht auch nochmal da ganz kurz vorweg, also im Prinzip ist ein Coaching, das wird nicht immer so gemacht, aber per Definition ist es eigentlich so, dass das Coaching sowieso begrenzt ist, also dass es eben nicht der Lebenscoach ist, der mich die ganze Zeit begleitet, sondern ich ein bestimmtes Thema haben, für dieses Thema ist der Coach mein Coach und bringt mich eben von A nach B und dann ist die Reise da auch erstmal zu Ende. Das heißt nicht, dass eine andere Reise man auch zusammen mal machen kann, aber die Gefahr so ein bisschen ist auch der Abhängigkeit von einem Coach womöglich, dass man nachher anfängt nichts mehr zu entscheiden, ohne seinen Coach zu fragen. Da sollte man auf jeden Fall auch aufpassen, weil es geht nicht darum, jemanden zu haben, mit dem man die Entscheidung nachher immer bespricht, sondern es geht darum, ein bestimmtes Thema, das man hat, im Unternehmer, mit sich selbst, wie auch immer, dort eben eine Reise zu machen von A nach B und dieser Coach einen dort begleitet und beim Ziel ist diese Reise auch erstmal zu Ende.

Jochen:          Ja, ich bin da nicht ganz deiner Meinung, dass es auch durchaus länger anhalten kann, aber ich bin auf jeden Fall deiner Meinung, dass man sehr, sehr vorsichtig sein sollte, wenn man merkt, dass man nur Entscheidungen trifft, wenn man vorher mit seinem Coach gesprochen hat. Also das ist so frei nach der Devise, triffst du Buddha unterwegs, töte ihn. Das ist ein Buch, was mir mal in jungen Jahren über den Weg gelaufen ist, was ich tatsächlich nie gelesen habe, mir nur den Titel gemerkt habe. Was sinngemäß irgendwie heißt, wenn jemand sagt, er sei Buddha, also hätte die Weisheit mit Löffeln gefressen, sei vorsichtig.

Achim:           Ja, so ein bisschen geht es in die Richtung. Und was den Zeitraum betrifft, das heißt ja nicht, dass es jetzt nur irgendwie über wenige Wochen sein muss, aber trotzdem muss es irgendwo klar sein, welches Ziel erreicht werden soll mit dem Coaching und dass man darauf hinsteuert, ja? Das ist das Entscheidende.

Jochen:          Genau. Also ich würde es einfach so sehen, also was wir prinzipiell im Coaching machen, ist, dass wir immer am Ende einer Session fragen, „Ok, wie war es für dich, was hast du für dich mitgenommen? Was, würdest du sagen, wie fühlt es sich jetzt an, nach diesem Coaching?“. Und dann gibt es auch ein Feedback von den Leuten, die dann sagen, „Ja, also das fand ich jetzt nicht so gut und das war so“ und dann kann man auch für sich sehen, der Coach sieht dann nochmal, ok, wie entwickelt sich das Ganze. Aber wenn ich tatsächlich Zweifel habe und sage, „Ja, lieber Coach, wir sind ja bei dem und dem Thema und ich habe das Gefühl, das haben wir jetzt gar nicht gemacht oder wie steht das denn jetzt im Zusammenhang?“. Und wenn ich sozusagen auch kritisch das nochmal betrachte, wenn er dann sagt, „Ja ok, das dauert noch einen Moment, da müssen wir noch das und das besprechen“, aber ich würde tatsächlich, wenn sich nach vier/ fünf Sessions nicht irgendwas, ein positiver Effekt einstellt, würde ich ganz klar sagen, wenn ich nichts merke, dass sich was verändert, auch wenn ich vielleicht dann in dem Coaching bin, dann sollte ich mir ganz klar überlegen, ob das vielleicht der richtige Coach ist.

Achim:           Ja. Ganz klar. Also du hast ja eben nach der Exit-Strategie gefragt und das ist, glaube ich, so, also es macht schon Sinn, das eben auch kritisch zu hinterfragen auf der einen Seite, auf der anderen Seite ist es natürlich das auch so, dass ich jedem selbst empfehlen würde, sich auch selbst natürlich kritisch zu hinterfragen, denn die Veränderung muss ja der Coachee selber vollführen.

Jochen:          Das stimmt. Ich meine, egal wie du das drehst und wendest, wenn der Unternehmer nichts macht, dann passiert auch nichts. Also das ist auch ganz klar.

Achim:           Richtig.

Jochen:          Also da müssen wir uns nichts vormachen. Und da nützt es ja nichts, wenn er den Coach A durch Coach B austauscht, das ist klar, ne?

Achim:           Genau. Eine Bereitschaft zur Veränderung muss ganz klar da sein.

Jochen:          Genau.

Achim:           Das ist das Entscheidende dabei und da muss man auch bereit sein sich selbst kritisch zu hinterfragen. Aber unabhängig davon, wenn man das tut und für sich guten Gewissens sagen kann, „Ja, ich bin bereit, aber trotzdem bringt es mich nicht weiter“, ja, dann ist es an der Zeit mit dem Coach ganz klar darüber zu sprechen und zu sagen, so, ich hab jetzt hier irgendwie ein Thema, das muss besprochen werden. Und auch dann sehe ich wieder an der Reaktion des Coaches, wie er damit umgeht, bin ich da vielleicht ganz gut aufgehoben trotz allem, oder sagt der Coach auch, „Ok, wenn diese Erwartungshaltungen jetzt da sind, dann sind wir an einem Punkt, da bin ich vielleicht tatsächlich nicht der Richtige mehr für“.

Jochen:          Ja. Ja Achim, es ist so, wir sind schon tatsächlich über unserer Zeit, aber es war super, super spannend. Kannst du es vielleicht nochmal zusammenfassen? Oder wollen wir es zusammen zusammenfassen nochmal kurz das Thema?

Achim:           Zusammen zusammenfassen? Ja, ich kann ja mal anfangen zumindest, du ergänzt ja Dinge, die fehlen.

Jochen:          Ok.

Achim:           Also unser Thema war ja die Frage erstmal, wie finde ich den richtigen Coach oder Berater? Beziehungsweise auch am Anfang erstmal die Abgrenzung zwischen Coach, Berater und auch Trainer. Was ich jetzt hier nicht nochmal genau wiederholen würde, da kann man ja weiter noch zurückspulen, sich das nochmal anhören, diese Definition. Aber dass es einfach ganz wichtig ist und das ist die Message, dass es ganz wichtig ist, erstmal für sich klären: Was genau will ich überhaupt? Was ist meine Erwartungshaltung?
Das ist, glaube ich, das ganz, ganz wichtige dabei, um zu entscheiden, brauche ich eine Art Training, brauche ich einen Berater, brauche ich einen Coach, brauche ich mehreres davon. Das ist so der erste Schritt.
Und dann, wenn ich mich entschieden habe, eben in der Frage der Auswahl, da gibt es so ein paar Kernfaktoren, die wir gesagt haben. Zum einen sollte der Coach in diesem Bereich (oder Berater) Expertise vorweisen können, eben keinen Bauchladen haben. Das nächste ist, was ganz wichtig ist, eben entsprechende Referenzen. Kann er einem Referenzen sogar geben, wo ich nachfragen kann, das fände ich großartig, wenn das so ist, um mir tatsächlich auch ein Bild zu machen.
Und dann gehen wir auch schon mal in der Kurzzusammenfassung fast schon wieder zum Exit über: Was passiert, wenn ich nicht mehr zufrieden bin? Klar, ganz deutlich ansprechen. Sich selbst hinterfragen, den Coach hinterfragen und im Zweifelsfalle dann auch das Coaching beenden.

Jochen:          Super, Achim. Ganz klasse. Ich hab nichts hinzuzufügen.

Achim:           Boa, gibt’s ja gar nicht.

Jochen:          Mein neues Buch „80/20 Outsourcing“ erscheint demnächst.

– Was interessiert Dich?
– Was sind Deine dringlichsten Fragen zum Thema?

Mach mit unter: www.der-glueckliche-Unternehmer.de/team und erhalte als erster neue Entwürfe, neue Kapitel und spannende Einblicke.

Achim.

Achim:           Jochen.

Jochen:          Es ist Time to say goodbye.

Achim:           Ja.

Jochen:          Für diese Woche. Ich wünsche Euch da draußen viel, viel Freude mit diesem herrlichen Wetter, was vielleicht auch noch anhält, wenn diese Folge ausgestrahlt wird. Das ist ja immer so ein bisschen das gedankliche Problem, was wir hier noch haben. Dann, wenn diese Folge ausgestrahlt wird, ist auch Valentinstag schon vorbei, das wollte ich nochmal sagen.

Achim:           Ach ja, stimmt. Du hast Recht. Das war ja nur für dich die Erinnerung.

Jochen:          Ach so, ok. Und ja, also kann ich nur sagen, schaut Euch das genau an. Was sind Themen, wo Ihr sagt, da brauche ich einen Coach beispielsweise, eventuell und das ist ein super Thema. Ich kann es nur jedem empfehlen, sich coachen zu lassen. Es ist auf jeden Fall eine ganz tolle Geschichte.
Ich wünsche Euch einfach eine tolle Woche und freue mich auf nächste Woche. Achim, was möchtest du noch mitgeben unseren treuen Zuhörern?

Achim:           Ja, ich schließe mich an. Hoffe auch, dass, wenn die Folge ausgestrahlt wird, zum einem das Wetter nach wie vor gut ist und zum anderen der Haussegen nicht schiefhängt, weil das Geschenk am Valentinstag vergessen wurde.

Jochen:          Ja. In diesem Sinne verabschieden wir uns. Und eine Sache möchte ich noch loswerden: Ihr habt das Recht glücklich zu sein!

Achim:           Ja.

Jochen:          Bis nächste Woche.

[Gepräche] Episode 22 – Zum Glück!

Jochen:           Achim, Achim, Achim. Mensch.

Achim:            Jochen, Jochen, Jochen.

Jochen:          Weißt du, ich hab  mir überlegt, ich werd mal heute auf die Rennbahn schön mal ein bisschen mein Glück auf die Probe stellen.

Achim:            Schön.

Jochen:          Mein neues Buch „80/20 Outsourcing“ erscheint demnächst.

– Was interessiert Dich?
– Was sind Deine dringlichsten Fragen zum Thema?

Mach mit unter: www.der-glueckliche-Unternehmer.de/team und erhalte als erster neue Entwürfe, neue Kapitel und spannende Einblicke.

Ja, Achim.

Achim:           Ja, Jochen.

Jochen:          Wie sieht es aus, wie viel willst du heute verwetten auf der Rennbahn?

Achim:           Heute? Nichts.

Jochen:          Ach heute nicht, erst morgen geht es wieder los.

Achim:           Ne, ne. Aber ich wollte mal fragen, wann wir denn das Glück haben, dass dein neues Buch rauskommt?

Jochen:          Ja, gut. Arbeit will gut Weile haben. Ich hab es ja zum 30.3. jetzt geplant, das ganze Thema 80/20 Outsourcing. Und ein bisschen dauert es noch, aber es wird natürlich sehr, sehr spannend und da sind sehr, sehr viele spannende Themen drin, wo jeder sagen kann,  „Ja, wieso hab ich das noch nicht gemacht? Wieso hab ich mir das noch nicht so zu Gemüte geführt und umgesetzt?“. Aber wir sind ja heute beim Thema Glück.

Achim:           Ja.

Jochen:          Und wann bist du glücklich, Achim?

Achim:           Wann bin ich glücklich? Wenn ich dich per Skype sehen kann, bin ich immer glücklich, Jochen.

Jochen:          Ja, das ist auch gut so.

Achim:           Ich gebe allerdings zu, dass das nicht mein alleiniges Glück ausmacht.

Jochen:          Ach, das ist aber schade.

Achim:           Das ist aber schade, ich weiß. Ja, wann bin ich glücklich? Ich bin dann glücklich, wenn ich alles andere um mich herum gerade vergessen kann und völlig in meiner Aufgabe oder dem, was ich tue, aufgehe.

Jochen:          Ok. Und das ist ja eine gute Sache, also dass du dich dann komplett aufs Hier und Jetzt eigentlich dann konzentrierst, ja? Könnte man so sagen.

Achim:           Richtig, genau.

Jochen:          Ah ja, ok. Und wir wollen uns dem Glück so ein wenig nähern. Diese Folge, die wir heute haben, ist auch David gewidmet. Dankeschön an David, der das Thema sozusagen in die Runde gebracht hat, einen unserer treuen Hörer vom Podcast. Und er hat die Frage gestellt, was wir mit dem „Recht glücklich zu sein“ meinen. Also du hast das Recht glücklich zu sein! – Was ist das genau, das Recht glücklich zu sein? Wie geht das? Ist das etwas, was jeder kann oder wie funktioniert das? Und manche Leute wollen ja gar nicht glücklich sein, was macht man damit? Und das wollen wir uns mal anschauen.

Achim:           Ja, richtig. Ich glaube, erstmal gehen wir wahrscheinlich davon aus, dass grundsätzlich jeder schon glücklich sein möchte, oder?

Jochen:          Ja. Also ich denke mal, ich würde es einfach mal ganz einfach sagen: Natürlich kann es durchaus sein, dass jemand durch, keine Ahnung, irgendwelche Dispositionen in sich selbst diese Fähigkeit nicht hat oder ihm das sehr schwer fällt.

Achim:           Klar.

Jochen:          Das ist aber, sage ich mal, vielleicht nicht unser Thema.

Achim:           Ich wollte gerade sagen.

Jochen:          Also ich würde einfach sagen, wir gehen einfach von den Menschen aus, wie du und ich, die sagen, „Mensch, also ich hab einfach Bock glücklich zu sein und ich find das gut und ich will das, manchmal klappt es nicht so gut, manchmal klappt es besser. Und ich frage mich auch, wie komme ich dahin?“.

Achim:           Ja und gerade auch, wie komme ich als Unternehmer dahin, oder bin ich schon? Ich meine, jetzt kann man sagen, wenn ich Unternehmer bin, das bedeutet ja, dass ich mein eigenes Business habe, aufgebaut habe in irgendeiner Art und Weise, dann sollte ich ja strenggenommen glücklich sein, weil ich habe ja das getan, was ich wollte.

Jochen:          Ja, das stimmt. Wobei mich das an dieses Beispiel erinnert von jemand, der dann sich entschieden hat, sein Leben ein Ende zu machen, weil er nur noch drei Millionen hatte.

Achim:           Ja, das ist…

Jochen:          Und den Rest verloren hatte.

Achim:           Ja.

Jochen:          Also sozusagen das Thema Geld ist eine zusätzliche Ebene ? Aber ich will einfach mal keck behaupten, dass glücklich sein eine Entscheidung ist.

Achim:           Ja und ich würde auch keck behaupten, dass nicht jeder Unternehmer und Unternehmerin glücklich ist automatisch.

Jochen:          Genau. Vielleicht hat das eine ja mit dem anderen etwas zu tun, aber manchmal auch nicht.

Achim:           Das ist gut möglich, ja.

Jochen:          Ja, gut aber… ja?

Achim:           Wie schaffst du es denn glücklich zu sein?

Jochen:          Wie schaff ich das? Also für mich ist das immer sehr, sehr wichtig. Oder sagen wir es mal andersrum, wenn ich in einer Phase bin, wo ich unglücklich bin, dann ist es sehr, sehr wichtig für mich zu gucken, „Ok, was macht mich denn jetzt gerade unglücklich? Was sind eigentlich Punkte in meinem Leben, wo ich sage, das läuft jetzt irgendwie nicht?“.
Und meist ist das ja auch so, wenn man irgendwie unglücklich ist, dann ist man auch so ein bisschen mitleidig und dann denkt man, „Oh und ich schaff nichts und das klappt alles nicht und das geht nicht. Ah, und wieso komm ich nicht voran?“ und so. Und dann ist es einfach wichtig, in seinen Kopf ein bisschen Struktur zu schaffen und einfach zu sagen, „Ok, was ist denn jetzt das, was ich als nächstes tun muss? Was sind die Sachen, die einfach getan werden müssen?“.
Weil ich hab für mich selber gemerkt, wenn ich dann ins Handeln wieder komme, wenn ich dann nicht dann aufm Sofa rumhänge und sage, „Ach, ich armer Tropf hier, ich tu mir so leid“, sondern einfach sage, „Hey, was steht jetzt an?“, dann habe ich einen guten Schritt geschafft, glücklich zu sein, oder dass es mir gut geht. Aber glücklich sein ist natürlich noch einen Schritt weiter.
Und bei mir ist es so, dass es ganz, ganz, ganz stark davon abhängt, dass ich im Hier und Jetzt bin und auch mein Leben genieße.

Achim:           Ja, das sagt man ja auch. Also es ist ja häufiger so, dass man viel zu viel (also ich kann mich da auch überhaupt nicht ausschließen) in der Zukunft unterwegs ist. Also mir fällt es teilweise sehr schwer, in der Gegenwart tatsächlich aktiv zu leben. Das klingt jetzt vielleicht im ersten Moment komisch, aber ist so.

Jochen:          Was hält dich davon ab?

Achim:           Ja, mich hält häufig davon ab, dass ich immer schon daran denke, oder andersrum vielleicht allgemein, dass ich es schwer habe mich darauf zu konzentrieren, das, was ich in der Gegenwart habe, zu genießen und das zu schätzen und nicht immer nur daran zu denken, was ich noch alles haben möchte. Also jetzt nicht materielle, sondern Ziele, die ich erreichen möchte, die ich irgendwie erst in der Zukunft erreichen kann, ja? Und das heißt, die Gefahr dabei ist halt dann immer, dass man so dem Glück hinterherläuft, ja?

Jochen:          Ja.

Achim:           Weil die jetzige Situation ist dann, man lässt es ja schnell nicht zu oder ich lasse es nicht zu. Das ist mir in der Vergangenheit noch schwerer gefallen, mittlerweile ist das besser geworden, dass ich es nicht zugelassen habe, dass ja auch die Gegenwart durchaus jetzt gut ist. Also ich hab jetzt nicht gedacht ‚Oh, ist jetzt alles schlecht‘, aber dieses richtig zu genießen, oder diese Glücksmomente zu haben und sie genießen zu können.
Und zu sagen, „Ja, so wie es jetzt im Moment ist, ist es gut, auch wenn ich vielleicht Ziele habe für die Zukunft, wo ich einen Zustand erreichen möchte, den ich jetzt im Moment nicht habe und von dem ich sage, dass er mir besser gefällt und dass er mich glücklicher macht“, muss mich ja nicht zwangsläufig davon abhalten, auch mit den jetzigen Umständen, in denen ich mich bewege, durchaus mich glücklich zu fühlen. Man muss es nur vor allen Dingen zulassen können.

Jochen:          Ja, aber vielleicht hat es auch damit zu tun, dass man eine realistische Einschätzung von dem trifft, was man schon alles erreicht hat.

Achim:           Ja, also…

Jochen:          Ja. Also kann ich sozusagen auch jedem draußen und von unseren Zuhörern auch empfehlen, der sagt, „Ich hab da manchmal so meine Probleme“, einfach zu sagen, was läuft denn jetzt im Moment schon alles gut, was ist das, was ich schon erreicht habe, oder was ist das, wo ich sage „cool“, ja?
Also bei mir ist es so, dass ich zum Beispiel den Luxus habe, dass die Aufträge zu mir kommen, dass die Kunden zu mir kommen, dass ich schön zu Hause sitzen kann, muss nirgendwo hin und das kommt und fließt ja alles rein und ich kann in viereinhalb Stunden kann ich meinen Arbeitstag gut bewältigen und hab sozusagen dann einfach diesen Luxus, da mein Leben rund um meine Familie zum Beispiel gestalten zu können.

Achim:           Das ist…

Jochen:          Ja, das ist für mich zum Beispiel total spannend. Aber es hängt auch wirklich mit dieser ganz kleinen Wertschätzung zusammen.
Ich war vor einigen Jahren sehr, sehr arm. Im weitesten Sinne arm, also wie man auch in Deutschland arm sein kann, ne? Und das äußerte sich dann darin, dass meine Kinder dann bei mir waren und ich manchmal nicht wusste, wo ich das Geld hernehmen sollte fürs Essen und dann habe ich das aber irgendwie hingekriegt. Und manchmal war es dann so, dass dann nur noch ein Stück Käse am Sonntag im Kühlschrank war, also es war nur noch ein Stück Käse und ein paar Nudeln. Und wir haben dann Nudeln mit Käse gemacht und haben uns total gefreut, dass noch was da ist; also ich hab mich gefreut, meinen Kindern ist das gar nicht so aufgefallen. Wenn ich heute mit denen darüber rede, wo die groß sind, da lachen die darüber, weil die sagen, „Für uns war das nicht so, für uns war alles in Ordnung“.
Und aus dieser Zeit ist das noch so, dass ich eine total Freude daran habe, Pfandflaschen wegzubringen. Ich freue mich dann immer, wenn ich so ganz viele Pfandflaschen habe und die bringe ich dann weg und dann freue ich mich darüber, dass ich dann wieder fünf Euro oder 10 Euro dafür kriege. Das ist so eine Wertschätzung, die ich dem Leben gegenüber habe und wo ich mich total freuen kann, ja? Oder so kleine Dinge, wenn irgendwas funktioniert, wenn man was repariert hat und irgendwas, was vorher nicht ging, dann plötzlich geht und so. Oder irgendwas basteln.

Achim:           Das ist, glaube ich, auch ein gutes Stichwort: Du hast die kleinen Dinge. Und das ist auch meistens so, es sind meistens die kleinen Dinge, die diese Glücksmomente auch produzieren. Also das kenne ich bei mir auch sehr stark. Also es ist eben nicht das materielle und das ist nicht das tolle. Das ist auch schön, das kann natürlich auch dazu beitragen, dass es einem irgendwie gut geht und ich glaube auch, das ist ja auch wissenschaftlich erwiesen, dass ein gewisser Grundstock irgendwie da sein muss oder bis zu einem gewissen Grad Geld dazu verhelfen kann, glücklicher zu sein, ja?
Interessante Studien gibt es dazu und ich hab da neulich auch was dazu gelesen und da war ich eigentlich überrascht, dass schon bei einer relativ jetzt „überschaubaren Summe“, also ich glaube es waren irgendwas bei einem Jahreseinkommen von irgendwie 60/ 65.000 oder sowas, oder vielleicht waren es sogar 56.000 Euro, ich weiß es nicht genau (was jetzt nicht wenig Geld ist, um Gottes Willen), aber es hat mich überrascht, dass da im Prinzip bereits irgendwie der abnehmende Grenznutzen da ist.

Jochen:          Abnehmende Grenznutzen?

Achim:           Ja.

Jochen:          Das hast du doch irgendwo abgelesen,  Achim.

Achim:           Ne.

Jochen:          Der abnehmende Grenznutzen.

Achim:           Ich hab ja auch mal ein paar Semester BWL studiert, ja.

Jochen:          Ah, der abnehmende Grenznutzen.

Achim:           Nein, aber es ist tatsächlich so, dass in dem Moment, ab dieser Summe, also mit der Summe steigt das relativ stark an.

Jochen:          Ja.

Achim:           Die Zufriedenheit auch, das Glück steigt an, darüber, dass man eben eine gewisse Summe Geld zur Verfügung hat, sich was leisten kann. Aber ab dieser Summe, ich weiß jetzt, wie gesagt, nicht, ob es jetzt Mitte der 50.000 oder Mitte der 60.000 waren, aber mehr waren es nicht, definitiv nicht.

Jochen:          Ja.

Achim:           Dass dann dieser eben Nutzen Geld also stark abnimmt, ja?

Jochen:          Das ist total toll, dass du das sagst, weil dieses Thema Geld manchmal in diesem Falle auch überbewertet wird.

Achim:           Ja.

Jochen:          Also zum Beispiel gibt es ein schönes Beispiel von Tim Ferriss, bekannt von der 4-Stunden-Woche, die ja sicherlich viele von uns oder viele von Euch, die zuhören, auch kennen, der mal ein Freund gefragt hat und gesagt hat, „Was hast du denn vor?“, der sagt, „Ich will jetzt richtig Karriere machen in einer Bank und so und da will ich richtig Geld machen, dann steige ich irgendwann aus, dann habe ich vielleicht eine Millionen oder so“ „Und dann? Ja, was machst du denn dann?“ „Ja, dann wollte ich ein Jahr auf Reise gehen“.

Achim:           Ja.

Jochen:          Und dann sagt er, „Naja, aber dafür brauchst du doch keine Millionen“, ja? Also der Punkt ist sozusagen, einfach zu gucken, was brauchen wir eigentlich zum Leben, was ist das, was wir haben, damit es uns gut geht und was ist eigentlich das, was ich in meinem Leben gerne haben möchte? Und für mich ist es zum Beispiel so, dass Zeit ein sehr wertvolles Gut ist und Zeit zu haben sicherlich auch ein wichtiger Aspekt ist.

Achim:           Ja.

Jochen:          Immer in der Bewertung zu Geld. Also wenn ich sehr viel arbeite und keine Zeit habe, nützt mir das ganze Geld nicht, ne? Oder andersrum, wenn ich kein Geld habe und ganz viel Zeit, nützt mir das auch nichts.

Achim:           Ja, aber es geht noch weiter. Also es ist ja so, dass auch viele Menschen, die durchaus viel Geld haben und durchaus auch viel Zeit haben, das gibt es ja auch, ja? Also ich kenne in meinen weiteren Bekanntenkreis jemanden, der ist quasi mit dem berühmt berüchtigten goldenen Löffel im Mund auch geboren, sehr viel Immobilienbesitz, auch in Berlin, und sehr viel geerbt. Das ist also jemand, der muss nicht arbeiten, der arbeitet auch nicht wirklich und der muss sich überhaupt keine Sorgen machen und viele andere sagen natürlich, „Wie toll ist“, weil der also etliche Millionen schwer ist, der Gute, aber macht es ihn glücklich? Nein.

Jochen:          Ach so.

Achim:           Weil was sucht der? Eine Aufgabe.

Jochen:          Tatsache, ja?

Achim:           Eine Aufgabe mit der er glücklich ist.

Jochen:          Ah ja, interessant.

Achim:           Und irgendwie, aus welchen Gründen auch immer, findet er diese Aufgabe nicht so richtig. Er ist, glaube ich, jetzt – was ist er denn? Mitte 40 auf jeden Fall auch und hat bisher irgendwie das auch nicht gefunden, das für sich, was ihn jetzt so richtig ausfüllt. Und da er das natürlich auch nicht musste, war vielleicht auch ein gewisser Ehrgeiz nicht da oder ein gewisser Biss vielleicht, irgendwas hat jedenfalls dazu geführt. Und von außen betrachtet führt der ein tolles Leben, hat ein tolles Haus, tolle Wohnung, tolles Auto, was es da eben so gibt. Wird natürlich von vielen beneidet, kann viele tolle Partys schmeißen, kennt auch viele bekannte Menschen, ist auf vielen Partys auch eingeladen, hochwertigen, und trotz allem ist er ziemlich unglücklich darüber, weil letztendlich er eben seine Aufgabe nicht gefunden hat, die ihn eben ausfüllt. Und das ist ganz wichtig.
Und ich denke auch, bei dem Glück, wie du schon sagst, um auf diese kleinen Dingen wieder zurückzukommen, was hilft? Also was kann man tun, um auch ein Stück weit glücklich zu werden oder sich darauf auch zu fokussieren? Und ein Stück weit, bin ich überzeugt davon, kann man Glück auch erlernen.

Jochen:          Absolut.

Achim:           Ja? Und es gibt ja diese, eine Sache ist ja, dass man jeden Abend sich hinsetzt, ganz kurz, und sagt, was sind die fünf Dinge, die heute positiv gewesen sind.

Jochen:          Ja.

Achim:           Also dass man sich darauf konditioniert. Als ich das das erste Mal gehört habe, habe ich auch gedacht so „Bah, sowas brauch ich nicht“, aber nein, es ist wirklich hilfreich. Und es ist ja auch da wieder: Glück ist ein Stück weit auch ein Muskel, den man trainieren kann.

Jochen:          Absolut. Also mein Vater hat Zeit seines Lebens ein sogenanntes Glückstagebuch geschrieben und da hat er dann immer alle Sachen reingeschrieben, die gut gelaufen sind am Tag und ich muss sagen, dass mein Vater auf jeden Fall, jetzt ist er inzwischen in Rente, aber auf jeden Fall immer ein sehr glücklicher Mensch ist, egal wie die Lebensumstände sind. Und das muss man auch sehen, glaube ich, dass das glücklich sein nichts mit den Lebensumständen zu tun hat.
Also ein Freund von mir ist mal nach Indien gereist und hat dort gesagt, also so wenig wie die Leute da einfach teilweise haben, die sind teilweise so glücklich und strahlen so und wirken so glücklich (das kann man jetzt natürlich nicht sagen, ob sie wirklich glücklich sind). Aber ja, ich sehe es auch so, dass es ganz wichtig ist, das Glücklich sein zu trainieren. Also ich sag mal so wie dieses Beispiel des Glases: Das Glas kann halb voll oder halb leer sein, das nennt man dann in dem Fall positives Denken.
Aber ich mache das manchmal so mit meiner Familie, wenn dann so kommt, „Ach Mensch, war heute wieder ein doofer Tag“ und so, dann sage ich einfach mal in die Runde, „Was ist denn heute alles gut gelaufen, sag mal ein Beispiel?“. Weil ich kann das auf den Tod nicht ausstehen, wenn Leute so negativ sind, das ist für mich ganz schlimm, ja? Da sage ich einfach, „Was ist denn heute alles gut gelaufen?“ und das dauert dann ein bisschen, „Naja, das ist gut gelaufen“, „Was ist denn noch gut gelaufen?“ „Ja, das ist auch gut gelaufen“, dann sage ich, „Da hast du doch schon zwei Sachen“.
Und wenn wir zum Beispiel dem Bus hinterherrennen und wir schaffen den gerade so, dann können wir sagen, „Oh Mann, das war vielleicht anstrengend“, wir können aber auch hingehen und sagen, „Boa toll, jetzt habe ich den Bus geschafft, jetzt schaffe ich das alles ganz genau, es hat wunderbar funktioniert, hab mich noch ein bisschen bewegt dabei, gut für meine Gesundheit und schaffe das wirklich“. Und aus diesen Bewertungen, die ich mit den Ereignissen verbinde, die ich am Tag erlebe, kann ich tatsächlich mein Glücklich Sein trainieren.

Achim:           Ja.

Jochen:          Es gibt auch einen Therapeuten, der das mit seinen Patienten, ich hab da irgendwie ein Buch dazu gelesen, das so macht, dass er sagt, der trainiert wirklich mit den Leuten das Glücklich Sein. Sie müssen halt einmal am Tag anrufen bei ihm, auf den Anrufbeantworter sprechen und müssen fünf Sachen nennen, die am Tag gut gelaufen sind.

Achim:           Ja und so konditioniert man sich halt.

Jochen:          Ja.

Achim:           Das ist eben ganz wichtig und das geht ja nicht darum, das hat nichts mit irgendwelchen Shi Shi oder Esoterikkram zu tun, sondern es ist tatsächlich so, dass, genau wie man eben seinen Körper trainieren kann, wenn man sagt, ich möchte jetzt joggen gehen, ich möchte jetzt einen Marathon laufen, dann kann ich anfangen zu trainieren und zu sagen, „Ok, in einem Jahr habe ich meinen Körper so trainiert, dass ich einen Marathon laufen kann, dass ich von vielleicht einem Couch Potato zu einem Marathonläufer“. Und das komischerweise kommt ja vielen jetzt nicht so unmöglich vor, also nicht jeder will das machen, aber es ist etwas, wo jeder Mensch zumindest sagt, „Ja, wenn man jetzt nicht körperlich völlig ungeeignet dafür ist“. Aber auch einige, die es gewesen sind, haben ja ganz erstaunliche Verwandlungen vollführt, körperlicher Natur, und sind von schwer übergewichtigen Menschen zu wahnsinnig sportlichen Menschen geworden und da sagen wir auch, es ist möglich und das ist trainiert. Wie haben die das geschafft? Das war ja auch kein Wunder, sondern sie haben es geschafft, indem sie gesagt haben, „Ok, ich verändere was in meinem Leben, ich verändere meine Einstellung zu den Dingen, ich will Sport machen, ich will gesund sein, also fange ich an zu trainieren und wenn es am Anfang nur 100m ist, die ich jeden Tag laufe, laufe ich am nächsten Tag halt 200m und 300m etc.“. Und genauso ist es letztendlich ja auch mit dem Kopf, ja? Das heißt, wenn ich für mich entscheide, „Ok, ich fange an jeden Tag zumindest mal eine Sache aufzuschreiben, die heute positiv war“.

Jochen:          Ja.

Achim:           Das interessante ist, irgendwann kann man nicht mehr damit aufhören. Und ich gebe dir ein ganz anderes Beispiel.

Jochen:          Ja.

Achim:           Was vielleicht recht banal ist, aber mir gerade einfällt. Und zwar habe ich vor mittlerweile mehreren Jahren schon, ich weiß gar nicht, wie viel Jahre es jetzt her ist schon, ehrlich gesagt, da kam meine Freundin auf die Idee, auch wiederum durch irgendjemanden, und hat gesagt, „Mensch, pass auf, lass uns doch ab heute, um ein bisschen mehr zu sparen, oder um irgendwie ein bisschen Spaßgeld zu haben“, so haben wir es bezeichnet, „alle 2-Euro-Stücke, die wir bekommen, sammeln und nicht mehr ausgeben“.

Jochen:         Geil.

Achim:           So. Habe ich erst gedacht, „Gut ok, machst du mal mit“. So und dann haben wir angefangen, sowohl sie als auch ich, immer wenn wir ein 2-Euro-Stück bekommen haben, beim Supermarkt das Wechselgeld, oder manchmal auch ganz bitter, wenn man im Parkhaus steht und nur 20 Euro in der Hand hat und irgendwie 3 Euro Parkgebühr bezahlt und dann den Rest alles in 2-Euro-Stücken wiederbekommt. Das schmerzt dann zwar ein bisschen, aber jedes 2-Euro-Stück, was wir bekommen haben, haben wir nicht wieder ausgegeben, sondern in so ein großes Glas gepackt. So.
Und der Effekt war, also eigentlich zwei Effekte: Zum einen macht sich das überhaupt nicht bemerkbar, ob ich diese zwei Euro jetzt irgendwie habe oder nicht habe, das heißt, also ich habe gar nicht den Effekt, dass ich irgendwie das Gefühl habe, auf irgendwas verzichten zu müssen. Ich rede jetzt natürlich nicht von Menschen, die jetzt mit einem Hartz IV Satz leben müssen, sondern wenn du einigermaßen oder normal, wie auch immer, verdienst, dann merkst du das schlicht und ergreifend nicht, dass dir dieses Geld fehlt. Das war der eine Effekt. Der zweite Effekt war, dass wir nach einem Jahr, wo wir das gemacht haben, knapp unter 2000 Euro hatten.

Jochen:          Das ist ja krass.

Achim:           Was wirklich erstaunlich war. Und das war ja für uns nur Spaßgeld, also haben wir überlegt, was machen wir damit? Und haben damit irgendwie eine coole Reise gemacht.

Jochen:          Ist der Wahnsinn, ja.

Achim:           Ja, haben gesagt, „Ok, komm, machen wir eine coole Reise“.

Jochen:          Geil.

Achim:           Und so sind wir jetzt beispielsweise, da haben wir sogar nachher nochmal ein bisschen was draufgepackt, aber jetzt letztes Jahr im Februar sind wir daraufhin eine Woche zum Karneval nach Rio geflogen, so.

Jochen:          Super.

Achim:           Also hat halt nicht wehgetan, ja? Aber was der ganz entscheidende Effekt war und darauf will ich hinaus, nicht? Ich will jetzt nicht plädieren dafür, seine 2-Euro-Stücke zu sammeln. Kann man machen, aber das entscheidende ist…

Jochen:          Macht ihr das noch immer eigentlich?

Achim:           Das machen wir immer noch.

Jochen:          Ja cool.

Achim:           Das sind jetzt bestimmt, vier Jahre machen wir das mindestens schon.

Jochen:          Super.

Achim:           Aber der Effekt, der eingetreten ist, und nicht erst nach vier Jahren, sondern schon nach zwei oder drei Monaten, ist: Ich konnte kein 2-Euro-Stück mehr ausgeben.

Jochen:          Ach?

Achim:           Und das ist auch heute so. Ich bin so konditioniert.

Jochen:          Ist ja Wahnsinn.

Achim:           Dass ich nicht in der Lage bin so ein 2-Euro-Stück auszugeben. Manchmal ist es ja so doof, dann stehe ich gerade, wenn ich jetzt auf Geschäftsreise oder so bin, dann kaufe ich mir am Flughafen noch irgendwie ein Wasser und das kostet dann irgendwie, keine Ahnung, 1,80 Euro und ich hätte natürlich irgendwie gerade noch ein 2-Euro-Stück in der Tasche, geht aber nicht das auszugeben, also nehme ich irgendwie ein Zehner oder ein Zwanziger oder auch ein Fünfziger, ja? Ich bezahle lieber mit einem Fünfziger, als dass ich das mit einem 2-Euro-Stück bezahle.

Jochen:          Faszinierend. Geil, ja.

Achim:           Und wenn es irgendwann mal nicht anders geht, weil ich in der Tiefgarage stehe irgendwo und der nimmt keine Scheine an oder keine Kreditkarte oder ähnliches und ich muss das jetzt unbedingt mit einer Münze bezahlen, habe ich erstens ein total schlechtes Gewissen und zweitens mache ich es dann so, dass ich als Ausgleich, das macht also meine Freundin genauso, dann einen 5-Euro-Schein in diesen Becher werfe.

Jochen:          Also Strafzoll, ne?

Achim:           Das ist eine Art Strafzoll, wie auch immer, ja, weil wir das ausgegeben haben. Aber ich hab wirklich ein dermaßen schlechtes Gewissen, wenn ich jetzt ein 2-Euro-Stück ausgebe, das geht eigentlich schon gar nicht mehr. Das geht sogar so weit, dass, wenn ich am Tisch sitze mit jemanden, wir sind zusammen essen und der gibt jetzt Trinkgeld und gibt dann da irgendwie zwei, also vier Euro in jeweils 2-Euro-Stücken Trinkgeld beispielsweise, dann kriege ich schon die Krise. Ich habe es schon gemacht, kein Witz, ich habe es schon gemacht…

Jochen:          Hast du eingewechselt.

Achim:           Dass ich es eingewechselt habe. Wenn ich zwei einzelne Eurostücke beispielsweise da hatte, dann lege ich zwei einzelne Eurostücke dahin und schnapp mir zumindest eins der beiden 2-Euro-Stücke, damit ich es zu Hause in die Truhe legen kann.

Jochen:          Ja, das ist faszinierend. Und das ist aber auch so ein Glücksgefühl immer, ne? Dass man wirklich das erreicht dann auch damit, oder?

Achim:           Ja. Natürlich ist es jetzt nicht täglich ein wahnsinniges Glücksgefühl, wenn ich die zwei Euro hab, das ist sogar schmerzhaft manchmal, weil ich sage, „Ah, zwei Euro, jetzt habe ich irgendwie sechs 2-Euro-Stücke bekommen, verdammt“ und ich weiß, ich kann die nicht wieder ausgeben.
Also es gibt natürlich auch so Tage, da macht es sich dann schon bemerkbar, weil man, sage ich mal, am Ende des Tages dann irgendwie, also das Beste, was ich hatte, waren, glaube ich, 24 Euro in 2-Euro-Stücke, nachdem ich irgendwie auf Geschäftsreise war zwei Tage und ich irgendwie am Flughafen, am Parkautomaten und aus irgendwelchen Gründen irgendwelche 2-Euro-Stücke hatte. Und da ich sie nicht wieder ausgebe, wird es ja irgendwann auch schwer; hab extra ein Fach im Koffer, wo ich die jetzt irgendwie reinmache, damit ich es nicht immer in meinen Taschen mit mir rumschleppe. Dann tut das auch ein bisschen weh, aber irgendwie ist auch Stolz dabei.
Aber das Entscheidende ist und darauf will ich ja hinaus, dass ich mich selber so konditioniert habe und bei meiner Freundin ist es ebenso, und ich kenne mittlerweile, wir haben schon einige damit angesteckt, also es gibt im Umkreis jetzt mittlerweile schon ungefähr ein halbes Dutzend Menschen, die das machen, die da alle total begeistert davon sind und die auch nicht mehr anders können.
Und darauf will ich hinaus: Diese Konditionierung ist eigentlich das Entscheidende, ja? Weil wir haben das trainiert. Ich hab es trainiert, weil es klar war, ich mach das jetzt so. Das ist genau wie der Sportler, der sagt, ich laufe jeden Tag jetzt 10km und irgendwann kann er damit nicht mehr aufhören. Und genauso ist es auch mit dem „was ist heute positiv, welche fünf Punkte sind heute positiv gewesen?“. Ich schwöre dir, wenn du das drei Monate am Stück  machst, jeden Abend dich hinsetzt und das aufschreibst, kannst du nicht mehr damit aufhören.

Jochen:          Also ich kann dir ganz ehrlich sagen, mir fällt es schwer, Dinge negativ zu sehen. Also ich hab das inzwischen bei mir so konditioniert, weil ich immer gucke, was ist daran positiv, also was ist die Situation. Und mir fällt es wirklich schwer auch negativ zu denken.

Achim:           Ja, aber das ist genau ja der Effekt, der eintreten soll.

Jochen:          Ja.

Achim:           Ich meine, um Gottes Willen, ich renne jetzt auch nicht mit einem Dauergrinsen durch die Gegend.

Jochen:          Nein, das ist ja gar nicht der Punkt.

Achim:           Also ich hab es ja erzählt, die letzten zwei Wochen, seitdem ich wieder irgendwie hier in Berlin bin, da sind viele Dinge passiert, von denen ich mir gewünscht hätte, dass sie nicht passiert wären, ja? Aber ich glaube, die Grundeinstellung muss einfach da sein. Und ich hab auch mich zwischendurch mal ein bisschen selbst bedauert, also jetzt auch am Wochenende, wo ich da so, „Oh, verdammt und so viele Herausforderungen jetzt gerade oder Probleme“ – man darf das ja auch mal Problem nennen.

Jochen:          Ja.

Achim:           Aber auch gerade gestern gegen Abend habe ich wieder gedacht so, „Mensch ja, komm. Also was ist denn jetzt? Klar sind das Herausforderungen, das ist halt so, aber was ist denn jetzt irgendwie auch an diesem Wochenende schon wieder alles positiv gewesen, ja? Wo waren denn gute Sachen dabei, was ist auch in der letzten Woche trotz allem positiv gewesen?“. Und lernen sich umzuprogrammieren, das ist, glaube ich, das Entscheidende dabei.

Jochen:          Ja, Achim. Super Sache. Da können wir ja schon fast unsere Zusammenfassung schreiben. Ich weiß nicht, eine Sache möchte ich eigentlich noch gerne zum Besten geben, beziehungsweise noch gerne mitteilen und das ist, dass ich denke, wenn man jetzt in einer Situation ist, weil darüber haben wir ja noch gar nicht gesprochen, und man sagt, man ist in seinem Leben einfach unglücklich. Es kann ja sein, dass man im Job unglücklich ist.

Achim:           Ja natürlich.

Jochen:          Und mit dem Partner unglücklich ist und mit den Kindern. Das ist einfach auch genauso, dass man eben guckt, was ist der nächste kleine Schritt, den ich verändern kann, ja? Zum Beispiel wenn ich unglücklich mit der Arbeit bin, dass ich zum Beispiel in der Mittagspause einen Spaziergang mache zum Beispiel. Oder dass ich halt gucke, wenn mein Chef doof ist, vielleicht mal gucke, „Ok, was würde denn passieren, wenn ich jetzt freundlich zu ihm bin?“.

Achim:           Kann helfen, ja.

Jochen:          Ja, ja, ja. Oder dass ich mir zum Beispiel sage, „Ok, heute will ich einfach mal zu jedem Kunde, der kommt, einfach freundlich sein statt muffelig“, ja? Was auch immer. Dass man halt guckt, was ist das nächste, um Schritt für Schritt sein Leben auch zu verändern.
Klar kann es manchmal notwendig sein, dass man auch sagt, „Ok, ich springe jetzt und suche mir einen anderen Job“, aber dafür ist es auch wichtig, dass man natürlich begeistert ist, dass man positiv gestimmt ist, weil wenn ich zum nächsten Arbeitgeber gehe und sage, „Ja, schönen guten Tag, ich würde mal gerne einen neuen Job…“, ne?

Achim:           Ja. Ich würde es sogar noch ein bisschen weiterfassen. Ich glaube, das wichtige dabei ist, also jetzt springe ich mal von den kleinen alltäglichen Glücksmomenten, die man eben erleben kann, zu…, weil du kommst allgemein auf das Leben, auf den Job, etc. und das könnte jetzt noch eine Folge füllen. Aber ich glaube, das wichtige ist schon, das merke ich zumindest immer auch sehr stark, in dem Moment, wo ich so vor mich hinwurshtel für längere Zeit, ohne, dass ich irgendwie Ziele hab, Vorstellungen, Visionen, die ich definiert habe für mich, dann tritt auch so eine Unzufriedenheit ein.

Jochen:          Ok.

Achim:           Wenn man aber sich darüber klar wird, wie man das macht und was da helfen könnte (ist vielleicht auch ein Thema, was wir nochmal gesondert aufgreifen können), aber ich glaube, das ist wirklich ganz wichtig, weil in dem Moment, wo du dir klar bist darüber, was macht mir Spaß (da sind wir wieder bei der besonderen Begabung), in welche Richtung kann das gehen und für dich gewisse Ziele formulierst und sagst, „Ok, da will ich hin“ und einen Weg für dich vorzeichnest, dann kannst du auch losmarschieren und dann kannst du auch dafür sorgen, dass du eben mit deinen Dingen glücklich wirst, auch wenn du in einer Situation bist, wo es jetzt im Moment vielleicht gerade noch nicht so ist. Aber allein schon durch die Tatsache in dem Moment, wo du weißt, ich werde was verändern in dieser Situation, kannst du mit der bestehenden Situation schon anders umgehen, weil bis du das entschieden hast, war die Situation für dich halt nicht veränderbar quasi.

Jochen:          Ja.

Achim:           Aber in dem Moment, wo du sagst, „Ok, in zwei Monaten, in einem Jahr, in einer Woche oder auch morgen werde ich mit der Situation, in der ich mich befinde, anders umgehen und zwar folgendermaßen…“, dann ist das schon der erste Schritt und der verändert schon alles.

Jochen:          Ja prima. Finde ich sehr gut.

Achim:           Das war mein Schlussplädoyer.

Jochen:          Mein Schlussplädoyer ist tatsächlich auch: Und wenn das alles nicht hilft, Leute, dann helfen immer noch die 4 Fragen, die wir auch sehr gerne im Coaching machen. Das ist einfach auch eine sehr schöne Sache, da habe ich auch wieder eine schöne Erfahrung gemacht, dass Dinge einfach sich verändert haben und nicht mehr stressig sind und dann klappt es auch einfacher mit dem Glück.

Ja, dann würde ich sagen, machen wir noch vielleicht nochmal eine kurze Zusammenfassung.
Und auf was kommt es an? Es ist wichtig, dass man eine Entscheidung trifft, dass man sagt, „Ok, ich will wirklich glücklich sein“, auch sich selbst, auch ein bisschen wie Baron Münchhausen, aus dem Sumpf herauszieht.Dass man die kleinen Momente des Lebens schätzt, dass man eben guckt, was ist gut gelaufen und sich abends dann zum Beispiel hinsetzt und sagt, „Ok, was sind fünf Dinge, die heute gut gelaufen sind?“. Kann ich auch sehr empfehlen als kleines Spiel am Abendbrottisch, wenn man mit der Familie oder Freundin/ Frau zusammensitzt – sehr, sehr beliebt.
Und dann ist es natürlich wichtig, dass man sich ausrichtet in die Zukunft, dass man eben guckt, was will ich erreichen, was will ich verändern, wie soll das aussehen, was kann ich tun? Und wenn man, sage ich mal, den Brei im Kopf hat und schlecht drauf ist, dann einfach ein bisschen Struktur schaffen und sagen, „Was kann ich als nächstes machen, was sind wichtige Dinge, die ich unterlassen habe, was ist das nächste, was ich machen kann?“. Und dann, würde ich sagen, steht dem Glück nichts mehr im Weg.

Achim:           Na, Susi, das hast du fein gemacht, die Zusammenfassung. Da bin ich jetzt ganz glücklich drüber.

Jochen:          Ja.
Mein neues Buch „80/20 Outsourcing“ erscheint demnächst.

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Ja, ich wünsche Euch da draußen eine wunderbare Zeit in der nächsten Woche mit diesen Gedanken des Glücklichseins vielleicht einfach und zu gucken, wie man das verändern kann, wie man noch glücklicher sein kann durch einfache Dinge, die man dann vielleicht auch noch mehr wertschätzt.
Und ja, Achim, was möchtest du noch sagen zum Schluss?

Achim:           Wie immer schließe ich mich da natürlich gerne an und heute sage ich mal deinen Spruch: Immer daran denken, Ihr habt das Recht glücklich zu sein!

Jochen:          Super.

Achim:           Ja.

Jochen:    In diesem Sinne wünschen wir…

[Gespräche] Episode 21 – Die Freiheit der Struktur

Jochen:   
Ja, Achim. Mensch, wir sind wieder hier am Ruder. Ich freue mich schon. Jetzt kann es hier ja endlich losgehen. Ich hab mich die ganze Woche drauf gefreut, dass wir podcasten können. Ja. Ja, so ist das, ne?

Achim:     Schön, dass du motiviert bist.

Jochen:    Ja, absolut motiviert.

Mein neues Buch „80/20 Outsourcing“ erscheint demnächst.

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Ja, wie es so ist, haben wir uns ein schönes Thema ausgesucht und heute geht es um die Freiheit der Struktur. Was sagst du dazu?

Achim:
Ja, das klingt vordergründig erstmal so ein bisschen – also Freiheit und Struktur klingt so ein bisschen gegensätzlich erstmal.

Jochen:   
Ja.

Achim:
Würde man jetzt erstmal vielleicht vermuten so, Struktur, also Strukturen und dann Freiheit, wie passt das überhaupt zusammen?

 

Jochen:
Wie geht denn das, ne?

 

Achim:
Wie geht denn das, genau.

 

Jochen:      
Ja und darum geht es heute. Und du weißt ja, ich stelle immer ganz knifflige Fragen im Podcast und heute möchte ich Dir auch eine knifflige Frage stellen: Wann fühlst du dich als Unternehmer frei?

Achim:           Ei, ei, ei. Wann fühle ich mich frei als Unternehmer? Naja, so ganz allgemein gesprochen fühle ich mich als Unternehmer frei, wenn ich mein Unternehmen und auch mich ein Stück weit so gestalten kann, wie ich das möchte.

Jochen:       Ok. Und wann kannst du dich so gestalten, wie du das möchtest?

Achim:           Naja, da wir jetzt ja von Struktur und Freiheit sprechen, würde ich das mal ein bisschen darauf konzentrieren wollen. Und mir hilft es natürlich ungemein, wenn ich weiß, dass es bestimmte Strukturen gibt, die klar sind, über die ich mir keine Gedanken machen muss, weil dann habe ich für andere Sachen die Freiheit und den Kopf, mich damit zu beschäftigen. Und da ich das lieber tue, als mir um Strukturen Gedanken zu machen, ist das dann für mich, wenn ich Strukturen habe, bedeutet es auch unternehmerische Freiheit für mich automatisch.

Jochen:
Ah, das heißt…

Achim:           Konntest du mir jetzt eigentlich folgen?

Jochen:       Ja, so in etwa konnte ich dir folgen. Genau, das heißt, dass du, um die Freiheit wirklich leben zu können als Unternehmer, als Basis die Struktur brauchst.

Achim:           Richtig, genau.

Jochen:       Ja.

Achim:           Wenn ich keine Struktur habe, bin ich letztendlich nicht frei, weil ich ja ohne Struktur ein Stück weit auch im Chaos versinke, was ja meistens Stress produziert, was Zeit frisst, Energie frisst, etc., etc. Und dann kann ich mich natürlich mit der Weiterentwicklung meiner Person als Unternehmer und auch des Unternehmens selber nur noch sehr, sehr begrenzt beschäftigen.

Jochen:       Das heißt ja in deinem Falle aber auch, dass sozusagen du dann gar nicht dein Potenzial voll ausspielen kannst, weil ja das, was du eigentlich total gerne machst, ist Dinge entwickeln, ne?

Achim:           Richtig, ja.

Jochen:       Und das bedeutet eigentlich in dem Fall, wenn du keine Struktur hast, bist du gezwungen, Dinge zu machen, die du eigentlich gar nicht gerne machst.

Achim:           Richtig, genau.

Jochen:
Das heißt, du lebst sozusagen nicht innerhalb deiner besonderen Begabung. Das ist eine Folge, die wir in einer der letzten Podcast-Episoden auch behandelt haben und da geht es im Wesentlichen darum, dass jeder Mensch etwas Besonderes hat, was er besonders gut kann, was seiner Leidenschaft entspricht. Wer noch nicht reingehört hat, einfach mal in die Folge reinhören.
Und ja, darum geht es genau, dass wir einfach Strukturen schaffen. Wie kann man Strukturen schaffen, Achim? Was kann man tun?

Achim:
Ja, da sind wir ja schon ein Stück weit wieder bei dem Thema Prozesse, ne? Mit Strukturen: Ganz klar natürlich genau festlegen, was wie zu funktionieren hat, ja? Also Strukturen im Sinne von, ich weiß wie bestimmte Dinge, gerade immer wiederkehrende Dinge, wie die wann wo umgesetzt werden sollen und vor allen Dingen, wer dafür verantwortlich ist. Oder wenn ich es eben selber bin, dann tue ich das halt.

Jochen:
Das ist spannend. Also dieses Thema Verantwortung ist ja auch ein sehr wichtiges. Das heißt, wer ist wirklich für den bestimmten Bereich dann verantwortlich, wer hat dort den Hut auf, ja? Und letztendlich der muss es dann auch irgendwo auf die Reihe kriegen, ne?
Bei dir ist ja so ein bisschen mehr das Prinzip des Vertrauens, das heißt, dass man hingeht und wirklich jemanden aufbaut, der auch dieses Vertrauen in sich selbst, in seine eigene Person hat und sagt, „Ok, ich entscheide das jetzt einfach mal so“, ne?

Achim:
Ja, in einem bestimmten Rahmen ist das so, halte ich auch für ganz sinnvoll, also dem Einzelnen entsprechende Entscheidungskompetenz zu geben. Aber ich merke natürlich auch, also ich finde das dauert nie lange, bis man merkt in einem Unternehmen, wenn bestimmte Strukturen nicht stimmen oder nicht funktionieren oder nicht aufeinander eingespielt sind, weil das führt, so merke ich das bei mir zumindest immer, dazu, dass über kurz oder lang Themen und Probleme zu mir kommen, die normalerweise nicht zu mir kommen würden.

Jochen:
Ok. Und das findet deshalb statt, weil die Struktur fehlt?

Achim:
Weil bestimmte Strukturen vielleicht dann nicht klar sind, ja? Also wo nicht klar ist, nicht klar definiert ist, wie soll was oder wer ist für was ganz genau verantwortlich, wer hat welche Kompetenzen auch, wer kann welche Entscheidung treffen. Das heißt, wenn gewisse Unsicherheiten da sind, dann kommt das zu mir.

Jochen:
Ja, ok. Kannst du ein Beispiel dafür nennen?

Achim:
Ein Beispiel dafür nennen? Wenn es zum Beispiel nicht klar ist, wie der Prozess bei einer potentiellen Neuausschreibung für eine Personalstelle da wieder funktioniert, oder wenn es jemand ist, der das neu macht beispielsweise, ja? Also hatten wir jetzt vor kurzem gerade, wo diese Verantwortlichkeit eben in andere Hände gegeben wird so.

Jochen:
Ok.

Achim:
Und wenn man dann das nicht klar strukturiert auch und sagt, „Ok, wie soll das eigentlich konkret ablaufen?“, da sind wir stark bei Prozessen halt wieder, dann führt das dazu, dass ich häufiger gefragt werde, als es notwendig wäre, wenn es einmal klar strukturiert durchgesprochen worden wäre. Also ich hab einfach hinterher mehr Arbeit damit, anstatt mir einmal richtig die Zeit nehmen.
Oder wenn es zwischen Mitarbeiterübergaben sind, dass dort klar ist, wenn Informationen fehlen, womöglich die nicht durchkommen, die vergessen werden, dann führt das eben dazu, dass da der Prozess ein Stück weit ins Stocken kommt und ja einfach Struktur in diesen Dingen fehlt.

 

Jochen:
Ok. Wann wäre da so eine typische Frage, fällt dir da irgendwas ein? Wenn jemand dann kommt, jetzt wie bei dieser Geschichte, dass man neue Positionen besetzt, das war ja dieser Fall jetzt, den du gerade genannt hast, fällt dir da ein konkretes Beispiel ein mit was für einer Frage dann jemand neues käme? Ad hoc?

 

Achim:
Ja, also vielleicht gar nicht eine Frage mit der jemand käme, sondern eigentlich etwas, was bei uns tatsächlich passiert ist im Rahmen einer Personalsuche und im Rahmen eines Assessment Centers, wo ich mich bei einer Aufgabe gefragt habe, warum die Kandidaten jetzt so ein Problem mit der Zeit haben, weil in der Vergangenheit das nicht der Fall war, ja? Und mich gewundert darüber und erst im Nachhinein, als ich das dann auswerten wollte, habe ich festgestellt, dass die Aufgabe anders gestellt worden ist als in der Vergangenheit, weil bei der Übergabe schlicht und ergreifend was schief gelaufen ist, nämlich irgendwie ist, ist weiß nicht, Sender-Empfänger, wie auch immer, ist es nicht angekommen, dass wir Teile dieser Aufgabe gar nicht bearbeiten, die Kandidaten gar nicht bearbeiten lassen, ja?

Jochen:
Beim ersten Mal?

Achim:
Und einen sehr komplizierten Teil. Ja, ja, also das haben wir in der Vergangenheit nicht gemacht; Teile der Aufgabe wurden nicht bearbeitet, weil die auch sehr kompliziert sind und den Zeitrahmen dann sprengen. Und jetzt ist schlicht und ergreifend vergessen worden, diesen Teil der Aufgabe rauszunehmen, weshalb die Kandidaten natürlich alle ins Schleudern gekommen sind, ja? Also sie hatten plötzlich mit einer Aufgabe zu tun, die sie so in der Zeit nur schwer bewältigen konnten.

Jochen:
Das ist total interessant, oder?

Achim:
Ja.

Jochen:
Das ist so ein bisschen wie stille Post, ne?

Achim:
Ja, ja. Also ich weiß nicht, wo das Problem gelegen hat konkret, aber der Effekt war eben, dass ich mich schon während des Assessment Centers gewundert habe, „Wieso haben die jetzt an der Aufgabe, warum sind die jetzt noch alle völlig hektisch, wo doch in den sonstigen Runden eigentlich zum jetzigen Zeitpunkt alle schon relativ entspannt da sitzen und das geschafft haben?“ und hier keiner von den Kandidaten auch nur annähernd schon fertig war. Und ich hab das erst bei der Auswertung hinterher, als ich mir durchgescreent habe, habe ich festgestellt, dass eben die Aufgabe auch wesentlich umfangreicher gewesen ist, weil wir den entsprechenden Block, der sonst eben aussortiert worden ist, der wurde eben nicht aussortiert.

Jochen:
Ok.

Achim:
Ja.

Jochen:
Und als dieser Fehler jetzt aufgetreten ist, habt ihr das positiv genutzt und nochmal korrigiert und nochmal dokumentiert?

Achim:
Ja.

Jochen:
Das habt ihr dann gemacht sozusagen?

Achim:
Ja.

Jochen:
Also ihr habt dann die Konsequenz daraus gezogen.

Achim:
Also wir haben eine Konsequenz draus gezogen. Jetzt könnte man ja sagen, „Ist ja nicht schlimm“, war aber doch ärgerlich, weil dadurch die Kandidaten so teilweise ins Schleudern gekommen sind, dass das Gesamtergebnis einfach schlechter ist, ja? Also jetzt kann man auch sagen, „Ok, jetzt haben wir festgestellt, wer unter noch größeren Druck noch bessere Ergebnisse bringt, das ist jetzt die eigentliche Situation“.

Jochen:
Ja.

Achim:
Auch nicht schlecht.

Jochen:
Willkommen auf der Bohrinsel.

Achim:
Ja, genau. Das ist ja ein schmaler Grat zwischen irgendwie Ansporn und Überforderung, ja? Und eine Überforderung soll natürlich auch nicht da sein letztendlich. Insofern war das ganz spannend, weil ich festgestellt habe, da ist einfach ein Kommunikationsloch gewesen, der Prozess ist nicht sauber quasi weitergegeben worden, oder nicht empfangen worden, kann auch sein, ja? Oder es ist einfach in der Hektik untergegangen.
Jedenfalls hat das dazu geführt, es ist nichts schlimmes passiert, aber es hat eben dazu geführt, dass ich festgestellt habe, wir müssen auch die Struktur einfach verändern, dahingehend, das war auch schon ein Fehler, weil das alles so zwischen Tür und Angel passiert ist. Also es ist nicht vernünftig aufgesetzt worden, es ist einfach zwischen Tür und Angel platziert, wieder mal Zeitmangel geschuldet.

Jochen:
Ok. Also sozusagen etwas, was dann in dem Fall nicht dringend war, sondern wichtig gewesen wäre, wie das immer so schön ist, ja?

Achim:           Genau.

Jochen:
Und der Effekt dann aber war, dass es nach hinten raus dann eigentlich Zeit gekostet hat und auch Kraft kostet, beziehungsweise die Ergebnisse einfach nicht optimal sind. Da sind wir wieder bei diesem alten Thema „Warum führen Prozesse zu Qualität?“.

Achim:
Ja.

Jochen:
Oder „Warum kann ich eine höhere Qualität erreichen, wenn ich Prozesse habe?“.

Achim:
Ja, richtig.

Jochen:
Das zeigt sich, finde ich, an diesem Beispiel sehr schön.

Achim:
Also jetzt war es natürlich ein relativ harmloses Beispiel, außer dass die Kandidaten ein bisschen mehr schwitzen mussten vielleicht und wir das im Ergebnis jetzt in der Auswertung berücksichtigen müssen. Ist jetzt nichts passiert, um Gottes Willen, aber das ist natürlich nicht immer so.
Und es zeigt an diesem Beispiel, was denn so nebenbei passiert im Tagesablauf, zeigt es sich eben, dass Struktur und Freiheit, um da wieder darauf zurückzukommen… dadurch war ich damit halt auch anders beschäftigt, weil ich hab es erstmal nicht verstanden, dann habe ich den Fehler erstmal gefunden. Also es kostet ja irgendwie alles Zeit, dann ist es mit der Auswertung natürlich eine andere Sache. Man muss viele Gespräche führen und das ist also alles Zeit, die nicht hätte investiert werden müssen, wenn das von vornerein besser gelaufen wäre.

Jochen:
Das heißt aber auch für mich, also so ein bisschen auch haben wir das Schwert ja dafür gebrochen, für Prozesse in dem Fall, obwohl du ja in all unseren vergangenen Sitzungen oder vergangenen Sessions/ Podcast-Folge auch dann gesagt hast, „Also so ein richtiger Freund bin ich von Prozessen nicht“.
Aber zusammenfassend, obwohl wir vielleicht auch einen gemeinsamen Nenner haben, ist einfach zu sagen, wenn ich etwas habe, was wirklich gut läuft, dann sollte ich das deshalb alleine dokumentieren, um diesen Qualitätsstandard zu behalten und wenn ich das nicht mache, dann kann es eigentlich nur schlechter werden. Oder dieses Risiko ist sehr groß, dass es dann schlechter wird, ne? Wobei du auch sagst, „Ok, wenn ich es dokumentiere und alle das dann nur so abarbeiten, dann kann es auch nicht besser werden“.

Achim:
Ja, also da beißt sich die Katze so ein bisschen in den Schwanz, also auf der einen Seite ist das vollkommen richtig. Also ist ja auch richtig, Prozesse helfen ja auch und sind auch wichtig, ja. Ich glaube, wo der Knackpunkt ist, wie starr sind diese Prozesse und wie setzt man das tatsächlich um, dass auch noch eine Innovation drin ist und auch das Team bereit ist zu sagen, „Ok, wir sind auch bereit diese Sachen in Frage zu stellen, sie zu verbessern“. Das sind, glaube ich, so die Punkte, ja.

Jochen:
Und das ist wieder interessant, ne? Da geht es dann wieder um die Prozesskultur.

Achim:
Richtig.

Jochen:
Also man sagt Unternehmenskultur, gibt es eben auch die Prozesskultur, das heißt, wie gehe ich mit Prozessen um. Bei uns ist es beispielsweise so, dass mir das wichtig ist, ich sag auch zu jedem Mitarbeiter, der mit Prozessen arbeitet, „Wenn du das jetzt durchgehst und du siehst das ist Quatsch und das kann man eigentlich viel besser machen, dann ändere bitte den Prozess“. Und wir haben dort im Moment gar keine große Überprüfung oder so, dass jemand noch schaut, ist das jetzt richtig oder falsch, weil das will ich auch ein bisschen vermeiden, ich will auch demjenigen, der da den Prozess ausführt, auch das Vertrauen geben, um zu sagen, ja, vielleicht hat er eine Art und Weise, wie man das besser macht, ja?
Auf der anderen Seite kann auch sowas passieren und das passiert auch und dann muss man, finde ich, sehr, sehr dahinter sein, dass jemand sich einen Prozess ausdruckt, das sind quasi ja immer bei uns einzelne Word-Dokumente oder im Google Drive die Google-Dokumente, druckt sich das aus und macht handschriftlich Notizen.

Achim:
Ja.

Jochen:
Und das ist natürlich ein riesen Problem.

Achim:
Ja, ja.

Jochen:
Weil diese Erkenntnis, die gewonnen wird, die muss natürlich zurück ins System fließen, sonst hat man nichts davon, ne?

Achim:
Ja.

Jochen:
Sonst kommt der nächste und dann ist es…

Achim:
Man muss schon ganz klar sagen, also in diesem Falle habe ich auch gemerkt bei der Übergabe, also wir hatten das insgesamt nicht sauber dokumentiert, nicht so, dass es halt, ich sag es mal, einfach idiotensicher ist und man sagen kann „Ok“. Und das war ein Prozess, normalerweise einfach hätte der in einem Ordner vernünftig gestanden, dann wäre es kein Problem gewesen ohne große Erklärung, auch ohne Zeit von Person A zu Person B zu verbringen, also vom Übergegebenden zum Übernehmenden. Und das ist eben dem Umstand geschuldet, dass wir diesen Prozess nicht sauber dokumentiert haben, ja?

Jochen:
Ok.

Achim:
Also letztendlich, in letzter Konsequenz dann eben mein Fehler, ja, weil ich darauf nicht entsprechend geachtet habe und jetzt muss ich eben auch damit leben, dass das dann für mich eben auch Zeit gekostet hat. Punkt.

Jochen:
Genau, das heißt ganz einfach, wenn ich Freiheit auch genießen möchte als Unternehmer sozusagen oder auch mich frei fühlen möchte, ist es wichtig, dass ich sorgsam auch darauf achte, wie gehe ich mit meiner Zeit um, wie wird mit meiner Zeit umgegangen, wo bin ich sozusagen die Konsequenz von Zeit, wenn man das so philosophisch sagen möchte, ja? Oder die Konsequenz von Dingen, die nicht klar sind, wo keine Klarheit da ist.
Und man muss da wirklich sehr, sehr achtsam sein und immer wieder dafür Sorge zu tragen, dass ich diese Freiheit, die ich auch haben möchte, mir wirklich gewahre. Es ist wie so ein Raum, in dem ich bin, und ich muss immer wieder Sorge tragen, dass das läuft. Also man könnte es fast vergleichen wie mit einem Zimmer, was man hat, und wenn man nicht dafür Sorge trägt, vermüllt das Zimmer immer weiter, ne? Das ist quasi so diese zunehmende Entropie, dieses zunehmende Chaos. Und da ist es eigentlich auch so, wenn man Freiheit haben will, muss man immer Achtsam gucken, dass auch die Strukturen stimmen, dass die Dinge klar sind und vielleicht darin dann ein Stück weit auch wieder Zeit investieren in dieses Thema.

Achim:
Mit Sicherheit.

Jochen:
Genau. Auf einen Punkt, auf den ich nochmal hinausmöchte, ist die Frage, wie ist das eigentlich, wir haben gesagt Struktur gibt es auf der einen Seite und Struktur führt zu Freiheit, wo kann aber Struktur zu Anti-Freiheit oder Unfreiheit führen als Unternehmer? Und das ist etwas, was ich einfach nochmal so auch reingeben möchte, oder auch nochmal darüber sprechen möchte, weil ich das sehr interessant finde, das als Gegensatz zu sehen. Wo siehst du da etwas, wo die Struktur als Unternehmer mich unfrei machen kann?

Achim:
Naja, sie kann mich natürlich ganz schnell unfrei machen, wenn ich meine Sicherheit nur aus Strukturen bekomme und nicht bereit bin beispielsweise sie zu hinterfragen, dann entwickelt sich im Zweifelsfall auch nichts weiter.

Jochen:
Ja. Mir fällt noch was anderes an und das finde ich auch sehr schön und das ist Thema: Dient mir die Struktur oder dient sie im ersten Schritt eher den Anderen? Ja, also als Unternehmer ist es natürlich so und das ist, glaube ich, auch ein Buchautor, der das gesagt hat, machen wir uns nichts vor, ein Unternehmen soll in erster Linie erstmal mir dienen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Und als Unternehmer kann natürlich ein Ziel sein frei zu sein, also entsprechende Menge an Geld zu verdienen, entsprechende Menge an Freiheit zu haben. Weil das ist ja auch das, was uns teilweise unterscheidet gegenüber jemanden, der eine Anstellung hat, dass er eben nicht so frei entscheiden kann über seine Zeit, unter Umständen.
Nehme wir mal zum Beispiel an, dass ich mir selber Vorschriften mache, dass ich eine Struktur mir gebe, die aus Vorschriften besteht, dass ich sage, „Ok, immer montags muss ich im Büro sein und dann Dienstag muss ich das machen, ja, und dann steht das an“, aber die ich mir selber diktiere, ja? Und sozusagen mir selber eine Struktur auferlege, die ich meine, dass die wichtig ist als Unternehmer, dann sind wir wieder bei dem Thema Glaubenssätze, weil das gehört sich so. Ich muss fleißig sein als Unternehmer, ich muss meinen Mitarbeiter ein Vorbild sein, das ist wichtig, dass ich jeden Tag im Büro erscheinen oder zumindest zweimal/ dreimal die Woche, von dann bis dann. Da baue ich mir dann teilweise Strukturen, die mich aber selber einengen.

Achim:
Ja. Nicht zwangsläufig, sagen wir es mal so.

Jochen:
Nicht zwangsläufig. Nein, nicht zwangsläufig.

Achim:
Das ist ja nur die Frage, wie du das sagst mit diesen Glaubenssätzen, der Chef kommt morgens als erster und geht abends als letzter.

Jochen:
Glaubenssatz.

Achim:
Fühle ich mich damit wohl beispielsweise, dann ist es ja auch vollkommen in Ordnung. Ich glaube, schwierig wird es immer nur dann, wenn man nicht bereit ist Dinge zu hinterfragen. Dieses typische, dieses, was wir ja auch sonst von Mitarbeitern kennen: „Das haben wir doch schon immer so gemacht“, ja? Das war schon immer so, das muss man so tun, als Unternehmer hat man die Verantwortung, dass man da solche Dinge so und so machen muss.
Es gibt ja auch so einen gewissen Druck manchmal, auch von außen, wenn es um, weiß nicht, Arbeitszeiten, Anwesenheit oder ähnliches geht, gerade dieses Beispiel der Chef kommt als erster, geht als letzter, sonst ist er kein guter Chef. Wenn der Chef nicht am meisten arbeitet, dann taugt das irgendwie nichts, dann macht man seinen Job nicht richtig. Das sind ja alles Parameter, die da reinspielen können, ja? Und diese berühmten Glaubenssätze, hatten wir ja auch schon das Thema.

Jochen:
Genau.

Achim:
Und Freiheit durch Struktur bedeutet ja dann, dass nur dann ich Freiheit habe, wenn ich eine Struktur habe, mit der ich mich auch wohlfühle, wo die Struktur mir hilft, mich frei zu fühlen, nicht andersrum.

Jochen:
Genau.

Achim:
Also nicht die Struktur ist diejenige, die mein Leben vorgibt und meine Möglichkeit des Freiheitsgrades, sondern ich entscheide, wann ich frei sein will und richte darauf meine Struktur aus, die mir dabei hilft. Das ist nichts anderes als ein Hilfsinstrument.

Jochen:
Absolut. Das ist, glaube ich, ganz, ganz wichtig, das auch so zu positionieren oder auch so zu sehen. Und bei jeder Struktur, die ich eigentlich als Unternehmer schaffe, zu sagen (jetzt werde ich ein bisschen dichterisch sprechen): „Gereicht das meiner Freiheit oder nicht“, ja? Ja, das hab ich mir überlegt, dass ich diesen Satz heute nochmal so gerne preisgeben möchte im Podcast.

Achim:
Ja. Hast du erfolgreich getan.

Jochen:
Hab die ganze Zeit überlegt, wie sagst du das an in Minuten (ich weiß gar nicht, in welcher Minute wir gerade sind), Minute 20, wie sagst du diesen einen Satz? Wir haben ja alles vorher geprobt und das ist alles…

Achim:
Ja, ich hab ja auch noch einen Satz, den ich unbedingt loswerden muss.

Jochen:
Ah.

Achim:
Aber der passt irgendwie gar nicht rein so richtig irgendwo.

Jochen:
Schade. Aber das ist vielleicht ganz gut, dann können wir da einen kleinen Break machen.
Also was ganz wichtig ist, immer zu gucken: Die Struktur, die ich habe, ist sie wirklich etwas, wo ich mehr Freiheit habe, das heißt, gereicht sie meiner Freiheit, oder fühle ich mich eher unfrei?
Und wir neigen manchmal dazu, zu sagen, „Ja, dann machen sie mal das und dann kontrolliere ich es hinterher nochmal“. Und dann habe ich zum Beispiel in dieser Kontrolle, weil ich ganz schnell gehandelt habe, habe ich eine Entscheidung getroffen, wo ich hinterher sage, „Jetzt muss ich mich dahin setzen und den Mist kontrollieren“ und schon bin ich unfrei.
Ja, das heißt, manchmal ist es wichtig, auch wenn ich eine Struktur mir überlege, auch genau sich hinzusetzen und darüber nachzudenken: „Ist das etwas, was mir mehr Freiheit bringt oder weniger Freiheit?“ oder „Was daran bringt mir weniger Freiheit und wie kann ich das vielleicht anders gestalten?“. Finde ich sehr, sehr wichtig. Geht auch wieder so ein bisschen in dieses Thema rein, was wir behandelt haben vor eins/ zwei Folgen. Oder ich weiß jetzt gar nicht, ich bin ein bisschen durcheinander, was jetzt schon ausgestrahlt ist und was nicht, weil wir ja auch ein bisschen vorproduzieren. Wo wir auch gesagt haben, es ist halt wichtig, dass man zunächst einmal schaut, wenn man etwas einführt oder etwas tut, vorher darüber zu grübeln und vorher darüber nachzudenken und dann sich zu entscheiden und dann sagen, „Jetzt ist es so“. Und so ist das, glaube ich, bei den Strukturen auch, die man einführt, zu sagen, „Was hat das jetzt eigentlich für eine Konsequenz auf mein Leben?“. Und ich will es auch manchmal tatsächlich – jetzt weiß ich wieder, jetzt wirst du wahrscheinlich sagen, „Was er da erzählt, keine Ahnung, das hat ja gar nichts mehr mit dem Thema zu tun“.

Achim:
Ich sage doch gar nichts.

Jochen:
Wenn man einen neuen Kunden hat, auch wirklich zu überlegen: Wenn ich diesen Kunden annehme, was hat das für eine Auswirkung für mich als Unternehmer? Was ist die Konsequenz?

Achim:
Oh, das ist ein schönes Beispiel.

Jochen:
Ja.

Achim:
Weil wir gerade dabei sind, uns damit zu beschäftigen.

Jochen:
Passt dieser Kunde überhaupt zu mir? Ist das ein Kunde, den ich wirklich von eigenem Herzen haben will?

Achim:
Ja.

Jochen:
Natürlich ist es so, dass man sagen kann, „Ja, also müssen wir ja und wollen den Umsatz machen“. Und für uns im Unternehmen ist es eine Frage, die wir uns schon sehr lange stellen und zu sagen, „Passt dieser Kunde zu uns und wie passt er zu meiner Lebensqualität? Steigert er meine Lebensqualität, schwächt er meine Lebensqualität?“. Und dann höre ich meist so: „Naja, wenn ihr euch das leisten könnt“, dann sage ich, „Wir konnten uns das noch nie leisten“. Diese Frage, aber es gibt nichts Gutes, außer man tut es. In dem Fall, ne?

Achim:
Ja.

Jochen:
Weil wirklich das ja so viele Konsequenzen hat; dann hast du einen Kunden, den du eigentlich gar nicht haben willst, wie soll das dann nachher aussehen? Dann hast du Stress, jedes Mal wenn der anruft, bist du genervt. Dann passt das nicht, der passt einfach nicht zu deinen Werten, die du vielleicht als Unternehmen oder als Unternehmer auch für dich hast.

Achim:
Das ist wohl war. Weil direkt vor der Aufnahme unseres Podcasts haben wir uns genau damit beschäftigt.

Jochen:
Ja.

Achim:
Mit einem potentiellen Neukunden, der uns angefragt hat, ob wir uns mitpräsentieren möchten und da ging es schon um so  Dinge. Also sehr großer internationaler Konzern, wir fühlen uns ein bisschen geschmeichelt, dass der uns auch anfragt, haben in dem Bereich, in dem er tätig ist, eigentlich auch sehr viel Expertise, muss man sagen. Und dann geht es schon so los mit so Dingen, die dann in so einem Abfragebogen vorabstehen (das passiert häufig bei solchen Konzernen), ob man dann sich für 120, 150 oder 180 Tage Zahlungsziel erwerben könnte.

Jochen:
Ah.

Achim:
Beziehungsweise, wo man denn „agree-en“ würde oder „not agree-en“
würde, ja?

Jochen:
Ne, dann sage ich, dann schlagen wir nochmal 5% drauf auf den Preis (oder dem Price) und dann geben wir das gleich ins Factoring.

Achim:
Ja, genau. So ähnlich. Wo ich auch dachte, ich bin ja keine Bank, ja? Was leider von Konzernen mittlerweile (das ist nicht der einzige, wo das so ist) immer häufiger so gesehen wird.

Jochen:
So ein bisschen die Media Markt Falle, ne?

Achim:
Das ist bisschen die Media Markt Falle, genau. Das ist tatsächlich so und das ist sehr spannend, weil ganz viele Konzerne versuchen, ihre Lieferanten als eigentlich quasi Bank zu missbrauchen, ja.
Aber das nur am Rande, worauf ich eigentlich hinaus will bei dem Thema Strukturen, was ich auch wichtig finde – du sagst, im Vorfeld zu überlegen, ja, bin ich vollkommen bei dir, ich find es aber auch wichtig, wenn Strukturen eingeführt sind, sie von Zeit zu Zeit immer wieder zu überprüfen. Weil es kann sein, dass einfach sich Dinge ja verändern, also sogar ist es ganz sicher, dass sich Dinge verändern.
Und ich mache dieses ganz einfache Beispiel, was jetzt nicht zwangsläufig was mit Strukturen zu tun hat, aber man kennt das vielleicht von sich und seinem Schreibtisch. Man hat einen bestimmten Ordner von mir aus, ganz in der Nähe seines Schreibtisch, griffbereit, muss nicht mal aufstehen, weil man da immer ran muss, ja? Super praktisch. Aber ein paar Monate später ist es eben nicht mehr so; man muss an diesen Ordner gar nicht mehr ran, der ist eigentlich ziemlich nutzlos, trotzdem steht er nach zwei Jahren genau an der Stelle. Und man steht zwei Jahre lang im Zweifelsfalle auf, geht einmal komplett durch den Raum und holt den Ordner, den man jetzt jeden Tag braucht, weil er vorher dahinten auch schon stand, ja? Obwohl sich Parameter geändert haben. Und ich glaube, wenn man sowas an so kleinen Beispielen, wenn man sich das so überlegt, stellt man fest, damals mag das richtig gewesen sein, dass ich mich entschieden habe für diese Struktur, in diesem Falle diese Ordnerstruktur von  mir aus, heute macht das aber keinen Sinn mehr, man ändert aber nichts mehr daran, weil es eben passiert ist.
Das heißt, dieses auch Aufräumen, so nennen ich das jetzt mal, und auch im Kopf aufräumen, in seinen Strukturen aufräumen und auch zu hinterfragen, „Ok, das habe ich jetzt irgendwie die ganze Zeit so gemacht, macht das überhaupt noch Sinn?“ finde ich in dem Zusammenhang auch ganz wichtig.

Jochen:
Ja und vielleicht auch in den Tätigkeiten, die man selber macht, ja?

Achim:
Das auch.

Jochen:
Jetzt also wirklich diese Aufforderung an Euch draußen oder vielleicht als schöne Hausaufgabe bis nächste Woche.

Achim:
Jetzt geben wir schon Hausaufgaben.

Jochen:
Ja, jetzt geben wir schon Hausaufgaben. Nein, Spaß beiseite. Also ich finde das sehr spannend halt, sich mal anzuschauen über die Woche, was gibt es eigentlich für Sachen, die ich mache, die vielleicht Strukturen entspringen, die es in meinem Unternehmen gibt, die ich vielleicht unter Umständen jetzt gar nicht mehr machen muss.
Ja, ein schönes Beispiel ist vielleicht ein Steuerberater, der morgens immer seine Post aufmacht, wo die Frage ist, muss er das wirklich jetzt, wo er schon fünf Mitarbeiter hat?

Achim:
Ja, das ist genau so ein Beispiel, weil es haben sich Dinge verändert, aber die Prozesse oder die Strukturen sind die gleichen geblieben.

Jochen:
Genau. Er hat halt fünf Fachkräfte.

Achim:
Genau.

Jochen:
Wenn er dann sagt, „Ja, das muss ich persönlich machen“, dann sage ich ganz klar, „Herzlich Willkommen bei uns im Mindset Coaching“, was wir sehr gerne machen zu dem Thema „Ich muss selber die Post aufmachen“.

Achim:
Ja.

Jochen:
Dann werden wir mal gucken, was sich daraus entwickelt. Wir haben ja sehr, sehr gute Erfahrungen. Das ist ein sehr, sehr, sehr wertvolles Werkzeug, was wir im Coaching einsetzen. Und man kann einfach zu uns auch kommen und nur so eine Art von Coaching machen.

Ja, Achim, du hast ja noch was, was du loswerden möchtest. Du bist so unruhig auf dem Stuhl?

Achim:
Ja, also…

Jochen:
Kannst du das jetzt noch irgendwie unterbringen?

Achim:
Ne, eigentlich überhaupt nicht, das passt nicht.

Jochen:
Schade, schade.

Achim:
Ist ja nur ein Spruch, aber ich werde ihn jetzt trotzdem los, ja?

Jochen:
Ja.

Achim:
So als Wort zum Wochenende.

Jochen:
Ach so, wir können auch Cliffhanger machen, bis zum nächsten Mal oder so.

Achim:
Ja, ich weiß nicht.

Jochen:
Aber ich bin jetzt auch schon ganz neugierig.

Achim:
Bist du jetzt auch neugierig, ne?

Jochen:
Ja, komm, jetzt hau raus.

Achim:
Soll ich raushauen?

Jochen:
Ja, auf, mach mal.

Achim:
Jetzt ernsthaft?

Jochen:
Ja, ja.

Achim:
Also: Habe ich gerade ein Buch gelesen, ist ganz kurz auch.

Jochen:
Cool.

Achim:
Muss ich nur kurz loswerden.

Jochen:
Ja.

Achim:
Ich zitiere, ich weiß allerdings nicht, von wem es ursprünglich ist, muss ich gestehen, einen Satz, der da lautet: „Probleme sind Chancen in Arbeitskleidung“. Das fand ich super.

Jochen:
Also in Arbeitskleidung für mich jetzt so ein bisschen als Zurückgebliebener in dem Fall, heißt, man muss dann da was dafür tun, ne?

Achim:
Wahrscheinlich, ja.

Jochen:
Ja.

Achim:
Chancen sind Probleme in Arbeitskleidung. Da dachte ich so „Ja“. Andersrum: Probleme sind Chancen in Arbeitskleidung, so herum.

Jochen:
Ah.

Achim:
Da dachte ich mir, das ist doch eine nette Umschreibung, oder? Wie man so ein Problem angeht.

Jochen:
Ja.

Achim:
Ja, es ist ein Problem und ich muss eben daran arbeiten, damit es irgendwie eine Chance wird.

Jochen:
Ja.

Achim:
Fand ich super.

Jochen:
Manchmal entspringt dann einfach was anderes daraus, von dem man noch gar nicht gedacht hätte, dass das daraus entspringen könnte, ne?

Achim:
Richtig. So gehen wir doch wunderbar positiv ins Wochenende.

Jochen:
Ja.

Achim:
Also gut, für unsere Zuhörer ja eher am Dienstag schon, aber für uns ist ja heute Wochenende.

Jochen:
Ja, die kommen dann ganz entspannt aus dem Wochenende, wenn sie dann den Podcast gehört haben am Dienstag.

Achim:
Dann sind die bestimmt tiefenentspannt, ja.

Jochen:
Absolut, absolut. Also das erlebe ich tatsächlich, dass viele sagen, „Das ist so unterhaltsam bei euch, gerne mehr davon“.

Achim:
Na, ich hoffe.

Jochen:
Das machen wir natürlich.
Aber Achim, kannst du vielleicht unsere Session nochmal zusammenfassen? Kriegen wir das hin noch? So kurz.

Achim:
Soll ich heute die Susi machen?

Jochen:
Ja, mach mal die Susi heute, genau.

Achim:
Ja, wir haben viel gesprochen und trotzdem kann ich das, du ergänzt bestimmt gleich nochmal, ich bin mir sicher, aber ich würde es jetzt mal auf, glaube ich, zwei Grundthemen zusammenstreichen.
Nämlich also Struktur und Freiheit, das war ja unser Thema und ich glaube, wir haben einmal gesagt, dass man allgemein, um frei sein zu können als Unternehmer, man einfach auch gewisse Strukturen braucht und die einem dabei helfen. Das ist die erste mal ganz wichtige Erkenntnis, dass Freiheit eben nicht bedeutet, alles laufen zu lassen, wie es gerade kommt, weil das verursacht meistens nur Chaos, sondern genau das Gegenteil ist der Fall.
Dann ganz klar, dass es wichtig ist, bevor man Strukturen einführt, darüber nachzudenken, macht das an der Stelle Sinn? Was ist die Konsequenz daraus? Also eben schon sich zu überlegen, wenn die Situation eingetreten ist dann, also sprich, ich hab die Struktur schon geschaffen, wie geht es mir dann damit und zu überprüfen, ob das irgendwie Sinn macht, auch für mich zum Punkto Freiheit.
Und natürlich auch ganz wichtig: Bereit zu sein diese Strukturen auch wieder zu überdenken, weil Dinge verändern sich nun mal, manchmal relativ schnell und dann macht es keinen Sinn mehr dabei an alten Strukturen festzuhalten. Siehe: Ich mache die Post auf, obwohl ich schon längst nicht mehr alleine bin, sondern eine ganze Reihe von Mitarbeitern habe.

Jochen:
Ja.

Achim:
Das nur so ganz kurz, wie Susi so ist, ja.

Jochen:
Hammer. Hammer.

Achim:
Zusammengefasst.

Jochen:
Also ich würde fast sagen…

Achim:
Hammer.

Jochen:
Das wird das Synonym für: Können wir noch einen kurzen Achim machen?

Achim:
Bin ich jetzt dein Herzblatt, ja?

Jochen:
Ja, genau. Eine Sache, die mir noch eingefallen ist.

Achim:
War ja klar.

Jochen:
Ich weiß nicht, das ging so rasant alles so ein bisschen, aber ich muss ja
immer das letzte Wort haben. Ist tatsächlich, wenn man Entscheidungen treffen muss, ist ja auch eine Form von Struktur, was  man das dann tut, zu gucken, wie haben diese Entscheidung Einfluss auf meine Freiheit, auf meine Lebensqualität, in Bezug auf neue Kunden?

Achim:
Ja.

Jochen:
In Bezug auf ein neues Geschäftsfeld, in Bezug auf andere unternehmerische Entscheidung, die man trifft, ja?

Achim:
Ja, hast du schön gesagt.

Jochen:
Mein neues Buch „80/20 Outsourcing“ erscheint demnächst.

– Was interessiert Dich?
– Was sind Deine dringlichsten Fragen zum Thema?

Mach mit unter: www.der-glueckliche-Unternehmer.de/team und erhalte als erster neue Entwürfe, neue Kapitel und spannende Einblicke.

Ja, Achim. Es ist leider wieder Zeit.

Achim:
Ja.

Jochen:
To say goodbye, ja?

Achim:
Time to say goodbye.

Jochen:
Also ich find das einfach total schön mit dir hier zu podcasten, das ist quasi wie unser erweitertes Wohnzimmer hier so ein bisschen, ne?

Achim:
Ja, da habe ich die gute Nachricht für dich, am Montag können wir schon weitermachen.

Jochen:
Am Montag können wir schon weitermachen? Das ist sehr schön.

Achim:          
Ja.  

Jochen:
Also für die Hörer, nicht dass Ihr jetzt auf den nächsten Podcast wartet, das ist tatsächlich unsere Aufzeichnung, die wir dann durchführen.

Achim:
Genau.

Jochen:
Ja, ich wünsche Euch da draußen viel, viel Spaß, einfach so ein bisschen neugierig zu sein und zu schauen, „Wo habe ich Strukturen? Brauche ich die wirklich? Kann ich die verändern? Wie gut sind die für meine Freiheit geeignet und nicht geeignet?“
Ja, das ist eigentlich das, was ich auf mit auf den Weg geben möchte. Was gibt’s von deiner Seite?

Achim:           Da schließe ich mich an. Und jetzt kommt noch dein Abschlusssatz.

Jochen:       Genau. Und denkt daran: Ihr habt das Recht glücklich zu sein!
Bis nächste Woche.

Achim:           Bis nächste Woche.

[Gespräche] Episode 20 – Just do it!

Jochen:          Ja, Achim. Mensch, was machen deine Nikes?

Achim:            Meine Nikes?

Jochen:          Ja, deine Nikes. Kennst du noch hier: „Just do it“.

Achim:           Ja genau. Just do it.

Jochen:          Aber dazu gleich mehr.

Mein neues Buch „80/20 Outsourcing“ erscheint demnächst.

– Was interessiert Dich?
– Was sind Deine dringlichsten Fragen zum Thema?

Mach mit unter: www.der-glueckliche-Unternehmer.de/team und erhalte als erster neue Entwürfe, neue Kapitel und spannende Einblicke.

Ja, Achim.

Achim:           Jochen!

Jochen:          Die Just do it Mentalität, wie ist das? Wie kann man sich das vorstellen? Was muss man da machen, damit man „Just do it“ wird?

Achim:           Das ist ja, wie immer, eine ausgezeichnete Frage.

Jochen:          Ja, das ist eine tolle, gute Frage.

Achim:           Ja, es gibt nichts Gutes, außer man tut es, oder wie heißt der schöne Spruch? Ja.

Jochen:          Ja.

Achim:           Aber worauf wollen wir eigentlich hinaus?

Jochen:          Worauf wollen wir hinaus?

Achim:           Wir wollen darauf hinaus, dass es häufig im Unternehmerdasein – man hat ja wahnsinnig viele Dinge im Kopf, ja? Dazu hast du gleich noch eine interessante These, wie viel man überhaupt noch im Kopf haben kann, wie viel Dinge gleichzeitig.

Jochen:          Ja.

Achim:           Und dann geht es ja immer darum: Wie schaff ich das jetzt, ich hab diese Dinge im Kopf und weiß, man müsste mal, ja? Man müsste mal dies machen, man müsste mal das machen, aber wie komme ich denn überhaupt dazu, in die Umsetzung wirklich zu kommen? Also weil es gibt tausend verschiedene Themen, die ich natürlich auch noch priorisieren müsste und da ist ja immer die Schwierigkeit, wie komm ich denn konkret ins handeln, bei bestimmten Dingen. Und da fand ich es total spannend, um da vielleicht mal anzuknüpfen, als du sagtest, „Man kann sich ja nur sieben Dinge merken“.

Jochen:          Absolut. Man kann sich genau nur sieben Dinge merken.

Achim:           Ja.

Jochen:          Und das ist auch schon mal die wichtigste Information, die wir heute haben, in dieser Podcast-Folge. Ich meine, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Wenn du dir wirklich nur sieben Dinge gleichzeitig merken kannst, wie geht es dann weiter?

Achim:           Ja, also ich meine, das Spannende daran ist, glaube ich, also jetzt werden natürlich viele sagen, „Ja, wie? Ich kann mir doch mehr als sieben Dinge merken“. Also klar kann man sich theoretisch gesehen mehr als sieben Dinge merken, aber gerade wenn es jetzt, gehen wir mal ins Unternehmerische rein. Ich habe bestimmte Themen und wenn man jetzt drüber nachdenkt: Man hat eigentlich immer so tatsächlich maximal sieben Themen, die ganz besonders wichtig sind.

Jochen:          Ja.

Achim:           Ja? Und die man irgendwie nicht aus dem Kopf kriegt womöglich.

Jochen:          Ja.

Achim:           Also mit denen man sich immer wieder beschäftigt.

Jochen:          So ein bisschen auch dieses Ding, wenn man jetzt zum Beispiel an unseren Podcast denkt, ja? Da hatten wir das Thema, dass man sagt, „Ok, was müssen wir da als nächstes machen? Was sind jetzt die wichtigsten Sachen, die wir voranbringen wollen?“ und dann hat man auch diese Liste im Kopf.
Und der Punkt ist aber der, dass man, solange man nicht einen Punkt von dieser gedachten Liste abarbeite, man immer wieder sich mit dem Thema beschäftigt.

Achim:           Ja.

Jochen:          Und da gibt es natürlich auch eine Strategie, die man machen kann, dass man die Sachen aufschreibt, damit die aus dem Kopf rausgehen. Das ist eine Möglichkeit, die man anwenden kann. Weißes Blatt Papier, man schreibt es alles auf – kann helfen.

Achim:           Das kann helfen. Ja, richtig.

Jochen:          Muss aber nicht, ne?

Achim:           Muss aber nicht, ne.

Jochen:          Also ich muss dir ganz ehrlich sagen, also mir geht es oft so, dass ich wirklich diese Sachen dort in meinem Kopf habe und ich die eigentlich solange im Kopf habe, bis ich die auch umgesetzt habe. Und deswegen ist natürlich eine Strategie, die dort wichtig ist, die ich wichtig finde, ist zu gucken: Wie kriege ich das möglichst schnell hin? Wie kriege ich diese Sache möglichst schnell aus dem Kopf?

Achim:           Ja.

Jochen:          Das wäre das optimale, ne?

Achim:           Ja. Da kommen wir zu dem Thema Entscheidungen ja so ein bisschen, ja?
Man hat also Dinge im Kopf und überlegt: ‚Mach ich dies oder mach ich jenes?‘. Und ich glaube das erste, was immer wichtig ist, also so geht es mir jedenfalls auch häufig, dass ich irgendwann sage, „Ok, ich hab verschiedene Wege“.
Wir hatten eben dieses Beispiel: Mache ich einen Blog oder mache ich einen Podcast?

Jochen:          Ja.

Achim:           Zwei Möglichkeiten, wenn ich in diesem Bereich was machen möchte.

Jochen:          Und was machst du?

Achim:           Ja. Dann fange ich an mich zu informieren, mache mich schlau und recherchiere im Internet, was ist denn irgendwie sinnvoller? Und je mehr ich recherchiere, desto mehr Informationen bekomme ich am Ende.

Jochen:          Ja.

Achim:           Es gibt ja auch irgendwie diesen schönen Spruch „Too much information“, ja? Also einfach zu viele Informationen, was manchmal auch nicht gut ist.

Jochen:          Ja.

Achim:           Und ich hab das Gefühl, je mehr Informationen ich habe (eine gewisse Anzahl ist gut), irgendwann komme ich dahin, dass ich dann unsicher werde.

Jochen:          Ja.

Achim:           Weil ich gar nicht mehr weiß; jetzt hab ich so viel Informationen. Jetzt haben irgendwie 10 Leute das gesagt, 10 Leute haben das gesagt und was mache ich jetzt überhaupt? Und dann schiebe ich dieses Thema in meinem Kopf weiter.

Jochen:          Ja.

Achim:           Also es ist halt drin, aber ich komm erstmal zu keiner Entscheidung, weil ich einfach nicht das Gefühl habe, ich hab jetzt eine wirklich gute Grundlage mich zu entscheiden, also verschiebe ich es erstmal.

Jochen:          Woran liegt das?

Achim:           Ja, also verschiebe ich es.

Jochen:          Ja.

Achim:           Ich verschiebe es irgendwie und sage, „Ach, guck nochmal woanders“ oder „Frag nochmal jemanden, der sich damit auskennt“ oder, oder, oder. So.

Jochen:          Ja.

Achim:           Und das führt aber dazu, dass ich diese Entscheidung aufschiebe und natürlich auch nicht ins Handeln komme, nicht ins Doing komme, ja?

Jochen:          Ja.

Achim:           Insofern ist es so, es ist mir neulich so gegangen, wir hatten das Thema ja, wo ich auch nicht wusste, wie gehe ich damit um, bis mir dann klar war, die Lösung ist eigentlich ganz klar, liegt auf der Hand. Was liegt mir da? Was liegt in meiner besonderen Begabung?
Wir hatten dieses Thema „Besondere Begabung“ ja schon häufiger. Wo ich dann ganz klar für mich gesagt habe: „Ja, in dem Moment ist die Entscheidung klar. Selbst wenn die Lösung, eine andere Lösung eine bessere wäre oder eine andere Entscheidung, ist es nicht meine beste Entscheidung“.

Jochen:          Ok. Aber da möchte ich jetzt gern nochmal einhaken, weil das finde ich, das sollten wir nochmal auseinandernehmen, auch für die Zuschauer, oder Zuhörer, sollte ich besser sagen, die noch nicht alle unsere bisherigen Episoden gehört haben. Die besondere Begabung.

Achim:           Ja?

Jochen:          Um was geht es da genau? Es ist ja letztendlich so, dass ich gucken muss: Was ist das, was ich besonders gut kann?

Achim:           Richtig.

Jochen:          Und das, was ich besonders gut kann, ist unsere Empfehlung, immer das als sozusagen Polarstern zu nehmen. Das als Ausrichtung zu nehmen und einfach zu schauen, was ist meine besondere Begabung.
Und die besondere Begabung sieht jetzt zusammengefasst einfach so aus, dass es etwas ist, was man tut und mit dem man eine Leidenschaft verbindet und wenn man es tut, es einem mehr Energie gibt, als man reinsteckt, das heißt, man geht/ man macht irgendwas und man geht freudig in dieser Tätigkeit auf und wenn man mit dieser Tätigkeit fertig ist, hat man das Gefühl, „Oh, ich weiß gar nicht, wo die Zeit geblieben ist“ und es geht einem gut. Während Tätigkeiten, in denen  man beispielsweise kompetent ist (das wäre die zweite Art von Tätigkeiten), da ist es so, dass man diese Tätigkeiten auch gut kann, dass Leute auch zu einem kommen, „Kannst du das mal machen, du kannst das doch so gut“, man aber merkt: Wenn ich das mache, dann strengt es mich an.
Also beispielsweise, ich habe eine Freundin, sozusagen im Freundeskreis, eine Redakteurin.

Achim:           Eine Freundin im Freundeskreis?

Jochen:          Ja, eine Freundin im Freundeskreis. Genau.

Achim:           Ist ja super.

Jochen:          Eine Freundin im Freundeskreis, genau. Diese sehr, sehr, sehr interessante Definition einer Freundin im Freundeskreis.
Die Redakteurin ist und sehr, sehr gut korrigieren kann und die auch das Buch korrigiert hat, das Glückliche Unternehmer E-Book, aber sie da dran gesessen hat für zwei Stunden und danach war sie erschöpft. Danach hat sie gesagt: „So, jetzt reicht es auch“. Und daran merkst du einfach, das ist etwas, in dem sie kompetent ist, definitiv, das hat sie gelernt, das ist, was sie super gut kann, aber es ist nichts was ihrer besonderen Begabung entspricht, weil sie sozusagen da nicht energiegefüllt rausgeht, wenn sie die Tätigkeit macht.

Achim:           Ja.

Jochen:          So, jetzt gehen wir wieder einen Schritt zurück, weil, wenn ihr weiter in dieses Thema einsteigen wollt, wir haben eine sehr schöne Folge dazu, aber ich wollte sozusagen für diejenigen, die jetzt uns vielleicht zum ersten Mal hören oder die ersten Folgen nur gehört haben, die letzten nur gehört haben, dieses Thema nochmal zum Besten geben.

Jetzt haben wir also diesen Polarstern und wir haben diese besondere Begabung und da können wir uns ausrichten. Das gibt eine Erleichterung.

Achim:           Ja, einmal das. Also ich war ja stehengeblieben, dass ich gesagt habe, also dass die Entscheidung für jemand anders die falsche sein kann, aber für mich ist es die richtige, aufgrund der besonderen Begabung, ja?

Jochen:          Genau.

Achim:           Aber auch unabhängig von der besonderen Begabung ist einfach ganz wichtig, also das Wesentliche ist: Man entscheidet sich.

Jochen:          Ja, das ist, würde ich sagen, das ist fast was Magisches, dass man sagt, wir geben jetzt einen tollen Trick: Man muss sich entscheiden.

Achim:           Ja und das ist das Ding. Das ist natürlich total banal, aber mit vielen Unternehmern spreche ich, die doch auch diese Problematik haben, weil natürlich die Angst oder die Besorgnis dahinter steht, Fehler zu machen. Zu sagen, „Ok, womöglich entscheide ich mich falsch und dann hat das Konsequenzen, die ich nicht haben will“, ja? Und deshalb lieber zu versuchen, immer noch mehr Informationen, sich noch mehr abzusichern, hier noch abzusichern, da nochmal was zu recherchieren, nur damit vergeht die Zeit. Und häufig passiert es, dass man nur noch unsicherer wird, anstatt sicherer. Weil wir kennen das ja; frag fünf Leute und dann hast du 10 Meinungen.

Jochen:          Ja, genau. Und dann kommt ja dieses alte Spiel, was wir von früher auch kennen, das heißt, man hat eine Geschäftsidee und dann fragst du deine Freunde. Und das kann natürlich sein, dass es sinnvoll ist, weil es vielleicht tatsächlich der potentielle Konsument ist, es kann aber auch jemand sein, der das so von der Sache her gar nicht unbedingt beurteilen kann, weil es gar nicht in seinen Kompetenzbereich reinfällt.
Aber so dieses Thema Information finde ich sehr, sehr, sehr interessant, weil wir leben ja quasi jetzt in einer Umkehrsituation, gegenüber vor 20 / 25 Jahren; da kann ich mich noch daran erinnern, wenn man Informationen haben wollte, dann musste man eine Zeitschrift kaufen und dann gab es dann irgendwie  irgendwas, was man bestellen konnte, ein Katalog oder ein Buch, und das hat man dann dahin geschickt und dann hat man irgendwas zurückbekommen. Oder ist in die Bibliothek gegangen oder so. Ja, also diese Informationsflut, die wir heute haben, ist sozusagen etwas, was uns auch hindert Entscheidungen zu treffen.

Achim:           Ja, ganz klar. Ganz klar.

Jochen:          Und, also ich persönlich halte es, kann ich auch tatsächlich auch als Tipp geben, oftmals so, dass ich in so eine Art Informationsdiät gehe.
Und ich merke das oft, das ist bei mir wahrscheinlich speziell, ich kriege da manchmal Bauchschmerzen, wenn ich zu viele Informationen konsumiere und ich schalte dann konkret ab. Zum Beispiel jetzt bin ich sozusagen auf relativ wenig Information angewiesen, wie Tim Ferriss auch gesagt hat, der hat das Wort auch geprägt „Informationsdiät. Das reicht manchmal, wenn man einfach nur ein paar Schlagzeilen liest aus der Presse, aus Zeitungen, dann kann man sich auch prima auf Partys unterhalten, vor allem dann wird es richtig spannend, weil man dann hingeht und wirklich interessiert ist, weil man weiß ja nicht, um was es geht. Also dann geht man wirklich irgendwohin und sagt, „Ja. Ach das ist ja interessant“ und so, „Aha. Mit IGIDA und das ist ja spannend. Mensch, was ist denn das genau? Was ist das, was passiert denn da jetzt so gerade“, ja?

Ja und das ist natürlich ein wichtiger Punkt, den man beherzigen kann.

Achim:           Das stimmt. Aber du hast natürlich auch nochmal was anderes gesagt. Also dieses nicht zu viele Informationen und was ich auch interessant finde, ist: Von wem hole ich mir die Informationen?

Jochen:          Genau.

Achim:           Das ist eben auch genau der Punkt, denn du hast es gerade gesagt, klar, je nach Aufgabenstellung, Fragestellung und wenn ich eine unternehmerische Fragestellung habe, an wen wende ich mich dann? Freunde / Bekannte, können die das irgendwie einordnen / einschätzen, oder hole ich mir dann nicht auch Informationen oder wende ich mich an Menschen, die es zwar gut mit mir meinen, mir dazu aber letztendlich nicht wirklich qualifiziert was sagen können? Und da bin ich dann ja wieder – jetzt kommt sozusagen mein kleiner Werbeblog für mein Unternehmer Camp an der Stelle.

Jochen:          Ja, ja.

Achim:           Zufälligerweise hatte ich am Wochenende wieder eins, an dem ich auch selber Teilnehmer gewesen bin und da hatte ich selber fast die Situation, deshalb führe ich dieses Thema jetzt auch gerade sehr gut. Weil ich bin da reingegangen mit einem Thema, wo dann, nachdem ich das vorgestellt haben, die anderen zu mir gesagt haben, „Ja. Mensch, Achim. Also eigentlich hast du das doch in ähnlicher Form das letzte Mal auch schon gefragt“.
Und das Ergebnis dessen war, dass sie – die sind ja da sehr unverblümt dann, das ist ja auch Sinn und Zweck der Sache; es geht ja nicht darum, sich irgendwie Komplimente zu machen, sondern das zu sagen, was irgendwie Sache istdass sie gesagt haben: „Hey, du musst einfach nur ins Handeln kommen. Du musst einfach nur die Entscheidung treffen. So, Punkt. Ob die jetzt wirklich gut oder schlecht ist, das wirst du feststellen und du wirst nach besten Wissen und Gewissen auch entscheiden logischerweise“. Aber es muss A) zu dir passen und sprich, auch zu deiner besonderen Begabung passen und B) musst du einfach auch sagen, „Ok, ich mach jetzt hier einen Cut und ich entscheide mich. Punkt“.

Jochen:          Ja, ja.

Achim:           Das klingt, wie gesagt, auch banal und als ich es dann gehört habe nochmal, dachte ich auch, ‚Ja, verdammt. Die haben so Recht‘, aber ich bin irgendwie nicht drauf gekommen.

Jochen:          Ja.

Achim:           Also irgendwie habe ich mich verloren einfach in diesem Thema, ja?

Jochen:          Ja.

Achim:           Und hätte schon viel früher sagen müssen, „Komm. Cut. Du musst dich entscheiden, Punkt“.

Jochen:          Genau. Und dann muss ich tatsächlich sagen, dass mir auch ein sehr schönes Thema, was wir auch öfter schon mal besprochen haben, das Thema Mastermind sehr hilft.

Achim:           Ja, natürlich.

Jochen:          Also dass man tatsächlich mit jemand redet, der auch gleichgesinnt ist, der auch Unternehmer ist und sagt, „Was hältst du denn davon?“.
Also ich hatte bis vor kurzem eigentlich tatsächlich immer das Problem, dass ich ganz viele Ideen hatte und dann wieder mit was Neuem um die Ecke kam. Und dann habe ich mir aber als Regel gemacht, zu sagen, „Ok. Bevor ich das jetzt umsetze, spreche ich erstmal bei der nächsten Mastermind-Gruppe mit einen meiner Mastermind-Kompagnons und frage den: „Was hältst du denn davon?““.

Achim:           Ja.

Jochen:          Und eine vermeintlich eine ganz tolle Idee wurde dann relativ schnell auseinandergenommen und passte dann schon gar nicht mehr so. War für mich zum Glück so, weil ich musste mich damit dann nachher nicht mehr beschäftigen.
Andersherum geht es mir aber auch so, dass diese Entscheidung, zum Beispiel Podcasts zu machen, auch etwas ist, was aus der Mastermind-Gruppe heraus erwachsen ist und sich immer mal wieder damit beschäftigt, ob man das macht. Weil für uns ist ganz klar, oder für mich, ich denke auch für uns beide ist ganz klar so, dass es eine Verantwortung ist, die wir eingehen und wir einfach sagen, „Wir wollen jetzt nicht einfach nur einen Podcast machen, vier Folgen machen und dann sagen, „Schön, das war’s““, sondern das ist etwas, wo ich sage, das ist etwas, was ich langfristig machen möchte und was wirklich, wirklich eben auch eine Verantwortung ist, die man eingeht.

Aber das hilft mir wirklich mit anderen zu sprechen und zu sagen, „Was hältst du davon?“. Kann hilfreich sein. Aber, was du auch gesagt hast, bitte nicht mit zu vielen Leuten.

Achim:           Ja, richtig. Also nicht mit zu vielen Leuten, oder auch nicht aus vielen Quellen Informationen holen, sondern sich genau überlegen, wer ist die richtige Person?
Man neigt ja dazu, immer als erstes ins Internet zu gehen und dann, sage ich mal, klar in seinem Umfeld zu fragen und da ist eben die Frage natürlich: Ist es das richtige Umfeld? Also habe ich jetzt ein Unternehmerumfeld, ist das für mich ein Indiz dafür, dass das wahrscheinlich sinnvoll ist, sie zu fragen. Wobei ich auch da natürlich darauf achte, frage ich jetzt meinen Mitbewerber, sagt der vielleicht, „Oh, eine gute Idee, die rede ich ihm mal schnell wieder aus, damit ich sie selber umsetzen kann“, ja?
Also sollte schon natürlich ein neutraler Kreis sein, mit dem man sich da unterhält. Man neigt aber häufig auch dazu irgendwie halt Freunde, Bekannte oder natürlich auch seinen Partner/ Partnerin zu fragen, die es ja auch gut mit einem meinen und die sicherlich auch, die kennen ein und je nachdem wie intensiv sie auch in dem Business drin sind oder das kennen, mag das auch eine gewisse Berechtigung haben, aber am Ende ist zumindest meine Erfahrung, dass die beste Quelle andere Unternehmer sind und auch Unternehmer, die sonst vielleicht privat gar nicht so dicht an mir dran sind, oder zumindest weit genug weg, dass sie nicht mich in meiner Person irgendwie als erstes bewerten und sagen, „Ja, traue ich dem das zu oder traue ich dem das nicht zu?“, sondern die einfach die Sache bewerten.

Jochen:          Ja, wobei, da muss ich dir widersprechen, weil mir es tatsächlich so geht, dass ich kein Problem damit habe, ich mache es aber so für mich als vielleicht Regel, die sich so ein bisschen herauskristallisiert hat. Ich hab so meine zwei/ drei Leute, mit denen ich darüber spreche und sage, „Was halten die davon?“ und dann treffe ich eine Entscheidung. Und ich mach es jetzt nicht so, dass ich dann noch viel mehr Entscheidungen brauche, sondern diese drei Personen reichen dann eigentlich schon aus. Ich frag ja dich zum Beispiel auch in der Mastermind, wenn wir eine Mastermind-Gruppe haben und das passt aber dann trotzdem für mich.

Achim:           Ja. Also ich weiß jetzt auch gar nicht, wo genau du mir jetzt damit widersprichst, ehrlich gesagt.

Jochen:          Nur, dass wir uns ja durchaus sehr nahe sind, also dass wir uns schon lange kennen.

Achim:           Ja, das ist richtig, aber unser Kennenlernen war, wir haben uns geschäftlich kennengelernt und unsere Beziehung war immer auch geschäftlich sehr stark geprägt.

Jochen:          Das stimmt.

Achim:           Also wenn wir miteinander sprechen und uns treffen, oder auch skypen, wie auch immer, sprechen wir, ich behaupte mal, zu 85% eigentlich immer über Jobsachen, immer über Unternehmersachen.

Jochen:          Ja und das ist ja auch das, was für mich am spannendsten ist.

Achim:           Ja, richtig.

Jochen:          Ich muss ganz ehrlich sagen, wenn ich auf Partys bin und es geht dann darum, wo der letzte Urlaub war, wo das war und das war, das interessiert mich ehrlich gesagt nicht so. Da gehe ich auch mal gerne hin, aber ich hab es dann tatsächlich gerne, ich rede sehr gerne über Probleme. Das ist auch etwas, was ich total liebe. Und eben auch unter Unternehmern sein, weil es macht einfach Spaß. Es ist einfach ein sehr schönes Thema, ne?

Achim:           Ja natürlich. Selbstverständlich. Das ist ja auch sinnvoll. Also grundsätzlich kann man ja auch in bestimmen Bereichen besser helfen.
Also in der Runde, in der ich jetzt am Wochenende zusammen war, wir kennen uns jetzt irgendwie auch schon seit zwei Jahren dort und da kennt man sich natürlich besser, im Laufe der Zeit, das hat natürlich auch irgendwie Vorteile logischerweise, wenn man in so einer kleinen Gruppe ist. Ab und zu kann es natürlich auch sinnvoll sein, mal einen neuen Input zu bekommen.

Jochen:          Ja.

Achim:           Jemand dazu zu nehmen noch, der dann frischen Wind da auch reinbringt. Nur, was ich meine, ist, es muss halt so einigermaßen frei von persönlichen Befindlichkeiten sein.

Jochen:          Ok. Dass man sich auch traut, die Dinge zu sagen.

Achim:           Ja genau.

Jochen:          Und dann tatsächlich auch dem sagt, „Pass mal auf, also das kannst du vergessen“ – zum Beispiel.

Achim:           Genau. Und das sind die Spielregeln halt auch.

Jochen:          Ja, ja, ja.

Achim:           Und die Spielregeln sind in unserem Falle, weil du das Beispiel gebracht hast, waren das die Masterminds, wo wir die Spielregeln festgelegt haben und von vornerein gesagt haben, „So ist das“ und dann waren die Spielregeln klar.

Jochen:          Ja, ja.

Achim:           Wenn ansonsten man aus Scheu doch jemanden nicht direkt ins Gesicht sagen mag, „Pass mal auf. Das mag eine nette Idee gewesen sein, da magst du jetzt auch drei Monate dran gearbeitet haben, aber vergiss es halt einfach“.

Jochen:          Ja.

Achim:           Ja, das kriegst du aus einem Umfeld normalerweise nicht zu hören, wenn du nicht bestimmte Spielregeln eben vereinbart hast miteinander.

Jochen:          Das stimmt.

Achim:           Ich glaube, das ist der gemeinsame Nenner, den wir auch da haben.

Jochen:          Aber lass uns nochmal einen Schritt zurückgehen.

Achim:           Ja?

Jochen:          Wie kommen wir jetzt ins Handeln? Das ist ja wichtig. Und es gibt ja verschiedene Strategien; die eine oder andere Strategie kann tatsächlich vielleicht dort auch helfen.
Eine Strategie, die man natürlich machen kann, also ich bin ein großer Fan von der kleinen To-do-Liste. Die kleine To-do-Liste ist einfach eine, die mache ich jeden Tag neu. Das mache ich ganz persönlich so. Ich nehme ein weißes Blatt Papier und überlege mir: Was ist heute am wichtigsten?
Und wenn ich tatsächlich Probleme habe Dinge zu tun, Dinge umzusetzen, Dinge voranzubringen, den ersten Schritt zu gehen, dann wäre das etwas, was ganz oben auf meiner Liste wäre. Zu sagen: Das ist jetzt das wichtigste.
Das muss jetzt nicht unbedingt das wichtigste sein wegen des Umsatzes, sondern jemand, den ich kenne, eine Dame, die sagte mal: „20% geht’s ums jetzt, 80% um die Zukunft“. Ich find das ganz schön, kann es jetzt nicht immer ganz so sehen. Aber es geht wirklich darum, auch wirklich in seine unternehmerische Entwicklung zu investieren und zu sagen. „Ok, was ist jetzt das wichtigste, was ich heute in diesem Bereich erreichen will?“ und wenn es nur eine kleine Sache ist.
Das ist das erste, was ich eigentlich gerne mitgeben möchte. Das zweite ist, dass man hingeht und sagt: „Wie kriege ich meinen Kopf frei? Wie kriege ich meinen Kopf gelüftet?“ Ja?

Achim:           Ja.

Jochen:          Und das ist ein ganz wichtiger Punkt. Also mir hat das sehr, sehr geholfen und das ist auch tatsächlich Teil unseres Coaching. Was wir machen, ist, zu sagen: „Wie kann ich die Dinge, wo ich Firefighting mache, wo ich sozusagen damit beschäftigt bin Probleme zu lösen, immer wieder aufs neue, immer wieder die gleichen Probleme, als Individuum, wie kann ich diese Probleme systematisieren und wie kann ich Prozesse daraus machen?“
Für mich sind das auch manchmal ganz banale Dinge, wie, ich hab bis eigentlich zum letzten Jahr immer wieder diesen Kampf gehabt mit der Steuer, Steuererklärung, ja? Und immer wieder: „Ach, da fehlt noch was und da ist das und da ist das“. Jetzt habe ich angefangen, oder beziehungsweise ist das abgeschlossen, das Thema, dass das Ganze als Prozess gelöst ist. Und meine Assistentin bereitet dieses ganze Thema vor und ich hab damit gar nichts mehr zu tun. Und ich merke tatsächlich, wie mich das freimacht. Wie mich das freimacht, andere Sachen machen zu können, weil ich weiß, das Thema ist geregelt.
Und es gibt, glaube ich, auch viele Themen, die so im Hinterkopf herumschwirren, wo man sagt: „Ah, da muss ich nochmal dran denken. Ah, das muss nochmal passieren. Ah, das muss ich nochmal machen“.
Das ist auch das, was ich meine mit diesen sieben Dingen. Bitte?

Achim:           Ja, Entschuldigung. Danke. Bevor du dich in Rage redest.

Jochen:          Jaja, genau. Genau, genau. Die Zeit ist dann um und Achim hat nichts gesagt.

Achim:           Jaja. Doch, doch, keine Bange.

Jochen:          Sehr gut.

Achim:           Nein, aber das ist nur sowas, was ich ergänzen wollte, weil wir auf die sieben Dinge kamen und dass dann irgendwas aus dem Kopf rausgeht.
Also es ist ja oft so, wo wir vorhin drüber gesprochen haben, wenn du dann eine Entscheidung getroffen hast, dann kannst du es aus deinem Kopf rausnehmen. Dann musst du es nicht mehr in deinem Kopf herumwälzen und sagen, „Wie mach ich das? Was ist da?“, sondern es geht raus aus deinem Kopf und damit hast du eben wieder Platz für was neues, weil es gibt ja jeden Tag wieder was neues. Aber du kommst eben damit auch kontinuierlich voran dann.

Jochen:          Ja, genau. Genau. Und die Entscheidung zu sagen, „Ok, ich mach jetzt Prozesse“ und dann muss man sie auch tun.
Und dann geht es darum zu sagen… Es ist vielleicht erstmal ein steiniger Weg, das einzuführen für sich selber und das durchzusetzen, aber dann ist es halt wichtig, sich immer wieder kleine Blöcke zu reservieren am Tag, wo man sagt: „Auch wenn es nur eine halbe Stunde ist am Tag, diese halbe Stunde nutze ich jetzt, um dieses Thema voranzubringen“. Ja?
Also da bin ich ein sehr großer Fan von, diese kleinen kontinuierlichen Schritte. Kann ich ein schönes Beispiel nennen: Was ist effektiver? 1000 Stunden Karate trainieren oder 1000 mal eine Stunde?
Da lacht der Achim wieder, guckt mich an und sagt, „Da hast du ja wieder ein tolles Beispiel. Das ist ja wieder ein völliger Rohrgriff hier“. Da haben wir doch noch wieder ein schönes Ende dieser Situation gehabt, ja?

Schlussendlich, wo ich drauf hinauswill, ist, dass wir manchmal überschätzen was wir in einer Zeit X erreichen können, dass wir aber unterschätzen, was wir über lange Sicht erreichen können, wenn wir etwas kontinuierlich tun.

Achim:           Ja.

Jochen:          Ist aber bei jedem sehr unterschiedlich.
Ich will mal sagen, es gibt zwei Typen von Menschen und die einen machen lieber Dinge kontinuierlich und die anderen sagen lieber: „Komm, jetzt krempeln wir die Ärmel hoch, dann machen wir zwei Tage, dann ziehen wir das durch und dann bringen wir das voran“. Das muss man natürlich auch so ein bisschen in Rechnung tragen, ne? Dass man diesen Freiraum letztendlich bekommt.
Das ist noch ein wichtiger Punkt, damit man tatsächlich ins Tun kommt, ins Doing kommt. Aber was haben wir noch? Wir haben gesagt Mastermind ist eine Möglichkeit, die wir empfehlen können, ne?

Achim:           Ja, das ist beispielsweise ein Instrument, was mir jetzt wieder sehr entgegenkommt, da ich, wie gesagt, meine Gedanken gerne in der Kommunikation austausche.

Jochen:          Ja.

Achim:           Und mir das aus diesem Grunde einfach sehr, sehr hilft, ja? Weil wir das eben wöchentlich machen und dementsprechend man sich einfach auch einen gewissen Druck macht, sich auf der anderen Seite aber auch so ein kleines Coaching einmal wöchentlich abholt, auch so ein bisschen mit jemand anders, der das hinterfragt und vielleicht irgendwie die Richtung nochmal hinterfragt, so dass man also auch noch so kleine Korrekturen, oder auch größere Korrekturen, je nachdem, vornehmen kann, finde ich das also beispielsweise sehr sinnvoll, das zu tun. Weil wenn man es nur für sich alleine macht, dann ist es gut, die Entscheidung getroffen zu haben, loszumarschieren, gar keine Frage.

Jochen:          Ja.

Achim:           Aber nur weil man einmal losmarschiert ist, heißt es natürlich nicht, dass man irgendwie straight auf den Abgrund zulaufen soll und sagt, „Ich hab die Entscheidung einmal getroffen, also lauf ich da halt hin“.

Jochen:          Genau. Absolut.

Achim:           Das wäre natürlich auch falsch. Und das ist auch für mich ganz wichtig, weil ich in meinem Umfeld durchaus auch einige habe, die also, einmal losmarschiert, dann sagen: „Ok, das ist so und das bleibt so. Punkt“. Dann sage ich: „Aber Gegebenheiten verändern sich halt auch, die muss man auch berücksichtigen“.

Jochen:          Planwirtschaft sozusagen.

Achim:           Planwirtschaft, wenn man so will. Genau.

Jochen:          Unternehmerische Planwirtschaft innerhalb des Kapitalismus sozusagen.

Achim:           Genau, so ein bisschen. Alle haben beschlossen „Wir brauchen jetzt Kekse“, also brauchen wir jetzt irgendwie alle nur noch Kekse.

Jochen:          Jetzt brauchen wir Kekse, genau.

Achim:           Genau. Und das ist für mich auch noch ganz wichtig, dass man also nicht einfach nur daran festhält, sondern auch bereit ist, das zu korrigieren. Da ist die Mastermind eben eine wahnsinnig gute Möglichkeit das zu tun.

Jochen:          Das heißt, wir brauchen eigentlich immer Strategien, die uns irgendwie rausreißen. Es gibt auch einen schönen Spruch, der sagt: „Wenn du nicht irgendwas anders machst, dann ändert sich auch nichts“. Ja, das heißt, du musst sozusagen gucken, wenn du jetzt jemand bist und sagst, „Ich hab Probleme ins Handeln zu kommen, wo kann ich mich unterstützen lassen?“, dann gibt es eine Möglichkeit eine Mastermind zu machen.
„Kann ich ein konkretes Ziel machen? Liegt es vielleicht daran, dass mich ein Thema extrem stresst?“. Ja, das ist ja auch so; es stresst und ich will in diesem Zusammenhang Stress auch nennen, dass ich keine Entscheidung treffen kann, dass ich nicht ins Handeln komme, weil es sozusagen Dinge gibt, die im Widerspruch sind.

Achim:           Ja.

Jochen:          Also nehmen wir mal dieses schöne Beispiel was du hattest, bevor du dein Unternehmen verkauft hast. – Ich wollt schon sagen, mit den Drohnen. Ne, wie heißt das? Oktokopter, oder wie heißen die?

Achim:           Ja, Oktokopter. Wie auch immer.

Jochen:          Es ist ein Kopter, ne? So ein Ropokopter, oder Robokop.
Genau und dann war es ja auch so, dass sozusagen du gesagt hast, „Ja, ich will es eigentlich nicht verkaufen, weil ich hab so viel investiert“ und „Ich müsste jetzt eigentlich was machen, aber ich mach nichts“. Und da geht’s ja auch darum, dass du einerseits was machen willst, was du aber nicht tust, aber es auch nicht verkaufen wolltest, weil du sagst, „Ich hab so viel Geld investiert“. Und das sind dann zwei Gedanken, die gegeneinander laufen, die aber verhindern, dass ich etwas entsprechend umsetze und ich glaube, so geht es vielen Menschen.

Achim:           Ja. Denke ich auch. Das war ja auch insofern gut, weil in dem Moment, wo die Entscheidung getroffen war, wenn sie auch vermeintlich erstmal vielleicht schmerzhaft war, aber zu sagen, „Das ziehe ich durch“.

Jochen:          Ja.

Achim:           Dann gab es auch, interessanterweise, sehr schnell eine Lösung.

Jochen:          Ja, das ist auch faszinierend.

Achim:           Eine sehr positive Lösung, ja? Und das ist, glaube ich, auch das entscheidende. Aber wir sind ja jetzt dabei schon, wenn wir jetzt die Entscheidung getroffen haben, wie komme ich ins Handeln? Und du hast ja gesagt, diese klassischen To-do-Listen und wir haben jetzt Mastermind genannt.

Jochen:          Ja.

Achim:           Also ich kenne einige Unternehmer, die machen beispielsweise Monatspläne.

Jochen:          Ok.

Achim:           Das hatte ich auch schon mal irgendwann in einer Folge erwähnt. Wo sie das in verschiedene Lebensbereiche auch einteilen, also was weiß ich: Privat, Finanzen, Freundschaft, Job. Also da können wir in einer der nächsten Folgen vielleicht nochmal genauer drauf eingehen, auf die Lebensbereiche. Und das auch teilweise wöchentlich runterbrechen; wöchentlich oder sogar täglich.
Das muss man natürlich auch wollen und man muss auch die Disziplin an den Tag legen, aber das sind natürlich alles so kleine Hilfsinstrumente, um zu sagen, „Ok, ich packe den großen Block in kleine Häppchen“.

Jochen:          Ist, glaube ich, ein sehr wichtiger Aspekt. Also auch tatsächlich ein wichtiger Aspekt zu sagen, „Ich will unbedingt das und das machen“. Also dieses Thema finde ich sehr, sehr interessant, weil es eben darum geht zu sagen, „Ok, es geht jetzt nicht darum, dass du in einem Jahr Rom baust“, sondern was ist jetzt der nächste Schritt? Und oftmals ist es so, dass wir halt das Ganze nicht in Angriff nehmen, weil uns dieses Thema so groß erscheint.

Achim:           Ja, richtig.

Jochen:          Dass wir sagen, „Das ist etwas, um Gottes Willen, ich soll jetzt das und das machen“.
Also bei mir sind zum Beispiel so kleine Dinge ganz schlimm, ja? Zum Beispiel Wäsche waschen – ganz schwierig für mich. Also fürchterlich schwierig, kann ich eigentlich gar nicht.

Achim:           Ja, ist klar.

Jochen:          Nein, Spaß beiseite. Fällt mir total schwer und irgendwie da so den Anfang zu finden, das erscheint mir unüberwindbar. Aber gerade, wenn wir uns Aufgaben stellen, die etwas größer sind, wie Wäsche waschen…

Achim:           Also Wäsche waschen ist jetzt vielleicht ein schlechtes Beispiel.

Jochen:          Ja, bei mir – ich bin tatsächlich ein schlechtes Beispiel, weil diese kleinen Dinge, die sind fürchterlich für mich. Da muss ich dann wirklich irgendwie so ein Termin mit mir selber machen und – egal.
Aber die Dinge, die wir erreichen wollen und dann sagen wir, „Ok. Ah und ich weiß, wie ich das machen soll“ und dann wirklich hinzugehen und zu sagen, „Ok, was genau musst du denn jetzt machen?“. Und da hilft auch wieder eine Mastermind oder ein Gesprächspartner. Ein Blatt zu nehmen und zu sagen, „Oh, das ist so viel, was ich machen muss“.
Da gibt’s auch den 50 Minuten Fokus Finder. Das heißt, ich nehme ein Blatt Papier, ich stell die Uhr auf 50 Minuten und schreib alles auf, was mir dazu einfällt, was ich dazu machen muss und schreib wirklich alle Sachen auf, die zu dem Thema gehören. Und dann kann ich nachher sortieren und kann sagen: „Ok, jetzt ist das zu tun, das zu tun, das zu tun, das zu tun. Was ist das erste, was ich jetzt bis nächste Woche tun kann?“.

Achim:           Ja. Priorisierung dann halt, ne?

Jochen:          Priorisierung! Es geht immer darum zu sagen: „Was ist jetzt der nächste Schritt? Was ist das nächste, was ich tun kann?“.
Das ist etwas, was mich herausbringt aus dem Nicht-Handeln, weil ich sage, „Ok, also jetzt 10 Leute anrufen, weiß ich nicht, aber schon mal eine Nummer raussuchen, das kann ich heute schon mal machen“. Und am nächsten Tag, „Ok. Eine Nummer hab ich rausgesucht. Anrufen? Naja, ok. Aber schon mal den Telefonhörer in die Hand nehmen, oder schon mal mit jemand probieren“.
Also so Sachen, wo man sagt, „Wenn ich das vielleicht tun will, was hindert mich daran und was wäre der nächste kleine Schritt?“

Und ein letztes, was ich tatsächlich noch in den Punkt reinnehmen möchte, der mir auch sehr am Herzen liegt, auch wenn unsere Sendezeit schon fast gesprengt ist. Ich sehe schon aus der Redaktion ein Zeichen.

Achim:           Hektisches Winken.

Jochen:          Hektisches Winken, ja. Was ich wirklich nochmal loswerden möchte, ist zu sagen: Wir haben ein Tool, das heißt Happiness Awareness und das ist einfach, dass ich mir überlege, wie möchte ich in drei Jahren leben? Wie fühlt sich das an, das und das zu machen in drei Jahren?
Und wenn ich zwei Entscheidungen habe, die ich treffen muss, dann kann ich mich hinsetzen und kann sagen, „Ok, ich stelle mir die eine Situation in drei Jahren vor, wie könnte das aussehen?“ und stelle mir die andere Situation vor. Und das ist etwas, was dann tatsächlich hilft, also zu sagen, wie sich das anfühlt? Ist das etwas, was sich gut anfühlt? Kann ich sagen, „Ne, das kann ich mir nicht vorstellen“ und habe dort auch eine Möglichkeit mich in die eine oder andere Richtung zu bewegen und die eine oder andere Entscheidung zu treffen?
Wenn ich zum Beispiel, als Schlussbeispiel, überhaupt keinen Alkohol mag, dann macht es keinen Sinn eine Bar aufzumachen.

Achim:           Ja, dann muss ich dir jetzt ja widersprechen. Weil es ist ja sinnvoll, wenn du eine Bar aufmachst, lieber keinen Alkohol zu mögen, weil sonst wirst du dein bester Kunde nachher.

Jochen:          Ja, ok. Aber dann muss ich zumindest die Leute mögen, die Alkohol trinken.

Achim:           Das stimmt, ja.

Jochen:          Da kann ich gut mit sein, dass die mir Geld in die Kasse bringen, ne?

Achim:           Wohl wahr. Wohl wahr.

Jochen:          Ich mag es zwar nicht, aber lass die Mal machen, ich find es super, ne? So.

Achim:           Na dann Prost.

Jochen:          Na dann Prost.

Achim:           Ja.

Jochen:          Mein neues Buch „80/20 Outsourcing“ erscheint demnächst.

– Was sind Deine dringlichsten Fragen?
– Was interessiert Dich?

Mach mit unter: www.der-glueckliche-Unternehmer.de/team und erhalte als erster neue Entwürfe, neue Kapitel und spannende Einblicke.

Ja, Achim.

Achim:           Ja?

Jochen:          Leider sind wir schon am Ende der Sendezeit. Machst du heute die Susi?

Achim:           Ja, ich wollte gerade sagen. Die Susi macht ja immer was. Soll ich heute die Susi machen?

Jochen:          Mach mal die Susi heute, genau.

Achim:           Ok, dann werde ich mal gucken, dass ich vielleicht eine kleine Zusammenfassung hinbekomme.

Also es ging heute um das Thema „Just do it“, sprich, also wie komme ich ins Handeln? Und in dem Zusammenhang haben wir ein bisschen weiter vorne angefangen und gesagt: „Ok, als erstes haben wir immer die Tatsache, dass wir sieben Dinge uns nur gleichzeitig, wirklich gut und intensiv im Kopf merken können“.
Und wie schaffen wir das eben, diese Dinge rauszubekommen? Das wichtigste ist, dass wir überhaupt erstmal eine Entscheidung treffen. Das haben wir gesagt, das ist ganz wichtig.
Dann haben wir verschiedene Entscheidungsparameter, Entscheidungsmöglichkeiten auch genannt, um dann eben konkret auch ins Handeln zu kommen. Und dazu haben wir gesagt, es gibt die klassische To-do-Liste und wir haben die Mastermind erwähnt.
Was noch eben zum Schluss? Also die Waschmaschine hat mich so verwirrt, dass ich dann irgendwie da fast ausgestiegen bin. Was war das letzte noch, was du genannt hattest? Deine Happy-irgendwas?

Jochen:          Ja, das war Happiness Awareness ist das.

Achim:           Ach, Happiness Awareness. Ah ja, genau.

Jochen:          Dreijahresvision.

Achim:           Die Dreijahresvision, die natürlich schon wieder ein Stück weit eigentlich zurückgeht, also an sich eher fast noch am Anfang steht. Also der Anfang dessen, wie man es dann letztendlich runterbricht, um ins Handeln zu kommen, bis hin zu eben tagesaktuellen Listen, was man heute eben erledigen möchte.

Jochen:          Ja, was das wichtigste ist, ne?

Achim:           Was ist das wichtigste, genau.

Jochen:          Also liebe Freunde der gepflegten unternehmerischen Unterhaltung, wir wünschen Euch dort draußen eine tolle Zeit, passt auf euch auf. Und denkt daran: Ihr habt das Recht glücklich zu sein!

Achim:           Jap. Bis zum nächsten mal.

[Gespräche] Episode 19 – Langsames vs. Schnelles Denken

Jochen:          Ja Achim. Mensch. Stell dir mal vor, ich hab mein Sockenproblem gelöst.

Achim:            Du hast dein Sockenproblem gelöst?

Jochen:          Ja, ich hab mein Sockenproblem gelöst.

Achim:           Ich wusste nicht einmal, dass du ein Sockenproblem hast.

Jochen:          Ich hab ein Sockenproblem, stell dir mal vor. Ich hab lauter einzelne Socken in meinem Sockenfach und ich kriege das irgendwie nie hin, irgendwie Sockenpaare hinzukriegen. Seit 15 / 16 Jahren nicht mehr.

Achim:           Ach herrje.

Jochen:          Ja. Aber ich hab jetzt einfach mal 24 Socken von einer Sorte bestellt, von Hilfiger.

Achim:           Was?

Jochen:          Von Hilfiger. Ja und jetzt passt das: Jetzt habe ich 26 gleiche Paar Socken. Also mein Problem ist gelöst, hätte nicht besser sein können.

Mein neues Buch „80/20 Outsourcing“ erscheint demnächst.

 

– Was sind Deine Fragen?

– Was sind Deine Anregungen?

 

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Ja, Achim. Das ist ja ein schönes Beispiel von langsamen Denken, ne? Also mich hat das immer sehr aufgeregt, mit meinen Socken. Also es ist fürchterlich. Ich hab schon überlegt, ob ich jemanden einstelle, der meine Socken sortiert, ne?

Achim:           Ja, also ich meine, wenn du dafür jetzt 16 Jahre gebraucht hast, dann würde ich das auch eher unter langsames Denken zusammenfassen.

Jochen:          Ja. Ja, auf jeden Fall.

Achim:           Aber immerhin, dass du jetzt so schlau gewesen bist: Respekt.

Jochen:          Ja, ja, ja. Ich habe immer überlegt: Wie löse ich das? Wie löse ich das?

Ja, also unser Thema heute ist natürlich schnelles Denken und langsames Denken. Achim, wann denkst du schnell?

Achim:           Wann denke ich schnell?

Jochen:          Ja. Oder was ist das überhaupt „Schnelles Denken“?

Achim:           Naja, also es gibt ja… soll ich jetzt mal so ein bisschen rezitieren aus irgendwelchen offiziellen Werken?

Jochen:          Ja, das finde ich sehr gut, wenn du rezitierst. Das liebe ich. Das ist immer so, da kann ich mich schön zurücklehnen. Ich wollte mich auch schon auf schön in meinen Sessel setzen. Also dann, ich lausche dir.

Achim:           Du lauschst mir? Ok. Ja, also schnelles Denken, langsames Denken.
Also es gibt ja einen bekannten Menschen, einen Daniel Kahnemann, der kommt aus Tel Aviv, ja? Schon geboren 1934. Und der hat eben das Buch auch geschrieben, wo wir jetzt, ehrlich gesagt, aber auch zufällig drauf gestoßen sind, im Rahmen unserer Überlegung, welches Thema wir jetzt nehmen wollen, was für uns sinnvoll erscheint.
Und in dem Zusammenhang sind wir auf ein Buch gestoßen, von dem Daniel Kahnemann, und der beschreibt schnelles Denken und langsames Denken eigentlich sehr schön, wenn wir das mal als Ausgangsbasis nehmen, nämlich in Form von zwei Systemen. Also das System 1 ist das schnelle Denken, das eben automatisch und immer aktiv, sehr emotional und auch unbewusst passiert. Dagegen eben langsames Denken, das anstrengend, selten aktiv und eher logisch, berechnend und bewusst passiert.

Jochen:          Mensch, das hört sich ja Klasse an.

Achim:           Ja, ich bin auch ein bisschen überrascht.

Jochen:          Das klingt wie auswendig gelernt. Du hast gestern noch geübt, stimmt‘s?

Achim:           Ne, ich hab ja Wikipedia vor mir.

Jochen:          Ach so. Nicht schlecht.

Achim:           So einfach ist das manchmal.

Jochen:          Das kenne ich gar nicht.

Achim:           Ja, siehst du.

Jochen:          Ja. Wollen wir das ganze vielleicht mal übertragen in unser wirkliches Sein, ne? Also so eine Situation ist zum Beispiel, wo ich in schnelles Denken verfalle, ist beim Autofahren, ne? Also irgendwie irgendjemand verhält sich nicht so, wie ich das gerne hätte, bremst nicht, blinkt nicht, was auch immer und dann sage ich: „Ach Mensch der…“, ne?
Also ich rege mich dann auf und das geht noch eine ganze Weile und vielleicht bin ich auch schon vorher gestresst und ich bin total in so einer emotionalen Welle drin. Und wenn man jetzt in so einer emotionalen Welle letztendlich ist, dann, wenn man sich selber beobachtet, dann merkt man ja, dass man nur aus dieser Welle rauskommt, wenn man in langsames Denken verfällt.
Also jemand, der anders mit der Situation umgehen würde, würde vielleicht sagen, „Naja gut, ok. Lass den mal. Vielleicht hat er einen schlechten Tag. Vielleicht hat er gerade Stress mit seiner Frau. Vielleicht hat sein Arbeitgeber ihn geärgert“, ne?
Also man findet dann Argumente dafür, warum das so sein könnte, dass der sich so verhält und diese Erfahrung des Denkens ist dann eher langsam und gesteuert von der rationalen Seiten. Und man kommt dann eigentlich auch dazu, wenn man vorher in der Situation war, über diese Argumente, die man dann findet, sich auch nach und nach wieder zu beruhigen.
Das wäre jetzt zum Beispiel ein Beispiel aus dem Alltag eines gestressten Autofahrers, ne?

Achim:           Ja, also ich glaube, das hat ja jeder von uns (ob jetzt beim Autofahren oder wo auch immer) schon erlebt.
Ich hab dir ja schon gesagt, eben, als wir angefangen haben, uns vorbesprochen haben, wo ich sagte: „Ja, ich hab heute einen schlechten Tag erwischt, weil genau bestimmte Dinge auf mich eingeprasselt sind, wo ich auch erstmal emotional reagiert habe und schnell“. Also soll heißen, man hat natürlich erstmal sofort eine Meinung zu Dingen, man sagt: „Ach, wie kann das denn sein, wie konnte das passieren? Finde ich alles ganz doof“.

Jochen:          Aha.

Achim:           Aber erst in dem Moment, wo ich dann mich wieder runterregulieren kann und sagen kann, „Ok gut. Ist jetzt so“, betrachten wir das ganze doch mal von einer etwas logischeren Ebene und sehen, was ist jetzt eigentlich der richtige Weg und dann ist es ja meist so, dass man die richtige Lösung dazu findet.

Jochen:          Ok. Ja, das stimmt. Das ist auf jeden Fall eine ganz, ganz wichtige Geschichte, dass man in so einer Art langsamen Denken dann halt auch einfach reinverfällt, ne? Sonst kann man diese Herausforderung letztendlich gar nicht lösen, die man hat.

Und hast du das heute auch so für dich angewendet, oder wie war das bei dir?

Achim:           Ja, also schon. Also ich meine, das ist ja so ein Punkt. Am Anfang, also wenn einem etwas wirklich aufregt, weil in diesem Falle war etwas schiefgelaufen, wo ich mich sehr drüber aufgeregt habe, was auch völlig unnütz gewesen ist. Also das Aufregen ist unnütz gewesen, aber was da passiert ist, hätte nicht passieren müssen und betraf jetzt irgendwie Mitarbeiter. Aber ich weiß natürlich, dass es jetzt keinen Sinn macht, also ich kann, Gott sei Dank, mich relativ schnell wieder runterregeln.

Jochen:          Aber wie machst du das, mit dem Runterregeln? Wie machst du das für dich?

Achim:           Ja, ich versuche einfach, nachdem die erste Aufregung vorbei ist, versuche ich auf eine, für mich auf eine sachliche Ebene zu kommen, also erstmal so bestimmte Fragen auch zu stellen: „Ok, was ist jetzt wirklich passiert? Wie schlimm ist das? Was bedeutet das?“
Also ich versuche mich mit relativ sachlichen Fragen wieder runter zu regeln.

Jochen:          Das ist interessant, weil das wäre genau diese Argumentationskette, die wir auch haben, beim langsamen und schnellen Denken, ne? Dass man beim langsamen Denken dann eben rational rangeht und dass man sich quasi nur beruhigen kann, wenn man Argumente dafür findet.
Also wenn jetzt beispielsweise jemand sich nicht so verhält, wie ich das gerne hätte, sage ich mal immer schön, weil das das ganz gut beschreibt, oder Situationen nicht so sind, wie ich sie gerne hätte, dann rege ich mich erstmal auf und dann gehe ich vielleicht hin und sagen, „Naja“, wie vorhin eben bei dem Vorfall mit dem Autofahrer. Oder zu sagen, „Ja, aber vielleicht liegt es ja einfach daran, dass wir noch keine guten Prozesse diesbezüglich haben“, oder „Vielleicht war es auch gut so, dass es jetzt hier passiert ist, weil beim nächsten Mal, wenn es dann um eine Sache geht, die vielleicht größer ist, dann haben wir das schon mal durch“. Oder: „Was können wir denn jetzt daraus lernen, wie können wir das denn jetzt verbessern, dass das nicht nochmal passiert? Was ist das gute daran?“, ja?
Also dass man, wie du auch gesagt hast, Argumente findet und je mehr Argumente man findet, die man dann auch selber glaubt (das ist ja wichtig; ich kann mir ja irgendwas einreden), je mehr komme ich auch wieder runter in so einen Normalzustand, ne?

Achim:           Ja, das ist richtig. Das ist ja auch ganz wichtig.
Da gibt’s ja auch so ein schönes Zitat, was da heißt: Wir werden irgendwie oft von unserem, also vom System 1, also sprich vom emotionalen reingelegt und merken es netterweise nicht mal.
Ja, also soll heißen: Wir sind dann emotional und denken dann, das ist richtig, was wir gerade so denken und wir gehen davon aus, dass jetzt alles auch so seine Berechtigung hat, weil wir uns selber eigentlich auch ein Stückweit was vormachen.
Also wenn wir bei dem Beispiel mit dem Auto fahren bleiben, liegt es ja häufig auch tatsächlich nur daran, wie wir drauf sind und nicht, wie der, der vor uns fährt, drauf ist.

Jochen:          Ah. Sehr, sehr gutes Beispiel. Ja, weil letztendlich kann der gar nichts dafür. Das ist wieder so ein schönes Thema, wo wir sagen, das hängt eigentlich dann von meiner Bewertung ab, ne? Wie bewerte ich die Situation, ja.

Also ich genieße das wirklich, wenn ich das schaffe, das ist auch meine so ganz persönliche Challenge, wenn ich das mal so sagen darf, ist einfach, immer zu gucken, wie kann ich ruhig bleiben, ne? Also wie kriege ich das hin, weil ich weiß nicht, wie es dir geht, aber wenn man sich so aufregt, dann ist man auch etwas erschöpft hinterher.

Achim:           Ja, natürlich.

Jochen:          Also nicht nur, dass man sich dann aufgeregt hat, sondern man braucht dann auch noch eins/ zwei Stunden, bis man so wieder einigermaßen bei sich ist und wieder wirklich zu einer Grundruhe gekommen ist. Gut, bei dir ist das jetzt vielleicht schneller, wie du sagtest.

Achim:           Ja, es kommt auch wieder darauf an, auf die Situation. Also ich glaube schon, dass ich es grundsätzlich relativ schnell wieder kann, allerdings muss man schon sagen, das eine ist, dass ich das dann schaffe, rational wieder zu denken, was aber nicht bedeutet, dass es nicht innerlich noch in mir brodelt.

Jochen:          Jaja und das meine ich aber mit dem wirklich runterkommen.

Achim:           Ja.

Jochen:          Also meine Bestrebung ist dann immer, oder was ich auch jedem empfehlen kann, ist, als Unternehmer, also da sind wir ja auch ganz Mensch, aber auch als Unternehmer finde ich es einfach eine tolle Lebensaufgabe, will ich schon mal fast sagen, zu gucken, wie gibt es bestimmte Skills, wo ich besser werden kann, ja?

Achim:           Ja.

Jochen:          Also nicht, dass ich sage, ich mache jetzt aus meinen Schwächen meine Stärken, das meine ich nicht, sondern es gibt so menschliche Dinge, wo man sagt, wenn ich nicht immer die Diva bin, sozusagen, die sich immer aufregt über alles Mögliche, sondern einfach so ein bisschen auch jemand werde, der schnell wieder zur Ruhe kommt – je schneller ich das kann, desto besser kann ich auch mein Geschäft führen.
Also jemand, der als Chef vielleicht nicht so gemocht wird, ist eigentlich jemand, der wahrscheinlich (ich vermute das mal, wir hatten glaube ich das Thema auch mal) jemand, der immer ständig ausrastet, ne?

Achim:           Ja, wer mag das schon, ne?

Jochen:          Ja, zumal ich dann ja auch, wenn vielleicht dann auch Gemüter dabei sind, als Mitarbeiter, die vielleicht so bisschen zarter besaitet sind, die haben natürlich auch noch Angst, ne? Vielleicht nicht bewusst oder unbewusst und trauen sich dann bestimmte Dinge nicht mehr zu sagen.

Achim:           Ja, das passiert schnell und das ist natürlich der Anfang einer Unternehmenskultur, die sicherlich nicht besonders zuträglich ist. Also wenn Mitarbeiter Angst haben, etwas zu sagen, oder vor den Konsequenzen sich fürchten müssen, dann bekommt der Unternehmer keine richtigen Informationen mehr.
Das ist ja häufig ein Problem, was gerade in vielen Großkonzernen der Fall ist, weil eben die CEOs abgeschirmt werden von einem Mitarbeiterstab und Informationen, bestimmte Informationen einfach nicht mehr an sie herangetragen werden, auch aus Angst, dass es womöglich Schwierigkeiten, also dass es Stress gibt dann.

Jochen:          Ok.

Achim:           Das heißt, diese Mitarbeiter sehen zu, dass sie gar nicht mehr die bestimmten Themen heranlassen und damit ist dann manchmal im Großkonzern der CEO etwas isoliert.

Jochen:          Ok. Das ist ja das eine Thema, aber jetzt ist für mich natürlich die Frage, oder vielleicht unserer wertgeschätzten Zuhörer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz (ich hab es schon lang nicht mehr gesagt), die Frage: „Wie kann ich das jetzt als Unternehmer nutzen? Wie kann ich langsames und schnelles Denken als Unternehmer nutzen?“.
Also das war jetzt die Situation, die wir beschrieben haben, die vielleicht auch jetzt im privaten vorkommt. Aber wo gibt es Situationen, wo vielleicht schnelles Denken und langsames Denken mir nutzen könnte?

Achim:           Naja, also im Prinzip ja täglich.

Jochen:          Im Prinzip täglich, ja.

Achim:           Im Prinzip täglich, bei verschiedenen Entscheidungen. Also es ist ja so, das eine ist jetzt nicht zwangsläufig schlecht und das andere gut, also es ist manchmal auch gefordert, dass man schnelle Entscheidungen trifft, ja?
Und letztendlich ist es ja auch so, egal wie viel wir uns bemühen rational zu sein, Entscheidungen, die wir treffen, sind immer emotional. Das gibt es nicht; auch wenn man glaubt eine Entscheidung rein rational getroffen zu haben, sind immer Emotionen dabei.

Jochen:          Ja genau. Passt vielleicht auch in die Redewendung rein, wenn man sagt halt, „Ja, also wir möchten schon jemand finden, mit dem wir zusammenarbeiten, mit dem das passt“. Und da hast du ja auch da diese Geschichte. Da sind ja ganz viele Ebenen. Der muss – von seinen Kompetenzen muss das passen, vielleicht seine Referenzen, aber ich muss ein gutes Gefühl haben und das ist ja wieder sehr emotional. Das ist ja nicht nur rational, wo man vielleicht sagt, „Naja“.
Ich hatte beispielsweise mal ein Fall, dass ich Praktikumsgespräche geführt habe und eine Praktikantin brauchte fürs Unternehmen, vor zig Jahren, und da habe ich zum Beispiel eine ganz tolle Vita gelesen, das war ganz toll, die Damen hatte super Abschlüsse, alles, und dann saß sie vor mir und ich sagte, „Das geht gar nicht“, ja?

Achim:           Ja.

Jochen:          Weil es halt emotional einfach nicht gepasst hat. Am Schluss habe ich dann jemand genommen, da war die Vitae nicht so, aber das hat einfach gepasst. Aber worauf ich hinausmöchte, ist einfach, wirklich dieses langsame Denken als Instrument für sich zu nutzen.
Also angenommen: Wir sind in einer Situation, wo wir eine Entscheidung treffen müssen, wo wir sagen, „Ich muss jetzt unbedingt – ah, wie mach ich das jetzt? Und keine Ahnung. Ich muss jetzt eine Entscheidung – bis 13 Uhr müssen wir uns entscheiden, ob wir das machen“, ja? Als Beispiel. Wo sozusagen Druck ist. Ich muss eine Entscheidung treffen, das ist hochemotional, es hängt vielleicht noch etwas von ab, dass ich einen entsprechenden Umsatz mache, et cetera. pp. Und wie kann ich da langsames Denken nutzen? Hast du da eine Idee, wie du das da nutzen würdest?
Du bist in so einer Situation, was würdest du tun? Also ich stelle mir einfach mal vor, du sitzt da jetzt, du bist in der Situation und was würdest du tun?

Achim:           Was würde ich tun?

Jochen:          Ja.

Achim:           Schnell weglaufen. Nein.

Jochen:          Und gucken, dass niemand hinterherkommt, ne?

Achim:           Genau.

Jochen:          So ein bisschen wie bei Die Bourne Identität, oder so. Aber Teil 2, ne? So ab der 12. Minute ungefähr, ne?

Achim:           Genau. Nein, also letztendlich ist es ja so, ich weiß nicht, ob das auch was mit Erfahrung zu tun, ab einer bestimmten Zeit, wenn man sich selber ein bisschen besser kennt und weiß, wie man reagiert und welche Fehler man vielleicht auch macht, wenn man emotional reagiert. Ja, aus diesem Grunde würde ich also ein bisschen… Das habe ich, glaube ich, auch schon öfter mal gesagt, das ist das erste und das einzige auch so ziemlich, was ich ja damals bei der Bundeswehr gelernt habe, wo ich ja mal gewesen bin und meine Pflicht absolviert habe: Egal was passiert, wenn neben dir eine Bombe einschlägt, Ruhe bewahren. So.

Jochen:          Ja, genau. Aber, und jetzt kommt nämlich für mich so eine Variante, die ich ganz gut finde, die ich eigentlich Euch da draußen mit auf den Weg geben würde, weil du hast natürlich das Glück, du kannst jetzt da sitzen und bringst dich zur Ruhe. Mir hilft das zum Beispiel sehr, wenn ich den Ort des Geschehens verlasse.

Achim:           Ja.

Jochen:          Also deswegen jetzt nicht losrennen, sondern einfach sagen, „Ok, gibt’s jetzt einen Ortswechsel“. Das heißt, ich sitze zum Beispiel und dann ist schon mal gut, wenn ich mich hinstelle und mich bewege, dann ist vielleicht nochmal besser, wenn ich mal rausgehe und mal eine Runde um den Block drehe, oder irgendwo mal hinfahre und joggen gehe, oder, oder, oder, oder.
Das heißt, dass ich wirklich die Situation, in der ich bin, für einen Moment durchbreche, mir ein völlig anderes Umfeld suche, wo ich vielleicht alleine bin, vielleicht auch mit jemand zusammen, der mit der Situation nichts zu tun hat, und dann einfach sozusagen diesen Raum habe auch in langsames Denken zu verfallen.

Achim:           Ja.

Jochen:          Also als Beispiel hilft mir immer sehr, wenn ich jetzt mit einem Problem beschäftigt bin und ich kann keine Entscheidung treffen, dann ziehe ich meine Schuhe an und dann geht’s bei uns hinten durch die Kleingartenkolonie, bis ans Ende, einmal rum. Und dann ist man auch schon so ein bisschen durchgepustet im Kopf und kann auch schon mal klarer denken. Oder man macht einen Spaziergang im Wald. Und das kann ich einfach nur jedem empfehlen, der mit solchen Dingen einfach seine Erfahrung sammeln möchte und sagen möchte, „Wie kann ich das lösen?“.
Und wenn ich überhaupt keine Lösung habe, dann komme ich vielleicht zurück und sage, „Ok, jetzt mache ich das so“.

Achim:           Ja. Also gebe ich dir vollkommen Recht; wenn man die Chance hat, das zu tun, dann macht das auf jeden Fall Sinn. Einfach erstmal raus, tatsächlich den Ort des Geschehens mal zu verlassen. Also sich einfach zu bewegen, kurz mal rauszugehen. Es gibt natürlich auch Situationen, wo ich dafür keine Zeit habe, wo ich wirklich schnelle Entscheidungen treffen muss.

Jochen:          Sag mal ein Beispiel.

Achim:           Ein Beispiel? Ich weiß nicht, also mir ist es in der Vergangenheit häufiger so gegangen. Weiß ich nicht. Da kommt der berühmte Anruf: „Wir sind gerade hier und hier und das und das soll jetzt passieren“, von mir aus auf einem Event und wir kriegen jetzt irgendwie Genehmigungen nicht oder sowas. Also wo Dinge sind, wo man sagen muss, „Ok, wenn jetzt nicht innerhalb der nächsten halben Stunde da eine Entscheidung getroffen wird, dann wird die ganze Veranstaltung platzen“.

Jochen:          Super. Das war das, was ich hören wollte. „30 Minuten hast du“, ja?

Achim:           Die 30 Minuten, ja.

Jochen:          Genau. Also da hast du auch eine Situation, wo ich sage, „Ok und die 30 Minuten, die nutze ich jetzt, um einfach kurz aufzustehen, rauszugehen, Schuhe anziehen und einmal um den Block zu laufen“, also zu gehen.
Das ist zum Beispiel was, wo ich auch wirklich in solchen Situationen diese Zeit für mich nutze und sage, „Ich hab jetzt nur eine Stunde Zeit, ich komme jetzt nicht weiter, ich weiß nicht, was ich tun soll, jetzt stehe ich erstmal auf und jetzt gehe ich erstmal raus und dann sehe ich weiter“.

Achim:           Gebe ich dir Recht. Aber eine Variante, die ich auch mache, wenn es eben wichtig ist (also jetzt innerhalb der halben Stunde), dann kann es auch manchmal sein, dass ich sage, „ok“, wenn die Emotionen erstmal weg oder einfach man sie ein Stück weit auch unterdrückt sind, dass ich dann einfach auch die Möglichkeiten, die ich dann habe – also Varianten mir aufschreibe. Also welche Optionen gibt es?

Jochen:          Ja, sehr gut.

Achim:           Einfach ganz versuchen auch rational ranzugehen: „Ok, das ist jetzt die Situation; aufregen hilft jetzt halt nichts. Was sind die Optionen, die ich habe? 1, 2, 3. Wie viele Optionen gibt es überhaupt?“. Und das zu durchdenken und das auch mit jemanden zu besprechen, ja?

Jochen:          Ok. Das ist also sozusagen die Varianten mit Blatt Papier und durch das Schreiben auf das Papier verfällst du quasi in dieses langsame Denken. Das ist ein unterstützender Prozess, könnte man sagen, ne?

Achim:           Ja, ich werde gezwungen zu meinem emotionalen Denken erstmal, das ich habe im ersten Moment, weil vielleicht das passiert ist jetzt, weil an irgendeiner Stelle irgendwas schiefgelaufen ist, zu sagen, „Ok, es hilft jetzt nicht. Es ist halt passiert, ich kann es ja nicht ändern“.
Also mit der Situation sich auch abzufinden. Das ist ja häufig auch etwas, was vielen sehr, sehr schwer fällt. Also es ist eine Situation eingetreten und das zu akzeptieren und anzunehmen, weil man sagt, „Ich kann es nicht mehr verändern“, so. Also gibt ja ganz viele Situationen, ob ich jemanden hinten draufgefahren bin mit dem Auto, ob ein Mitarbeiter oder ich selber irgendwas entscheidendes falsch gemacht habe – in den Moment, wo ich es getan habe, habe ich es getan. Ich kann die Zeit und die Handlung nicht zurückdrehen, das heißt, also an sich ist jeder Gedanke daran, jede Zeit, die ich damit verbringe, ist verschwendet.
Ich kann im Nachhinein analysieren, was kann ich tun, damit das nicht nochmal passiert. Ja, das kann durchaus sehr sinnvoll sein ja, aber für den Moment bringt mich das auch noch nicht weiter. In dem Moment muss ich sagen, „Ok, das ist passiert. Ich muss es jetzt annehmen. Ich muss es akzeptieren, dass es passiert ist. Wo sind jetzt Optionen, die das ganze jetzt zumindest erträglich machen, oder wie ich das Problem, was sich da sich aufgetan hat, lösen kann, oder welches sind die Optionen, die ich überhaupt habe, um irgendwas daran zu verändern“.

Jochen:          Ok. Klasse. Das würde ich fast so sehen, als, das ist eine Form vom unternehmerischen Handeln auch, ne? Dass man eben sagt: „Ok, jetzt muss ich einen Cut machen, ich kann es nicht ändern, wir brauchen jetzt eine Entscheidung. Ich hab 30 Minuten, was kann ich tun?“.

Achim:           Richtig.

Jochen:          Und wirklich diese Entscheidung zu sagen, also ganz klar zu sagen: „Ich kann es jetzt nicht ändern!“.

Achim:           Richtig.

Jochen:          Punkt. 21. 22. 23, ja? Das ist es. Das ist es.

Achim:           Ja, ich glaube, da würde ich der Vollständigkeit halber auch nochmal sagen, also es hilft natürlich manchmal auch, vielen Menschen hilft es einfach auch – bestimmte Entspannungstechniken. Weil das eine ist ja, sich zu sagen, „Ich rege mich jetzt nicht mehr auf“ und sich wirklich nicht mehr aufregen zu können sind zwei Paar Schuhe.
Da würde jetzt wahrscheinlich ein Psychologe sagen, „Das ist ja nett, aber das funktioniert ja nicht immer so ohne weiteres“, insofern gibt’s ja eine Vielzahl auch von tatsächlichen Möglichkeiten, Techniken, die dazu helfen können zu sagen, „Ok, ich gehe jetzt mal ganz kurz in mich, um irgendwie runterzukommen. Nutze irgendwie verschiedene Entspannungstechniken oder ähnliches, um mich runter zu regulieren“.

Jochen:          Oder Restholz.

Achim:           Bitte?

Jochen:          Restholz.

Achim:           Restholz?

Jochen:          Restholz. Das heißt, wenn du vom Bauer noch ein bisschen Holz über hast, kannst du zerhauen dann, mit der Axt oder so.

Achim:           Wir reden jetzt eigentlich eher von tatsächlichen Entspannungstechniken, ja?

Jochen:          Ja. Machst du sowas, also Entspannungstechniken auch dann, oder ist das eher so, dass du sagst, das müsste man/ das sollte man mal tun, oder?

Achim:           Ja, also das fällt in die Kategorie bei mir „Müsste man mal“,

Jochen:          Ok.

Achim:           Weil ich glaube, dass mir das sehr gut helfen könnte, ich es bisher aber nicht tue, aber in meinem Umfeld auf jeden Fall auch jemanden habe, der, beziehungsweise die mir das doch immer sehr stark ans Herz legt und ich glaube auch, dass es wirklich stark helfen kann.

Jochen:          Ja, ja. Also einen Punkt, den ich da noch gerne mit zu beitragen möchte, ist einfach: Man kann das ja in zwei Phasen aufteilen, ne? Die eine Phase ist die Jetzt-Situation, wo ich eine Entscheidung treffen muss, wo ich sagen muss, „Ok, wie komme ich vom schnellen Denken zum langsamen Denken?“, wo man dann die Entscheidung trifft und dann kann man im Nachhinein, über den nächsten Tag, die nächsten Stunden, sehen, ob diese Verärgerung immer wieder hochkommt.

Achim:           Ja.

Jochen:          Und wenn man merkt, die kommt immer wieder hoch, dann gibt es beispielsweise eine Möglichkeit, die ich sehr, sehr bevorzuge, was das betrifft und das sind die 4 Fragen, wie wir sie auch in einer der letzten Folgen beim Thema Glaubenssätze vorgestellt haben. Und mit diesen Fragen kann man diese Situation, die man erlebt hat in der Vergangenheit, entstressen und kann sozusagen dort eine andere Beziehung dazu bekommen.
Weil oftmals ist es ja so, bei Dingen, die uns ärgern: Die Situation ist einmal aufgetreten, wir wiederum ärgern uns aber wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder und wieder. Ja, das heißt in unserem Kopf spielen wir die Situation immer wieder ab.
Und wenn ich merke, das tritt immer wieder und immer wieder und immer wieder auf, dann ist es eine gute Geschichte, darüber nachzudenken, was für eine Möglichkeit ich habe, das loszuwerden und eine Möglichkeit sind, wie gesagt, die 4 Fragen, wie wir sie in der Folge „Glaubenssätze“ auch erwähnt haben.
Das sind eben auch Coachings, die wir in dem Bereich durchführen, um gerade solche stressvollen Momente auch zu entstressen.
Ja, Achim.

Achim:           Jochen!

Jochen:          Jetzt das gute Thema. Also ich will mal behaupten, ich stelle jetzt mal die These auf und sage: In den meisten Situationen sind wir ja auch sehr emotional als Unternehmer, also fast den ganzen Tag vielleicht so. Ja.

Achim:           Du auf jeden Fall.

Jochen:          Ja, ich auf jeden Fall. Ja, genau. Ich auf jeden Fall, genau. Seit ich das Sockenproblem gelöst habe auf jeden Fall noch mehr.
Und was für Möglichkeiten habe ich denn, sowas zu durchbrechen? Also wie kann ich denn aus so einer emotionalen Schleifen, die ich so habe, wo ich immer wieder das gleiche denke, „Ich müsste mal, ich will hier weiterkommen“, wie kann ich dann da aussteigen? Jetzt kommen wir zu deinem Lieblingsthema.

Achim:           Du sprichst jetzt wahrscheinlich das Thema Richtung, sei es Mastermind oder auch die Unternehmer Camps, oder?

Jochen:          Richtig, richtig. Ja. Und das ist etwas spannendes, was ich da noch gerne ins Feld führen möchte, weil ich sehe da auch eine Parallele zum schnellen und zum langsamen Denken.

Achim:           Ja, natürlich. Also in gewisser Weise ist es ja so… also interessanterweise habe ich jetzt gerade am Wochenende wieder ein Unternehmer Camp, auf das ich mich auch schon sehr freue. Morgen geht’s los und da geht’s dann eher um Themen, also die natürlich auch emotional sind, aber die dann ja der Unternehmer reinbringt bei anderen Unternehmern, die natürlich dann mit dem zweiten System (um bei dem Beispiel zu bleiben), also sprich, mit dem nicht-emotionalen, sondern sehr sachlichen Augen darauf schauen, während der Unternehmer selbst ja doch eher emotional mit seinen Themen verhaftet ist und es auch eher schwer hat da rauszukommen ein Stück weit.

Jochen:          Das heißt, er ist einfach mit irgendwas behaftet und sagt, „Ach Mensch und mit den Mitarbeitern; ich komm da nicht zu Recht da mit meinem Companion. Ich weiß nicht, was ich da machen soll“.
Man ist auch so gefangen in diesen immer gleichen Denkspuren dann, ne?

Achim:           Ja.

Jochen:          „Das geht nicht und das könnte ich machen, aber das geht ja auch nicht und ich weiß ja gar nicht. Ich komme da irgendwie nicht weiter“.

Achim:           Richtig.

Jochen:          Und deswegen ist es da so wichtig, dass man da das rationale, das langsame Denken entgegensetzt. Und du sagst immer diesen schönen Satz, der mir sehr gut gefällt übrigens: Da mal so drauf rumdenken.

Achim:           Ja, das klingt vielleicht fast ein bisschen banal „mal drauf rumdenken“, aber das ist, wenn man intensiv darauf rumdenkt auf einem Thema, beziehungsweise andere einem auch helfen, weil man selbst ja in der Schleife auch ein Stück weit gefangen ist. Also die Wahrscheinlichkeit, dass man ab einem bestimmen Punkt selbst noch andere Lösungen findet, ist unwahrscheinlich und auch die Wahrscheinlichkeit, dass man alle Lösungen findet und vor allem die Wahrscheinlichkeit, dass die Lösungen nicht sehr emotional sind – weil bei einem selbst natürlich immer Emotionen mit reinspielen, egal um welches Thema es geht. Deshalb ist das natürlich ganz, ganz wichtig und das kann man eben erreichen.
Also ich bin jetzt, wie gesagt, morgen – ab morgen geht es wieder los bei mir, ein ganzes Wochenende und da bringe ich ein paar Themen eben auch mit, die ich mit meinen anderen Unternehmern dort bespreche, die auch wiederum Themen haben, die sie besprechen und mitbringen, um eben aus diesem Hamsterrad auch ein Stück weit rauszukommen, diesem emotionalen stereotypischen Denken, was man eben dann hat zu bestimmten Themen, wo man nicht weiterkommt.

Jochen:          Sehr, sehr, sehr, sehr schön.

Achim:           Ja, das ist immer faszinierend, weil plötzlich andere Menschen mit einer Klarheit darauf schauen, also gerade, wenn es natürlich Unternehmerthemen sind, die ja sich in diesem Bereich, auch wenn sie völlig andere Branchen haben, sehr gut auskennen, was das Unternehmertum angeht, dann ist es ja faszinierend, wie einfach die Lösung manchmal sein kann und wie man es nicht geschafft hat, diese Lösung selber herbeizusehen. Also diese Lösung gar nicht gesehen hat für sich. Oder einfach auch durch Fragen; weil man sie für sich vielleicht ausgeschlossen hat, aber durch ein paar Fragen, die manchmal auch unangenehm sein können (wir kennen das ja auch in unserer Mastermind), wenn man selber so gewisse Glaubenssätze im Kopf hat, stellt sich dann heraus, ja, an sich bleibt davon nicht mehr viel über. Wenn man es mal genau betrachtet, kommen auch Lösungen in Frage, die man selbst ausgeschlossen hat und vielleicht sind das sogar die besten Lösungen.

Jochen:          Ja, die man vielleicht gar nicht denken kann, ja?

Achim:           Richtig.

Jochen:          Oder in dem Moment vielleicht auch sagt, wo sie jemand einem vorträgt oder nahebringt, sagt, „Ne, das ist Quatsch“ und dann so zwei Tage später so denkt ‚Naja. Ach das ist vielleicht doch eine ganz gute Idee‘.

Achim:           Ja, klar. Es ist ja die Frage auch, das annehmen zu können. Also das eine ist, dass man einen Rat bekommt, das andere ist ja, Rat annehmen. Nicht umsonst heißt es ja auch, viele sind beratungsresistent, weil sie eben keinen Rat annehmen und dann ist das so. Aber das ist natürlich die Grundvoraussetzung, wenn man sich mit andern Unternehmern austauscht, sei es jetzt in einer Mastermind, wie wir das tun, oder sei es eben in unserm Unternehmer Camp, wo man dann ja auch ein ganzes Wochenende investiert. Das macht natürlich nur Sinn, wenn man auch, wie es so schön heißt, open-minded ist, ansonsten kann man sich das Wochenende auch schenken und auf der Couch bleiben.

Jochen:          Ja. Und ich muss auch ganz ehrlich sagen, also die Mastermind machen wir jetzt bald ein Jahr und die anderen, die ich mache, sind fast schon anderthalb Jahre am Stück. Und die zweite Sache ist einfach die Coachings, die ich mit Unternehmern durchführe und das geht auch schon eine ganze Weile. Und der Punkt ist einfach der, dass ich merke, dass das alles so Sachen sind, die so wirken. Das ist wie so eine Medizin vielleicht, die man so einnimmt und die über die Zeit wirkt.
Also man hört das immer wieder, man bespricht sich immer wieder und für mich ist das Arbeit, ganz klar. Also es macht Spaß, aber es gehört für mich zum Unternehmertum dazu, über diese Themen zu reden, um sich auch weiterzuentwickeln und irgendwann fruchtet es dann. Irgendwann platzt so der Knoten und das eine wird klar, das andere wird klar und das kann aber seine Zeit dauern. Also wenn man jetzt an sowas rangeht und sagt „Ich will das und ich will sofort Ergebnisse“, kann das bei vielen Dingen funktionieren, bei manchen Dingen ist es aber auch so, dass es über die Zeit kommt.

Achim:           Ja, selbstverständlich.

Jochen:          Dass man über die Zeit halt dann wirklich einen Effekt hat.

Achim:           Also man darf ja nicht vergessen, dass ja sich selbst zu verändern, oder sein Denken und sein Handeln, seine Einstellung zu bestimmten Dingen vielleicht zu überdenken und zu hinterfragen und sie auch womöglich dann zu verändern, ist ja mit das schwerste überhaupt.

Jochen:          Ja.

Achim:           Also es ist ja, wenn man, sage ich mal, sein Leben lang nur auf der Autobahn fährt und plötzlich soll man über Stock und Stein fahren, dann muss ich das halt lernen, weil ich bin zwar gewohnt, geradeaus auf langen, schnellen Straßen zu fahren und plötzlich muss ich anders fahren. Das ist komplizierter, es ist schwieriger und die Frage ist: Bin ich bereit dazu?

Jochen:          Ja, absolut. Ja, Achim. Leider ist unsere Zeit schon wieder rum. Ich würde gerne da noch stundenlang drüber sprechen, aber es ist ja schön, dass unsere Zuhörer wissen, dass es nach 30 Minuten vorbei ist.
Ich finden einen Aktionskünstler, oder nicht Aktionskünstler, sondern einen Comedian ganz toll, der hat das so gemacht, das heißt, glaube ich „Die Vorstellung mit dem roten Stuhl“ und der macht das so, der hat dann gesagt, ok, er stellt jetzt die Uhr und weiß ich nicht, der hat die auf 5 oder 10 / 15 Minuten gestellt und gesagt, „Sie wissen jetzt Bescheid, also ich stelle jetzt die Uhr. In 15 Minuten ist es vorbei“. Und der posiert da mit den Zuschauern.
Das finde ich ganz schön und so ist das auch bei uns, in ungefähr 30 Minuten ist es vorbei, da kann sich jeder drauf verlassen.

Achim:           Dann ist es vorbei.

Jochen:          Dann ist es vorbei, ne? Aber bevor es vorbei ist:

Mein neues Buch „80/20 Outsourcing“ erscheint demnächst.

– Was interessiert Dich?
– Was sind Deine dringlichsten Fragen zum Thema?

Mach mit unter: www.der-glueckliche-Unternehmer.de/team und erhalte als erster neue Entwürfe, neue Kapitel und spannende Einblicke.

Bevor wir jetzt auseinandergehen, Achim, müssen wir noch eine kurze Zusammenfassung machen.

Achim:           Ja, du willst das gleich anschließen oder wie?

Jochen:          Ich schließe das gleich an, ok. Wir haben heute gesprochen über langsames und schnelles Denken. Das langsame Denken ist das Denken, was eher rational bestimmt ist, in dem wir andere Entscheidungen treffen, gegenüber dem schnellen Denken. Das schnelle Denken ist aus emotionaler Sicht eher zu sehen; wir handeln eher unbewusst.
Und das schnelle Denken und das langsame Denken gehören beide zum Leben, aber manchmal ist es gut, wenn man aus dem schnellen Denken herausgeht und zum langsamen Denken verfällt, um Probleme zu lösen. Das kann man, wenn man das Glück hat, wie Achim, am Schreibtisch sitzend oder in der Situation direkt umschalten tun, indem man entsprechende Argumente findet, rationale Argumente findet und sich dann langsam beruhigt.
Andere brauchen, wie ich zum Beispiel, eine Umgebungsveränderung dazu, durch einen Spaziergang draußen an der Luft. Eine Veränderung; irgendwo hinzugehen, joggen im Wald, wie auch immer.
Und wenn man sein Leben voranbringen möchte, dann können wir nur jedem empfehlen, sich mit andern auszutuschen. Auch das ist langsames Denken. Da gibt es Mastermind-Gruppen und natürlich das ganz tolle Unternehmer Camp, zu finden unter unternehmercamp.de. Da gibt es auch wieder demnächst ein tolles, tolles Wochenende und da freue ich mich schon drauf.

Ja, in diesem Sinne. Was möchtest du noch unsern Zuschauern mit auf den Weg gehen?

Achim:           Als ich fand das jetzt – wenn es Herzblatt noch gäbe, würde ich dich gleich direkt als Susi empfehlen, ne?

Jochen:          Das Herzblatt? Jaja, genau. Diejenigen unter uns, die die gleiche Generation sind, die wissen das ja: Herzblatt.

Achim:           Hast du schon zusammengefasst, Jochen.

Jochen:          Ja.

Achim:           Schnell genug war es gerade noch so, obwohl wir ein bisschen überzogen haben.

Jochen:          Ja gut, ok.

Achim:           Ich denke, das können wir durchgehen lassen.

Jochen:          Ja absolut.

Also Leute dort draußen, es freut mich, dass Ihr so interessiert zuhört. Das höre ich immer wieder, dass wir Feedback bekommen, wie und wo Leute unser Podcast hören: Im Auto, am Küchentisch sitzend, auf dem Weg zur Arbeit, auf dem Weg zum Kunden, beim Joggen, beim Einkaufen.

Also wir sind ganz begeistert, dass das so positiv von euch allen dort draußen, von euch Unternehmern angenommen wird und ja, freuen uns auf nächste Woche.

Und denkt daran: Ihr hab das Recht glücklich zu sein!

Bis dahin.

[Gespräche] Episode 18 – Angst!

Jochen:          Ja, Achim. Mensch, jetzt sitzen wir schon wieder hier und es geht wieder los, ja?

Achim:            Es geht wieder los, ja. Weißt du, was meine größte Angst ist, Jochen?

Jochen:          Was denn?

Achim:           Dass wir die Sendung wieder aufzeichnen umsonst.

Jochen:          Ach so, stimmt. Wir haben ja letztes Mal, da hat das nicht geklappt, da mussten wir zweimal aufzeichnen. Keine Ahnung warum.

Mein neues Buch „80/20 Outsourcing“ erscheint demnächst.

– Was interessiert Dich?
– Was sind Deine dringlichsten Fragen zum Thema?

Mach mit unter: www.der-glueckliche-Unternehmer.de/team und erhalte als erster neue Entwürfe, neue Kapitel und spannende Einblicke.

Achim:           Ja, sag mal Jochen.

Jochen:          Was?

Achim:           Ist in diesem Jahr alles anders, oder wie?

Jochen:          Ne. Ich hab ja immer so ein bisschen Angst, dich zu enttäuschen und bin dann ein bisschen aufgeregt immer, wenn du dabei bist. Ich habe das gemerkt, dass ich so, als ich jetzt mit Jonathan letztes Mal da war, ein bisschen entspannter war und diese Entspannung habe ich dann genutzt, um das Minuszeichen zu proben, den Bindestrich.

Achim:           Ach so, deshalb.

Jochen:          Ja.

Achim:           Ach, deshalb hast du die Folge auch gar nicht erst aufgenommen, weil du dachtest, das machst du lieber, wenn ich nicht da bin, ne?

Jochen:          Richtig. Ich war so aufgeregt. Genau, genau. Da hat das super funktioniert.

Achim:           Na super.

Jochen:          Und ja, hat gut geklappt. Ich weiß nicht, keine Ahnung.
Jedenfalls: Jetzt ist das neue Jahr und wir wollen pünktlich zum neuen Jahr über Angst sprechen, ne?

Achim:           Ja, das stimmt.

Jochen:          Und da haben wir ein bisschen was vorbereitet.
Es ist ja so, wir haben alle letztendlich unsere kleinen Ängste, Neurosen, will ich mal sagen. Ich habe eine Zeitlang immer so eine Briefkasten-Neurose gehabt und da musste ich immer zum Briefkasten gehen (auch sonntags) und ich wusste, dass der Postbote nicht kommt, aber trotzdem ging ich dann am Briefkasten vorbei. Aber das hat sich inzwischen wieder ein bisschen gelegt. Aber unser Punkt sind heute Ängste, Sorgen und negative Gedanken und das sind natürlich Sachen, die wollen wir nicht haben, ne?

Achim:           Ne, das sind Sachen, die wollen wir möglichst nicht haben, aber die lassen sich ja manchmal auch, oder was heißt, sie lassen sich nicht vermeiden, aber sie sind halt für viele von uns wahrscheinlich schwer zu vermeiden.

Jochen:          Absolut. Und ich denke aber, dass es Möglichkeiten gibt, oder ich denke das nicht nur, sondern ich bin da 100% davon überzeugt, dass es Möglichkeiten gibt, wie wir uns das Leben ein bisschen leichter machen können.
Also klar, es gibt immer so die, sage ich mal, große Nummer, wo man sagt, ich schaue mir meine Ängste an. Super Beispiel ist hier natürlich The Work, beziehungsweise die 4 Fragen, wie wir das auch in einer der letzten Folgen vorgestellt haben. Das kann man super, super für diese Geschichte nutzen. Aber uns geht es heute eigentlich mehr so ein bisschen um die Quick-Fixes, ne? Das heißt, ich stehe z.B. an der Ampel und mache mir sorgen – als Beispiel. Oder ich bin zum Beispiel jemand, ich bin super, super unsicher manchmal, wenn ich irgendwas mache, was ich noch nie gemacht habe.

Achim:           Ja. Das hast du vorhin schon mal erzählt. Ich fand das irgendwie ganz spannend, weil du hast mir im Vorfeld ja so ein Beispiel geschickt von dir, wo ich erst dachte, naja, ist das nicht ein bisschen zu banal womöglich, aber ich finde es doch irgendwie ganz gut. Also erzähle doch vielleicht kurz mal.

Jochen:          Ja, da fangen wir vielleicht da einfach mal an.
Also ich bin so in Situationen, wo ich irgendwie was mieten muss, oder wo ich in ein Geschäft rein muss und irgendwas fragen muss, da bin ich oftmals sehr aufgeregt und auch unentspannt und weiß dann immer nicht genau so, was passiert, wie werde ich aufgenommen, wird derjenige mich ablehnen, oder irgendwas Blödes sagen und so. Und in meinem Umfeld geht das. Aber jetzt war ich neulich Ski fahren und musste Ski ausleihen.

Achim:           Ja.

Jochen:          Und ich hab mich dabei schon so ertappt, wo ich so dachte, ‚Ah, wie wird das denn‘ und so. Und meine Frau, die weiß das dann schon immer. Oftmals schicke ich sie auch vor, dass sie das dann macht, irgendwie im Hotel oder so. Wenn ich dann dort bin, dann regelt sie das. Aber ich hab es diesmal anders gemacht: Ich bin, bevor ich in den Ski-Verleih bin, und zwar wirklich kurz davor, wirklich 60 Sekunden davor, habe ich mir kurz vorgestellt, wie das ist, wie meine ideale Situation ist, wenn ich da reingehe. Das heißt, ich gehe da rein und die Leute sind entspannt und ich habe auch kurz die Augen zu – hast du ja gesehen. Ich habe jetzt gerade die Augen zu. Die Leute begrüßen mich und sie sind super freundlich, sind super nett, ich bekomme genau das, was ich haben will, ich kann alle meine Fragen loswerden. Ich habe das Gefühl, die Leute kümmern sich um mich.
Und mit diesem Bild bin ich dann reingegangen und es ist tatsächlich super gelaufen.
Also ich will jetzt nicht die Ebene von Hokuspokus ansprechen, weil darum geht es gar nicht, sondern es ist ja einfach so, dass mit welcher Haltung ich auch reingehe, oder wenn ich mit einer positiven Haltung reingehe, dann mache ich mir das Leben manchmal ein bisschen leichter.
Das merkt man ja so, wenn jemand so ein bisschen angespannt ist und so ein bisschen ein Gesicht zieht und so ein bisschen eine Fresse zieht, sage ich mal, salopp auf Deutsch, dann sind wir dem auch gar nicht so wohlgesonnen. Also man merkt das ja, wenn man draußen ist und jemand ist dann nicht so positiv gestimmt, dann nimmt man schon so ein bisschen Abstand und weiß nicht so genau und so.
Ja und das finde ich, für mich, habe ich das mehrmals ausprobiert in verschiedenen Situationen und das hat für mich super funktioniert und ich kann es nur jedem mit auf dem Weg geben, das einfach mal auszuprobieren. Einfach kurz die Augen schließen, kurz vorher sich das vorstellen und ab geht es.

Achim:           Also das ist interessant, dass du das sagst, weil das erinnert mich an eine Situation, die ich vor langen, langen Jahren gehabt habe und die ich heute noch im Hinterkopf habe, weil sie mich interessanterweise mehr geprägt hat, als ich das gedacht hätte damals.
Ich war, wenn ich diese Anekdote mal kurz erzählen darf, ja?

Jochen:          Sehr gerne.

Achim:           Ich war vor Jahren, ich glaube das war (ich muss mal überlegen) ’98, ’99 oder so, also war noch ein paar Jährchen jünger als heute und noch nicht so erfahren. Und ich war zu einem Jahresmeeting, beim damals größten Kunden, mit Abstand größten Kunden, auf den wir auch auf gar keinen Fall hätten verzichten können. Ein großer Industriekunde und wir waren beim Meeting und saßen da in diesem Meetingraum mit unseren Ansprechpartnern und haben darüber gesprochen, was wir jetzt also im kommenden Jahr an Budgets haben und was wir so machen wollen, etc.
So und dann ging die Tür auf und herein kam also der Chief Marketing Direktor. So und der kam dann da rein und hat dann gesagt: „Ja, lassen Sie sich mal nicht stören, machen Sie mal weiter“. Und natürlich waren alle schon so ein bisschen verunsichert, weil der hat sich auch nicht hingesetzt, der hat sich so hingestellt und hat uns dann so genau zweieinhalb Minuten reden lassen, hat uns dann unterbrochen und sagte dann, „Ja, sagen sie doch mal, Herr Lankenau, also Sie als Experte“, wo ich schon dachte, ‚Oh Gott, was kommt jetzt‘, „Macht das denn überhaupt alles Sinn, was wir da machen, sollten wir nicht was ganz anderes machen?“.
Ich so, „Eh, wie jetzt?“. Also der hat mich völlig kalt erwischt und hatte letztendlich nichts anderes, der wollte eigentlich gar keine Antwort von mir, das einzige, was der eigentlich wollte (ist mir erst später klar geworden), der wollte sich selbst profilieren, ja?
Der ist in dieses Meeting reinmarschiert, hat vermeintlich zugehört, hat dann alles in Frage gestellt, das mal so irgendwie fünf bis 10 Minuten lang, dass wir irgendwie einen abbrechen mussten, also ich in persona, aber auch von Kundenseite, eben die Ansprechpartner, um dann zu erklären, warum wir das für sinnvoll halten. Uns da also erklären und quasi schon fast rechtfertigen –was ich heute auch anders machen würde, aber damals war das halt so – um dann zu sagen: „Ja, gut, in Ordnung. Ich muss ja noch zum nächsten Termin und bin wieder weg“.
So und dann ist er wieder rausgeschwebt und die haben uns alle angeguckt und gedacht ‚Was war das denn jetzt eigentlich?‘. Und das war eine Situation, die aber trotzdem auf der einen Seite für künftige Meetings für mich, oder auch Präsentationen, auch für Neukundenpräsentationen und ähnliches, sehr wertvoll gewesen ist, auf der anderen Seite ich heute noch so ein bisschen so ein Thema damit habe, merke ich, wenn es zu so einer Situation kommt, dass ich denke so, ‚Oh je, was ist denn, wenn da wieder so ein Typ dabei ist?‘.

Jochen:          Hast du wie so ein kleines Minitrauma.

Achim:           Ja, das ist… also das ist auch spannend, weil auf der einen Seite hat das was mit Angst zu tun, dieses Minitrauma, wenn du so möchtest, das ist auch tatsächlich so, auf der anderen Seite war das aber wahnsinnig hilfreich für mich, weil ich zum einen mich immer besser vorbereite.
Also ich versuche bei mir und auch den Mitarbeiter, die immer dabei sind, bei solchen Präsentationen, gerade wenn es um Neukunden-Pitch oder irgendwas geht, aber auch und vielleicht auch gerade, wenn es vermeintlich das fünfte Jahresgespräch mit dem Kunden ist oder so, wo man dann irgendwie dazu neigt – ja so ein bisschen: „Ah, ich kenne die ja alle. Ist ja alles locker“, etc. und genau dann eben trotzdem zu sagen, „Hey, nehmen wir das ganze wirklich ernst? Und ich bin innerlich darauf vorbereitet, dass irgendwie jede noch so schlimme Frage kommen könnte, ja?
Also das hilft mir, aber auf der anderen Seite, und da kommen wir zu der Technik, merke ich im Vorfeld auch, dass ich latent irgendwie Angst habe vor diesen Veranstaltungen, also vor diesen Meetings, Jahrespräsentationen, oder eben Neukunden-Pitch, oder was auch immer. Und dann hilft es mir zu überlegen, ‚Ok, das war 1998‘.

Jochen:          Ja.

Achim:           Das ist jetzt also noch nicht ganz 20 Jahre her, aber solange dauert es auch nicht mehr. Wie oft ist das seitdem passiert wieder, ja?

Jochen:          Ja.

Achim:           Und die Antwort darauf lautet: Null mal.

Jochen:          Ja.

Achim:           Null mal ist das dann wieder passiert.

Jochen:          Interessant, oder? Ja.

Achim:           Und das ist dann der Moment, wo ich sage: „Warum habe ich jetzt eigentlich dieses Thema wieder?“. Dann sage ich: „Wie oft ist es passiert in den letzten Jahren?. – Kein einziges Mal mehr ist das in der Form passiert, also muss ich mir auch keine Sorgen machen“.
Und das ist dann meine Methode, in dem Moment zu sagen, einerseits ist es gut, weil ich weiß, dass ich immer gut vorbereitet sein will in solchen Terminen und das nicht auf die leichte Schulter nehme, auf der anderen Seite aber eben die Angst mir nehmen kann, weil ich sage, „Hey, was ist denn seitdem eigentlich passiert, wie oft habe ich die Situation gehabt?. Ich habe sie einmal erlebt, am Anfang meiner Unternehmertätigkeit, seitdem nie wieder in der Form, also wovon reden wir überhaupt?“.

Jochen:          Absolut. Das ist ein super gutes Beispiel auch. Und was mir so auffällt, wenn du das so erzählst, dass es eigentlich so ein bisschen um Klarheit geht, ne?

Achim:           Ja.

Jochen:          Also Klarheit: Sich selber klar und gewahr zu werden, was eigentlich die Fakten sind.

Achim:           Richtig.

Jochen:          Weil Angst ist immer so ein Klumpen; es ist immer so eine Sache, die so undurchsichtig irgendwie ist, ne?

Achim:           Ja.

Jochen:          Also es ist wie so irgendwas – ich habe irgendwie Angst und ich habe Angst vor dem Chaos und es ist irgendwie, allein dieser Gedanke von Angst ist irgendwie so ein Chaos.
Und oftmals kann man die Dinge auch dadurch einfach lösen, dass man dem Chaos Struktur entgegensetzt, ja?
Also mal angenommen, man wäre jetzt richtig schlecht drauf und man wäre so ein bisschen antriebslos, dann kann sich zum Beispiel überlegen, ‚Was ist das nächste, was ich machen will? Was ist jetzt genau das nächste?“ – aufstehen, Kaffee trinken zum Beispiel, oder so.

Achim:           Ja, ich glaube, das, was ganz wichtig ist (du hast das vorhin schon mal in unserem Vorgespräch gesagt, oder auch gerade eben), dieses Diffuse, also dass man es nicht genau benennen kann. Man hat so eine Angst, das ist irgendwie so ein Angstzustand vor irgendwas, aber was genau ist das eigentlich? Also wo sind eigentlich genau die Fakten, die diese Angst irgendwie auslösen?
Also du hast das vorhin irgendwas gesagt, in Richtung, ich kriege irgendwie nichts hin, oder so. Irgendwie hast du es so ähnlich formuliert.

Jochen:          Genau, genau.

Achim:           Ich habe immer Angst davor, ich kriege immer nichts hin. Das ist irgendwo so eine Angst, die ich habe. Und dann aber genau zu erfragen, was genau dann eigentlich? Also was waren eigentlich Dinge, die du nicht hinbekommst? Und häufig lösen sich dadurch automatisch schon viele Sachen auf, weil man feststellt, dass es nicht irgendwie ein großer Klumpen ist, sondern eigentlich nur ein oder zwei Fakten, die da tatsächlich da sind, mit denen man sich beschäftigten muss, aber nicht das große Ganze.

Jochen:          Ja. Also in meinem Beispiel war es eben so, dass ich lange Jahre irgendwie auch unter irgendwie Selbstzweifeln gelitten habe, beziehungsweise oft dann in so eine Situation kam, wo ich das Gefühl hatte, ich schaffe überhaupt nichts, es geht überhaupt nicht voran und mich in so einem Fahrwasser aufgehalten habe, was aber nicht gut tut.
Also gerade dieses ganze Thema Angst und Sorgen, das ist so, da habe ich nichts davon, da hat mein Partner nichts davon, da hat meine Frau, meine Geschäftspartner nichts davon, meine Mitarbeiter nichts davon, ich habe nichts davon. Also es ist eigentlich die einzige Geschichte, dass man sagen kann, „Ok, wie komme ich daraus, was kann ich tun?“.

Achim:           Ja.

Jochen:          Und bei mir war es so, ich war dann in so einer Situation und ich habe mich schlecht gefühlt und einfach in einer richtig beschissenen Situation, so innerlich, dass man so richtig abbleiert. Und dann habe ich halt irgendwann gesagt: „Stopp! Jetzt reicht es“.
Also wirklich eine Entscheidung getroffen, „Jetzt reicht’s“ und mich dann gefragt: „Was ist jetzt eigentlich genau los?“. Und dann habe ich überlegt, ‚Ja ok, es ist irgendwie keine Klarheit da‘. Und dann habe ich überlegt ‚Ok, was fehlt denn für eine Klarheit? Was ist das, was du als nächstes machen willst?‘ und dann habe ich eine Liste gemacht, von Dingen, die ich machen will und dann habe ich die Liste genommen und habe eins nach dem anderen abgearbeitet.
Das sind ganz banale Dinge, wie sich hinsetzen und Überweisungen machen, oder eine Rechnung für einen Kunden stellen, oder ein Projekt fertig machen, was auch immer das ist, ja? Und das ist ja tatsächlich in dem Moment Fakt, dass ich nichts auf die Reihe kriege, weil ich beschäftige mich ja mit den Gedanken und ich tue ja nichts, ja? Also eigentlich ist es ja so.
Aber was ich nur jedem empfehlen kann, ist wirklich, wenn man in so einer Situation ist, ganz konkret zu werden, ganz konkret die Dinge ans Licht zu bringen. Ich habe eine Bekannte, die mal gesagt hat, „Die Sonne bringt alles ans Licht“ und sie meinte das eher negativ, aber jetzt, wo wir drüber reden, sehe ich da auch den positiven Aspekt, nämlich: Etwas ans Licht bringen, bringt Klarheit.

Achim:           Ja.

Jochen:          Bringt einfach eine Struktur rein und dann kann ich hingehen und der Sache eine ganz andere Richtung geben. Das war so für mich ein bisschen am Rande die Geschichte dazu. Aber wir haben jetzt noch ein paar schöne andere Quick-Fixes.
Also ein Quick-Fix, den wir genannt haben, ist wirklich ja diese Situation, wo ich, bevor ich in den Laden gehe, das visualisiere.

Achim:           Ja.

Jochen:          Also wo ich das Positive… The positive outcome sozusagen. Wie könnte es optimaler Weise sein?

Achim:           Ja.

Jochen:          Und es war auch so ein bisschen inspiriert durch ein Klassiker der Weltliteratur, würde ich schon fast sagen, ja?

Achim:           Oha.

Jochen:          Ja. Ja, es gab am Anfang des 20. Jahrhunderts, will ich schon fast sagen (das hört sich ja spannend an, aber solange ist es ja nun nicht her), einen Schönheitschirurgen und der hat festgestellt, dass, wenn man jemand operiert, weil er einfach eine zu große Nase hat, oder eine Narbe im Gesicht, oder so, dass es zwei Möglichkeiten gibt, was danach passiert. Die eine Möglichkeit ist, er ist total verändert, weil er ein neues Gesicht hat, und die zweite Möglichkeit ist, dass er sich nicht verändert, obwohl er ein neues Gesicht hat – also innerlich, ne?

Achim:           Ja.

Jochen:          Und hat etwas damit zu tun, wie er sich selbst erlebt, wie die Wahrnehmung seines eigenen Selbst ist.
Dieses Buch, indem er das geschrieben hat, heißt: Psycho Cybernetics. Das ist von einem Herrn Maltz und die erste Fassung ist 1960 erschienen. Und da geht es um ganz verschiedene Themen, wie ich visualisiere. Und die ganzen Dinge, die darauf gefolgt sind, die ganze Literatur, baut eigentlich darauf auf.

Worauf ich hinaus möchte, ist, dass er ein Beispiel genannt hat, wo er gesagt hat: „Ok, die meisten Menschen überlegen nicht so wirklich lange über eine Geschichte nach, sondern machen das dann und zweifeln danach“, ja?

Achim:           Ja.

Jochen:          Und das ist bei mir zum Beispiel so eine Geschichte; wenn ich Schulungen mache, dann sage ich, „Ja ok, mache ich“.

Achim:           Ja.

Jochen:          Und dann kommt dann irgendwie die Schulung auf mich zu und ich habe Angst und ich habe noch mehr Angst.
Ja und ich habe festgestellt, also ich schlottere fast am ganzen Leib. Ich muss dazu sagen, meine Schulungen sind immer super, ich kriege exzellente Bewertungen, ich habe super Feedback von den Leuten, aber ich habe jedes Mal unglaublich viel Angst.
Und mich hat das total inspiriert, was er gesagt hat. Er sagt: „Du kannst das Ding einfach umdrehen und das ist eine Sache, wie du agierst“.
Du kannst es umdrehen, indem du sagst: „Ok, statt am Ende zu zweifeln, sagst du, ok, ich zweifele am Anfang“. Ich überlege mir das, weiß nicht, ob ich das schaffe, weiß nicht, ob ich das hinkriege, aber dann triffst du eine Entscheidung und die Entscheidung ist einfach: Ja und ich mache das und ich kriege das hin.

Achim:           Ok, du meinst also, das umzudrehen?

Jochen:          Du drehst es um, genau.

Achim:           Ja.

Jochen:          Du drehst es um. Und er hat dieses Beispiel genannt, ein Mann, der das für sich so entdeckt hat. Das war jemand, der war im Kasino und hat Roulette gespielt und hat eben festgestellt, dass die meisten Leute hoffen und bangen, während die Kugel sich schon bewegt, ja?

Achim:           Ja.

Jochen:          Also sie haben die Entscheidung getroffen, sie haben die Kugel, sich für die Nummer entschieden, die Kugel rollt und sie hoffen und bangen. Und da hat er diese Variante gesehen, dass es viel sinnvoller ist, statt das so herum zu tun, zu sagen, „Ich hoffe und bange vorher, dann treffe ich die Entscheidung“. Die Entscheidung für die Nummer ist getroffen und dann sage ich, „So und jetzt geht es los“.

Achim:           Ja, verstehe ich. Also ich glaube, das muss man trainieren, ne? Also es ist, glaube ich, nicht so leicht, das zu machen.

Jochen:          Absolut. Also ich sehe das auch so. Das erste Beispiel, was wir genannt haben, mit der Visualisierung, ich habe zum Beispiel mit meiner Frau drüber gesprochen und wir hatten die Situation mit unserer Tochter, die das mit der Zeit immer so ein bisschen flexibel auslegt, will ich vielleicht sagen, ja?
Und ich habe zu ihr gesagt und sie hatte Sorge, weil sie musste los und meine Tochter musste pünktlich sein, weil sie auf unsere kleine Tochter aufpassen sollte und schlussendlich hatte sie immer Angst: „Ah, das klappt nicht, die wird nicht kommen, ich brauche einen Notfallplan“ und dann sagte ich zu ihr, „Naja, stell dir doch einfach mal vor, das klappt, die kommt pünktlich“ „Ja, das war sie bisher, aber…“ „Ja, stellt dir das doch mal vor“.
Und dann haben wir ein paarmal darüber gesprochen und sie sagte, „Das kann ich nicht, ich kann mir das nicht vorstellen. Das geht nicht“.
Und das ist genau der Punkt, das ist wirklich eine Übung. Und oftmals sitze ich zum Beispiel abends am Tisch mit der Familie zusammen und jemand sagt: „Ach ja und das ist schlecht gelaufen und da war was“ und dann sage ich immer, „Ok ,was ist denn heute alles gut gelaufen? Sag mal ein Beispiel, was heute für dich super war“.
Und das ist wirklich so Training, dass man seinen Geist auch in dieser Geschichte trainiert und man muss verschiedene Sachen einfach ausprobieren, ob es für einen funktioniert.

Achim:           Also das geht ja so ein bisschen in die Richtung, was ja einige machen, was auch sehr hilfreich sein kann, du hast es eben angesprochen: Was war heute positiv? Also jeden Tag fünf Dinge aufschreiben, die positiv gewesen sind. Und das interessante ist, das ist ja wie so ein Muskel trainieren im Prinzip. Wenn man das macht, man fängt an automatisch sich immer mehr auf das Positive zu fokussieren. Das bleibt gar nicht aus. Also wenn man jeden Tag sich selbst zwingt darüber nachzudenken, was war an diesem Tag gut oder positiv. Das müssen ja nicht immer die großen Dinge sein; es kann ja auch sein, heute schien, obwohl wir Januar haben, eine halbe Stunde die Sonne und ich irgendwie habe mein Gesicht eine halbe Stunde in die Sonne gehalten, oder so. Dann ist das irgendwie an dem Tag auch positiv gewesen.

Jochen:          Ja, klar.

Achim:           Oder mir hat heute irgendwie der Döner besonders gut geschmeckt, oder was weiß ich, ja?

Jochen:          Heute haben die was besonders schönes reingemacht.

Achim:           Das solltest du vielleicht prinzipiell definieren, aber….

Jochen:          Irgendwas war heute wieder drin.

Achim:           Positiver noch, nein.

Jochen:          Ja, genau. Genau.

Achim:           Also das meine ich damit, es müssen nicht immer die großen Dinge sein. Natürlich auch berufliche Dinge, auch da: Heute habe ich das und das geschafft. Also dieses sich aufzuschreiben, was waren heute die fünf Dinge, die für mich heute positiv waren, um das umzukehren.
Oder, wenn man von der Angst herkommt, bei diesen Ängsten zu sagen, wie ich es in meinem Beispiel gesagt habe: „Wie oft ist es wirklich passiert?“. Also man hat irgendwo so dann diese Ängste noch und man hinterfragt sie irgendwie auch nicht so richtig, aber in dem Moment, wo man sich wirklich sich damit auseinandersetzt und sagt, „Ok, ich beschäftige mich jetzt mal intensiv dann und sage, warum ist das denn so, was könnte der Grund sein?“. So bin ich auch bei mir darauf gekommen, ja? Als ich dachte, ich habe den bisher immer nur anfangs so diffus im Hintergrund gehabt, ja?
Also hier nochmal einen schönen Gruß an den Marketingleiter von damals, aber das hat mir im Nachhinein dann wirklich sehr geholfen, weil ich wusste, wo es herkommt und wie ich dann damit umgehen kann und wie ich es eben umdrehen kann in etwas positives.

Jochen:          Ja, klar. Also diese Beschäftigung mit dem Thema ist total wichtig. Und vielleicht noch einmal, um das nochmal aufzugreifen vom Psycho Cybernetics, ist es so, dass er halt sagt, da gibt es dein Unterbewusstsein, ne? Und dein Unterbewusstsein ist… heute ist das ja nicht mehr so Hokuspokus, sondern jeder sagt, ok, ich akzeptiere, es gibt ein Unterbewusstsein, muss es irgendwas geben. Und er sagt, das ist halt so und du programmierst das, ja?

Achim:           Ja.

Jochen:          Du programmierst das durch deine Gedanken. Er sagt, es funktioniert wie eine Maschine; entweder geht es den Kurs oder den Kurs, ne?
Und deswegen ist es einfach auch wichtig, dass man eben gute Gedanken auch denkt, also dass man nicht nur immer so sagt, „Ah, das war schlimm und das und dies und jenes“. Das kann man natürlich alles machen, aber wir sind Unternehmer und letztendlich ist das auch etwas, was einen Unternehmer ausmacht, dass man sagt, man nimmt so eine Herausforderung an, man will sich ja einfach in eine gute Richtung entwickeln.
Und irgendjemand – ich weiß nicht, wer das gesagt hat, vor eins oder zwei Tagen (im Fernsehen war das, glaube ich), der sagte halt: „Naja, wahrscheinlich macht es keinen großen Unterschied, ob ich jetzt schlecht oder gut denke, aber wenn ich gute Gedanken habe, dann war die Zeit, die nächsten fünf Jahre, einfach eine richtige geile Party.

Achim:           Ja.

Jochen:          Aber ich kann es auch irgendwie zu einer tristen Veranstaltung machen, ne?

Achim:           Aber es ist ja auch grundsätzlich das Thema. Ich meine, da sind wir so ein bisschen fast schon wieder weg von Ängsten.

Jochen:          Ja.

Achim:           Aber ist natürlich so. Je nachdem, wie du da rangehst, mit welcher Einstellung du an Dinge gehst, erleben wir auch zwei Menschen, die vermeintlich nebeneinander herlaufen und da kann die eine den Tag als sehr positiv empfinden und die andere als sehr negativ. Das kommt immer darauf an, worauf du deinen Fokus richtest.
Ja, also richtest du eben deinen Fokus darauf: „Mensch, ich hab ja Glück gehabt, dass ich heute noch den letzten Burger bekommen habe bei McDonald‘s, als Beispiel, das war ja Glück“, während der andere sagt, „Ja, verdammt, das war doch jetzt wieder der letzte, der lag doch da schon 20 Minuten und es schmeckt scheiße“, ja?

Jochen:          Genau, genau.

Achim:           Also das sind ja zwei unterschiedliche Sichtweisen und das kann man sich überlegen, wie man das irgendwie selbst bewertet für sich und davon gibt es ja tausend Minibeispiele, den ganzen lieben langen Tag, ja?

Jochen:          Ja. Ich finde diesen Pfad, den du gerade sozusagen gehst, gedanklich, finde ich sehr schön, weil mir da ein sehr gutes Beispiel noch einfällt, was jetzt nicht auf unserem Vorbereitungsblatt steht.

Achim:           Nicht?

Jochen:          Nein, tatsächlich nicht.

Achim:           Jetzt habe ich Angst.

Jochen:          Das ist jetzt spontan entstanden – ich mache jetzt nicht schon wieder einen Witz, ja? Wir haben nämlich gerade nochmal von vorne angefangen, am Anfang, weil ich mir einen Witz ausgedacht hatte, der überhaupt nicht funktioniert hat, oder so doof war, dass wir nochmal von vorne angefangen haben. Ja gut.

Also ein großes Thema ist, wenn man sich sorgen macht, ist, dass man sehr in sich gekehrt ist. Also man ist so sehr in seine Gedanken und ich weiß nicht, ob es dir auch so geht, aber man nimmt seine Umwelt gar nicht wahr, ja?

Achim:           Ja.

Jochen:          Man ist draußen und man kriegt gar nichts mit. Und eine Möglichkeit, die mir da immer sehr geholfen hat, ist einfach, wahrzunehmen und einfach zu gucken: Was ist denn da draußen eigentlich? Dann habe ich irgendwann entschieden: „Jetzt reicht es mit dem rumgrübeln, jetzt gucke ich mal, was ist denn hier los – Ah guck mal, der Baum ist da, der hat gar keine Blätter mehr, da oben. Ah, da scheint die Sonne, sind schöne Wolken oben und guck mal da, da ist ein Vogel“. Ja, so. Ja genau, da oben links, wo du gerade hinguckst (oder rechts).

Achim:           Rechts.

Jochen:          So und dass man sozusagen sich herausholt aus diesem innerlichen Prozess, indem man sozusagen nach außen geht und Dinge wahrnimmt. Und ja, wir sind richtig dabei. Und das ist eine sehr, sehr gute Geschichte. Da gibt es sogar so eine Technik, die halt so funktioniert, dass man eben wahrnimmt, wenn Leute zum Beispiel immer wiederkehrende Gedanken haben, die sich wie eine Spirale wiederholen, dann kann man hingehen und sagen, „Was nehme ich unter meinen Füßen wahr, was nehme ich für Geräusche wahr, was sehe ich, was spüre ich?“ und dann kann man sagen, „Ok, unter meinem Fuß ist der Boden, da höre ich das und das Geräusch“ und dass man in die Außenwahrnehmung geht und dadurch verändert sich wirklich diese Gedanken, weil man dann aufhört diese entsprechenden Gedanken zu denken.

Gut, Achim guckt ganz…

Achim:           Ich bin da ein bisschen ausgestiegen zum Schluss.

Jochen:          Das ist nicht wichtig, vielleicht auch 50% unserer Zuhörer, das kann schon durchaus sein.

Achim:           Aber hier scheint die Sonne, also bei mir ist alles gut.

Jochen:          Das ist ja genau der Punkt. Das ist genau der Punkt. Aber einen letzten Punkt, den ich eigentlich noch gerne mit auf den Weg geben möchte, ist das Wort „Stopp“.

Achim:           Ja. Stopp. Erzähle mal was zu Stopp.

Jochen:          Stopp, stopp, ne? Also oftmals ist es so, dass wir gefangen sind in irgendwelchen Gedanken, die wir haben, ob das so wird mit der Verhandlung, ob das irgendwie klappt und so.

Achim:           Ja.

Jochen:          Und haben dann wiederkehrende Gedanken und dann kann ich halt hingehen und wirklich mich selbst anschreien innerlich und sagen: „Stopp!“ und wenn das nicht klappt, dann sage ich nochmal „Stopp!“. Und was ich dann machen kann, ist, dass ich einen positiven Gedanken entgegensetze. Also wenn ich zum Beispiel denke, „Oh Mann, du bist vielleicht ein Idiot, du kommst immer zu spät und was soll denn aus dir werden und so, das gibt es doch gar nicht, das musst du mal ändern“, dann sagst du, „Stopp!“ und setzt einen positiven Gedanken entgegen. Und der positive Gedanke ist einfach, dass du dann sagst: „Und das nächste Mal bin ich pünktlich“.

Achim:           Also willst du den Weg zu sich selbst umprogrammieren letztendlich?

Jochen:          Ja, es ist jetzt nicht wirklich eine abendfüllende Abendgala, über die wir hier reden, ja?

Achim:           Ne, ne. Ich weiß schon, was du meinst. Das ist wieder so ein Quick-Fix da. Ich kenne das. Also wie häufig beschäftigt man sich (oder bei mir ist es auch so) mit irgendwelchen Gedanken, gar nicht so generelle Sachen, so wie, „Ich bin immer zu spät“ oder sowas, sondern es können auch so Themen sein, von denen ich weiß, wenn ich abends so darüber nachdenke, was passiert am nächsten Tag, dass man sagt, „Ah ja, morgen muss ich mich damit beschäftigen. Ach, das wird bestimmt wieder so und so. Ach, das Telefonat wird bestimmt wieder…hm, also. Oder da muss ich mich mit beschäftigen, das wird bestimmt unangenehm“.

Jochen:          Ja.

Achim:           Also dann das zu sagen, „Stopp! Wie oft ist es denn wirklich so? Und ich weiß es doch vorher noch gar nicht, also warum gehe ich da jetzt schon so ran, mit diesen Gedanken?“.
Manchmal sind es auch nur Sachen, wo ich daran denke, die vermeintlich überhaupt gar nicht schlimm sind, aber in dem Moment sie mir trotzdem latent schlimm vorkommen. Aber wenn ich dann mal ernsthaft, also für mich auch sage „Stopp! Jetzt denke darüber nach, warum überhaupt? Warum habe ich jetzt gerade so ein negatives Gefühl dabei?“, dann muss ich erkennen, dass es strenggenommen gar keinen Grund dafür gibt.

Jochen:          Genau.

Achim:           Das ist gar nicht so, man kann sich aber hervorragend reinsteigern.

Jochen:          Du sagst zum Beispiel, „Oh Mann, das wird bestimmt wieder doof, ich muss den dann morgen anrufen, das ist bestimmt ganz schlimm“ und so und dann sagst du, „Stopp! Ich weiß, das wird eine super Geschichte, ich werde mich da hinsetzen, werde vielleicht kurz aufschreiben, um was es geht. Ich werde da ganz strukturiert drangehen und werde dann ein super Ergebnis erzielen“.

Achim:           Ja.

Jochen:          Und man wird ganz entspannt da rausgehen, weil ich merke, das wird einfach gut werden. Und klar, also es gibt so Situationen, wo ich dann so denken muss. Ja also, dann musst du irgendwohin, zum Zahnarzt, es tut weh und so und dann zu sagen, „Ja, das wird super. Das wird überhaupt nicht wehtun und so“. Aber trotzdem wird dadurch, dass du etwas entgegensetzt, wird es etwas verändern. Es wird auf jeden Fall etwas verändern, wenn du es tust.

Achim:           Ja, doch, Also ich finde schon auch. Der Zahnarzt ist gar nicht so ein schlechtes Beispiel; also ich hab es in der Vergangenheit auch schon erlebt, dass ich sagte, „Boah, das wird bestimmt unangenehm werden“, aber wenn ich andersherum herangehe und sage, „Gut, wie oft war es denn unangenehm und es muss ja nicht unangenehm werden“ – wenn man mit der Einstellung reingeht, ist es ja häufig auch so, dass man, selbst wenn es dann mal irgendwo zwickt, sagt, „Ja gut, so schlimm ist es jetzt aber nicht“.

Jochen:          Ja.

Achim:           Also das ist dann eben nicht mehr dieses, „Habe ich es doch gewusst, das tut weh“, sondern man sagt halt, „Ja ok, ist jetzt unangenehm, aber ich wusste ja schließlich, dass es irgendwie nicht so schlimm wird und so schlimm wurde es ja auch gar nicht“.

Jochen:          Genau, genau. Also: It’s a mind game.

Achim:           Ja.

Jochen:          Es ist wirklich im Kopf, wo es anfängt, wie ich es bewerte.
Aber eine Sache jetzt wirklich, wirklich, wirklich, wirklich jetzt noch zum Schluss, bevor wir hier dem Ende schon entgegengesteuert sind.

Achim:           Jetzt kommt Bruce Lee.

Jochen:          Jetzt kommt Bruce Lee, genau.
Weil unsere Freunde Chuck und Bruce, unsere Buddies, unsere Best Buddies, die machen nämlich auch was, wenn sie Angst haben und wenn sie Zweifel haben. Dann ist das so, dass die beiden das aufschreiben und das verbrennen, diese negativen Gedanken. Also da geht es um negative Gedanken und das fand ich sehr interessant.
Es ist natürlich etwas, wo wir auch vorher gesagt haben, „Hey, sorry, aber das liest du jetzt auch wirklich in jedem dritten Buch“, wo das steht „Verbrenne das Ding“ und dann am besten noch ein kleines Grab graben und einbuddeln, oder ein Stein dran und in der Spree versenken, oder so. Aber klar, es ist immer sich damit auseinandersetzen, abschließen, wie auch immer.

Achim:           Ja, kann durchaus auch helfen.

Jochen:          Kann, kann.

Achim:           Gar keine Frage.

Jochen:          Kann helfen.

Achim:           Ich hätte jetzt erwartet, dass Bruce Lee und Chuck Norris das irgendwie, keine Ahnung, mit gezielten Karateschlägen ihre negativen Gedanken da vernichten, aber vielleicht gibt es da auch noch Techniken dafür, wer weiß.

Jochen:          Ja, du weißt ja: Gewalt erzeugt Gegengewalt, von daher bringt das wahrscheinlich nicht viel.

Ja, Achim, kurze Zusammenfassung.

Achim:           Ja, kurze Zusammenfassung. Also was haben wir denn? Wir haben über Angst gesprochen und da haben wir besprochen, was für Möglichkeiten es gibt, damit umzugehen. Und du hast jetzt ja verschiedene Techniken vorgestellt, einmal das Thema Psycho Cybernetics, wozu vielleicht wir in den (ich hab es gelernt) Shownotes du vielleicht dieses Buch nochmal erwähnen könntest.

Jochen:          Ah ja, stimmt.

Achim:           Dass man sich damit beschäftigen kann.

Jochen:          Ja.

Achim:           Und dass war das eine. Dann haben wir jetzt hier ganz kurz gerade den Bruce Lee gehabt und den Chuck Norris, die ihre Gedanken verbrennen.

Jochen:          Ja.

Achim:           Und natürlich das Thema des Stopp-Sagens, also bei negativen Gedanken zu sagen, „Ok, stopp. Bis hierhin und nicht weiter, wie kann ich dann das positiv umdrehen?“.

Jochen:          Und wir haben natürlich auch noch gehabt den Punkt der Visulisierung.

Achim:           Richtig.

Jochen:          Das heißt, bevor ich irgendwo reingehe, bevor ich in eine Situation gehe, einfach kurz vorstellen, „What’s the ideal outcome? Wie könnte das idealerweise aussehen?‘, um mich darauf schon mal positiv einzustimmen.

Achim:           Richtig, genau. Genau.

Jochen:          Das haben wir gehabt. Und Aufschreiben und verbrennen haben wir gehabt und Stopp hatten wir, genau. Eigentlich war es das gewesen, ne?
Ich meine, wir hätten einen Punkt noch vergessen, den wir genannt haben.
Ah ja, genau, das heißt  Außenwahrnehmung; die Dinge eben von außen wahrnehmen und gucken, was passiert um mich herum, was ist mit der Sonne, was ist mit den Vögeln, in der Natur, die Bäume, Pflanzen, Blätter, ja?

Achim:           Ja, genau. Das mache ich jetzt gleich übrigens, also weil die Sonne scheint und ich will jetzt einen Spaziergang machen, habe ich beschlossen.

Jochen:          Die Sonne lacht, nimm Blende 8, heißt es doch so schön.

Achim:           Genau.

Jochen:          Ja, in diesem Sinne.

Mein neues Buch „80/20 Outsourcing“ erscheint demnächst.

– Was interessiert Dich?
– Was sind Deine brennendsten Fragen?

Mach mit unter: www.der-glueckliche-Unternehmer.de/team und erhalte als erster neue Entwürfe, neue Kapitel und spannende Einblicke.

Ja, in diesem Sinne.

Achim:           Du solltest beim Bindestrich bleiben.

Jochen:          Ja, ich glaube auch.

Achim:           Das Minus bringt dich aus dem Konzept.

Jochen:          Ja, ja. Genau. Also Leute da draußen, Ihr lieben, lieben, werten Zuhörer. Wir freuen uns, dass ihr jede Woche wieder einschaltet, beziehungsweise in der Woche unseren Podcast hört und freuen uns einfach riesig über dieses ganze positive Feedback. Und ich wünsche euch eine gute, spannende, aufregende Woche, möglichst ohne Sorgen und Ängste und wenn mal was vorkommen sollte, dann habt ihr jetzt ja die richtigen Quick-Tipps an der Hand. Quick-Fixes sozusagen.

Achim:           Ja, da schließe ich mich gerne an. Bis nächste Woche.

Jochen:          Genau. Und denkt daran: Ihr habt das Recht glücklich zu sein!
Bis dahin.

[Gespräche] Episode 17 – Idee… Fertig… Warte…

Jochen:          Ja, ich glaube, heute sitze ich alleine hier im Studio, oder nicht? Lassen wir uns überraschen.

Mein neues Buch „80/20 Outsourcing“ erscheint demnächst.

 

– Was interessiert Dich?

– Was sind Deine dringlichsten Fragen zum Thema?

 

Mach mit unter: www.der-glueckliche-Unternehmer.de/team und erhalte als erster neue Entwürfe, neue Kapitel und spannende Einblicke.

 

Ja, es ist sehr ruhig. Also Achim ist heute nicht zugegen, der sonnt sich auf Mallorca, aber wir haben natürlich etwas vorbereitet, das ist klar. Und ich freue mich, dass wir heute tatsächlich wieder einen Gast im Studio haben. Herzlich Willkommen Jonathan.

Jonathan:       Hallo Jochen.

Jochen:          Hi. Und ja, was ich sehr, sehr schön finde, ist, dass der Jonathan jemand ist, der schon mehrere Unternehmen gegründet hat, ein sogenannter Serial Entrepreneur könnte man sagen, ist das richtig?

Jonathan:      Kann man so sagen.

Jochen:          Kann man so sagen, genau. Und diese ganzen Erfahrungen, die Jonathan damit gesammelt hat, darüber wollen wir sprechen und über das spezielle Thema der Planung eines Unternehmens, das heißt, einer Geschäftsidee. Wann ist eine Geschäftsidee gut, wann sollte ich sie machen? Und vor allem, wie gehe ich am besten vor, denn es gibt einen schönen Spruch und der heißt: „Im Beginn steckt der Anfang, der Verlauf und das Ende“ und ich finde, der passt in dem Zusammenhang ganz gut.

Ja, Jonathan, wie ist das? Wenn mir jetzt eine Idee vom Himmel fällt? Ich sitze gerade im Zug, oder bin unter der Dusche und plötzlich denke ich, ‚Mensch, das ist ja eine Wahnsinnsidee, die ich habe‘, was würdest du dann tun, wenn ich dir diese Idee erzählen würde?

Jonathan:      Ich würde dir wahrscheinlich dazu raten, dass du dir einen gescheiten Job suchst.

Jochen:          Aha, ok. Gut und wenn ich sage: „Das habe ich schon hinter mir“?

Jonathan:      Ja, dann würde ich dir erstmal gratulieren. Aber ich würde dir erstmal eine Reihe von Fragen stellen zu deiner Idee, um halt mal zu testen, ob es eigentlich nur jetzt ein Geistesblitz war, oder ob du schon eine ganz konkrete Vorstellung hast, wie du auch die Idee realisiert.

Jochen:          Ok.

Jonathan:      Also ich werde dich beispielsweise Fragen: „Hast du schon eine Zielgruppe?“, beziehungsweise, „Wer ist die Zielgruppe? Welchen Nutzen bringt deine Idee deiner Zielgruppe? Wie kommt sie dahin?“ etc. Und letztendlich auch, was wichtig ist, wie du planst, mit der Idee Geld zu verdienen.

Jochen:          Das wäre nicht schlecht, ne? Sonst wäre es ja nur quasi ein teures Hobby, ne?

Jonathan:      Ja, also es gibt ja, gerade in der Internet-Start-up Szene ja viele Ideen, die eben nicht mit einem Geschäftsmodel starten müssen.

Jochen:          Das stimmt. Das wäre dann das klassische „Internet Startup Lotto“, ne?

Jonathan:      Genau. Und der letzte Investor zahlt die Zeche.

Jochen:          Absolut. Und das ist ja nicht das, was wir letztendlich wollen. Das ist nicht der Fokus, den wir haben, sondern bei uns geht es eigentlich auch im Podcast eben um das Thema tatsächlich Geld zu verdienen und sein Geschäft auszubauen und umzubauen und das Geschäft entsprechend weiter noch profitabler zu machen, noch glücklicher zu werden, das ist auch ein großes Thema.

Jonathan:      Genau. Ich wollte es gerade sage: Ein Unternehmer, der mit seiner Idee letztlich auch kein Geld verdient, der wird ja auch nicht wirklich glücklich damit.

Jochen:          Wahrscheinlich nicht. Wäre eine interessante Fragestellung. Aber zumindest ist es nichts, wo ich jetzt sagen würden, das wäre was, wie ich mir die nächsten 10 Jahre vorstellen kann. Das ist sicherlich am Anfang mal spannend, um ein paar Sachen auszuprobieren, aber schlussendlich ist es doch schön, wenn man der Frau und den Kindern dann das eine oder andere auch kaufen kann.

Jonathan:      Ich hab mal von Stefan Merath einen coolen Satz gehört, den kann ich aber nur sinngemäß weitergeben. Das war: „Der Zweck deines Unternehmens ist es, nicht Geld zu verdienen, aber du musst Geld verdienen, damit dein Unternehmen seinen Zweck weiterhin erfüllen kann“.

Jochen:          Absolut. Genau. Und ich finde, das ist eine super Geschichte. Das erinnert mich auch, wenn wir schon auch bei dem Thema sind, da gibt es ja einen sehr guten und großen Coach, den Dan Sullivan in Amerika und der hat gesagt, es ist ein bisschen so, dass er immer sagt, es ist sehr schwierig in ein Casino zu gehen und zu sagen, „Ich bin total gut, ich hab viele Werte, ich habe tolle Ideen“ und dann will man halt damit eben am Spieltisch spielen, weil dann sagt er auch, „Naja, ist ja nett, dass du tolle Ideen hast, aber hier zählt Cash“.

Jonathan:      Aha, ok.

Jochen:          Und er sagt halt, wenn es einen Gott der Entrepreneurs gibt, dann ist es der God of Cashflow.

Jonathan:      Ja, ok.

Jochen:          Ja. Und so ist es ja letztendlich, ne? Also das ist schon wichtig, dass der Cashflow stimmt, weil sonst kann sich die Firma natürlich nicht weiterentwickeln.

Jonathan:      Ich glaube, einfach auch nur abschließend, also um Geld soll es sich ja auch nicht drehen, sondern, wie jeder andere normale Beruf halt auch, muss man halt einfach irgendwann im Monat mal was einnehmen, damit man halt auch nicht verhungert. Das gehört halt dazu. Und das ist ja auch schön, dass es so ist.

Jochen:          Ja. Und natürlich macht es auch Spaß, wenn das Geld aufs Konto fließt, oder ins Unternehmen fließt, und man dann das Geld nutzen kann, um wieder andere Dinge zu realisieren und das Unternehmen voranzubringen und auszubauen und weiterzuentwickeln.

Jonathan:      Klar.

Jochen:          Oder sich tatsächlich zu entlasten; also nachdem man dann im ersten Schritt Umsatz macht, ist im nächsten Schritt eine Möglichkeit, dass man für diesen Umsatz oder diesen Gewinn, den man erwirtschaftet, sich wieder Zeit erkauft, ne? Das ist auch eine Variante.

Jonathan:      Damit man Mitarbeiter einstellen kann und so weiter.

Jochen:          Genau. Aber gehen wir einfach mal einen Schritt zurück. Jetzt habe ich diese Idee und wenn wir jetzt den Jonathan vielleicht vor ein paar Jahren uns betrachten, da hast du eine Entwicklung durchgemacht, ne? Du hast mir gesagt, in unserem Vorgespräch, dass du früher mit Ideen anders umgegangen bist, als heute.

Jonathan:      Ja, absolut, absolut. Also ich war auch so ein Typ, der hatte dann immer ganz viele Idee. Es kommt vielleicht aus meiner Vorgeschichte: Ich war Musiker, da hat man immer viele Songideen und über das will man noch was schreiben und darüber will man noch schreiben. Und mit den Geschäftsideen war es dann recht ähnlich und hier will man eine Idee haben und dann dort hat man noch eine Idee und dort hat man noch eine Idee. Und dann arbeitet man quasi an fünf Songs (oder Geschäftsideen) und bringt eigentlich gar keine so richtig voran, sondern ist irgendwie 20% in der Idee, 20% in der Idee.
Also unbegrenzt Geld hatte ich halt auch nie, oder du gibst ja nicht unbegrenzt viel Geld aus, sondern dann gibst du halt statt einmal richtig Geld aus für eine Idee, gibst du halt fünfmal wenig Geld aus und kommst halt auch nicht so richtig voran. Und das war immer frustrierend letztendlich auch zu sehen, dass man sich da im Kreis dreht. Und genau, das war früher schon so.

Jochen:          Und jetzt hat sich das irgendwie aber, über die Jahre hat sich das verändert. Wie gehst du heute mit einer neuen Idee um? Das ist vielleicht das spannende auch für unsere Zuhörer, zu hören, was passiert dann bei dir, wenn du jetzt eine Idee hast, was machst du dann damit?

Jonathan:      Ich habe mir mit der Zeit… ich habe ja viele Unternehmer kennengelernt, wahnsinnig viele Bücher zu dem Thema gelesen und Kurse mitgemacht und so weiter und habe dann irgendwann einmal für mich festgestellt, dass ich auch – also jeder Mensch hat Werte und Werte sind ja nichts anderes, als ein Kriterium für sein Leben, ne?

Jochen:          Ja, ja.

Jonathan:      Sage ich mal.

Jochen:          Ok.

Jonathan:      Und genauso kann man auch Kriterien für seine Firma oder für seine Ideen festlegen.

Jochen:          Ok.

Jonathan:      War dann meine Schlussfolgerung. Und dann habe ich halt gesagt, „wenn jetzt eine Idee kommt, dann musst die erst einmal irgendwie eine Handvoll von Kriterien erfüllen, bevor ich mir weiter überlegen, ob ich sie überhaupt plane, oder ob ich sie nicht lieber gleich verwerfe, weil sie irgendwo gar nicht in mein Kriterien- oder Wertesystem reinpasst“. Genau und so habe ich mir dann eine Checkliste gemacht und jedes Mal, wenn ich eine Idee habe, dann nehme ich mir die Checkliste zur Hand und checke sie durch.

Jochen:          Ok. Nehmen wir einfach mal ein Beispiel. Ich war jetzt vor einiger Zeit in Hannover, ich arbeite auch gelegentlich als technischer Trainer, und habe dort ein Seminarunternehmen kennengelernt und die haben gesagt: „Wir haben Bedarf in einem ganz speziellen Softwarebereich zur Schulung und da suchen wir immer Leute und das ist auch gut bezahlt und da muss man sich einarbeiten“. Wenn ich dir jetzt vorschlagen würde, „Mensch, wie sieht es aus, Jonathan, hier so als Coach, das wäre doch was für dich“, wie würde dann deine Checkliste funktionieren?

Jonathan:      Das ist genau so ein Punkt, der passiert jedem Unternehmer so häufig; da kommt einfach mal eine Option, so eine Möglichkeit vorbeigefahren und man denkt, ‚Hm, ja, ist total spannend, will ich wahrscheinlich auch total gerne machen und ich würde mich auch so sehr reinsetzen, dass ich meine Sache vermutlich auch sehr gut machen würde“. Und dann müsste ich mir halt überlegen, ‚Cool. Mache ich‘ oder ich gehe erst noch einmal meine Checkliste durch und auf der Checkliste steht jetzt halt drauf, das Unternehmen, das soll unabhängig von meiner Person funktionieren.

Jochen:          Das ist für dich ein Kriterium auf deiner Liste?

Jonathan:      Das ist zum Beispiel jetzt das offensichtlichste, wo man dann auch sagen würde, da steht ein Konflikt da, weil ich bin ja der Coach, ich muss ja nach Hannover fahren, das heißt, das Unternehmer ist sehr wohl abhängig von mir.

Jochen:          Ok.

Jonathan:      Also nicht das Coaching-Unternehmen, sondern mein Coaching-Unternehmen.

Jochen:          Ok.

Jonathan:      Die einzige Alternative wäre halt: Kann ich einen Coach unter mir einstellen, der dann für mich nach Hannover fährt?

Jochen:          Ok.

Jonathan:      Und wenn das nicht möglich ist, dann ist das aber für mich ein Kriterium, wo ich dann halt sagen muss: „Schade und vielen Dank für dein Angebot, aber ich weiß, dass, wenn ich dieses Kriterium nicht beachte, dann werde ich auch langfristig nicht glücklich damit, weil immer die Firma abhängig sein wird von mir, als Coach“.

Jochen:          Was gibt es für dich noch für wichtige, weitere wichtige Kriterien? Du hast ja eine sehr, sehr lange Liste, was ich jetzt sozusagen virtuell auf meinem Bildschirm gerade sehen kann. Und was sind da noch weitere wichtige Kriterien für dich?

Jonathan:      Also ein anderes wichtiges Kriterium ist auf jeden Fall, dass das Produkt oder der Service…Business mache.

Jochen:          Kannst du das letzte nochmal wiederholen? Ich habe dich jetzt nicht gehört, vielleicht ist es auf dem Band drauf.

Jonathan:      Wenn ich ein Produkt-Business machen würde.

Jochen:          Ja?

Jonathan:      Also irgendwie so ein e-Commerce Shop für Kühlschränke oder sowas, dann müsste eben das Produkt versandfähig sein.

Jochen:          Ok.

Jonathan:      Und damit auch unabhängig von mir auch verschickt werden kann. Also dann gibt es halt irgendjemanden, der zur Post geht, oder eine Spedition, die den Kühlschrank ausliefert.

Jochen:          Also wichtiges Kriterium ist für dich, dass du eben nicht  derjenige sein willst, oder du sagst, das ist ein Kriterium für dich, für dein Unternehmen, für deine Geschäftsidee, dass du sozusagen da nicht involviert sein möchtest, in der Ausführung sozusagen im weitesten Sinne, ne?

Jonathan:      Naja, also es ist halt nicht möglich. Also man kann ja auch nicht, also wieder hier Stefan Mehrhardt (?) mäßig, auf Dauer gleichzeitig Fachkraft, Manager und Unternehmer sein. Und wenn man aber von vorneherein die Firma auch so plant, dass man von vorneherein immer mehr Unternehmeraufgaben macht, als Fachkraftaufgaben, desto schneller kann man das Unternehmen aufbauen, einerseits, und andererseits auch, dann kommst du erst gar nicht in dieses Tagesgeschäft so ganz tief rein, sondern du hast es ja von Anfang so strukturiert, dass es jemand anderes macht.

Jochen:          Ok.

Jonathan:      Also beispielsweise, wenn ich jetzt so einen Online Shop habe und Kühlschränke verkaufe, dann schaffe ich vielleicht, wenn ich der Auslieferer auch noch bin (also ich wohne in Berlin), dann kann ich höchstens vielleicht fünf Kühlschränke am Tag ausliefern und zwar auch nur innerhalb von Berlin. Ja?

Jochen:          Ja.

Jonathan:      Jetzt möchte ich aber als Firma auch wachsen und jetzt habe ich das Glück, über das Internet kauft am Montag einer in Hamburg, aber auch am gleichen Tag kauft einer aus München und jetzt habe ich halt auf der Website stehen, „Lieferung innerhalb von 24 Stunden“ und jetzt muss ich mal überlegen. Jetzt muss ich erstmal nach Hamburg fahren mit einem Kühlschrank.

Jochen:          Ja.

Jonathan:      Und dann, mit dem anderen Kühlschrank, wieder von Hamburg nach München.

Jochen:          Ja.

Jonathan:      Und wenn ich Pech habe, dann kauft nochmal jemand was in Berlin und dann muss ich wieder hochfahren und dann fährst du, als Unternehmer und Fachkraft, in der Gegend rum.

Jochen:          Ja.

Jonathan:      Also das, glaube ich, leuchtet jedem ein, das funktioniert nicht.

Jochen:          Ja. Ja, cool. Was hast du noch für Kriterien auf deiner Liste?

Jonathan:      Das gleiche gilt halt auch für Services. Also wenn ich jetzt ein Coach bin, dann ist das ja eine Serviceleistung, die ich erbringe, wenn ich nach Hannover fahre und einen Vortrag halte.

Jochen:          Absolut, ja.

Jonathan:      Und das muss halt auch delegierbar sein, finde ich.

Jochen:          Also für dich ist das wichtig, genau.

Jonathan:      Genau. Deshalb käme auch für mich nicht in Frage Anwalt zu werden, zum Beispiel.

Jochen:          Ok.

Jonathan:      Weil ja dann auch wieder mein Know-how gefragt wäre.

Jochen:          Ja. Hat das auch was damit zu tun, dass du ortsunabhängig sein möchtest, oder?

Jonathan:      Ja, also sicher, das kommt ja dann im Umkehrschluss schon auch dazu. Wobei ich es auch immer gerne vorziehe, wenn ich irgendwie Büros habe oder ein Büro habe, bei dem man auch arbeiten kann, mit dem man auch richtig arbeiten kann.
Aber grundsätzlich ist es schon so auch ausgelegt, dass ich mir jetzt mit einer Geschäftsidee… Natürlich wäre es jetzt toll ein Restaurant zu eröffnen, aber wenn ich ein Restaurant eröffne, dann bedeutet das halt auch, dass ich eine gewisse Zeit lang jeden Tag in dem Laden stehen muss.

Jochen:          Ok.

Jonathan:      Und das wäre auch ein Kriterium; dann ist die Idee zwar toll, aber sie passt nicht zu mir.

Jochen:          Genau. Und vielleicht ist es ja auch sowas, als Anregung für die Zuhörer da draußen, einfach zu gucken: Was ist das, was mich glücklich macht? Was ist das, wo es mir dann wirklich gut geht?
Also zum Beispiel, wenn jetzt mich ein Kunde anrufen würde und sagt, „Ja, mein Outlook geht nicht, die E-Mails werden nicht verschick“ und es ist aber keine Person, die technisch versiert ist, dann macht mir das keinen Spaß.

Jonathan:      Ok.

Jochen:          Und so einen Kundenservice zum Beispiel zu machen.

Jonathan:      Ja.

Jochen:          Ich habe aber zum Beispiel gerne mit Leuten zu tun, wo ich weiß, die sind technisch versiert, da macht das dann eben Spaß. Und das ist auch eine Liste, auch ein Punkt, wie man seine Kriterien zusammenstellen kann, ne? Und es gibt Sachen, die einen einfach total nerven, wo dann eben die Geschäftsidee einfach nicht taugt für einen, ne?

Jonathan:      Kann natürlich auch passieren.

Jochen:          Zum Beispiel, wenn ich keinen Alkohol trinke und mir das überhaupt keinen Spaß macht, wenn ich Alkohol hasse und das total nervig und doof finde…

Jonathan:      Machst du auch keine Bar auf dann.

Jochen:          Absolut, ja. Das macht irgendwie nicht so wirklich fürchterlich viel Sinn. Man kann es machen, aber man muss sich halt auch überlegen, dass man die nächsten 10 Jahre, oder vielleicht die nächsten acht, neun, 10, 15 Jahre mit der Geschäftsidee zu tun hat und dann ist es halt schon sinnvoll irgendwas zu machen, was einem auch Spaß macht.

Jonathan:      Also mir ist es auch schon aufgefallen, das kenne ich auch aus meinem eigenen Lebenslauf, man trifft immer wieder Leute, die erzählen einem von anderen Leuten, die unheimlich viel Geld verdienen, mit irgendwas. „Ja, der hat da ein Kiosk und der macht so und so viel Umsatz, der fährt jetzt auch einen riesen BMW und da ist derjenige, der hat eine andere Firma und der macht noch sehr viel“. Und klar, gerade als junger Unternehmensstarter, sage ich mal, ist das immer faszinierend, wenn man hört, wie viel andere verdienen, automatisch, dass ich jetzt auch gleich ein Kiosk gründen muss, zum Beispiel.
Also gerade, wenn man als Person nicht so richtig geerdet ist, sage ich mal, und noch nicht so richtig weiß, wohin man eigentlich unternehmerisch gehen will, finde ich solche Kriterien halt total hilfreich, weil dann kann man sich einfach ein bisschen dran halten und sagen, „Mensch, natürlich ist ein Kiosk cool, aber aus diesen und diesen Kriterien, da passt es nicht zusammen“.

Jochen:          Genau. Und man kann es sich auch so ein bisschen abnehmen lassen; man entwickelt einmal die Liste und dann entweder kommt das Ding durch die Liste oder nicht. Also du sagst auch, dass das so eine gewisse Ruhe auch in dein Leben bringt, ne?

Jonathan:      Naja, unbedingt. Also die Liste kenne ich ja dann auswendig, oder das automatisiert sich ja auch dann immer schnell und wenn ich eine Idee habe, dann sage ich, „Mensch, toll, coole Idee, aber ich spüre ja jetzt schon, hier entsteht ein Konflikt zwischen einem wichtigen Kriterium von mir“.

Jochen:          Genau.

Jonathan:      Und dann kann ich die Idee aber sofort wieder loslassen einfach und das ist total wertvoll.

Jochen:          Ja.

Jonathan:      Also gerade, was mein Glücklich Sein betrifft, auf jeden Fall.

Jochen:          Ja, cool. Jetzt habe ich aber tatsächlich eine Idee gefunden, vielleicht können wir das ja wirklich mal mit den Kühlschränken nehmen, ne?

Jonathan:      Ok.

Jochen:          Und habe diese fantastische Idee jetzt entdeckt sozusagen, sie kam zu mir über Nacht, oder unter der Dusche, oder wo auch immer. Und jetzt sage ich, „Das ist cool“. Wie geht es jetzt weiter, wie würdest du jetzt weitermachen? Würdest du gleich loslegen und den ersten Kühlschrank kaufen und dann den ins Internet stellen, oder wie geht es jetzt bei dir dann im nächsten Schritt weiter, in der Planung.

Jonathan:      Also es macht sicherlich Sinn keinen Businessplan zu schreiben.

Jochen:          Ja gut, Businessplan, das wird auch tatsächlich ein bisschen überbewertet und ich glaube, die Zeiten sind auch so ein bisschen vorbei, außer ich habe mit einer Bank zu tun, ne?

Jonathan:      Ganz genau. Ganz genau.

Jochen:          Dann kann es wichtig sein. Gut.

Jonathan:      Also ich würde auf jeden Fall zunächst einmal einfach die Google Suchmaschine anschmeißen und mal gucken, wo kriege ich denn überhaupt Kühlschränke her, beispielsweise. Also wo sind meine Bezugsquellen, welche Lieferanten gibt es da und man wird halt mal versuchen mal von denen Angebote zu kriegen. Aber das ist eigentlich auch viel zu offensichtlich, ne?

Jochen:          Ja.

Jonathan:      Und natürlich auch eine Website bauen und eine Zielgruppe sich aussuchen. Dann sagt man beispielsweise: „Wir verkaufen jetzt nur…also Jochen und ich, wir machen eine Firma, die verkauft Kühlschränke über das Internet an Hausfrauen zwischen 40 und 45 Jahre in Berlin-Brandenburg“.

Jochen:          Ah, ok. Ja.

Jonathan:      Das wäre jetzt doch eigentlich eine ziemlich konkrete Positionierung.

Jochen:          Ja.

Jonathan:      Und dann geht man da halt hin und baut eine Website und dann wissen wir jetzt zum Beispiel auch, woher die Kühlschränke kommen, etc. und dann würde ich halt immer empfehlen, einfach so ein paar Unternehmensfunktionen schon mal zu definieren.

Jochen:          Ok. Aber wie genau machst du das? Also du hast da so eine Technik, einige kennen auch dieses Thema – The Business Model Canvas heißt das, glaube ich, ne? Von Osterwalder. Wir haben das unten auch in den Shownotes, da kann man sich so etwas ausdrucken.
Aber du hast das ein bisschen verfeinert oder verändert, oder, sage ich mal, das hat mit dem ursprünglichen gar nichts zu tun. Wie funktioniert das bei dir, wie machst du das? Also du nimmst ein Din A4 Blatt und wie geht es dann weiter?

Jonathan:      Genau. Ich nehme ein Din A4 Blatt – die Methode habe ich mal von einem Investor kennengelernt, der hatte zu seiner Hoch-Zeit 15 Unternehmen gleichzeitig und war in jedem der Geschäftsführer.

Jochen:          Oh.

Jonathan:      Und dann habe ich mir nur gedacht so, ‚Manometer, 15 Firmen und die funktionieren alle‘. Also das war irgendwie 100 Millionen Umsatz im Jahr, das war also gar nicht mal so schlecht. Und der hat mir dann eine Technik beigebracht und die habe ich dann ein bisschen weiterentwickelt, sage ich mal.

Jochen:          Ok.

Jonathan:      Und zwar fange ich halt immer an mit der Idee und mit der Strategie, da mache ich einfach so einen kleinen Block draus und überlege mir, was ist denn die Idee überhaupt.

Jochen:          Das heißt, wir haben das Blatt und können sagen, wir teilen das in insgesamt sieben Teile auf, ist das, glaube ich.

Jonathan:      Genau.

Jochen:          Genau. Oder sechs waren es, glaube ich. Sechs, hast du gesagt.

Jonathan:      Ich hab es so gar nicht vorliegen, aber wenn du es jetzt hast.

Jochen:          Wir haben sechs Teile, genau.

Jonathan:      Genau.

Jochen:          Und du musst immer, glaube ich, fünf Linien machen und dann hat man sechs Spalten. Genau. Und dann sind wir jetzt in der ersten Spalte und da geht es um die Idee und Strategie.

Jonathan:      Genau. Und da schreiben wir halt rein: Online Shop für Kühlschränke für Hausfrauen zwischen 40 und 45 in Berlin-Brandenburg.
Und wir überlegen uns… also in Ideen / Strategie kommt jetzt dann alles, was wir jetzt gleich noch sagen und das gehört da halt jetzt dazu, nämlich das zu entwickeln, das zu überprüfen, das weiterzuentwickeln und genau. Also Strategiejob.
Genau und dann kommt die erste Spalte, die heißt Marketing, PR und Sales, weil es geht ja letztendlich darum, dass wir die Kühlschränke an den Mann kriegen.

Jochen:          Ja?

Jonathan:      Und da überlegen wir uns doch am besten einmal so ein Prozess: Was muss man denn alles machen, damit wir einmal Geld verdienen und die Hausfrau einmal einen Kühlschrank kriegt, ja?

Jochen:          Ok.

Jonathan:      Also die Idee könnte jetzt sein, wir bauen eine Website und wir schalten in Berlin-Brandenburg Google Adwords auf das Keyword Kühlschrank. Und so, jetzt die Hausfrau in Berlin-Brandenburg, die googelt jetzt danach, die sieht die Anzeige, klickt drauf, kommt auf unsere Website und kauft.
Das wäre jetzt so die Marketing-Strategie, wo man dann sagt, bis dahin kriegt man dann eine Bestellung, ja?

Jochen:          Ok.

Jonathan:      Da überlegt man sich – oder wollen wir lieber Flyer machen und sie verteilen, wollen wir eine Anzeige erstellen, also Printanzeigen machen.

Jochen:          Ja.

Jonathan:      Oder machen wir Online Marketing. Ja, also zum Marketing, da kommt jetzt einfach alles mal rein, welche Maßnahmen wir denn auch mal testen wollen.

Jochen:          Ok, alles, was uns einfällt, was wir für sinnvoll erachten.

Jonathan:      Genau.

Jochen:          Und die schreiben wir alle darein erstmal. Ok.

Jonathan:      Genau. Und es geht jetzt erstmal nur ums Brainstorming, weil die finale Firma, die ist ja auch immer beweglich, also es ist ja nie endgültig alles.
Genau und jetzt hier aber auch schon mal gehe ich schon einen Schritt weiter und werde dann auch sagen: „Wer macht dann das Marketing später, also wer kümmert sich darum, dass die Flyer gedruckt werden und wer kümmert sich darum, dass sie verteilt werden? Wer kümmert sich darum, dass die Website gebaut wird? Wer kümmert sich darum, dass die Google Adwords gemacht werden?“ und so weiter.

Jochen:          Das heißt, die Verantwortlichkeiten dann, ne?

Jonathan:      Genau, ich suche mir dann Verantwortliche raus und das kann zum Beispiel sein, vielleicht hat man auch einen Co-Founder, also einen Co-Gründer.

Jochen:          Ja.

Jonathan:      Vielleicht hat man schon Mitarbeiter, vielleicht möchte man das aber auch komplett auslagern an eine Marketing Agentur, das gibt es natürlich auch. Da gibt es welche, die sind spezialisiert auf Flyer verteilen, manche sind spezialisiert auf online Job-Marketing. Da muss man sich dann einfach mal ein bisschen im Internet schlau machen, was es alles gibt und dann auch einfach mal ein paar Angebote anfordern.

Jochen:          Oder vielleicht jemanden fragen, ne?

Jonathan:      Oder jemand um eine Empfehlung bitten.

Jochen:          Kollegen, Unternehmerkollegen fragen sozusagen: „Was kannst du mir da empfehlen?“.

Jonathan:      Absolut. Absolut.

Jochen:          Ok.

Jonathan:      Genau. Und dann geht es auch schon, im Schritt Nr. 2, also in der dritten Spalte, um die Unternehmenskommunikation.

Jochen:          Ah.

Jonathan:      Also Kundenservice.

Jochen:          Ok.

Jonathan:      Auch das Beschwerdemanagement und so weiter.
Genau, da kommt einfach rein, haben wir vielleicht einen Telefonservice auf unserer Website, den wir anbieten möchten, also wenn auch eine Hausfrau nachts um Zwei vielleicht noch googelt, haben wir vielleicht eine 24-Stunden-Hotline und sie kann dann auch uns sogar dort erreichen, ja? Also es ist jetzt auch so schwer nicht mehr zu realisieren, dank Dienstleistern, wie das e-Büro.

Jochen:          Ok.

Jonathan:      Da kann man 24-Stunden-Hotlines einrichten.
Genau und ja, hat man dann vielleicht einen E-Mail Kundenservice oder, gerade wenn man Kühlschränke verkauft, dann hat man vielleicht noch so einen Außendienst, der ja vielleicht auch den Kühlschrank hilft aufzubauen oder die Wartung macht. Da muss man sich jetzt einfach mal überlegen, was gehört denn da alles zum Kundenservice mit rein und dann halt hier auch wieder die Verantwortlichkeit definieren.

Jochen:          Ok.

Jonathan:      Ja, also der Prozess wäre ja jetzt: Ein Kunde, der ruft uns an und wer geht ans Telefon?

Jochen:          Ja, aber das sollte nicht ich sein, ne?

Jonathan:      Ganz genau.

Jochen:          Das wäre schlecht dann, ja, als Unternehmer.

Jonathan:      Also ist nicht schlecht pauschal, also es kommt halt wieder auf das Kriterium darauf an, was du für dich selbst gesetzt hast.

Jochen:          Absolut, ja.

Jonathan:      Wenn du aber leidenschaftlich gerne zum Beispiel Kundenservice machst, dann machst du das.

Jochen:          Ja, ja.

Jonathan:      Aber ich bin ein großer Fan von delegieren an Profis und ich habe einfach ganz tolle Erfahrungen gemacht mit professionellen Kundenservice-Fachkräften, die dann einfach auch professionell Kundenservice machen.

Jochen:          Ok. Ah.

Jonathan:      Ich kann es gar nicht anders sagen.

Jochen:          Also wirklich auch mit Leuten, die da sitzen und dann, wenn jemand anruft, dann den Anruf entgegennehmen, das hast du auch schon gemacht sozusagen, da hast du auch schon jemand gehabt, der das macht?

Jonathan:      Ja, regelmäßig. Ich habe momentan drei Sekretärinnen, also drei so e-Büro Sekretariate.

Jochen:          Ah ok.

Jonathan:      Und da ist das halt beispielsweise so, da sagst du denen, gibst denen einfach einen Telefonleitfaden mit FAQs und dann sagst du, „So und so sollt ihr euch melden am Telefon“. Und die fünf meistgefragten Fragen sind beispielsweise, „Wie viel Strom verbraucht denn der Kühlschrank“ und deine Telefonsekretärin guckt halt in den FAQs nach und sagt, „So und so viel Strom verbraucht der“. Und dann ist noch eine wichtige Frage, „Ja, ist denn da Garantie drauf“ und dann guckt sie da auch in die FAQs und so weiter, ja?

Jochen:          Die Garantie gibt es nicht.

Jonathan:      Wir verkaufen nur an Geschäftskunden.

Jochen:          Ja und wie geht das dann, wenn sie die Frage nicht beantworten kann, steht dann auch in der FAQ was drin?

Jonathan:      Genau. Ja, na klar.

Jochen:          Im Gesprächsleitfaden steht dann drin, was sie dann machen soll, oder was sie dann sagen soll.

Jonathan:      Ja, also da würde ich sie einfach um einen Rückruftermin bitten, damit sie der Techniker anrufen kann beispielsweise.

Jochen:          Ah, faszinierend.

Jonathan:      Und dann würde ich halt, wenn es jetzt ich sein muss, würde ich halt als Techniker anrufen und sagen, „Hallo, bezüglich dieser und dieser Frage, hier ist die Antwort“.

Jochen:          Cool, sehr gut. Ja, fantastisch. Habe ich wieder etwas gelernt.

Jonathan:      Und bei E-Mails ist es das gleiche Prinzip, da gibt es virtuelle Assistenten beispielsweise.
Also Kundensupport ist also eins der ersten Dinge, die man auch outsourcen kann tatsächlich und einfach das gleiche Beispiel, wie mit dem Telefonleitfaden, nur halt mit einem E-Mail Leitfaden und wenn ein Kunde eine Anfrage per E-Mail schickt, dann kann deine virtuelle Assistentin oder dein virtueller Assistent dann auch die Textvorlage E-Mail absenden.

Jochen:          Ok. Cool. Was haben wir als nächsten Punkt? Kommunikation, nach Kommunikation, also drei haben wir noch – was wäre der nächste?

Jonathan:      Produktion.

Jochen:          Produktion, das heißt, der Kühlschrank muss hergestellt werden.

Jonathan:      Also genau, Produktion (oder Auftragserfüllung).
Den Kühlschrank produziere ich ja nicht, weil ich habe ja nur einen Online Shop, aber ich muss ja trotzdem die Auftragserfüllung halt gewährleisten. Das heißt, da überlege ich mir, wie kommt denn der Kühlschrank eigentlich zu meinem Kunden? Das könnte jetzt zum Beispiel sein, ich habe einen Deal mit einer Kühlschrankfirma, die schickt den direkt zum Kunden, wie dieses Streckengeschäft  oder Drop-Shipping, wie es heutzutage heißt.

Jochen:          Ok.

Jonathan:      Ja, oder habe ich ein großes Lager und da stehen Kühlschränke drin und ich habe auch einen eigenen LKW-Fahrer und der fährt das dann dahin. Oder einfach diesen Prozess mal überlegen, wie kommt jetzt eigentlich der Kühlschrank dahin?

Jochen:          Ja. Zum Beispiel eine Möglichkeit ist ja auch, ich habe ein Hochregallager bei Amazon und da liegt das Zeug und das Fulfillment ist dann bei Amazon. Das ist ja auch eine coole Sache, ne?

Jonathan:      Absolut. Das ist eine extrem coole Sache sogar. Ja genau, das kommt dann einfach da rein.
Und wir hatten es ja jetzt gerade davon, die Verantwortlichkeit, die ist ja dann auch relativ schnell gefunden; entweder man outsourct es an Amazon, oder man hat die Möglichkeit das über Drop-Shipping mit dem Großhändler, oder sogar mit dem Kühlschrankhersteller direkt, was ich zwar nicht glaube, aber meistens mit einem Großhändler dann einfach auszumachen.

Jochen:          Ah, faszinierend. Und ja, dann haben wir noch….

Jonathan:      Aber auf der anderen Seite, ganz kurz noch ein anderes Beispiel.

Jochen:          Ja?

Jonathan:      Wenn ich jetzt eine Werbeagentur habe und ich werde dafür bezahlt, dass wir Flyer produzieren oder gestalten, dann wäre halt Flyer-Gestaltung da drin in der Produktion.

Jochen:          Ok, ok. Ok, also alles, was ich drum herum brauche.

Jonathan:      Genau, da wird einfach produziert. Also die Leistung oder der Wert, der wird hier produziert.

Jochen:          Produziert oder etwas ausgeführt, ne?

Jonathan:      Genau.

Jochen:          Das heißt, ich habe den Auftrag, der Auftrag ist da und jetzt muss der Auftrag ausgeführt werden.

Jonathan:      Genau. Genau.

Jochen:          Was habe ich für die letzten beiden Punkte? Wir sind so ein bisschen am Ende unserer Zeit.

Jonathan:      Entschuldigung.

Jochen:          Aber ist kein Problem, das passt, müssen wir überziehen.

Jonathan:      Dann haben wir Finanz- und Buchhaltung, ganz logisch. Wie schreibe ich die Rechnungen beispielsweise? Da gibt es ja heutzutage Dienstleister, oder Softwares, besser gesagt, wie zum Beispiel Smoice.

Jochen:          Ja, Smoice ist ein sehr gutes Beispiel, was ich jedem warm ans Herz legen kann, weil ich da auch sehr gute Erfahrungen gemacht habe und selber auch einsetze. Ja, Smoice gibt es zum Beispiel. www.smoice.com – schöne Grüße an Nils. Ja genau.
Das muss klar sein, also wie läuft das mit meinen Rechnungen, mit meiner Buchhaltung, ne?

Jonathan:      Genau. Also einfach, wenn jetzt jemand einen Kühlschrank kauft, dann gehe ich in mein Smoice und schreibe eine Rechnung und kann die per E-Mail wegschicken. Das kommt dann da rein. Oder suche ich mir zum Beispiel einen Buchhalter und der macht das, oder macht das ein Steuerberater? Wie auch immer, das kommt einfach dann da rein, wie wird das organisiert.

Jochen:          Ok.

Jonathan:      Ja, und auch die Verantwortlichkeit, also wer macht das dann? Und es gibt zum Beispiel auch so Bürodienstleister, die machen auch schon für 30 bis 50 Euro pro Monat kann man die komplette Buchhaltung auslagern.

Jochen:          Ok. Das hört sich gut an.

Jonathan:      Genau.

Jochen:          Genau.

Jonathan:      Aber das kann man einfach googeln. Google einfach mal nach so Buchhaltungsdienstleister und da gibt es zahlreiche im Internet.

Jochen:           Ja. Ja super. Und dann hast du deinen Punkt, den man nicht vergessen sollte, das ist noch ein sehr spannender, ne?

Jonathan:      Na klar. Qualitätsmanagement.

Jochen:          Qualitätsmanagement, sehr gut. Das ist, wenn der Griff abfällt, ne?

Jonathan:      Genau, dann kommt der Kundenservice. Dann geht der Kundenservice, der fährt dann halt hin und repariert den, genau. Und da werden einfach solche Prozesse auch definiert, also was passiert, wenn…?
Und vor allem auch die Sicherstellung, dass der Prozess, den wir ja jetzt aufgebaut haben, dass das Marketing… Man kennt es ja von ganz großen Konzernen oder von Behörden, da hat man immer das Gefühl, der eine redet nicht mit dem anderen.

Jochen:          Ja.

Jonathan:      Keiner weiß, was der andere gerade macht.

Jochen:          Ja.

Jonathan:      Und deine Aufgabe im Qualitätsmanagement ist es halt, Standards zu entwickeln.

Jochen:          Ok.

Jonathan:      In denen so etwas nicht vorkommt, ja?

Jochen:          Ja.

Jonathan:      Ja, also: „Lieber Marketingtyp, bitte sprich dich mit dem Kundenservice ab und zwar so und so“. Oder die Prozesse einfach definieren und einfach immer gucken, dass die Funktion, die du da installiert hast, jetzt Marketing, Kommunikation, Produktion und so weiter, dass das rundläuft und nicht da jeder vor sich hinarbeitet und keiner weiß, was der andere macht.

Jochen:          Wirklich, wirklich faszinierend. Also ich finde, das ist so ein wirklich tolles System. Ich habe ja auch auf diesen Businessplan, Businessmodel Canvas von Osterwalder gesehen und auch das Buch dazu gelesen, auch den mal ausgedruckt und aufgehängt, aber also ich finde das sehr, sehr plastisch, wie du das beschrieben hast.

Jonathan:      Ja. Also es gibt einen Punkt noch, einen wichtigen Punkt noch, den habe ich vergessen und der heißt: Expansion.

Jochen:          Ah.

Jonathan:      Und das ist aber auch ein Teilbereich von der Strategie, die wir ja in Platz 1 haben.

Jochen:          Ok.

Jonathan:      Aber einfach darum, zum Beispiel, können wir jetzt die Kühlschränke nicht nur an Hausfragen zwischen 40 und 45 in Berlin-Brandenburg verkaufen, sondern vielleicht sind ja auch 50-Jährige daran interessiert, oder vielleicht können wir die auch noch in Köln verkaufen oder in München. Ja, also das ist dann aber auch wieder ein Teilbereich von Strategie, aber trotzdem noch eine wichtige Unternehmeraufgabe, finde ich.

Jochen:          Ja, klar. Also das weiterzuentwickeln und zu gucken, wie geht es weiter, wie kann ich weiter wachsen, oder in welche Richtung kann das gehen. Klar, eine super Geschichte.
Ich würde sagen, fassen wir es nochmal kurz zusammen. Wir haben erst einmal eine Idee und die Ideen, die prallen, oder, was hat der gute Richard Branson gesagt, Ideen sind wie Züge, ne?

Jonathan:      Absolut.

Jochen:          Es gibt immer einen, der vorbeikommt gerade.

Jonathan:      Ja.

Jochen:          Und man muss natürlich erst einmal die Idee evaluieren, das heißt, am einfachsten wirklich sich Schritt für Schritt eine Checkliste erarbeiten, wo entsprechende Kriterien drauf sind, Kriterien, mit denen man sich wohlfühlt. Dann, wenn wirklich eine Idee durch diese Checkliste durchkommt, dann ist es wichtig zu planen und zu gucken, was gibt es für Dinge zu tun, was gibt es für Möglichkeiten, PR und die Strategie sozusagen. Wie ist entsprechend die Strategie, wie ist meine Zielgruppe? Es gibt Marketing und PR, es gibt Kommunikation. Wir haben die Produktion, wir haben das Qualitätsmanagement und wir haben die Expansion und was war der letzte Punkt?

Jonathan:      Die Finanzen hatten wir noch.

Jochen:          Die Finanzen, selbstverständlich. Da habe ich mich heute Morgen den ganzen Tag mit Finanzen wieder beschäftigt

Jonathan:      Und schon wieder vergessen.

Jochen:          Faszinierend und schon wieder vergessen. Genau und das kann ich Euch da draußen wirklich nur an die Hand geben, ob ihr jetzt schon gestandene Unternehmer seid, oder gerade eine neue Idee habt, oder auch in eurem Unternehmertum euch neu ausrichten wollt mit einer neuen Geschäftsidee, dann macht das auf jeden Fall Sinn.

Mein neues Buch „80/20 Outsourcing“ erscheint demnächst.

– Was interessiert Dich?
– Was sind Deine dringlichsten Fragen zum Thema?

Mach mit unter: www.der-glueckliche-Unternehmer.de/team und erhalte als erster neue Entwürfe, neue Kapitel und spannende Einblicke.

Ja, Jonathan, was gibt es noch, was du gerne unsern lieben Zuschauern in Deutschland, Österreich und der Schweiz noch mit auf den Weg geben möchtest zum Abschluss?

Jonathan:      Ja, vielen Dank fürs Zuhören, viel Spaß beim Umsetzen, viel Spaß beim Unternehmersein und vor allem beim glücklichen Unternehmersein.

Jochen:          Absolut. Ja, ich wünsche euch auch eine super tolle Woche, freue mich, dass unser Podcast so positiv aufgenommen wird.
Und ja, ich wünsche Euch da draußen eine super tolle Zeit, wenn Ihr Fragen habt zu dem Thema oder an Jonathan, dann schickt uns Eure Fragen, wir leiten das dann entsprechend weiter.
Und denkt daran: Ihr habt das Recht glücklich zu sein.

[Gespräche] Episode 16 – Der Sprint mit Maximilian H. Breckbill

 

Jochen:          Ja, hallo. Heute sind wir wieder dabei in unserem wöchentlichen Podcast. Ich freue mich heute, dass ich den Maximilian Breckbill heute mit im Podcast dabei habe. Herzlich willkommen Max.

Max:               Vielen Dank Jochen.

Jochen:          Ja, Achim kann heute leider nicht dabei sein, weil bei ihm tatsächlich heute Stromausfall ist auf Mallorca. Auch im sonnigen Mallorca gibt es manchmal Stromausfall und der muss jetzt durch die Gegend fahren und sein Internet wieder in Ordnung bringen.

Ja, wir haben heute das Thema Sprint. Wann warst du das letzte Mal laufen, Max?  

Max:               Das letzte Mal laufen war ich heute morgen eigentlich.

Jochen:          Und? Bist du eine gute Zeit gelaufen? War es so ein richtiger Sprint?

Max:               Ja, heute war super langsam eigentlich, wegen dem Schnee. Also ich bin hier in Berlin und hier gibt es super viel Schnee zurzeit, was ein bisschen komisch ist, finde ich, für Berlin. Ja, die Zeit war nicht so schnell eigentlich.

Jochen:          Ok, das heißt, wir werden heute schauen, wie man diese Zeit etwas schneller auf die Beine bringen kann, beim Laufen vielleicht, oder auch bei anderen Themen. Schauen wir mal.

Max:               Jaja, klar.

Jochen:          Mein neues Buch „80/20 Outsourcing“ erscheint demnächst.

– Was interessiert Dich?
– Was sind Deine dringlichsten Fragen zum Thema?

Mach mit unter: www.der-glueckliche-Unternehmer.de/team und erhalte als erster neue Entwürfe, neue Kapitel und spannende Einblicke.

Ja, Max, es ist natürlich so, wir sind natürlich heute logischerweise nicht zum Thema Laufen hier, wir haben uns was anderes überlegt. Und es geht so ein bisschen heute um das Thema, dass ich Dinge nicht erreiche, oder?

Max:               Ja, klar. Das ist immer eine Sache, dass viele Menschen Probleme damit haben. Also es ist ganz einfach, vieles nicht zu machen.

Jochen:          Ja.

Max:               Das ist niemals ein Problem, bei mir zumindest. Ich weiß nicht, wie es bei dir aussieht.

Jochen:          Ah, ich glaube ich habe einen Rekord; das war ein Projekt, das hat drei Jahre gedauert.

Max:               Drei Jahre?

Jochen:          Sollte ein halbes Jahr dauern und hat drei Jahre gedauert und es ist eigentlich immer noch nicht fertig, aber es liegt nicht mehr auf meinem Schreibtisch; ich habe meinen Teil gemacht, es geht wahrscheinlich jetzt noch länger.

Max:               Cool. Geil.

Jochen:          Ja. Oder so Sachen, wo man sagt, „Ah, ich mach das mal nächste Woche. Ich muss mal unbedingt – ach, das sollte ich unbedingt nochmal machen“. Und wenn man in der Firma bestimmte Dinge voranbringen möchte, dann ist es doch meistens so (ich weiß nicht, wie es dir geht), es gibt immer Dinge, die sind dringlicher, ja?

Max:               Klar.

Jochen:          Also wenn man möchte, dann schafft man letztendlich die Dinge, die wichtig sind. Wir haben das in eine der letzten Folgen ja auch schon besprochen, dass es einfach Dinge gibt, die sind dringlich und andere Dinge, die sind wichtig.

Max:               Klar.

Jochen:          Und natürlich ist es so, die dringlichen Dinge, die schieben sich manchmal immer so ein bisschen in den Vordergrund, ne?

Max:               Ja, klar. Klar. Und also, was für mich immer interessant zu diesem Thema ist, ist, dass die Umgebung einen großen, großen Einfluss auf diese ganze Dringlichkeit hat.
Also ich arbeite viel von zu Hause aus und ich merke, ich stehe auf morgens und ich habe super viel vor, ich habe meine ganzen Termine ausgelegt, ich habe meine „most important tasks“ – also wie sagt man das auf Deutsch eigentlich?

Jochen:          Ja, die wichtigsten Aufgaben, ne?

Max:               Die wichtigsten Aufgaben für den Tag schon und ich bin super begeistert darüber und dann laufe ich von meinem Zimmer raus in die Wohnküche und dann merke ich, oh, scheiße, meine laundry, meine Wäsche sitzt noch immer da und ganz nass, ich muss das jetzt aufhängen und dann gibt es die ganze Sachen zu Hause zu machen.
Und ich finde, die Umgebung, also das ist nur eine kleine Beispiel, wie die Umgebung also einen unheimlich großen Effekt hat, wie man vorankommt in seinem Business und seinen Sachen.

Jochen:          Ja.

Max:               Weil wenn die Umgebung nicht stimmt, dann ist man ewig da bei den dringlichen, aber nicht wichtigen Tasks.

Jochen:          Ja und ich hab ja tatsächlich jetzt das nochmal ein bisschen verpasst, dich vorzustellen, das hole ich jetzt nochmal nach.

Max:               Ah, gut.

Jochen:          Das ist immer alles improvisiert bei uns im Podcast, das heißt, auch sowas passiert.

Max:               No Problem.

Jochen:          Und meine gute Fee Achim ist heute nicht dabei, der hätte mich schon daran erinnert. Aber in dem Fall super, kein Problem.
Also du bist selber Unternehmer, Entrepreneur und Connector und das heißt, du bringst Unternehmer zusammen und darüber wollen wir uns auch im weiteren Verlauf, mit dem Thema Aufschieben von Dingen, unterhalten.

Max:               Ja.

Jochen:          Und im wesentlich ist dir wichtig oder dein Fokus sind eigentlich deine Spezialisierungen und das sind eigentlich die sogenannten self-funded Startups und Solopreneurs. Das habe ich jetzt auswendig gelernt vorher, damit ich das auch gut aufsagen kann.

Max:               Super.

Jochen:          Ja. Im wesentlichen sind das einfach, schlicht und ergreifend, Unternehmer, selbstständige Gründer, die kein Kapital von außen bekommen, wie die klassischen Startups, sondern sich selber finanzieren, aus sich selbst heraus wachsen und sich aus sich selbst heraus als Unternehmen weiterentwickeln. Und ich sag mal so, ich würde mal behaupten, dass das auch tatsächlich die Leute sind, die uns zuhören, ja?

Max:               Ja.

Jochen:          Von daher passt das perfekt.

Max:               Super.

Jochen:          Wir haben eigentlich nur diese Sorte von Unternehmern, die aus sich selbst heraus wachsen.

Max:               Cool. Ja, die Unternehmer, die Leute, die immer „put their money where their mouth is“ – also wie sagt man das auf Deutsch wieder?
Ich wollte auch ganz kurz sagen, also ich bin ursprünglich aus den USA und wir werden vielleicht manchmal heute ins Englisch gehen und Jochen, vielleicht kannst du mir dabei helfen manchmal ins Deutsche zu übersetzen.

Jochen:          Das ist überhaupt kein Problem, ja.

Max:               Cool.

Jochen:          Das interessante war ja, du hast ja auch ein Event in Berlin jetzt durchgeführt mit Entrepreneurs und Solopreneurs und ich war auch tatsächlich mit dabei und da haben wir uns ja auch kennengelernt und das spannende war, das war auch in dem Fall auf Englisch und das hat wunderbar funktioniert. Und ich finde es auch sehr schön, dass man dann eben auch mit anderen Solopreneurs und Unternehmern zu tun hat, auf der ganzen Welt letztendlich. Also eine Unternehmerin, die kam aus Indonesien, ne?

Max:               Ja, klar. Wir hatten eine aus Indonesien, die in Deutschland wohnt seit ein paar Jahren, dann einen aus Norwegen. Ja, ich glaube, die restlichen waren eigentlich aus Deutschland.

Jochen:          Ja, aber trotzdem bietet das eben diese Möglichkeiten.

Max:               Ja, das ist super schön.

Jochen:          Aber gut, gehen wir mal zu dem Thema zurück. Also das große Problem des Aufschiebens; was kann ich da alles machen, damit ich eben Dinge nicht aufschiebe? Was habe ich für Möglichkeiten? Wie gehst du das Problem an, jetzt mit der Wäsche zum Beispiel?

Max:               Ja, mit der Wäsche.

Jochen:          Du hängst sie auf, ne?

Max:               Ja, man hängt sie auf und am besten man macht solche Sachen, also im Interesse von den wichtigen Sachen von der Firma, also am besten macht man so etwas den Abend davor.

Jochen:          Ja.

Max:               Ja, es gibt dieses Konzept von „cleaning the grill”, also dass man immer sauber macht, nachdem man etwas gemacht hat. Also im Allgemeinen, das ist super wichtig. Wie das auf Business bezogen wird, ist mir nicht super klar, also zwischen Wäsche und dann die dringlichen Business-Sachen, ja, das ist eine interessante Frage.

Jochen:          Ja, aber vielleicht gibt es da einfach die Möglichkeit, ganz einfach eine Fokussierung, dass man sagt, „Ok, die Wäsche ist die Wäsche, ich kann es jetzt nicht ändern, sie liegt jetzt da, ich hab jetzt die und die Aufgabe“ und das ist letztendlich auch, was du letztendlich auch sagst, dass man eben sich Aufgaben vornimmt, also für den nächsten Tag, und dann sagt, „Ok, das sind jetzt meine Prioritäten“.

Max:               Klar.

Jochen:          Und wegkommt von so einer Art „Fire Fighting“, wo man halt dann sozusagen das löst, was um einen herum ist.
Also ein sehr gutes Beispiel, finde ich, war für mich, als meine Frau – als unser jüngstes Kind oder mein jüngstes Kind geboren wurde. Ich arbeite auch sehr viel zu Hause, weil ich das sehr genieße, zu Hause zu arbeiten, im Kreise meiner Familie, meinem Home Office und da war genau das Gegenbeispiel, ich hab wirklich am Schreibtisch gesessen und ich bin wirklich dann, da ich das sehr viele Jahre schon mache, sehr, sehr fokussiert beim Arbeiten auf meine Arbeit und vergesse alles um mich herum.

Max:               Cool. Cool.

Jochen:          Das heißt dann aber auch im Gegenteil, dass ich dann auch Sachen stehen lasse in der Küche.

Max:               Klar.

Jochen:          Was dann wiederum passiert ist, in dem einem Jahr wo meine Frau auch zu Hause war, dass sie sagte, „Das sieht hier aus und es ist ganz schlimm“ und ich sage, „Ja, ich arbeite auch“.

Max:               Ja, ja.

Jochen:          Weil ich kann nichts anderes machen in der Zeit, ich bin wirklich auf das Arbeiten fokussiert, ne?

Max:               Klar. Klar, klar.

Jochen:          Ok. Gehen wir mal von dem Beispiel weg und gucken wir uns mal an, jetzt hat jemand zum Beispiel Sachen schon aufgeschoben, ne? Der hat jetzt sozusagen, er will unbedingt Sachen erreichen, aber es klappt nicht. Und da hast du Möglichkeiten, was dann ein Unternehmer machen kann, ne?

Max:               Klar. Also ich würde sagen, dass erste ist natürlich eine Zielsetzung mit einer Frist, mit einer Deadline.
Also das wäre der erste Schritt auf jeden Fall, dass man immer ein ganz klares Ziel haben soll und dann eine klare Deadline. Ich bin eine Persönlichkeit, ich brauche unbedingt super viel Druck, damit ich etwas fertigbringe.

Jochen:          Ja, das ist super interessant.

Max:               Ja.

Jochen:          Ja, das ist vielleicht auch der Grund, warum du diese fantastische Möglichkeit ins Leben gerufen hast, über die wir gleich noch sprechen, ne?

Max:               Ja, klar. Klar.

Jochen:          Eigentlich für dich selbst dann auch so ein bisschen, ne?

Max:               Ja, klar. Also ich brauche super viel Druck, um etwas zu erledigen, um etwas zu machen.

Jochen:          Ok.

Max:               Und eigentlich deshalb sitzt die Wäsche auch da und dann passiert nichts, bis mein Mitbewohner sagt, „Hey, Max, ich will auch waschen“ und dann wird etwas gemacht.

Jochen:          Ok.

Max:               Also für mich selber, wenn es zum Business kommt, ich habe festgestellt, dass ich eine Deadline brauche und am besten brauche ich eine Frist, wo andere Leute einen Blick auf diese Frist haben, die wissen, dass es diese Frist gibt und die Fragen nach, weil wenn ich keine Verantwortlichkeit zu jemand anders habe, also erstens zumindest für mich selber – das ist die ganze Zielsetzung. Dadurch bekommt man eine Verantwortlichkeit für sich selber; man kann es irgendwo hinschreiben, „Hey, ich will das zu dem und dem Datum erledigt haben“ und dann kann man auch so, auf Englisch sagt man wieder, „Time Blocking”.

Jochen:          Ok, das heißt, man reserviert sich Zeit, oder?

Max:               Man reserviert sich Zeit auf dem Kalender für diese Tasks, genauso, wie man für ein Meeting auf dem Kalender einen Termin dafür machen würde. Ja.

Jochen:          Ok.

Max:               Und danach holt man von irgendeiner Quelle Verantwortlichkeit. Also umso größer und normalerweise – scarier?

Jochen:          Ja, erschreckender vielleicht.

Max:               Erschreckender das Ziel… Umso größer und erschreckender das Ziel, umso größer und wichtiger ist die Verantwortlichkeit von außen, also zumindest für mich.

Jochen:          Ok.

Max:               Und dann… ja.

Jochen:          Aber ich glaube, das ist sehr schön, dass du das sagst, weil ich bin mir ziemlich sicher, oder das ist ja auch das, was wir gesehen haben, als du das letzte Event durchgeführt hast, was übrigens ein sehr, sehr großer Erfolg gewesen ist, dass eben das etwas ist, was, wenn wir ganz ehrlich sind und vielleicht auch Ihr da draußen, es auch vielen von Euch so geht, dass man einfach sich mit diesen Problemen rumschlägt, dass viele von uns so sind, dass sie nur Dinge erreichen, wenn sie Druck haben.
Und von daher, wie hast du das jetzt für dich gelöst? Hast du jetzt jemand angerufen, oder was hast du gemacht? Du hast eine Website gemacht, ne?

Max:               Ja, ich hab eine Website gemacht.

Jochen:          Ja.

Max:               Also wann hat das alles angefangen? Eigentlich, ich bin Unternehmer seit ungefähr eineinhalb Jahren, fast zwei Jahren jetzt eigentlich – ein und dreiviertel Jahre. Und als ich angefangen habe, habe ich gemerkt, dass ich super viel bei mir zu Hause gemacht habe; ich habe alles geputzt, ich habe alles schön gemacht zu Hause, aber ich kam nicht an meine Ziele dran, also ich bin nicht weitergekommen mit meinen Zielen.

Jochen:          Ok.

Max:               Und ich habe dann angefangen Bücher zu lesen über Produktivität für Gründer und so weiter, Time Management für Gründer und mir ist es dann aufgefallen, dass ich immer meine Peak Performance habe, wenn ich Druck habe von außen.

Jochen:          Ok.

Max:               Wenn ich irgendeine Deadline habe, wo ich etwas erreichen muss und wo die Verantwortlichkeit nicht bei mir liegt, sondern außen. Und dann, ja klar, als Gründer, wie kann das passieren, wie kann das sein? Also als Gründer muss man alles von selber, alleine starten – also so dachte ich am Anfang.

Jochen:          Ja.

Max:               Und so habe ich viele Monate gekämpft eigentlich und habe gedacht, „Ja, ich muss das knacken, ich muss selber die Motivation von innen bringen“.

Jochen:          Ja.

Max:               Aber dann ich habe diese Buch „Think and Grow Rich“.

Jochen:          Ok, vom guten alten Napoleon Hill, genau.

Max:               Ja. Napoleon Hill, der alte Fuchs. Ja, ich habe dieses Buch gelesen und ich habe diese Mastermind-Konzept gelesen und ich habe gedacht, das könnte etwas sein für mich.

Jochen:          Ok, was heißt das genau, Mastermind? Wir haben es in den letzten Folgen auch schon besprochen.

Max:               Ja.

Jochen:          Aber vielleicht für diejenigen, die jetzt zum ersten Mal zuhören, was bedeutet Mastermind?

Max:               Ja, also die Definition von Napoleon Hill lautet, ich weiß nicht, wie es auf Deutsch geht, aber es ist etwas in diese Richtung von, eine Gruppe von zwei oder mehrere Leute, die zusammenarbeiten an einem gewissen Ziel, in Harmonie.

Jochen:          Oh.

Max:               Also ich habe für mich die Definition von einer Mastermind für Gründer und das wäre eine Gruppe von drei bis fünf Gründern, die sich gegenseitig unterstützen mit Verantwortlichkeit und mit Business Know-how, also ihre eigene Erfahrung, um näher an ihre Ziele heranzukommen.

Jochen:          Ok.

Max:               Und ja, das ist das Konzept; man trifft sich regelmäßig mit diese kleinen Gruppe von drei bis vier anderen Gründern und man tauscht Erfahrungen aus und man sagt, „Hey, meine nächstes Ziel ist das und das und das und ich werde das innerhalb von drei Monaten schaffen ungefähr“.

Jochen:          Ok, da will ich nochmal einsteigen.

Max:               Ja.

Jochen:          Also das ist, glaube ich, das besondere bei deinem Konzept und bei den Events, die du durchführst.

Max:               Ja, ok.

Jochen:          Also da ist sozusagen ja dieser Sprint-Gedanke, das heißt, du hast etwas genommen aus der Welt der Programmierung oder aus der Welt des Laufes und hast gesagt, „Ok, wenn ich jetzt jemand bin, der etwas in kurzer Zeit erreicht, wenn ich jemand bin, der Druck braucht, um etwas zu erreichen, dann ist es gut den Zeitraum, in dem ich etwas erreiche, zu begrenzen“.

Max:               Ja.

Jochen:          Das heißt, ich sage, „Ok, ich erreiche das in sechs Wochen, ich erreiche das in acht Wochen, oder maximal 12 Wochen“.

Max:               Klar, klar.

Jochen:          Und das ist, glaube ich, das besondere, was deine Events ausmacht, dass du von vorneherein sagst, „Ok, wir machen ein Event“, das ist ein sogenannter Mastermind-Sprint, hast du den, glaube ich, genannt.

Max:               Klar.

Jochen:          Und in diesem Zeitraum, da will ich ein Ziel XYZ erreichen. Und das ist das besondere, würde ich sagen, oder?

Max:               Jaja, klar. Also das besondere bei dem Sprint wäre eigentlich, dass es ein großes Ziel für kurze Zeit ist.

Jochen:          Das ist noch besser, genau.

Max:               Genau, das ist noch besser.

Jochen:          Ja.

Max:               Also im Allgemeinen, ich finde das, ich glaube, wenn man etwas erreichen will, dass man immer eine Deadline haben soll.

Jochen:          Ja.

Max:               Also vielleicht gibt es manche Leute, die irgendwie ohne Deadline vorankommen, aber solche Leute, die super effektiv sind, ohne Deadlines, habe ich sehr selten getroffen und kennengelernt.

Jochen:          Und man muss dazu sagen, also vielleicht um nochmal den Rahmen auch zu schließen, also ich bewundere das sehr, dass du sehr bescheiden bist, auch jetzt hier im Interview, aber du hast ganz schön was auf dem Kerbholz. Also du hast es geschafft, du bist in sehr vielen Mastermind-Gruppen auch schon bereits gewesen.

Max:               Ja, klar. Klar.

Jochen:          Du bist in einer der berühmtesten oder bekanntesten Mastermind-Gruppen, das ist der Dynamite Circle, ist in Kreisen sehr bekannt und es ist auch nicht einfach dort reinzukommen.

Max:               Ja.

Jochen:          Also man muss dort auch sich bewerben und nur wenn man sich bewirbt und angenommen wird, kommt man in diese Mastermind-Gruppe. Also du bist jemand, der sich schon sehr viel Gedanken gemacht hat um das Thema Mastermind und auch sehr viel Erfahrung dort gesammelt hat.

Max:               Ja, könnte man so sagen. Also schon in den letzten eineinhalb Jahren habe ich mich super viel mit diesem Thema beschäftigt, nach meiner ersten Erfahrung, wo ich gemerkt habe, ‚Hey, ich brauche das‘. Ich habe ein Buch gelesen von Napoleon Hill. Ich brauche das und ich habe meine erste gemacht.
Ja, die erste hat ziemlich gut geklappt eigentlich und dann habe ich die zweite gemacht und die zweite hat nicht so gut funktioniert, weil die Ziele innerhalb von der Gruppe waren nicht perfekt – wie sagt man?

Jochen:          Getuned oder austariert.

Max:               Ja klar. Und dann habe ich die dritte und vierte und dann jedes Mal habe ich gemerkt, dass die Masterminds, die lösen sich normalerweise auf, die sind, wie sagt man – „they naturally drift apart“?

Jochen:          Ja, also sie haben sozusagen das Prinzip der Entropie, ne?

Max:               Ja.

Jochen:          Dass sich das sozusagen alles… Dass es schwierig ist, die Dinge zu ordnen, aber dass das Chaos dann sozusagen wieder Überhand nimmt und die Leute einfach nicht weitermachen. Das wolltest du damit sagen, ne?

Max:               Klar, also ich habe gemerkt, dass es einen natürlichen Zyklus für diese Mastermind-Gruppen gibt, dass ist normalerweise um den drei Monate Zeitraum; nach drei Monate kommen sie alleine voneinander aus. Und dann habe ich gedacht, ‚Hey, das wäre cool, also dauernd neue Masterminds zu finden, mit Leuten, mit denen man immer neu Druck bekommt und dann einen neuen Fokus hat und dann neue Learnings davon bekommt‘.

Jochen:          Ok. Das heißt, ich bin dann quasi ja schon dann eine Besonderheit, weil meine eine Mastermind-Gruppe (ich bin in zwei laufenden und in deiner Mastermind-Gruppe gewesen), die läuft jetzt schon seit einem Jahr.

Max:               Ok. Krass.

Jochen:          Ja.

Max:               Das ist schon super lang für die Mastermind.

Jochen:          Und die eine läuft seit einem Dreivierteljahr. Ja gut, ok.

Max:               Cool.

Jochen:          Das ist aber natürlich auch nicht dieser massive Druck, ne? Das ist ein anderes Konzept.

Max:               Ja.

Jochen:          Aber wir sind heute beim Sprint.

Max:               Klar.

Jochen:          Also das ist das besondere heute.

Max:               Ja.

Jochen:          Ok und wie kann man sich das dann vorstellen? Also du sagst, Sprint ist wichtig, es ist wichtig sich ein sehr großes Ziel zu stecken.

Und vielleicht nochmal zu den Hintergründen; da waren sehr große Erfolge jetzt bei der letzten Mastermind-Gruppe, von den Teilnehmern, die du durchgeführt hast. Was waren das für welche, kannst du da ein oder zwei  Beispiele nennen?

Max:               Ja. Also ich könnte vielleicht sogar drei nennen. Also wir haben einen Typ, der hat – also der erstaunlichste Erfolg war, dass einer von unseren Mitgliedern hat innerhalb von diesen sechs Wochen sein Einkommen gedreifacht.

Jochen:          Ja. Ich glaube, verdreifacht, ja.

Max:               Verdreifacht, ja. Dann war ein anderer, der hat 60% nach oben sein Einkommen geschoben, seine Revenue für sein Business. Und dann gab es noch einen, der sein Buch fertig geschrieben hatte. Und ich glaube, aber alle waren super zufrieden mit der Erfahrung und haben gemeint, dass sie viel mehr geschafft haben, mit diesem Gruppendruck, mit diese freundliche Peer-Pressure, als ohne.

Jochen:          Ok.

Max:               Und das war super cool.

Jochen:          Und wie funktioniert das? Also wie kann ich mir das vorstellen? Ich gehe da jetzt dann also hin, das ist dann meistens ein Wochenende, und was passiert dann? Was machst du dann mit den Leuten, dass die so… was machst du für eine Gehirnwäsche, was gibt es da für eine Magie dahinter, dass die Leute diese Erfolge erreichen? Ja, das ist ja wirklich fantastisch, was da passiert.

Max:               Ja, also eigentlich der erste Schritt ist, super klare Ziele zu setzen.
Also wie meinst du das? Willst du, dass ich den ganzen Prozess durchlaufe, von Anfang bis Ende?

Jochen:          Wie du möchtest. Also wenn das funktioniert, wenn du das für sinnvoll hältst, dann können wir das machen.

Max:               Ja, klar.

Jochen:          Also ich finde das eigentlich ganz gut. Also wir haben jetzt noch ungefähr 10 Minuten, das heißt, vielleicht so ein bisschen condensed machen, aber ich glaube, ich finde es, glaube ich, ganz gut, so ein bisschen mehr das Dahinter zu zeigen, was da eigentlich passiert.
Weil, also mir ist zum Beispiel aufgefallen, dass es sehr, sehr strikt ist in der Ausführung und dass das, glaube ich, sehr viel ausmacht, bei diesem Sprint, dass man dann diesen Erfolg hat, dass es sehr, sehr prozessorientiert ist, also sehr, sehr klar definiert, was so in dieser Mastermind passiert.

Max:               Ok. Also du meinst, was passiert bei jedem Treffen von einer Mastermind?

Jochen:          Zum Beispiel, genau.

Max:               Zum Beispiel, ok.  Zum Beispiel, also der Erfolg von der Mastermind liegt in dem Prozess, den man nimmt für jedes Treffen. Und das Konzept ist jedes Mal, dass man sich trifft in einer Mastermind, also man hat ein zeitbegrenztes Meeting, ja? Und man hat Ziele, die man erreichen soll, innerhalb des Meetings.
Und die Ziele sind erstmal zu sagen, was ich in der letzten Woche gemacht habe – also, wenn man sich jede Woche trifft zum Beispiel. Was ich letzte Woche gemacht habe, was ich letzte Woche nicht gemacht habe, was ich vorhabe für die nächste Woche. Und dann bringt man die Challenges oder die Hürden, die vor dir gerade steht in deinem Business, wenn du möchtest.
Also wenn du keine großen Hürden hast und du weißt nur: Hey, ich muss nur weiter so und so arbeiten, ich weiß die nächsten Schritte. Alles klar bei mir, ist ok‘, aber wenn du eine Hürde hast, zum Beispiel weißt du nicht, wie du mehr Traffic bekommst, oder du hast eine Problem mit einem Mitarbeiter und du weißt nicht, wie du mit diesem Mitarbeiter umgehen sollst, dann kannst du das als Hot Seat-Challenge nehmen.

Jochen:          Ja?

Max:               Und dann sitzt du in einem Hot Seat und das ist praktisch…

Jochen:          Da ist so ein Feuer drunter, unter dem Hot Seat?

Max:               Ja, da hast du Feuer drunter. Ja, klar. Und da sitzt du und du wirst von allen anderen in der Gruppe, du bekommst von denen deren vollen Fokus und die helfen dir mit Brainstorming und auch mit Beispielen aus ihren eigenen Erfahrungen. Das ist eigentlich ein super wichtiger Teil von der Mastermind-Gruppe, dass man so viel wie möglich von seiner eigenen Erfahrung teilt, weil dann sind die Hinweise eben Realität begründet und nicht nur in irgendeinem Buch, das irgendwo gelesen wurde.
Und diese Hot-Seat-Sessions haben einen unheimlich großen Wert, weil wenn man von den Erfolgen und auch von dem Scheitern von anderen Unternehmern lernen kann und von anderen Gründern lernen kann, dann lernt man unheimlich viel schneller, als wenn man selber dieses gleiche Scheitern durchleben muss.

Jochen:          Ja, ja. Vielleicht kann ich es nochmal von einer anderen Seite betrachten. Also Hot Seat ist vielleicht nicht unbedingt jedem geläufig (im amerikanischen Sprachraum durchaus), deswegen habe ich spaßeshalber gesagt, da ist ein Feuer.

Max:               Klar.

Jochen:          Das ist ein Stuhl und da ist ein kein Feuer drunter.
Im Grunde genommen ist es halt so, dass jeder in der Runde davor sagt, ob er eine Challenge hat, etwas, wo er sagt, da braucht er Unterstützung, da ist es wichtig für ihn ein Input zu bekommen und die kann er quasi dann anmelden und sagt, „Ich hätte da eine Challenge“ und dann hat man halt während des Meeting Zeit für eins, zwei, drei Hot Seats (wir hatten meist ein oder zwei Hot Seats). Und das heißt dann einfach, dass jemand sagt, „Das und das ist mein Problem, das sind die Herausforderungen, vor denen ich stehe“ und dann kann jeder von dem Teilnehmern – also wir hatten immer vier Teilnehmer in der Mastermind-Gruppe; im letzten Event gab es dann diese Mastermind-Gruppen, das waren immer vier Teilnehmer, das heißt, pro Mastermind-Gruppe – und die Teilnehmer sagen dann etwas zu diesem Thema.

Max:               Ja.

Jochen:          Und dadurch, dass jeder seine eigene Geschichte hat, dass jeder seine eigene Sicht auf die Dinge hat, sein eigenes Denken, ist das sehr, sehr hilfreich, um ein Insight, eine Idee zu bekommen, die vielleicht über das hinausgeht, was man selber denkt.
Also man hat ja das Problem, dass, wenn man alleine ist, man meist in seinem eigenen Mist gefangen ist, ne?

Max:               Klar.

Jochen:          Also man ist in seinen eigenen Gedanken gefangen, in seinen eigenen Mustern und man rennt einfach durch die Gegend und denkt immer die gleichen Gedanken.

Max:               Ja, ja. So ist es.

Jochen:          Das ist ja das Problem.

Max:               Mit seinem eigenen Mist.

Jochen:          Die eigenen Gedanken, die eigenen Bewertungen, die eigenen Glaubenssätze und deswegen kommt man ja auch nicht weiter, weil es ist wie, wenn man einen riesigen Motor hat und ständig aufs Gaspedal drückt, aber keine Kupplung hat, ne?

Max:               Klar.

Jochen:          Dann kommt man nicht vorwärts. Und das ist, finde ich jetzt, genau das schöne, dass man erstens, man ist zusammengewürfelt mit Leuten, mit denen man normalerweise keinen Kontakt hätte, weil man nicht diesen Kontakt zu diesen anderen Menschen, Unternehmern so suchen würde.

Max:               Klar.

Jochen:          Und da kommst du ins Spiel; du bist quasi ja der Konnektor, ne?

Max:               Ja, ich bin der Konnektor. Und ich finde, dass es ein großes Bedürfnis gibt für solche Kontakte, also für mich zumindest, und das Problem ist, dass viele Solopreneurs und viele von diesen self-funded Entrepreneurs, also die kennen niemand anders; die arbeiten hauptsächlich von zu Hause und die laufen den ganzen Tag durch ihren eigenen Mist, wie du so schön gesagt hast, Jochen.

Und ja, also was ich versuche, ist, ich versuche also langsam eine Plattform aufzubauen, wo Leute super schnell und einfach die richtigen Leute finden können für ihre eigenen Masterminds. Ja und erstmal mache ich das alles per Hand, ich mache das alles durch mich, weil mir das nicht so klar ist, ich bin noch immer so in der ersten Phase diese Plattform zu entwickeln, aber ja, langfristig bin ich super gespannt, was daraus werden kann, wenn es sowas geben würde.

Jochen:          Ja, ich finde das super spannend und ich glaube auch, dass es nicht nur für Solopreneurs ein Thema ist; wir haben das Thema öfters gehabt. Achim, der mein Co-Host ist, hat selber eine Firma mit 20 / 30 Mitarbeitern (die genaue Zahl habe ich jetzt nicht im Kopf, aber sowas um den Dreh) und das Problem ist dort genauso, weil eben Unternehmer, auch wenn sie ein Team haben von Mitarbeitern, eben auch dort Probleme haben, sich auszutauschen, weil mit wem wollen sie reden? Wollen sie mit ihren Netzwerkpartnern reden, die vielleicht potentielle Geschäftspartner sind? Dann ist es ein Problem, über bestimmte Dinge zu reden.

Max:               Klar.

Jochen:          Dann ist es ein Problem sich zu offenbaren.

Max:               Ja, klar.

Jochen:          Da ist ein Problem zu sagen, „Ja, das mit meiner Organisation, das funktioniert irgendwie nicht, das ist alles voll chaotisch“, dann sagt der, „Naja gut, also ob ich den jetzt nochmal für einen Auftrag nehme, weiß ich nicht“. So.

Max:               Ja.

Jochen:          Das heißt, wirklich diesen Rahmen zu haben. Und das ist vielleicht noch wichtig: Das entscheidet die Gruppe, aber in der Regel ist es so, dass es eine Regel gibt in der Mastermind und die besagt, dass die Informationen, die dort sind, vertraulich sind.

Max:               Ja.

Jochen:          Und dass man eben die Informationen, die man dort preisgibt, auch nur in der Gruppe bleiben und auf diese Vertraulichkeit wird auch (soweit ich weiß), auch hingewiesen. Das ist richtig, ne?

Max:               Ja. Das ist super wichtig. Das ist super wichtig. Also jedes Mal, wenn man sich trifft, erinnert man sich an diese Regel, damit man dabei bleibt und sofort, wenn man das sagt, dann ist die Gruppe plötzlich eine besondere Gruppe und man kann viel mehr mitteilen, als man normalerweise teilen würde.
Also weil für solche Gründer geht es also nicht nur um das Business, aber manchmal geht es auch um das persönliche Leben: Also wie balanciere ich bei mir die Arbeit und den Familienstress zusammen? Weil am Ende, das ist immer eins, also als Gründer, das Business ist nicht separat vom persönlichen Leben.
Und oft ist es so, dass, wenn man sein Business steigern will und das Business wachsen will, man auch gleichzeitig die Persönlichkeit weiterentwickeln muss und die persönliche Sache auch bearbeiten, damit man weiterkommt.

Jochen:          Ok.

Max:               Und ja, dafür sind die Mastermind-Gruppen auch super gut geeignet.

Jochen:          Ok. Bevor wir das zusammenfassen, würde ich gerne wissen von dir, du hast jetzt ein super tolles Event gemacht, das war der Sprint.

Max:               Ja.

Jochen:          Der Endjahressprint sozusagen, um noch seine Ziele zu erreichen am Ende des Jahres.

Max:               Richtig.

Jochen:          Wie geht es jetzt weiter? Wenn ich jetzt mit dir Kontakt aufnehmen will, was kann ich tun?

Max:               Ja, cool. Also ich habe gerade jetzt die Eventpage gelaunched für meine nächste Runde von Sprints und das wird hier in Berlin stattfinden. Die Website heißt: www.solopreneur.strikingly.com

Jochen:          Ich buchstabiere es nochmal. Also s-o-l-o, wie solo. Preneur: P-r-e-n-e-u-r.

Max:               Genau.

Jochen:          Und jetzt wird es etwas schwieriger: Strikingly.com.

Max:               Genau.

Jochen:          Das ist eine sehr gute Plattform, wenn man so etwas erstellen will, so Startseiten, kann man das mit diesem Dienst machen.

Max:               Klar.

Jochen:          Strinkingly.com. Und was kann ich da tun, wenn ich mit dir Kontakt aufnehme, was finde ich dort?

Max:               Ja, da findest du meine ganzen Kontaktdaten eigentlich. Du findest meine Handynummer und wenn du Fragen zu diesen ganzen Masterminds mal hast, kannst du mich gerne anrufen; auch E-Mail ist da, auch Skype ist da.
Und am Ende von der Seite gibt es ein kleines Questionnaire. Und was ich mache, um an diesem Plattform-Konzept weiterzuarbeiten, ist, ich mache immer kleine, kurze, dreißigminütige Interviews mit Entrepreneurs, die Interesse für so eine Gruppe haben.

Jochen:          Cool. Ja?

Max:               Wir machen Eins zu Eins, ganz kurz. Also du erklärst mir ein bisschen, was deine Ziele sind, was dein Business ist, vielleicht ein paar von deinen Herausforderungen, die du zurzeit hast und dann bist du im Heft sozusagen, dann bist du – wie würdest du jetzt sagen, Jochen? Dann bist du auf der Datenbank von mir.

Jochen:          Ah, ok. Ja, ja.

Max:               Klar. Und wir machen gerade jetzt Vorbereitung für unsere nächste Runde von Sprints, die Ende Januar anfangen werden.

Jochen:          Ok.

Max:               Diese nächste wird zwei Monate lang sein.

Jochen:          Ok.

Max:               Ja, also Fragen durch die Website.

Jochen:          Ja. Und wie ist das jetzt, wenn ich jetzt Entrepreneur, Solopreneur bin, muss ich in Berlin sein, um da teilnehmen zu können, am nächsten Sprint?

Max:               Ja. Am nächsten Sprint – du musst in Berlin sein für die Kick-off-Events.

Jochen:          Ok.

Max:               Und das wird entweder am 24. Januar oder 31. Januar sein.

Jochen:          2015, ne? Für die Hörer, wenn wir jetzt die Podcast-Folge in drei Jahren ausstrahlen.

Max:               Ja, 2015.

Jochen:          Aber gut, die Website sollte es dann immer noch geben.

Max:               Ja, wer weiß.

Jochen:          Aber gut.

Max:               Aber für das Kick-off ist es wichtig, dass sie hier sind, aber danach können sie alles auch virtuell machen, also das ist kein Problem.

Jochen:          Wir haben das auch gemacht. Also ich bin eher so ein virtueller Mensch, wie auch meine Zuhörer wissen, und wir haben zum Beispiel auch eine Konstellation gemacht, wo drei Leute im Raum waren und ich war per Skype zugeschaltet, auch das funktioniert. Es ist nicht das beste von der Qualität her, es ist auch teilweise ein bisschen anstrengend für denjenigen, der per Skype dabei ist, also in dem Fall für mich, aber es geht, es ist alles machbar. Und es gibt auch sogar Teams, die nur Skype-Meetings gemacht haben teilweise, ne?

Max:               Klar, das geht auch.

Jochen:          Weil nicht alle Entrepreneurs, die bei dir mitmachen, unbedingt aus Berlin sind, ne?

Max:               Richtig. Die müssen nicht alle aus Berlin sein.

Jochen:          Ok. Ich würde sagen, fassen wir es nochmal zusammen. Eine kurze Zusammenfassung.
Was ist wichtig? Wir haben gesagt, bei einer Mastermind ist es wichtig, oder wenn ich etwas erreichen will, dann ist es wichtig, dass ich mir ein Ziel setze, dass ich entsprechend sage, bis wann ich das erreichen will und dass ich natürlich eine Verlässlichkeit habe, das heißt, dass ich Menschen finde, mit denen ich das zusammen umsetzen kann, im Idealfall eine Mastermind, und im besten Fall vielleicht sogar, wenn ich jemand bin, dem es Probleme bereitet, Dinge selber zu erreichen, ohne Druck, dann am besten mit einer Sprint-Mastermind, ne?

Max:               Klar.

Jochen:          Und die nächste Sprint-Mastermind ist im Januar und da gibt es eben die Möglichkeit dann wieder loszulegen und wieder weiterzumachen.

Max:               Ja.

Jochen:          Und das ist wirklich eine fantastische Möglichkeit, die du da bietest.

Max:               Ja, finde ich auch, Jochen. Vielen Dank.

Jochen:          Ja, also nochmal zum Schluss:

Mein neues Buch „80/20 Outsourcing“ erscheint demnächst.

– Was interessiert Dich?
– Was sind Eure dringlichsten Fragen?

Mach mit unter: www.der-glueckliche-Unternehmer.de/team und erhalte als erster neue Entwürfe, neue Kapitel und spannende Einblicke.

Ja, möchtest du noch irgendetwas in die Welt hinausgeben, unseren werten Zuhörern in, ich habe früher immer gesagt, Deutschland, Österreich und der Schweiz? Aber gibt es noch irgendetwas, was du gerne sagen möchtest?

Max:               Ja, also ran an den Feind in 2015; also alles ist möglich, wenn man die richtige Umgebung hat, sozial und ja. Wenn man die richtige Umgebung hat, dann läuft alles, dann kann alles viel schneller laufen, viel besser laufen, viel höher laufen. Also das wäre meine größte Herausforderung für Euch, also dass Ihr andere Leute findet im Allgemeinen, die euch Freude bringen und auch pushen, weil nur so kommen wir weiter, als Menschen.

Jochen:          Und dann gibt es noch dieses schöne Zitat, dass es heißt: Ich bin zukünftig der Mensch…

Max:               Ja.

Jochen:          Also vielleicht kannst du es besser sagen. Also die Freunde, die mich umgeben…, ne?

Max:               Also ich sage es einmal auf Englisch und dann einmal versuche ich es auf Deutsch.

Jochen:          Ja.

Max:               „You are the average of the five the people you spend the most time with“. Das ist das Grundkonzept von der ganzen Mastermind Geschichte und das heißt: Man ist der Durchschnitt von fünf Menschen, mit denen man die meiste Zeit verbringt.

Jochen:          Ja.

Max:               Und ich würde Euch alle die Anregung machen, dass Ihr mit den fünf Menschen, mit denen man die meiste Zeit verbringt und schaut mal auf eure Ziele und ob sich diese zwei Gruppen gut überschneiden.

Jochen:          Ok.

Max:               Weil wenn nicht, dann muss etwas wahrscheinlich verändert werden.

Jochen:          Ok. Prima.

Max:               Cool.

Jochen:          Ja, ich danke Euch fürs Zuhören. Ich habe auch gerade festgestellt, dass auch in den letzten Podcasts, die im letzten Jahr gelaufen sind, in 2014, dass dort sehr, sehr viele Leute zugehört haben, auch um die Weihnachtszeit, das hat mich sehr gefreut, das ist auch eine besinnliche Zeit, wo man auch Podcasts zum Unternehmertum hört.

Ich wünsche Euch eine tolle Zeit im Januar und wenn voraussichtlich dieser Podcast hier rauskommt und ja, bleibt gesund und habt eine tolle Zeit, erreicht eure Ziele und guckt, wie ihr die nächste Mastermind gestalten könnt, mit Unternehmern, die ihr kennt, oder entsprechend bei Max.

Bis dann.

[Gespräche] Episode 15 – Glaubenssatz, was nun?

Jochen:          Ja Menschenkinder. Achim, du. Jetzt wollte ich dich nur gerade fragen, was hast du zu Weihnachten bekommen?

Achim:            Wolltest du?

Jochen:          Ja. Weil wir tatsächlich, wenn wir diese Folge ausstrahlen, ist schon alles vorbei. Wir sitzen gerade hier und freuen uns noch auf Weihnachten, aber so ist das manchmal mit der Vorproduktion, ne? Dann ist einfach alles schon mal vorproduziert und wird dann ausgestrahlt, wenn Weihnachten längst vorbei ist. Ja.

Achim:           Das ist ja mal ein Ding, ne?

Jochen:          So sieht das aus.

Achim:           Ja.

Jochen:          Mein neues Buch „80/20 Outsourcing“ erscheint demnächst.

– Was sind Deine dringlichsten Fragen zum Thema?
– Was interessiert Dich?

Mach mit unter: www.der-glueckliche-Unternehmer.de/team und erhalte als erster neue Entwürfe, neue Kapitel und spannende Einblicke.

Ja, Achim. Was ist denn heute unser Thema? Was hast du dir denn überlegt?

Achim:           Was hab ich mir überlegt?

Jochen:          Ja.

Achim:           Ja, wo wir doch in der festlichen Zeit sind, können wir über das Thema Glauben sprechen, ne?

Jochen:          Oh ja, das finde ich, das passt sicher ganz gut.

Ja, vielleicht können wir erstmal sozusagen einen Schritt zurück machen und uns überlegen, was sind Situationen, wo das sinnvoll ist mit Glaubenssätzen zu arbeiten und wie mache ich das? Aber ich möchte eigentlich erstmal schauen mit dir zusammen, gibt es bei dir Situationen in deinem Leben, die dich stressen?

Achim:           In meinem Leben Situationen, die mich stressen?

Jochen:          Ja, so im alltäglichen Unternehmertum.

Achim:           Ach, mich doch nicht. Ich bin immer die Ruhe selbst.

Jochen:          Ja, stimmt. Dann können wir das ja hier schon mal beenden.

Achim:           Das können wir gut überspringen. Nein, natürlich. Du kennst mich ja gut genug. Also wer ist nicht ab und zu gestresst? Natürlich bin ich auch ab und zu gestresst. Kommt also durchaus vor, noch gar nicht lange her.

Jochen:          Ja?

Achim:           Ja.

Jochen:          Aber du hast auch mal gesagt, dass du ein Faible für Dienstleistungskräfte hast, ne? Also sozusagen, wenn du irgendwo im Supermarkt einkaufen gehst oder irgendwie in einem Laden einkaufen gehst wo Dienstleistungen verkauft werden, dann erlebt man das doch auch oft, oder mir geht das auch manchmal so, dass ein Gleichmut einem da entgegenschwappt.
Ich erinnere mich zum Beispiel, ich hab so einen bevorzugten Laden, wo ich morgens immer hingehe, wenn ich meine Tochter zur Schule gebracht habe und dann meist ein Käse-Schinken-Brötchen mir gönne und dann ist da diese Bäckersfrau, die wirklich guckt, als wäre sieben Tage Regenwetter. Und für mich geht das, aber du sagst, dich stresst das manchmal, wenn du in solche Situationen kommst.

Achim:           Jain. Also das jetzt konkret würde mich jetzt noch nicht sonderlich stressen, muss ich sagen, da habe ich auch keinen große Erwartungshaltung, ja? Situationen, die mich stressen, – oder was heißt stressen, die mich ärgern im dem Falle auch tatsächlich – sind dann Sachen, wenn ich einen besonderen Service versprochen bekomme, also das Beispiel 5 Sterne Hotel, ja? Und dann habe ich auch eine Erwartungshaltung und wenn die nicht eingehalten wird, dann ärgert mich das.

Jochen:          Ok.

Achim:           Und dann ist das natürlich immer, dieser Ärger ist dann immer verbunden mit Stress, deshalb kann man auch sagen, das stresst mich.

Was mich auch stresst übrigens, ja? Ich hab die Welt am Sonntag abonniert und habe jetzt bereits seit Mitte Oktober keine einzige Ausgabe mehr bekommen.

Jochen:          Oh.

Achim:           Außer eine Rechnung dafür, die ich natürlich bezahlen muss. Das habe ich nicht bezahlt und habe jetzt die erste Mahnung bekommen dafür, obwohl ich die ganze Zeit schon keine Zeitung mehr bekommen und das angemahnt habe, aber außer einer automatischen Antwort nichts passiert.

Sowas zum Beispiel. Das ärgert mich und es stresst mich, weil ich gar keinen Bock habe mich damit zu beschäftigen.

Jochen:          Und was stresst dich da genau?

Achim:           Was genau stresst mich da? In dem Falle stresst mich, dass ich davon ausgehe, dass diejenigen, die für die Lieferung zuständig sind und denen ich geschrieben habe, dass das nicht funktioniert, dass die sich so mit meinem Empfinden, und zumindest ja bekomme ich ja auch nichts als Response, denen das völlig egal ist.

Jochen:          Also der Welt am Sonntag ist es egal, wie es dir geht?

Achim:           Ja, der Welt am Sonntag nicht, das ist ja ein Zulieferer, der das macht, ja?

Jochen:          Ok.

Achim:           Ja, der ist nicht egal, wie es mir geht. Nein, also das…

Jochen:          Was könnte das denn sein? Das könnte sowas sein, wie der Vertrieb interessiert sich nicht für deine Meinung oder nimmt dich nicht ernst oder sowas in der Richtung und sollte dich ernst nehmen.

Achim:           Ja, es steht ja dahinter, dass ich das Gefühl habe, dass die sich für mich als Kunden nicht interessieren, ja? Also das ist ja der Punkt.

Jochen:          Ok.

Achim:           Das kann natürlich auch daran liegen, dass die gerade ganz andere Probleme haben, beispielsweise zum Thema Mindestlohn zurzeit bei Zustellern, aber das ist ja dann auch letztendlich ein anderes Thema.

Aber klar, das stresst mich. Als Kunde stresst es mich. Du kennst es ja auch mit den Warteschleifen. Ich glaube, das kennt ja jeder, dieses Thema; man hängt in der Warteschleife und am Ende kommt nichts dabei raus, ja? Sowas stresst meistens, wenn man als Kunde sich nicht ernst genommen fühlt.

Jochen:          Das ist zum Beispiel ein klassischer Glaubenssatz, ne?

Achim:           Ja.

Jochen:          Da sind wir quasi jetzt in dem Fall schon mittendrin. Also der Vertrieb sollte sich für mich als Kunde interessieren. Das wäre ein Glaubenssatz. Oder man könnte sagen, der Vertrieb interessiert sich nicht für mich als Kunde.

Achim:           Ja.

Jochen:          Und das ist beispielsweise etwas, wo man direkt in dieses Thema Glaubenssätze reinpieksen kann und so etwas kann man auch in seinem alltäglichen Unternehmertum machen.
Und den ersten Schritt, den man dort machen könnte oder wie wir das letztendlich im Coaching machen, ist, dass du jetzt ein Arbeitsblatt ausfüllen würdest zu dem Vertrieb oder zu dieser Situation, dass du quasi jetzt nicht diese Informationen oder nicht diese Zeitung vom Vertrieb bekommst. Und ein Satz, der sich dann herausbilden könnte, wäre: „Der Vertrieb interessiert sich nicht für mich“.

Was wir machen ist eine Arbeit, die nennt sich die 4-Fragen und diese vier Fragen sind inspiriert von einer Dame, die Byron Katie heißt und im zarten Alter von ungefähr Mitte 40 so depressiv war, dass sie sich wertlos gefühlt, dass sie nicht in ihrem Bett geschlafen hat.
Und sie hat festgestellt, dass wenn sie – sie hat irgendwann so eine Erleuchtung gehabt oder so eine Idee gehabt, dass sie gedacht hat, es kommt ganz darauf an, wie es mir geht, was ich denke. Und je nachdem, was ich denke, ist es so, dass ich entsprechende Gedanken habe und diese Gedanken, die ich habe… klar, also denken / Gedanken ist jetzt vielleicht ein schlechter Zusammenhang, aber letztendlich denke ich einen Gedanken und das hat bestimmte Konsequenzen.

Also ein Beispiel, was man nennen kann, ist: Man steht an einer Ampel und man ist völlig entspannt, neben einem steht aber einer an einer Ampel, also eine weitere Person, die völlig gestresst ist. – Was ist der Unterschied in der Situation, Achim? Zwischen beiden Menschen?

Achim:           Naja, den Unterschied hast du schon gerade genannt; der eine ist entspannt, der andere gestresst. Du meinst wahrscheinlich jetzt, also was bedeutet das?

Jochen:          Ja, ganz konkret. Man kann ja mal die Situation nehmen: Die stehen beide an der Ampel, der eine ist völlig entspannt, denkt vielleicht gar nichts oder freut sich auf den Feierabend, und der andere guckt schon auf die Uhr und denkt, „Ich sollte nicht zu spät kommen“ oder „Ich komm schon wieder zu spät“, ja?

Achim:           Ja, dann hat der eine vielleicht eine entspannte Frau zu Hause und der andere eine Frau, die ihm Stress macht. Mehr weiß ich nicht.

Jochen:          Ja, beziehungsweise sein Gedanke über diese Frau, die dann Stress macht.

Achim:           „Die macht bestimmt Stress, wenn ich zu spät komme und jetzt ist die Ampel auch noch rot.“

Jochen:          Genau, genau.
Oder wir nehmen mal ein Beispiel, er muss irgendwo hin zu einem Termin und er denkt, „Ich sollte nicht zu spät kommen“.

Achim:           Ja.

Jochen:          Und alleine dadurch, dass du den Gedanken denkst, entsteht dieser Stress und das ist das interessante. Dadurch, was wir denken, entsteht der Stress. Also der Stress ist nicht einfach da; er ist nicht einfach als Gegenstand vorhanden.

Und zwar kann man folgendes Experiment machen, ich hab das im Sommer letzten Jahres mal gemacht. Ich musste zum Kunden, im Sommer fahre ich meist sehr gerne mit dem Fahrrad durch Berlin, und musste dort zum Kunden und es war schon sehr spät. Also habe ich natürlich gedacht, ich sollte nicht zu spät kommen.

Achim:           Ja.

Jochen:          Und was passiert, wenn man das denkt? Ich kann es dir beschreiben. Also man steht an der Ampel und ist gestresst, dass die Ampel nicht so schnell grün ist. Man steht zum Beispiel in Kreuzberg, sozusagen im einigermaßen Zentrum von Berlin, an der Ampel und vor einem sind ganz viele andere Radfahrer und man denkt, „Warum stehen die alle vor mir?“, oder jemand läuft noch über die Straße und man denkt, „Mann, kann die nicht weggehen?“.

Achim:           Ja.

Jochen:          So. Und das staut sich dann so langsam auf und das wird immer besser, ja? Und man hat immer bessere Gedanken, so von wegen, „Oh Mensch, warum fährt der denn so langsam vor mir?“ und so.
So und jetzt kann man die gleiche Situation nehmen und kann sagen, ein Element davon ist: „Ich sollte nicht gestresst sein, wer wäre ich ohne den Gedanken?“.

Ich könnte den Gedanken „Ich sollte nicht zu spät kommen“ – wenn ich den nicht denken könnte, dann würde ich mich auf mein Fahrrad setzen, würde auf die Uhr gucken und sagen, „Ja, ok. Ich muss dann und dann da sein, so viele Kilometer brauche ich. Ok, los geht’s“ und man würde einfach losradeln, man würde vielleicht ein bisschen schneller fahren, würde gucken, ob ich das in der Zeit schaffe, aber ich hätte keinen Stress. Ich würde einfach diese Herausforderung annehmen und dann würde ich das machen.

Und mir ist es tatsächlich so gegangen, dass ich dann losgefahren bin und habe wirklich gedacht, „Ok, ich kann diesen Gedanken nicht denken, wie wäre das? Ich sollte nicht zu spät kommen“ und was war? Ich war pünktlich da, ja?
Und es kann sogar passiere, dass man auf dem Weg dorthin den Gedanken denkt, „Ich sollte nicht zu spät kommen“ und man kommt dort pünktlich an, aber der Unterschied ist der, dass man natürlich diese ganzen Gedanken gedacht hat.
Und ich weiß nicht, wie es dir geht, oder ich frage dich mal: Wie geht es dir, wenn du den ganzen Tag solche Gedanken denkst und sagst, „Mensch und der und was ist mit dem und der ist zu langsam“, wie geht es dir dann abends?

Achim:           Na, schlecht natürlich.

Jochen:          Kaputt ist man dann meistens.

Achim:           Kaputt, klar.

Jochen:          Kaputt, erschöpft, vielleicht auch mies drauf, „Das war ein Tag und der ist zu langsam gefahren und da war das und ich bin ja fast zu spät“ und so.

Und das ist auch eine wichtige Sache, wenn man jetzt auch unter den Aspekt denkt, der glückliche Unternehmer, einfach eine gute Zeit auch zu haben, in der Zeit, wo man dort hinfährt. Und der Gedanke macht dort letztlich dann diesen Unterschied.

Achim:           Ja, das hat auch manchmal ein bisschen was mit loslassen zu tun.
Also ich kenne das auch von Terminen; wenn es eng wird beispielsweise. Also häufig fliege ich ja dann irgendwie hin, weil das irgendwie am besten und am schnellsten zu erreichen ist und das ist ja auch so ein bisschen ungewiss (also wie fast alle Verkehrsmittel heutzutage, aber auch das Flugzeug) und wenn ich dann feststelle, dass es eng wird, dass es jetzt sein könnte, ich muss womöglich noch vom Flughafen einen Mietwagen  nehmen, um zum Kunden zu kommen, habe dann einen Präsentationstermin, du weißt, da sitzen irgendwie fünf Leute und warten darauf, dann stelle ich auch fest, dass ich anfange gestresst zu sein. Und dann, wenn ich es schaffe diesen Gedanken einfach wegzuschieben, beziehungsweise zu sagen, oder es anzunehmen und zu sagen, „Selbst wenn ich zu spät komme…“, weil das steht ja dahinter, „Ich will nicht zu spät kommen“ oder, „Ich habe Angst zu spät zu kommen“, das ist ja dieser Glaubenssatz, der ja auch in dem Moment vielleicht sogar berechtigt ist, aber dann, wenn ich den wegkriege, bin ich natürlich in den Moment viel entspannter, weil ich sage, „Ok, ich kann es ja nicht ändern. Ich kann das tun, was ich tun kann und dann werde ich sehen, wann ich ankomme“.

Jochen:          Genau.

Achim:           Es bringt mir nichts, sondern ganz im Gegenteil, ich bin schon fertig, wenn ich da ankomme.

Jochen:          Ja.

Achim:           Soll dann noch eine schicke Präsentation halten, bin aber eigentlich völlig gestresst.

Jochen:          Genau.

Achim:           Und das ist natürlich ein riesen Unterschied. Und das Geheimnis ist ja und das ist ja das, worauf wir hinauswollen auch unter anderem, wie komme ich dahin, dass ich eben diesen Gedanken oder diesen Glaubenssatz dann vielleicht nicht habe?

Jochen:          Absolut. Und das ist genau der Punkt, wo wir mal schauen wollen, wie wir das Ganze aufgeweicht bekommen oder sogar aufgelöst bekommen.

Also der erste Schritt ist, wie gesagt, eine Möglichkeit, die ich habe, über eine andere Person zu urteilen. Das ist immer etwas leichter; also ich will nicht sagen, dass es leichter ist, über eine andere Person zu urteilen.

Achim:           Doch, das ist meistens auch sehr leicht.

Jochen:          Ja.

Achim:           Ob es richtig ist, ist eine andere Sache, aber das ist doch so.

Jochen:          Ja, ja,  genau. Und da gibt’s halt ein schönes Arbeitsblatt, das heißt „Urteile über deinen Nächsten“, auf der Seite thework.com/deutsch.
Wenn man da runterscrollt auf der Seite, gibt es ein Arbeitsblatt „Urteile über deinen Nächsten“, was wir auch beim Coaching einsetzen. Und dieses Arbeitsblatt kann man ausdrucken, es ist ein PDF-Dokument und dort würde man die einzelnen Punkte dann entsprechend durchgehen.

Ich gucke gerade mal, ob ich das parallel hier mal aufmachen kann, weil da können wir einige Punkte bereits da aufgreifen.

Und dieses Arbeitsblatt würde ich im ersten Schritt erst einmal ausfüllen. Natürlich sagst du dir da jetzt, „Ok, jetzt sitze ich da gerade im Taxi, ich bin schon kurz da und jetzt soll ich nochmal ein Arbeitsblatt ausfüllen“. Das ist natürlich vielleicht nicht immer ganz günstig, aber da gibt es natürlich auch die Abkürzung, dass ich dann direkt einen ganz bestimmten Glaubenssatz nehme.

Aber wir wollen erst nochmal bei dem nächsten Schritt bleiben; „Urteile über Deinen Nächsten“, das Arbeitsblatt.
Und die erste Frage wäre: In dieser Situation, zu dieser Zeit und an diesem Ort: wer ärgert, verwirrt, oder enttäuscht dich? – Und bei dir wäre es zum Beispiel, wir könnten jetzt den Punkt des Vertriebs nehmen und du würdest sagen, „Ich bin verärgert wegen des Zeitungsvertriebs, weil er sich nicht für mich interessiert als Kunde“. Richtig?

Achim:           Ja, richtig.

Jochen:          Frage ich dich mal als zweites: Wie willst du, dass er/sie sich ändert? Was willst du, dass er/sie tut? – Ich will, dass…

Achim:           Ich will, dass er sich für mich interessiert.

Jochen:          Ja. In dieser Situation: Welchen Rat würdest  du ihm/ihr anbieten? Also gut gemeinter Rat als Freund.

Achim:           Mein gut gemeinter Rat als Freund an den Vertrieb des Zeitungsvertriebes oder des Zeitungsverlegers? – Ne, Verleger ist falsch.

Jochen:          Richtig, richtig.

Achim:           Ja. Interessiere dich für mich.

Jochen:          Ja, du solltest erkennen vielleicht, dass auch kleine Kunden eine große Bedeutung haben.

Achim:           Genau.

Jochen:          Wenn du alle kleinen Kunden vergraulst, dann hast du keine mehr.

Achim:           Genau, vollkommen richtig.

Jochen:          Ja. Und dann wäre die vierte Frage: Damit du in dieser Situation glücklich sein kannst: Was brauchst du, dass er/sie denkt, sagt, fühlt oder tut? – Ich brauche von dem Zeitungsvertrieb, dass…

Achim:           Dass er sich für mich interessiert.

Jochen:          Ja.

Achim:           Ja, in dem Fall kommt immer das gleiche raus. Aber es ist natürlich in anderen Situationen, die uns jetzt tatsächlich über die Maßen stressen, dann kommen uns auch noch andere Gedanken.
Es ist aber kein Problem, wenn wirklich überall das gleiche drinsteht. Ich mache manchmal Works, dann stehen ganz kurze Sätze drin, wie die, die du auch genannt hast und ich denke, „ob das was wird, das ist ja so Pillepalle hier, das kann doch nicht sein“ und ich hab es dann trotzdem gemacht und es sind wirklich erstaunliche Ergebnisse dann rausgekommen.

Was denkst du über ihn/sie in dieser Situation? Erstelle eine Liste.
Und das ist sowas wie, das ist so die Meckerbox, dass man halt hingeht und sagt, ok, der Zeitungsvertrieb ist was…– Was würde dir da einfallen?

Achim:           „Unzuverlässig“ würde mir einfallen.

Jochen:          Ja.

Achim:           Uninteressiert.

Jochen:          Ja?

Achim:           Schlecht organisiert. Schlecht strukturiert. Solche Sachen würden mir wahrscheinlich einfallen dazu.

Jochen:          Genau, genau. Und dann gibt es den sechsten Punkt, das ist: Was ist es an dieser Situation, das du nie wieder erleben willst? – Ich will nie wieder erleben, dass…

Achim:           Dass ich keine Zeitung kriege.

Jochen:          Ja, genau. Ich will nie mehr erleben, dass ich keine Zeitung kriege.

Das wäre also der erste Schritt dieses „Urteile über deinen Nächsten“; das Arbeitsblatt, was man ausfüllt.
Es kann zum Beispiel auch über einen Mitarbeiter sein, dass man Stress mit einem Mitarbeiter hat, dass man Stress mit seinem Kompagnon beispielsweise hat.

So und dann ist es der nächste Schritt, dass man die Aussage rausnimmt, die einem am meisten stresst. Und eigentlich hast du ja das ja schon gesagt am Anfang, ne? Der Vertrieb sollte sich für mich als Kunden interessieren.

Achim:           Richtig.

Jochen:          Ja. Und wir fangen dann einfach mal an mit den vier Fragen an der Stelle.
Wir machen das so ein bisschen entspannt und locker, ich helfe da mal ein bisschen mit.

Achim:           Das ist nett.

Jochen:          Und die Frage wäre dann einfach, du hast jetzt deine Zeitung schon wieder nicht bekommen und denkst, „Mann, der Vertrieb sollte sich für mich als Kunden interessieren“. Ist das wahr?

Achim:           Ist das wahr?

Jochen:          Ja, du guckst dann, ob du ein Ja oder nein findest.

Achim:           Ja. Ich würde sagen: Ja.

Jochen:          Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist? – Der Vertrieb sollte sich für mich als Kunden interessieren.

Achim:           Nein, kann ich nicht, weil ich weiß nicht, ob der spezifisch verantwortlich dafür ist.

Jochen:          Ok. Wir bleiben mal beim ja oder nein. Also „nein“ in diesem Fall.

Achim:           „Nein“.

Jochen:          Wie reagierst du, was passierst, wenn du den Gedanken glaubst, „Der Vertrieb sollte sich für mich als Kunden interessieren“, er es aber nicht tut?

Achim:           Was passiert?

Jochen:          Was denkst du, wie reagierst du? Wie reagierst du, wenn du den Gedanken glaubst, „Der Vertrieb sollte sich für mich als Kunden interessieren“?

Achim:           Wie ich reagiere? Naja, dann reagiere ich in dem Moment natürlich verärgert, weil er es eben nicht tut.

Jochen:          Ja? Ja.

Achim:           Meiner Meinung nach.

Jochen:          Ok. Und wie behandelst du dich in der Situation, wenn du den Gedanken glaubst, „Der Vertrieb sollte sich für dich als Kunden interessieren“?
In der Situation, wie behandelst du dich?

Achim:           Wie behandele ich mich? Ja, in gewisser Weise würde ich sagen, ich behandele mich schlecht, weil ich mich ärgere und schlechte Laune bekomme.

Jochen:          Ok. Und welche Gefühle tauchen auf, wenn du den Gedanken glaubst, „Der Vertrieb sollte sich für mich interessieren als Kunden“, er es aber nicht tut?

Achim:           Naja, negative Gefühle tauchen auf.

Jochen:          Wo spürst du diese Gefühle?

Achim:           Naja, die spüre ich im Bauch. Ja, im Bauch hauptsächlich; Verärgerung, Stress.

Jochen:          Ok, wie behandelst du den Vertrieb, wenn du den Gedanken glaubst, „Der Vertrieb sollte sich für mich als Kunden interessieren“?

Achim:           Wie ich den Vertrieb behandle?

Jochen:          In Gedanken.

Achim:           Im Gedanken? Ja, schlecht behandele ich den.

Jochen:          Ok. Was bist du nicht in der Lage zu tun, wenn du den Gedanken glaubst, „Der Vertrieb sollte sich für mich interessieren“, er es aber nicht tut? Was bist du nicht in der Lage zu tun?

Achim:           In dem Moment bin ich natürlich nur begrenzt oder gar nicht in der Lage neutral zu sein. Also neutral zu denken oder auch vielleicht andere Erklärungen zu suchen oder ähnliches. Ich habe mich eingeschossen auf einen bestimmten Bereich, nämlich auf den Vertrieb und den habe ich als Schuldigen identifiziert.

Jochen:          Ok. Wer wärst du ohne den Gedanken, „Der Vertrieb sollte sich für mich interessieren, als Kunden“? In der Situation, wer wärst du ohne den Gedanken? Du könntest diesen Gedanken nicht denken, du würdest einfach nur merken, deine Zeitung ist nicht da und wie wäre das?

Achim:           Wenn ich den Gedanken nicht denken könnte, dann würde ich denken, „Ja, die Zeitung ist nicht da. Warum ist denn die Zeitung nicht da?“

Jochen:          Ja.

Achim:           Ganz normal würde ich dann denken, „Warum ist denn wohl die Zeitung nicht da? Da hat wohl irgendwas nicht funktioniert“.

Jochen:          Ja. Das wäre völlig wertfrei, ne? Du würdest dann einfach dann so, „Ja, also da ist nun irgendwie heute die Zeitung nicht da“.
Und wir merken schon daran, dass das  eine völlig andere Situation ist. Also es ist überhaupt nicht mehr stressig oder so, es ist einfach nur ein Fakt, wie „Ja, also heute gab es kein Spiegelei zum Frühstück“.

Achim:           Ja.

Jochen:          Ja gut, kann ich jetzt auch nicht ändern. So.
Und das sind erstmal die vier Fragen und dann geht man hin und dreht das ganze um, das heißt, der Vertrieb sollte sich für mich als Kunden interessieren.

Da gibt es drei Umkehrung und die erste Umkehrung wäre das Gegenteil.
Und die erste Umkehrung wäre dann quasi: „Der Vertrieb sollte sich nicht für mich als Kunden interessieren“. Und dann guckt man, wie könnte das wahr sein?
Kannst du ein Beispiel dafür finden, Achim, wie das wahr sein könnte, dass der Vertrieb sich nicht für dich als Kunden interessieren sollte, in der Situation?

Achim:           Ja, das könnte wahr sein, wenn der Vertrieb mit der Thematik gar nichts zu tun hat zum Beispiel.

Jochen:          Ja.

Achim:           Was ja in diesem Falle durchaus auch möglich ist, wenn man mal genau darüber nachdenkt. Ja.

Jochen:          Ok. Was könnte noch eine Situation sein, in der das wahr sein könnte, oder wie könnte das noch wahr sein.

Achim:           Wie könnte das noch wahr sein?

Jochen:          Ja, oder wie könnte das auch noch der Fall sein, dass der Vertrieb sich nicht für dich als Kunden interessieren sollte in der Situation?

Achim:           Naja, weil der Vertrieb eben damit nichts mit zu tun hat. Punkt. Also ich weiß nicht worauf du hinaus willst sonst.

Jochen:          Ja, ich hab noch ein Beispiel. Magst du es hören?

Achim:           Ja, gerne.

Jochen:          Also ein Fall könnte sein, dass der Vertrieb gerade mit etwas anderem beschäftigt ist.

Achim:           Ach so. Ok, ja.

Jochen:          Ja?

Achim:           Jetzt verstehe ich.

Jochen:          Weil er eben gerade Probleme hat mit seinem Mindestlohn.

Achim:           Ja.

Jochen:          Oder ein Beispiel könnte sein, dass, wenn er sozusagen sich um jeden einzelnen Kunden kümmern würde, er gar nichts verdienen würde.

Achim:           Ja, ja.

Jochen:          Das könnte ein Beispiel sein. Oder ein Beispiel könnte sein, dass, wenn er sich nur um seine Kunde kümmert, er überhaupt keine Zeitungen mehr ausliefern würde, weil er nur damit beschäftigt wäre, ja?
Oder ein Beispiel könnte einfach sein, dass da jemand sitzt, den es einfach nicht interessiert.

Achim:           Ja.

Jochen:          Könnte auch sein.

Achim:           Könnte auch sein.

Jochen:          Kann man aber nicht ändern so.

Achim:           Kann man nicht ändern.

Jochen:          Fällt dir noch ein Beispiel ein?

Achim:           Ne. Mehr fällt mir nicht ein.

Jochen:          Ok. Das wäre die erste Umkehrung.
Die zweite Umkehrung wäre zu mir selbst, das heißt, der Vertrieb sollte sich für mich als Kunden interessieren und die Umkehrung zu mir selbst wäre: Ich sollte mich für mich als Kunden interessieren. – Wie könnte das wahr sein, in der Situation, dass du dich für dich interessieren solltest?

Achim:           Ich soll mich für mich interessieren, als Kunden?

Jochen:          Ja, als Kunden im übertragenen Sinn, als dein eigener Kunde vielleicht. In der Situation: Die Zeitung liegt da nicht.

Achim:           Genau.

Jochen:          Und wie könnte das wahr sein, dass du dich für dich selbst interessieren solltest?

Achim:           Das ist jetzt natürlich schon relativ abstrakt.

Jochen:          Ja, das ist abstrakt, aber da fängt es an Spaß zu machen.

Achim:           Wie sollte ich mich dafür interessieren? Vielleicht in dem Sinne, als dass ich mit mir gut umgehe.

Jochen:          Ja genau.

Achim:           Wenn die Zeitung da nicht liegt, mich eben nicht aufrege, sondern es eben hinnehme, erstmal zumindest.

Jochen:          Ja.

Achim:           Und sage, „Ok, die liegt da halt nicht, aufregen hilft jetzt auch nicht“.

Jochen:          Ja.

Achim:           Mache einen Haken dran.

Jochen:          Genau, genau. Fällt dir noch ein Beispiel ein?

Achim:           Fällt mir noch ein Beispiel ein? Ja, ich könnte beispielsweise, was ich auch getan habe, sagen, „Ok, die Zeitung liegt da nicht. Ist es Papierverschwendung, ich lade sie mir einfach aufs iPad runter“.

Jochen:          Ah cool.

Achim:           Ich könnte auch sagen, was ich ebenfalls getan habe, „Ich kündige jetzt mein Abo einfach, anstatt mich weiter darüber zu ärgern, dass ich Sonntags die Zeitung nicht bekomme bei meinem sozusagen haptisches, tatsächliche Zeitungs-Abo und mache eben ein Online-Abo über das iPad.
Dann habe ich sogar noch Vorteile davon, denn erstens mal ist es billiger, zweitens mal kann ich es überall hin mitnehmen, weil es mich jedes Mal nervt, dass ich die Zeitung abbestellen muss, wenn ich wieder ein paar Wochen auf Mallorca bin und sie mir dann da nochmal kaufe extra in einem Laden.

Jochen:          Ja.

Achim:           So habe ich sie immer dabei.

Jochen:          Ja.

Achim:           Und sogar nach allen möglichen Ausgaben, also hat es im Prinzip Vorteile.

Jochen:          Ich sollte mich für mich als Kunden interessieren.

Achim:           Ja.

Jochen:          Wie könnte das noch wahr sein? Was fällt dir noch als Beispiel ein?

Achim:           Ich hab ja jetzt schon ganz viele genannt, das muss aber reichen.

Jochen:          Ja, das hast du auch. Na gut, ok. Das reicht dann auch.
Ja, mir fällt noch ein Beispiel ein, magst du es hören?

Achim:           Ja, schieße los.

Jochen:          Also der Punkt ist der, dass du halt dich für dich als Kunden in der Situation interessierst, dass du einfach sagst, „Ja, das kann ich jetzt nicht ändern“, dadurch lässt du es dir selber gutgehen.
Also dadurch, dass du dich für dich interessierst und sagst, „Ok, das allerwichtigste ist, dass es mir gut geht und ob die Zeitung jetzt kommt oder nicht kann ich jetzt nicht ändern“ und dann hast du einen guten Tag. Wenn du dich aufregst darüber, hast du keinen guten Tag.

Achim:           Das stimmt. Das ist ja genau die Kunst, ne?

Jochen:          Ja genau.

Achim:           Zeitung lesen zu wollen und dann nicht drüber aufregen, dass sie nicht da ist.

Jochen:          Genau, genau. Ja, ich frag immer bei diesen Geschichten sehr viel, weil natürlich manchmal kommt noch was und gerade dieses sehr tief reingehen in das Thema mit den Fragen, das ist immer ein sehr, sehr guter Effekt.
Die dritte Umkehrung wäre die Umkehrung zum anderen: Ich sollte mich für den Vertrieb interessieren.

Achim:           Ich sollte mich für den Vertrieb interessieren?

Jochen:          Ja. Für den Vertrieb als Kunden passt jetzt vielleicht nicht so ganz, aber ich sollte mich für den Vertrieb interessieren. Wie könnte das wahr sein?

Achim:           Ja, das ist eine ausgezeichnete Frage. Ich würde mal sagen, die meisten würden jetzt nochmal sagen, „Warum soll ich mich für den Vertrieb interessieren“, ja?

Jochen:          Ja, da fängt der Ärger dann an, ne?

Achim:           Genau.

Jochen:          Ja, ja.

Achim:           Ja, warum sollte ich mich dafür interessieren. Sollte ich das? Fällt mir schwer in diesem Zusammenhang zu sagen, dass ich mich dafür interessieren sollte.

Jochen:          Ja. Aber fällt dir ein Beispiel ein? Das ist ja egal, ob es dir jetzt schwer fällt. Ein Beispiel, das wahr sein könnte oder gut sein könnte.

Achim:           Naja, wenn es jetzt das erste oder zweite Mal vorkommt, könnte ich mich insofern dafür interessieren, als dass ich den einen Hinweis gebe, dass es so ist und nicht einfach nur still ärgern.

Jochen:          Genau.

Achim:           Das ist ja diese berühmte Situation; ich ärgere mich über irgendwas, reklamiere es aber nicht und komme einfach nicht wieder als Kunde.

Jochen:          Genau.

Achim:           Und damit habe ich natürlich die Chance vertan für den Vertrieb oder für das Unternehmen, dass die sich verbessern.

Jochen:          Genau.

Achim:           Und deshalb könnte ich natürlich mich dafür interessieren, für den Vertrieb, und sagen, „Mensch, das ist ja vielleicht kein böser Wille gewesen, sondern die hatten einfach irgendwo ein Problem und ich gebe ihnen noch die Chance das künftig besser zu machen und vielleicht sogar noch mich zufriedener zu machen, als ich vorher war“.

Jochen:          Genau. Also vielleicht auch einfach, dass ich mich reinversetze und sage, „Ok, vielleicht kriegen die das einfach nicht gut hin, vielleicht läuft da irgendwas schief“ und vielleicht hilft ihnen alleine die Information, dass ich sage, „Mensch, ich kriege hier seit drei Monaten keine Zeitung mehr, wundere mich ein bisschen darüber, würde mich natürlich freuen von Ihnen zu hören was da los ist“.

Achim:           Vollkommen richtig.

Jochen:          Und plötzlich habe ich eine ganz andere Situation, eine ganz andere Perspektive dazu.

Wenn wir jetzt diese Fragen so beantwortet haben, was ist dein erster Eindruck? Also merkst du, dass sich plötzlich was verändert in der Wahrnehmung zu diesem Zeitungsvertrieb?

Achim:           Ja, also es verändert sich tatsächlich was in der Wahrnehmung. Ich sage mal so, zumindest alleine schon die Tatsache, dass mir, wenn ich mich damit beschäftige und es auf diese Weise tue, mir als Minimum klar wird, dass es natürlich gar keinen Sinn macht sich darüber aufzuregen.

Jochen:          Ja.

Achim:           Und dass ich es in der Hand habe, wie sehr ich mich darüber aufrege. Also es liegt an mir; also ich kann die Situation ja erstmal nicht ohne weiteres ändern. Also klar, ich kann da hinschreiben, ich kann das machen, aber die Situation an sich kann ich erstmal nicht ändern und entweder nehme ich sie in dem Moment an und rege mich eben nicht auf und habe, wie du schon sagst, einen schönen Sonntag, oder ich rege mich den ganzen Sonntag darüber auf.

Und wenn du die Lösung hören möchtest, wie ich es in meinem Fall jetzt gelöst habe.

Jochen:          Ja, sehr gerne.

Achim:           Also ich hab ja schon gesagt, ich hab jetzt irgendwie ein Online-Abo gemacht, das ist die eine Lösung und ich habe schlicht und ergreifend das andere Abo gekündigt und habe jetzt beschlossen mich nicht darüber zu ärgern, dass ich bis Ausgabe 9/2015 immer noch vermeintlich eine Zeitung bekomme, die ich also in Wirklichkeit ja nicht bekomme und sie trotzdem noch bezahlen muss.
Dann habe ich mir gedacht, „Ok, was ist das jetzt in der Summe?“. Ich weiß, das sind 100 Euro oder so und dann habe ich mich gefragt, „Will ich mich über 100 Euro aufregen, will ich wegen 100 Euro jetzt womöglich einen Anwalt einschalten, weil ich die Zeitung nicht bekomme haben, will ich noch irgendwelchen bösen E-Mails dahinschreiben?“ und habe dann also für mich beschlossen, „Nein, ich will mich nicht mehr aufregen. Ich hake es einfach ab“.

Jochen:          Ja genau. Weil ja auch die Frage ist, ich sage dann immer, es gibt auch immer dieses schöne Beispiel, was ich auch sehr interessant finde und das ist zu sehen halt, ok, auf der einen Seite rege ich mich so und so und so viel Stunden auf.

Achim:           Ja.

Jochen:          Und wenn ich das multipliziere mit meinem Gehalt…

Achim:           Ja, also wenn ich überlege, was das an Zeit, Energie und dann letztendlich auch Geld kostet (also negative Energie verbrennt ja noch viel mehr, als jetzt andersherum) und insofern macht es schlicht und ergreifend keinen Sinn.

Deshalb verstehe ich persönlich auch Menschen nicht, die versuchen wegen 20 Euro, 40 Euro irgendwelche Klagen anzustrengen oder irgendwie einen riesen Aufwand zu betreiben.
Also für mich würde immer die Frage sein: „Ist es mir das Wert? Geht es mir jetzt nur darum, Recht zu bekommen oder was ist meine Motivation?“. Weil ganz vielen Situationen, die man im Alltag hat, sind es einfach gar nicht wert, dass man sich da näher mit beschäftigt.

Jochen:          Ja, das könnte man  natürlich auch nochmal als Glaubenssatz dann nochmal in Frage stellen.

Achim:           Ja, in der Tat. Das ist für mich ein Glaubenssatz.

Jochen:          Warum sollten die anderen klagen?

Aber gut,  was ich damit, mit diesem kleinen Beispiel, was wir jetzt gemacht haben, nur zeigen wollte, obwohl es dann vielleicht ein sehr banales Beispiel ist, dass man daran schon sieht, dass, wenn man das macht, sich Dinge verändern.
Und man kann dieses aber nicht nur machen mit einer so banalen Geschichte wie dem Vertrieb einer Zeitung, sondern eben auch über seine Freundin, über seine Mitarbeiter, über die Kollegen und auch tatsächlich über tieferliegende Glaubenssätze, wie zum Beispiel, ich sollte fleißig sein, ja? Kann man auch durchaus worken.
So Ich-Sätze sind am Anfang immer ein bisschen schwierig zu worken, weil da gibt es nur zwei, oder darüber die vier Fragen zu machen, gibt es nur zwei Möglichkeiten, nämlich „Ich sollte fleißig sein“ und  „Ich sollte nicht fleißig sein“, das ist immer ein bisschen schwierig, deswegen bietet sich immer etwas an, was sich auf einen Gegenüber bezieht, das ist immer ein bisschen einfacher. Aber durchaus beides möglich.

Ich mache manchmal auch einfach Glaubenssätze, die mit mir, mit meinem Wesen zu tun haben, die nehme ich auch manchmal und da habe ich auch sehr gute Erfahrungen gemacht.

Achim:           Ich glaube, man kann insgesamt sagen, dass diese Technik, die sicherlich auch ein Stück weit gewöhnungsbedürftig ist (ja, also so ist es mir auch gegangen, als ich es das erste Mal gemacht habe) und man muss auch sicherlich teilweise ein bisschen abstrakter denken.

Jochen:          Ja.

Achim:           Aber wenn man bereit ist darauf rumzudenken und sich damit auch intensiver zu beschäftigen, weil ich glaube das ist am Anfang auch allein noch ein bisschen schwierig, dass man auf jeden Fall, wenn man offen dafür ist, dazu kommt, dass es einem hinterher zumindest besser geht als vorher.

Jochen:          Auf jeden Fall. Also ich vergleiche es mit einer Leinwand. Also mir ist es so gegangen, ich mache das jetzt schon ungefähr eineinhalb bis fast zwei Jahre und mir ist es so gegangen, dass ich am Anfang so eine Leinwand vor mir hatte in meinem Leben und da waren überall Stresspunkte; wenn ich dahin geguckt habe, war Stress, wenn ich dahin geguckt habe, war Stress, hier war Stress. Und diese Punkte werden immer weniger.

Am Anfang war ich so verwundert, wenn ich da so hingeguckt habe und da war gar kein Stress mehr, so gedanklich.

Achim:           Ja.

Jochen:          Und das wird immer mehr und das ist halt das schöne, dass diese vermeidlichen Situationen dann sozusagen, die stressigen Situationen immer weniger werden.

Achim:           Das stimmt.

Jochen:          Ja, Achim. Ich würde sagen, sehr schöne Folge.

Achim:           Das sollte zur Show gehören, dass die Zuhörer beurteilen was schön war oder nicht.

Jochen:          Das werden die Zuschauer beurteilen müssen. Aber anders ausgedrückt, mir hat es sehr viel Spaß gemacht mit dir über dieses Thema zu sprechen.

Achim:           Das ist ja auch der glückliche Unternehmer und da haben wir schon mal einen glücklich gemacht. Das ist doch was.

Jochen:          Ja, siehst du mal.

Achim:           Schauen wir mal, ob wir noch mehrere schaffen.

Jochen:          Da kannst du mal sehen, genau.

Achim:           Aber es ist ein Anfang.

Jochen:          Ja. Ja.

Mein neues Buch „80/20 Outsourcing“ erscheint demnächst.

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Ja, Achim. Was möchtest du noch unseren werten Zuhörern auf den Weg geben bis zur nächsten Woche?

Achim:           Ich möchte mit auf dem Weg geben, dass sie sich möglichst wenig stressen sollen.

Jochen:          Ok.

Achim:           Möglichst entspannt sein sollen, die Woche genießen und sich auf die nächste Folge freuen.

Jochen:          Ja, das sehe ich auch so.
Wenn es Fragen gibt  zu dem Thema, dann einfach eine E-Mail schreiben. Wir haben die E-Mail-Adresse, unten unter den Podcast ist sie zu finden und wenn jemand das Bedürfnis verspürt zu sagen, „Mensch, das mit dem Stress, das möchte ich gerne weiter angehen“, wir bieten das eben auch an das im Rahmen eines Coachings zu machen.

Und ja, einfach her damit. Und wir freuen uns auf nächste Woche. Viel Spaß und ihr habt das Recht glücklich zu sein.