Archiv für den Tag: 10.03.2015

[Gespräche] Episode 23 – Gut beraten?

Jochen:          Achim, Achim. Mensch, es ist nicht zu fassen. Du, die Sonne scheint hier draußen, der Himmel ist blau, die Bäume sind immer noch ohne Blätter. Es ist ein Wahnsinnswetter heute, also ich freu mich schon richtig nachher rauszugehen und diesen wundervollen Tag noch weiter zu genießen. Wie sieht es bei dir aus, wenn du rausguckst im schönen Berlin? So Luftlinie, was haben wir? Luftlinie 30km ungefähr gerade?

Achim:            Ja, meinst du, dass es so viel ist? Ich weiß es nicht.

Jochen:          Ne, es ist weniger. Es ist weniger.

Achim:            Wie auch immer, jedenfalls scheint die Sonne.

Jochen:           Ja, ja.

Achim:           Es ist schönes Wetter und ich hoffe, dass uns das am Wochenende noch ein bisschen bleibt.

Jochen:          Das wird so bleiben.

Achim:           Und denk daran, morgen ist Valentinstag.

Jochen:          Ach, morgen ist Valentinstag. Naja, gut.

Achim:           Ja.

Jochen:          Ok, dann sei es so.

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Ja, Achim, es soll im Unternehmen weitergehen und ich hab jetzt entschieden, dass ich Unterstützung brauche. Bei manchen Dingen bin ich mir schon im Klaren, wie es laufen kann, da brauche ich jetzt niemand, aber bei so ein paar Themen, da wäre es gut, wenn ich mit jemand zusammen die Ärmel hochkrempeln könnte. Wie könnte das aussehen, wie könnte ich da weiterkommen? Was wäre so ein klassischer Weg, den man gehen könnte? Also Geld spielt keine Rolle, wollt ich nur mal sagen, ja?

Achim:           Oh, das ist gut. Dann hab ich da schon eine Lösung für dich.

Jochen:          Ja.

Achim:           Ich würde da noch ein paar Termine erübrigen können für dich.

Jochen:          Ah, auch nicht schlecht. Auch nicht schlecht.

Achim:           Ja, ja. Nein, aber…

Jochen:          Das wird  schwierig dieses Jahr, aber gut, ok.

Achim:           Ja, Spaß beiseite. Also du sprichst ja das Thema an, man möchte in seinem Unternehmen weiterkommen und jetzt steht man vor der Frage, ok, man möchte professionelle Beratung sich in irgendeiner Art und Weise holen. Und da fängt es auch schon das erste Mal an, die Frage ist, was brauche ich überhaupt? Also ist es eine Beratung, ist es ein Coaching, brauche ich vielleicht einfach nur ein Training? Und ich glaube, da ist schon das erste Mal so ein bisschen die Hürde, beziehungsweise ist es ganz wichtig, sich darüber klar zu werden, welche Anforderungen man tatsächlich hat.

Jochen:          Ok.

Achim:           Ja und vielleicht fangen wir nochmal kurz ein bisschen an mit den Definitionen, damit wir wissen, wovon reden wir überhaupt. Was ist ein Coaching, was ist eine Beratung und was ist ein Training?

Jochen:          Ja gut, also gehen wir mal einfach von der Beratung aus. Und Thema Beratung wäre  ja der erste Schritt, den man unter Umständen gehen kann, wenn man mit der Situation sehr unklar ist. Ein Berater, dass sagt man ja: „Ich hole mir einen Berater ins Haus“, ja? McKinsey kommt zum Beispiel – der klassische Fall. Und dann geht es ja erstmal darum, zu analysieren, wie genau/ wo genau sind die Probleme, ne? Was genau kann ich jetzt verändern, wie genau kann ich jetzt letztendlich vorgehen, ne? Würde ich sagen, also im Beratungsbereich. Das heißt, erstmal wirklich in einer Analyse zu gucken, wie ist der Istzustand und dann spricht eigentlich ein Berater eine Empfehlung aus, ja?
Also er sorgt da nicht dafür, dass das auch umgesetzt wird, das ist sozusagen nicht der entscheidende Schritt, sondern er sorgt erstmal für eine Handlungsgrundlage, auf der man dann entsprechend weiter agieren kann. Würdest du das so bestätigen, oder kannst du da noch was hinzufügen, was da noch fehlt in diesem Bild?

Achim:           Ne, grundsätzlich stimme ich dir zu. Du hast vorhin eigentlich ein ganz schönes Beispiel gebracht, wo eigentlich die Beratung eher zu suchen ist und wo es eher ein Coaching ist. Also das ist das mit den Prozessen. Ich weiß nicht, vielleicht kannst du das nochmal kurz sagen, wo du für dich da die Unterscheidung gerade zwischen der Definition von Beratung und Coaching gesetzt hast.

Jochen:          Oh, da würde ich sagen, da hast du mich jetzt tatsächlich gerade auf dem kalten Fuß erwischt. Also ich würde sagen, das Entscheidende ist, der Schritt 1 ist ja „Identifizieren“, ne? Das heißt, dass man erstmal rausfindet, wo genau sind jetzt eigentlich die Probleme. War das das, wo du darauf hinauswolltest oder kannst du es vielleicht nochmal wiedergeben?

Achim:           Ja, richtig. Genau, also mir geht es ja bei der Begrifflichkeit erstmal darum, zu sagen, ok, wo ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Beratung. Also Beratung, Coaching, Training, das wird ja alles gerne so ein bisschen in einen Topf geworfen, dabei gibt es ja durchaus Unterschiede. Und ich glaube, das Thema Training ist noch am einfachsten abzugrenzen von den anderen beiden, aber gerade das Thema Beratung und Coaching ist nicht ganz so leicht auseinanderzuhalten. Und ich glaube, dass es ganz wichtig ist, dass nochmal kurz zu sagen.
Und du hattest vorhin dieses Beispiel gebracht, was ich ganz gut fand, dass du bei der Beratung eher in Strukturen, Prozessen…

Jochen:          Genau.

Achim:           Wir hatten dieses Beispiel gerade, ISO-Zertifizierung womöglich.

Jochen:          Genau.

Achim:           Dann ist es unter Umständen sinnvoll, mir eben einen Berater zu holen, der das analysiert und eine Empfehlung irgendwie zu Prozess- und Ergebnisverbesserung gibt.

Jochen:          Absolut. Also es geht eigentlich bei der Beratung immer darum, dass es um Themen geht. Es geht nicht unbedingt um Menschen, das ist da sozusagen meist zweitranging, sondern es geht meist einfach um Themen. Das heißt beispielsweise ISO-Zertifizierung, oder ich will mein Serversystem umstellen auf eine andere Struktur oder will da die Sicherheit verbessern, der Server beispielsweise, will vielleicht Prozesse verschlanken, will gucken, wo es Probleme gibt bei den Prozessen, wo kann ich die Geschichten verbessern.

Achim:           Genau.

Jochen:          Und dann ist es so, dass das durchgeführt wird, im Rahmen einer Beratung. Es wird eine Analyse durchgeführt und dann kommt am Schluss quasi ein Bericht mit Handlungsanweisung, der dann daraus folgt und der mir sozusagen dann ermöglicht die nächsten Schritte zu gehen.

Achim:           Richtig.

Jochen:          Oder man könnte auch sagen, man könnte auch sagen, dass es mir eben ermöglicht mit einem Berater Kompetenz ins Haus zu holen, die mir vielleicht im Unternehmen fehlt im ersten Schritt. Ein Beispiel ist beispielsweise, ich hab eine IT-Abteilung, die sich um das Tagesgeschäft kümmert und dann müssen die irgendwas umstellen und dann wissen die nicht so recht, „Wie mache ich das am besten?“. Anstatt jetzt sich da einzulesen und zu gucken und zu machen, holen sie erstmal einen Berater ins Haus, der ihnen eine Handlungsempfehlung gibt, was aus seiner Sicht die besten nächsten Schritte sind, um das zu tun.

Achim:           Genau. Und ich glaube da ist eben auch die Abgrenzung ganz klar zum Coaching, weil der Coach setzt eben mehr bei den Menschen an.

Jochen:          Ja, da hast du so eine schöne Definition, die ich nicht weiß, ob du die noch gerade parat hast. Das war so fantastisch, wo ich sage, wo ich richtig mich so in so einem Honigbad gefühlt habe, dass meine Ohren klingelten vor Wonne.

Achim:           Ja, ja. Es ist ein bisschen lang, ich weiß nicht, ob ich alles nochmal sagen soll.

Jochen:          Ne, mach mal die ersten zwei Sätze, würde ich sagen.

Achim:           Ok. Aber ganz kurz vielleicht geht es da um das Coaching, also professionelles Coaching, das eben auf die Entwicklung individueller Lösungskompetenzen beim Coachee, also das ist der, der gecoacht wird, eben ansetzt.
Also da geht es ja eben darum, den Coachee weiterzuentwickeln, andere Handlungsalternativen zu entwickeln. Da geht es weniger eben um die Prozesse, sondern eben um den Menschen, um den Coachee eben voranzubringen. Also wie kann ich mit Themen anders umgehen. Beispielsweise im Thema Führung gibt’s ja auch diesen klassischen Businesscoach auf der anderen Seite, wo es immer um die Person selbst geht, was ja auch dieses Thema Unternehmercoaching beispielsweise ist, wo es dann eben nicht ums Unternehmen geht, sondern um den Unternehmer.

Jochen:          Ja.

Achim:           Und das ist natürlich ein ganz entscheidender Unterschied.

Jochen:          Also vielleicht können wir es nochmal herausarbeiten. Also beim Thema Coaching geht es ganz klar um eine Entwicklung, das heißt eine Entwicklung einer Person und im Rahmen dieser Entwicklung findet ein Prozess statt und dieser Prozess sorgt am Ende für eine Art Einsicht und ein, vielleicht will man sagen persönliches Wachstum in jedweder Form. Also es kann natürlich sein, in jedweder Form ist jetzt vielleicht der falsche Begriff, sondern in einen Bereich wäre da vielleicht besser. Zum Beispiel, wenn ich jetzt Probleme habe im Sales Bereich, dann kann man mich coachen und sagen, „Ok, ich würde jetzt den Sales so machen“ und der Coach sagt, „Ja, aber mach mal besser so“ und du so, „Ah ja, ok. So könnte ich das auch machen und so könnte das funktionieren“.
Aber es geht auch oftmals um Themen, beispielsweise bei uns im Unternehmercoaching geht es oftmals darum, dass ein Unternehmen, die beiden Unternehmer – die beiden Unternehmer, der Einzelunternehmer, wer auch immer – an einem Punkt steht und er sich weiterentwickeln möchte, indem er Probleme hat und wir führen ihn sozusagen von diesem einen Punkt A zu den anderen Punkt B, indem wir im Rahmen von Prozessen, Coaching-Prozessen, die wir durchführen, ihn Schritt für Schritt dort zum Punkt B einfach begleiten und hinbringen. Aber das funktioniert natürlich nur, wenn er sozusagen diese Einsicht für sich gewinnt. Also diese Einsicht selber gewinnt, im Rahmen eines Prozesses, das ist, glaube ich, das Entscheidende.

Achim:           Ja, das hast du jetzt sehr hübsch formuliert.

Jochen:          Ja, Dankeschön. Dankeschön. Bei diesem herrlichen Wetter blieb mir auch nichts anderes übrig.

Achim:           Ja.

Jochen:          So, aber genau, aber lass uns dann vielleicht nochmal die Abgrenzung finden zum Thema Training.
Ja, jetzt können wir sagen, „Ja gut, das ginge ja auch, ist ja auch viel günstiger, da kann ich gleich 20 Leute hinschicken, dann mache ich ein Training“. Dann schicke ich die zum Training und dann ist das wunderbar und dann wissen die, wie das geht, ne?

Achim:           Ja, ich meine Training, um das nochmal darin abzugrenzen, ist ja, wie der Name schon sagt, geht es darum, etwas zu trainieren, ein spezielles Wissen zu erlernen oder Kompetenzen zu einem bestimmten Thema aufzubauen, was aber ja meistens allgemeingültig ist. Wie du schon sagst, ist Training in erster Linie für Gruppen gedacht.

Jochen:          Ja.

Achim:           Es gibt natürlich auch Einzeltrainings, aber ein Training geht ganz klar darum, ich hab einen Trainingsplan, da ist vorgegeben, was genau gelehrt wird und das wird eben umgesetzt nach dem Trainingsplan, ja? Und das ist sicherlich auch ein ganz anderer Ansatz als jetzt ein Coaching, wo es viel individueller darum geht, die Kompetenzen zu erweitern oder auch andere Lösungsmöglichkeiten zu eröffnen.

Jochen:          Ja, klar. Ja?

Achim:           Entschuldige. Wichtig ist eben auch, dass beim Coaching ja letztendlich der Coach derjenige ist, der den Prozess verantwortet, ja? Also er ist derjenige, der das Ziel auch definiert, wo es darum geht, in erster Linie den Coachee eben zu begleiten bei dem Prozess und den Weg dahin und Alternativen vielleicht auch zu zeigen, sich selbst zu reflektieren, etc. Und das ist etwas, was im Training jetzt in der Form nicht im Vordergrund steht.

Jochen:          Genau, es ist nur bedingt möglich. Also ein Beispiel wäre, das, was sozusagen in meinem Umfeld stattgefunden hat. Wir haben mal einen großen Verkehrsbetrieb trainiert, die ihre Software umstellen wollten für ein bestimmtes Produkt und da hat letztendlich auch schon ein Beratungstransfer innerhalb des Trainings stattgefunden, indem man dann erstmal ein bisschen aufgebaut hat und dann natürlich fragt, „Wie machen wir das am besten; machen wir das so oder so?“.
Aber in der Regel wird das natürlich dann in Form von einer Beratung gemacht und wenn es quasi eine eigene Veränderung von Personen betrifft, dann wird es immer, wenn es intensiver stattfinden soll, auf jeden Fall ein Coaching sein.
Ja, also beim Coaching ist es ja wirklich so, dass ich sehr intensiv auf die Bedürfnisse des Einzelnen eingehen kann und in der Regel ist ja auch ein Coaching meist mit Einzelpersonen oder maximal zwei/ drei Personen, ne?

Achim:           Ja, richtig. Genau.

Jochen:          Gut. Ja, das ist also schon mal für uns der erste Schritt, diese Abgrenzung. Ja, jetzt wissen wir alle so, ok, wir haben die Coaches, die haben die Trainings und wir haben die Beratungen. So, jetzt habe ich mich entschieden, für mich jetzt, also ganz persönlich für mich jetzt heute, weil das Wetter auch so schön ist, ich brauche jetzt einen Coach.

Achim:           Mit dem Wetter hast du es heute irgendwie, ne?

Jochen:          Ich hab es heute mit dem Wetter, weil ich bin wirklich raus und diese Luft ist auch irgendwie ganz anders, ich glaub der Sonnenstand hat damit auch zu tun und das ist ganz fantastisch.

Achim:           Ja, ja.

Jochen:          Ist ganz fantastisch, wirklich. Also unglaublich.

Achim:           Alles klar.

Jochen:          Ja.

Achim:           Gut, ok. Ja gut, dann lass uns mal weitergucken. Also wie du schon sagtest, das erste ist erstmal die erste Hürde, wenn man darüber nachdenkt zu sagen, „Ok, ich will mich, das Unternehmen weiterentwickeln“, ist eben das, „Was ist für mich überhaupt sinnvoll? Was brauche ich überhaupt? Was für Anforderungen habe ich?“. Weil danach richtet sich, brauche ich eigentlich irgendwie einen Berater, muss ich irgendwas trainieren, macht es Sinn irgendwie vielleicht ein Seminar zu besuchen (das kann ja auch eine Form von Training sein), oder brauche ich irgendwie etwas individuelleres, weil es in erster Linie auch um Kompetenzen geht, die in meiner Person liegen, die ich erweitern möchte, sei es Wissen oder Soft Skills, ähnliches mehr. Und dann ist ja die nächste Frage, wenn ich das jetzt gemacht habe, wie finde ich denn so jemanden?

Jochen:          Ja, das ist, da können wir natürlich nichts zu sagen, ne?

Achim:           Genau. Das muss man schon selber rausfinden.

Jochen:          Also das ist, ne?

Achim:           Aber vielleicht können wir doch, auch weil heute Freitag der 13. ist, ja? Was ich ja persönlich als Glückstag ansehe.

Jochen:          Ja, stimmt. Hast du Recht. Absolut.

Achim:           Absolut, ne? Genau.

Jochen:          Ja.

Achim:           Würde ich sagen, wir konzentrieren uns vielleicht mal so ein bisschen auf das Thema Coaching, wobei ich denke, dass das bei einem Berater, den ich suche, jetzt auch nicht so viel anders ist am Ende. Und da ist jetzt ja die Frage, ok, wie  finde ich denn den passenden Coach überhaupt oder den passenden Berater?

Jochen:          Ja, also erstmal ist natürlich wichtig, dass ich genau definiere, was will ich eigentlich genau erreichen, das heißt, was ist eigentlich mein Anliegen, was ich habe, wo will ich hinkommen und was ist der ideale, ideal Outcome, wie die Amis sagen würden, also was will ich idealweise erreichen, ja? Und das ist erstmal wichtig zu gucken, denn wenn ich nicht weiß, was ich will, kriege ich auch nicht das, was ich haben will, logischerweise, ne?

Achim:           Richtig.

Jochen:          So.

Achim:           Genau.

Jochen:          Das muss ich definieren und dann habe ich im zweiten Schritt muss ich natürlich gucken, ok, wo kriege ich den her? Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Also meine ganz persönliche Empfehlung ist erstmal, in meinem Netzwerk zu fragen, „Sag mal, ich hab das und das Problem, kennst du da jemand?“. Find ich nicht schlecht, du sagst, ok, ist nicht ganz so deine Devise, weil kann passen oder kann nicht passen. Aber man kann es letztendlich machen.

Achim:           Bitte?

Jochen:          Man kann das machen. Man kann im persönlichen Netzwerk nachfragen.

Achim:           Ah, ok. Ja, man kann, man muss aber nicht. Das ist richtig. Also ich glaube, für mich ist wichtig, dabei zu sehen, ok, um welches Thema geht es mir jetzt tatsächlich, was will ich? Und in meinem Netzwerk zu fragen wäre grundsätzlich auch mein erster Ansatz, aber ich würde natürlich die Personen fragen, wo ich denke, dass sie vielleicht ein ähnliches Thema gehabt haben, wo die Expertise einfach auch da ist.

Jochen:          Genau, also wenn ich zum Beispiel Unternehmer bin, dann macht es natürlich Sinn, und ich hab ein Problem als Unternehmer und möchte mich weiterentwickeln, da ist es natürlich sinnvoll auch jemand zu nehmen, der auch selber Unternehmer ist und nicht jemand, der allgemein für seinen Job gecoacht wurde. Als Beispiel, ne?

Achim:           Richtig, genau.

Jochen:          Das macht dann natürlich keinen Sinn.

Achim:           Das ist der Punkt, weil ich auch sage, das ist ja diese Frage nach verschiedenen Arten von Coaches und es gibt ja ganz verschiedenste Ansätze dafür, wie ein Coach eben, welchen Schwerpunkt er hat und ich glaube, das ist einfach das Entscheidende. Ich hab das ja vorhin schon mal so ein bisschen in unserem Vorgespräch mit einem Arztbesuch oder auch einem Handwerker verglichen.

Jochen:          Ja.

Achim:           Ich glaube, was auch nicht ganz falsch ist, denn wenn ich jetzt Zahnschmerzen habe, gehe ich auch nicht zum Ohrenarzt, oder wenn ich ein Problem irgendwie mit meinem Bad habe, dann hole ich mir halt einen Sanitärfachmann und keinen Maurer, logischerweise.

Jochen:          Ja, ich sag mal, die Wahrscheinlichkeit, dass das dann funktioniert, trotzdem funktioniert, ist eher gering, ne?

Achim:           Richtig, genau. Und ich glaube, so ist das das Gleiche auch bei einem Coach und einem Berater und deshalb ist das erste, wo ich mal gucken würde, ok, welche Historie hat dieser Mensch überhaupt, also wo kommt der her? Also wenn es um Personalthemen geht beispielsweise; welche Art von Personalerfahrung hat er, was kann er dazu überhaupt sagen?
Und wir hatten das ja vorhin, so sind wir auch ursprünglich auf das Thema überhaupt mal gekommen, das fand ich ja ganz spannend, nämlich dieses Thema, wie finde ich eigentlich einen richtigen Berater oder Coach. Weil ich vor wenigen Tagen eine Homepage gesehen habe, ich glaube, ich hatte dir das erzählt und habe festgestellt, da war also ein – ja, was soll ich sagen? Da ging es schon mal los, was war das? Das war nämlich laut eigener Angabe auf der Homepage ein Trainer, ein Berater und ein Coach, der für den Handel aktiv, für das Handwerk aktiv ist und für Dienstleistungen aktiv ist und der Marketingkonzepte entwickelt noch, Vertriebskonzepte entwickelt und auch ansonsten noch das Management berät. So und da habe ich mich natürlich gefragt, als ich diese Homepage gesehen habe, ok, das muss ja irgendwie ein richtiger Alleskönner sein.

Jochen:          War auch nur eine Person?

Achim:           War nur eine Person, ja richtig. Und das wäre beispielsweise für mich so ein typischer Fall, wo ich sagen würde: „Glaube ich dem das, dass der überall wirklich gut sein kann, so gut wie ich es mir erwarte?“. Ich hätte meine Zweifel.

Jochen:          Ok.

Achim:           Ja, also wäre mein Ansatz, entweder das bei dem ganz genau auf den Zahn zu fühlen, was davon eigentlich seine Kernkompetenz ist, oder von vornerein jemanden zu suchen, der auch nach außen schon sagt, „Ok, hier ist meine Kernkompetenz, das sind meine Themen, die ich bearbeite“ und die sollten auch eng gestrickt sein und zueinander passen.

Jochen:          Ok.

Achim:           Weil ansonsten ist es halt ein Bauchladen und das ist, glaube ich, nichts, was man gebrauchen kann.

Jochen:          Genau. Also das heißt, wenn ich mich auf die Suche begebe, ich hab da die Möglichkeit eben verschiedene Datenbanken sozusagen auch zu beauftragen, würde ich mal sagen, sondern zu verwenden wäre das bessere Wort. Coach-Datenbank zum Beispiel ist eine Möglichkeit und ich kann dort einfach eine Suche eingebe und kann dort natürlich nach bestimmten Coaches suchen.
So jetzt habe ich dann, im nächsten Schritt suche ich mir dann vielleicht drei/ vier Coaches raus, die sozusagen mir gefallen, wo ich sage, das könnte passen und dann würde ich im nächsten Schritt mir anschauen, was haben die für eine Website, ne? Das wäre dann vielleicht eines der nächsten Schritte. Wie ist die aufgebaut, beziehungsweise, was gibt es da für Informationen. Das war ein Herangehen von meiner Seite, wo ich gesagt habe, das macht für mich Sinn.

Achim:           Ja.

Jochen:          Du hattest aber noch einen anderen Punkt genannt, ne?

Achim:           Ja, kann sein, aber ich wollte nochmal auf die Website kurz einsteigen.

Jochen:          Ok.

Achim:           Weil das ist beispielsweise so, da würde ich so ein bisschen noch – also ich gebe dir Recht, die Website ist ein erstes Indiz, aber normalerweise ist es so, dass der Coach oder Berater nicht unbedingt die hübschesten Websites hat, ja? Und die Dinge, die dort stehen, die sollten schon irgendwie das vermitteln, was tatsächlich dieser Mensch auch macht. Allerdings würde ich jetzt, anders als bei einem IT-Unternehmer oder eben einer Agentur, die Websites programmiert, wäre mir das jetzt nicht ganz so wichtig, weil nach meiner Erfahrung viele dieser Coaches und Berater ihre Websites ziemlichen vernachlässigen, was aber nicht zwangsläufig was mit der Kompetenz zu tun haben muss.

Jochen:          Mir geht es halt hauptsächlich darum, wo ich das Gefühl hab, was da steht, das passt, also es geht wirklich um die Information, es geht nicht darum, dass die jetzt immer so neu oder total fancy ist oder so, ja?

Achim:           Ja.

Jochen:          Oder wie meine Tochter sagen würde, Street, ja? Sondern dass halt die Information, dass ich mich irgendwie damit identifizieren kann, was derjenige schreibt.

Achim:           Ja.

Jochen:          Ja, also die reine Information, das muss schon irgendwie passen.

Achim:           Das ist, denke ich auch, das ist erstmal so der erste Indiz dafür. Dann wäre für mich auf jeden Fall das persönliche Telefonat ganz, ganz wichtig.

Jochen:          Auf jeden Fall. Und ich würde auch jedem tatsächlich fragen, ob es eine Möglichkeit gibt, sozusagen so einen Probetermin zu machen, oder, sage ich mal, eine einstündige oder zumindest halbstündige, dreiviertelstündige Erstberatung sozusagen. In dem Fall wäre es ja eine Beratung. Und dann ganz klar zu sagen, „Pass auf, lieber Coach, das und das Problem habe ich, wie können Sie mir da helfen? Wie gehen sie dort vor? Da möchte ich hin, können Sie mich darin unterstützen und wie können Sie mich darin unterstützen?“, ja?

Achim:           Ja.

Jochen:          Natürlich ist diese Frage zu sagen, „Können Sie mich da auch hinbringen“, ist immer ein bisschen heikel, ja? Weil das natürlich mehrere Faktoren sind, die davon abhängig sind. Natürlich wird ein Coach nach dem besten Wissen und Gewissen handeln, aber es gehören nun mal zwei dazu, um ein Ergebnis zu erreichen. Und also es ist wirklich, ein Coaching ist ein Prozess, in dem eine Einsicht auch stattfindet, in dem eine Wandlung stattfindet, auch des Unternehmers auf jeden Fall.
Also diese Erfahrung mache ich bei uns, bei unseren Coachees tagtäglich, dass dort sozusagen wirklich so eine Veränderung der Person auch stattfindet, hin zu einem positiven Ergebnis. Aber man kann es natürlich nicht 100%ig garantieren, aber das stellt ja auch kein Problem dar, weil man einfach sagen kann, „Ok, das ist der Weg, den wir gehen. Für uns ist es so, dass auf jeden Fall was passiert von Coaching-Seite“ und dann würde ich es einfach ausprobieren. Wenn ich sage, ich hab ein gutes Gefühl, würde ich sagen, „Komm, ich probiere es aus“.

Achim:           Ja, ich würde noch einen Zwischenschritte einbauen.

Jochen:          Sehr gut, sehr gut.

Achim:           Ganz kurz.

Jochen:          Ja.

Achim:           Denn ich finde das Thema Referenzen ganz wichtig. Wenn ich die Person nicht irgendwie kenne oder über Empfehlungen bekommen habe (da haben wir schon darüber gesprochen, ob das sinnvoll ist oder nicht sinnvoll ist), dann würde ich gucken, ok, was hat der bisher gemacht, also wo kommt der her? Beziehungsweise, gibt es Beispiele.
Sagt der mir beispielsweise, „Du kannst die und die Leute anrufen, ja, kannst fragen, wie war das Coaching mit mir, was hat es mir gebracht etc.“. Sowas ist für mich, wer das anbietet, zu sagen, „Ok, ich hab hier eben andere, die ich gecoacht habe, die auch bereit sind vielleicht darüber etwas zu sagen“, ist es für mich beispielsweise ein Indiz, bei dem ich denke, ok, der hat nichts zu verbergen.

Jochen:          Ja.

Achim:           Der ist überzeugt davon, der ist auch von seinen Leistungen überzeugt, der hat keine Schwierigkeiten damit, sondern bietet das vielleicht sogar an zu sagen, „Ok, dann erkundige dich bei anderen, wie es gewesen ist“.

Jochen:          Ja, das finde ich einen sehr guten Ansatz, muss ich sagen. Das gefällt mir sehr gut. Da könnte ich ad hoc zum Beispiel bei uns auch Referenzen einfach nennen und das finde ich sehr gut, weil man natürlich die direkt fragen kann, „Wie hat es dir gefallen, was hat es dir gebracht“ et cetera pp.

Achim:           Ja und das ist etwas, also by the way hab ich das mal eingeführt bei uns, wenn wir bei Neukundengesprächen noch sind, wo es ja darum geht auch, „Ok, wieso sind wir jetzt die Richtigen, um diesen Job zu bekommen, oder dieses Projekt zu machen oder ähnliches“. Dann kann man ja immer viel erzählen, was man alles tolles gemacht hat, aber ich bin dazu übergangen, zu sagen, „Ok, hier sind fünf Telefonnummern von Geschäftsführer X, Marketingdirektor Y, Vertriebsleiter Z, rufen Sie die an und fragen einfach, wie die Arbeit mit uns gewesen ist, was lief gut, was lief nicht gut“.

Jochen:          Und hast du die Erfahrung gemacht, dass die das auch wirklich machen dann?

Achim:           Ja, die meisten, interessanterweise, machen es nicht, ja? Was ich teilweise schon fast schade finde, weil es ja dazu beitragen könnte, den Entscheidungsprozess für uns positiv zu beeinflussen, ja?
Aber das ist sicherlich auch im Industrieunternehmen noch eine andere Herangehensweise, als das jetzt im Falle eines Coachings ist. Dort würde ich es tatsächlich machen, also dort. Also einmal das Angebot ist das eine, wenn man davon überzeugt ist, und das auch anzunehmen ist dann das andere und das würde ich tatsächlich auch tun, weil bei einem Coaching ist es einfach wichtig, auch an die richtigen Personen zu geraten. Also nichts ist ärgerlicher, als wenn man feststellt, ok, der Prozess hat mich am Ende gar nicht weitergebracht.

Jochen:          Genau. Das ist vielleicht ein entscheidender Punkt, wo ich nochmal drauf hinausmöchte, ist: Wann ziehe ich die Reißleine? Also wann sage ich zum Beispiel, „Das bringt mir jetzt nichts“? Ja, weil es ist ja auch wichtig, dass man halt auch es wirklich entscheidet, „Ok, das macht jetzt hier für mich keinen Sinn. Ich hab das jetzt gemacht und ne“.

Achim:           Ja, das ist natürlich, also es ist ganz, ganz wichtig und da kommen wir ja quasi schon fast zum Abschluss auch des Coachings, ja? Nachdem wir jetzt einen gefunden haben. Ich will noch einmal ganz kurz ergänzen wollen, dass es natürlich im Internet dazu – wie finde ich einen richtigen Coach, etc. – eine ganze Menge an Informationen gibt, mal mehr sinnvoll, mal weniger sinnvoll. Es gibt auch verschiedene Coaching-Portale, denke aber, das, was wir jetzt genannt haben, sind so einfach die erstmal so die Key Facts, die wichtig sind, um auf die Reise dahin „Wie finde ich irgendwie die richtige Person für mich“, einfach erfolgreich sein zu können, ja?

Jochen:          Auf jeden Fall. Und ich würde mich auch, also meiner Meinung nach als Abschluss, auch sehr, sehr auch verlassen auf Kontakte und auf Menschen, die Empfehlungen haben, weil ich kenne zum Beispiel im Bereich von Werbetextern welche, die sich gar nicht mit Portalen misten lassen, weil die sagen, „Ne, das macht für mich keinen Sinn“. Ja und das sind wirklich gute Leute.

Achim:           Ja, das ist…

Jochen:          Und so geht es auch bei Coaches genauso. Also wir zum Beispiel sind nicht in Portalen gelistet, aus ganz bewussten Entscheidungsgründen heraus und trotzdem sind unsere Coachees sehr, sehr begeistert über das Coaching, was wir anbieten und über die Veränderung, die stattfindet, ne?

Achim:           Ja, das ist natürlich ein interessanter Aspekt, weil nicht der, der die schönste Homepage hat oder am präsentesten im Internet zu finden ist, an oberster Stelle, muss jetzt unbedingt die geeignete Person sein. Kann sein, aber etwas ketzerisch gesagt, so sehe ich es auch bei uns in der Agentur, wir machen zwar tolle Sachen für unsere Kunden, aber unsere eigene Vermarktung ist relativ schlecht.

Jochen:          Ok.

Achim:           Weil wir uns selber auf andere Dinge konzentrieren. Auch nicht gut, aber eben man könnte auch sagen, ok, der Coach, der eine perfekte Homepage hat, super gefunden werden kann, ist vielleicht auch derjenige, der am meisten Zeit hat sich darum zu kümmern, ja.

Jochen:          Ja, ja. Das ging mir in meinem letzten Leben sozusagen, wo ich ganz viel entwickelte habe, auch so. Ich bin nie dazu gekommen, weil ich immer Aufträge hatte und wenn ich mal keine Aufträge hatte, dann hat das maximal eine Woche oder anderthalb gedauert, bis dann die nächsten Kunden wieder Schlange standen und von daher bin ich nie dazu gekommen.

Achim:           Das muss nicht so sein, aber kann so sein.

Jochen:          Ja.

Achim:           Das sind so Themen. Aber du hast ja eben die richtige Frage gestellt: Jetzt habe ich also einen Coach gefunden, hab das nach besten Wissen und Gewissen ausgesucht, die Person und woran erkenne ich jetzt irgendwie, hat es mir was gebracht oder hat es nichts gebracht? Ja.

Jochen:          Der erste Schritt ist ja jetzt erstmal, dass man es ausprobiert, dass man sich einlässt.

Achim:           Richtig, genau.

Jochen:          Dass man halt sagt, „Ok, ich hab jetzt eins, zwei, drei Gespräche geführt“. Manchmal ist es ja auch so, wie bei einer Wohnung, ja? Man guckt sich die Wohnung an und sagt, „Ne, die ist es. Ich müsste jetzt eigentlich nochmal zwei andere angucken, aber die will ich haben“, so. Ja und so ist es auch beim Coach, dass man dann halt mit einem spricht und sagt, „Ich müsste jetzt nochmal zwei/ drei ansprechen, aber ich hab irgendwie so ein gutes Gefühl bei demjenigen, das passt, das will ich auf jeden Fall machen“, dann sollte man es versuchen.

Achim:           Also man soll natürlich auf seine Bauchgefühle hören, bin ich vollkommen bei dir, man darf sich aber auch nicht irgendwie einlullen lassen. Und vor allen Dingen, das kann ich an der Stelle nur sagen, keine Scheu davor zu haben, tatsächlich nach Referenzen zu fragen und da auch ein bisschen die Person auszuquetschen, also den Coach oder Berater auszuquetschen, weil da zeigt es sich dann in meinen Augen schon, ob diese Person da sehr unwirsch darauf reagiert, oder ob die Person Verständnis dafür hat zu sagen, „Ok, verstehe, Sie wollen es genau wissen. Sie wollen die richtige Entscheidung treffen und ist es an mir jetzt“, jetzt kann man sagen, „Im Bewerbungsgespräch zu zeigen, dass ich da auch in dem Feld, was mich als potentiellen Coachee interessiert, Expertise habe und die richtige Person bin“ und vielleicht sogar auch als Coach dann sage, „Nachdem, was Sie mir sagen, sind Sie bei mir nicht an der richtigen Adresse“.

Jochen:          Und das finde ich gerade gut. Also das finde ich gerade gut, das ein Coach dann sagt, „Also das passt nicht“, ja? Oder zum Beispiel auch bestimmte Einstiegskriterien hat und zwar, dass der nicht einfach jeden nimmt, sondern sagt, „Ok, ich nehme zum Beispiel nur Unternehmer, die mindestens drei Mitarbeiter haben“.

Achim:           Richtig.

Jochen:          Oder „Ich nehme nur Unternehmer, die mindestens fünf Jahre das Unternehmen haben und mindestens einen Umsatz von 300.000 Euro pro Jahr haben“. Also dass es da halt auch/ gibt’s da bestimmte Einstiegskriterien, finde ich gar nicht schlecht, weil der natürlich dann auch sagt, war jetzt neulich ein Fall beim Podcast von Hans-Peter Zimmermann, auch ein Coach, Unternehmercoach aus der Schweiz, der gesagt hat, er nimmt nur Unternehmer, die Unternehmen haben von 5 bis 100 Mitarbeiter, 80 Mitarbeiter oder so, weil er sagt, bei den kleineren macht es noch keinen Sinn für ihn.

Achim:           Ja.

Jochen:          Er sieht da einfach nicht den Effekt, den das Coaching dann letztendlich haben kann. Ein Quicktipp, den ich noch gerne mitgeben möchte, den ich für mich immer ganz persönlich anwende, ein ganz altes Hausmacherrezept, will ich mal sagen, ja, ist einfach zu sagen, „Ich treffe keine Entscheidung direkt, wenn ich mit dem Coach spreche, sondern ich schlafe auf jeden Fall mindestens eine Nacht darüber, um zu überlegen, will ich das wirklich tun“.
Ich hab jetzt gestern, wir haben gestern, wir haben eine Mastermind-Gruppe und haben jetzt gestern nochmal gesprochen, ob wir ein neues Mitglied annehmen in unserer Mastermind-Gruppe und da sind wir dann auch die entsprechenden Punkte durchgegangen und die Kriterien durchgegangen, ob das passt oder nicht und dann habe ich gesagt, „Ok, ich schlafe jetzt einmal nochmal darüber und ich entscheide mich bis morgen 11 Uhr. Ich möchte mir nicht den Vorwurf machen, zu sagen, ich hab mich jetzt irgendwie überrollt gefühlt“, weil das kann sehr schnell passieren, dass es auch ein guter Verkäufer ist, der mir da entgegenkommt. Und wenn ich dann den Abstand habe, dann sage ich vielleicht, „Naja gut, aber ich weiß nicht so recht. Also vielleicht ist es doch…“. Und mir gibt das auf jeden Fall Sicherheit nochmal darüber zu schlafen und am nächsten Tag dann zu sagen, „Ja, das mache ich jetzt“.

Achim:           Ja. Das ist, glaube ich, so ein bisschen sowieso die goldene Regel bei vielen Dingen, zu sagen, „Ok, Sachen, die im ersten Moment vielleicht gut aussehen, vielleicht ist das auch ein eloquenter Mensch gewesen, finde ich gut“, aber bei näherer Betrachtung und ein bisschen Abstand, wenn es am nächsten Tag immer noch gut ist, ist es ein gutes Indiz dafür, dass das passt dann.

Jochen:          Sowas, genau.

Achim:           Und dann sollte man das auch tun.

Jochen:          Ja. Jetzt kommen wir nochmal kurz, ganz zum Abschluss zur Exit-Strategie.

Achim:           Exit-Strategie.

Jochen:          Das heißt, wie komme ich da wieder raus? Ja, das heißt, ich hab jetzt festgestellt, bin jetzt bei dem im Coaching und merke, „Das bringt mir nichts“. Was ist dann?

Achim:           Ja, vielleicht auch nochmal da ganz kurz vorweg, also im Prinzip ist ein Coaching, das wird nicht immer so gemacht, aber per Definition ist es eigentlich so, dass das Coaching sowieso begrenzt ist, also dass es eben nicht der Lebenscoach ist, der mich die ganze Zeit begleitet, sondern ich ein bestimmtes Thema haben, für dieses Thema ist der Coach mein Coach und bringt mich eben von A nach B und dann ist die Reise da auch erstmal zu Ende. Das heißt nicht, dass eine andere Reise man auch zusammen mal machen kann, aber die Gefahr so ein bisschen ist auch der Abhängigkeit von einem Coach womöglich, dass man nachher anfängt nichts mehr zu entscheiden, ohne seinen Coach zu fragen. Da sollte man auf jeden Fall auch aufpassen, weil es geht nicht darum, jemanden zu haben, mit dem man die Entscheidung nachher immer bespricht, sondern es geht darum, ein bestimmtes Thema, das man hat, im Unternehmer, mit sich selbst, wie auch immer, dort eben eine Reise zu machen von A nach B und dieser Coach einen dort begleitet und beim Ziel ist diese Reise auch erstmal zu Ende.

Jochen:          Ja, ich bin da nicht ganz deiner Meinung, dass es auch durchaus länger anhalten kann, aber ich bin auf jeden Fall deiner Meinung, dass man sehr, sehr vorsichtig sein sollte, wenn man merkt, dass man nur Entscheidungen trifft, wenn man vorher mit seinem Coach gesprochen hat. Also das ist so frei nach der Devise, triffst du Buddha unterwegs, töte ihn. Das ist ein Buch, was mir mal in jungen Jahren über den Weg gelaufen ist, was ich tatsächlich nie gelesen habe, mir nur den Titel gemerkt habe. Was sinngemäß irgendwie heißt, wenn jemand sagt, er sei Buddha, also hätte die Weisheit mit Löffeln gefressen, sei vorsichtig.

Achim:           Ja, so ein bisschen geht es in die Richtung. Und was den Zeitraum betrifft, das heißt ja nicht, dass es jetzt nur irgendwie über wenige Wochen sein muss, aber trotzdem muss es irgendwo klar sein, welches Ziel erreicht werden soll mit dem Coaching und dass man darauf hinsteuert, ja? Das ist das Entscheidende.

Jochen:          Genau. Also ich würde es einfach so sehen, also was wir prinzipiell im Coaching machen, ist, dass wir immer am Ende einer Session fragen, „Ok, wie war es für dich, was hast du für dich mitgenommen? Was, würdest du sagen, wie fühlt es sich jetzt an, nach diesem Coaching?“. Und dann gibt es auch ein Feedback von den Leuten, die dann sagen, „Ja, also das fand ich jetzt nicht so gut und das war so“ und dann kann man auch für sich sehen, der Coach sieht dann nochmal, ok, wie entwickelt sich das Ganze. Aber wenn ich tatsächlich Zweifel habe und sage, „Ja, lieber Coach, wir sind ja bei dem und dem Thema und ich habe das Gefühl, das haben wir jetzt gar nicht gemacht oder wie steht das denn jetzt im Zusammenhang?“. Und wenn ich sozusagen auch kritisch das nochmal betrachte, wenn er dann sagt, „Ja ok, das dauert noch einen Moment, da müssen wir noch das und das besprechen“, aber ich würde tatsächlich, wenn sich nach vier/ fünf Sessions nicht irgendwas, ein positiver Effekt einstellt, würde ich ganz klar sagen, wenn ich nichts merke, dass sich was verändert, auch wenn ich vielleicht dann in dem Coaching bin, dann sollte ich mir ganz klar überlegen, ob das vielleicht der richtige Coach ist.

Achim:           Ja. Ganz klar. Also du hast ja eben nach der Exit-Strategie gefragt und das ist, glaube ich, so, also es macht schon Sinn, das eben auch kritisch zu hinterfragen auf der einen Seite, auf der anderen Seite ist es natürlich das auch so, dass ich jedem selbst empfehlen würde, sich auch selbst natürlich kritisch zu hinterfragen, denn die Veränderung muss ja der Coachee selber vollführen.

Jochen:          Das stimmt. Ich meine, egal wie du das drehst und wendest, wenn der Unternehmer nichts macht, dann passiert auch nichts. Also das ist auch ganz klar.

Achim:           Richtig.

Jochen:          Also da müssen wir uns nichts vormachen. Und da nützt es ja nichts, wenn er den Coach A durch Coach B austauscht, das ist klar, ne?

Achim:           Genau. Eine Bereitschaft zur Veränderung muss ganz klar da sein.

Jochen:          Genau.

Achim:           Das ist das Entscheidende dabei und da muss man auch bereit sein sich selbst kritisch zu hinterfragen. Aber unabhängig davon, wenn man das tut und für sich guten Gewissens sagen kann, „Ja, ich bin bereit, aber trotzdem bringt es mich nicht weiter“, ja, dann ist es an der Zeit mit dem Coach ganz klar darüber zu sprechen und zu sagen, so, ich hab jetzt hier irgendwie ein Thema, das muss besprochen werden. Und auch dann sehe ich wieder an der Reaktion des Coaches, wie er damit umgeht, bin ich da vielleicht ganz gut aufgehoben trotz allem, oder sagt der Coach auch, „Ok, wenn diese Erwartungshaltungen jetzt da sind, dann sind wir an einem Punkt, da bin ich vielleicht tatsächlich nicht der Richtige mehr für“.

Jochen:          Ja. Ja Achim, es ist so, wir sind schon tatsächlich über unserer Zeit, aber es war super, super spannend. Kannst du es vielleicht nochmal zusammenfassen? Oder wollen wir es zusammen zusammenfassen nochmal kurz das Thema?

Achim:           Zusammen zusammenfassen? Ja, ich kann ja mal anfangen zumindest, du ergänzt ja Dinge, die fehlen.

Jochen:          Ok.

Achim:           Also unser Thema war ja die Frage erstmal, wie finde ich den richtigen Coach oder Berater? Beziehungsweise auch am Anfang erstmal die Abgrenzung zwischen Coach, Berater und auch Trainer. Was ich jetzt hier nicht nochmal genau wiederholen würde, da kann man ja weiter noch zurückspulen, sich das nochmal anhören, diese Definition. Aber dass es einfach ganz wichtig ist und das ist die Message, dass es ganz wichtig ist, erstmal für sich klären: Was genau will ich überhaupt? Was ist meine Erwartungshaltung?
Das ist, glaube ich, das ganz, ganz wichtige dabei, um zu entscheiden, brauche ich eine Art Training, brauche ich einen Berater, brauche ich einen Coach, brauche ich mehreres davon. Das ist so der erste Schritt.
Und dann, wenn ich mich entschieden habe, eben in der Frage der Auswahl, da gibt es so ein paar Kernfaktoren, die wir gesagt haben. Zum einen sollte der Coach in diesem Bereich (oder Berater) Expertise vorweisen können, eben keinen Bauchladen haben. Das nächste ist, was ganz wichtig ist, eben entsprechende Referenzen. Kann er einem Referenzen sogar geben, wo ich nachfragen kann, das fände ich großartig, wenn das so ist, um mir tatsächlich auch ein Bild zu machen.
Und dann gehen wir auch schon mal in der Kurzzusammenfassung fast schon wieder zum Exit über: Was passiert, wenn ich nicht mehr zufrieden bin? Klar, ganz deutlich ansprechen. Sich selbst hinterfragen, den Coach hinterfragen und im Zweifelsfalle dann auch das Coaching beenden.

Jochen:          Super, Achim. Ganz klasse. Ich hab nichts hinzuzufügen.

Achim:           Boa, gibt’s ja gar nicht.

Jochen:          Mein neues Buch „80/20 Outsourcing“ erscheint demnächst.

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Achim.

Achim:           Jochen.

Jochen:          Es ist Time to say goodbye.

Achim:           Ja.

Jochen:          Für diese Woche. Ich wünsche Euch da draußen viel, viel Freude mit diesem herrlichen Wetter, was vielleicht auch noch anhält, wenn diese Folge ausgestrahlt wird. Das ist ja immer so ein bisschen das gedankliche Problem, was wir hier noch haben. Dann, wenn diese Folge ausgestrahlt wird, ist auch Valentinstag schon vorbei, das wollte ich nochmal sagen.

Achim:           Ach ja, stimmt. Du hast Recht. Das war ja nur für dich die Erinnerung.

Jochen:          Ach so, ok. Und ja, also kann ich nur sagen, schaut Euch das genau an. Was sind Themen, wo Ihr sagt, da brauche ich einen Coach beispielsweise, eventuell und das ist ein super Thema. Ich kann es nur jedem empfehlen, sich coachen zu lassen. Es ist auf jeden Fall eine ganz tolle Geschichte.
Ich wünsche Euch einfach eine tolle Woche und freue mich auf nächste Woche. Achim, was möchtest du noch mitgeben unseren treuen Zuhörern?

Achim:           Ja, ich schließe mich an. Hoffe auch, dass, wenn die Folge ausgestrahlt wird, zum einem das Wetter nach wie vor gut ist und zum anderen der Haussegen nicht schiefhängt, weil das Geschenk am Valentinstag vergessen wurde.

Jochen:          Ja. In diesem Sinne verabschieden wir uns. Und eine Sache möchte ich noch loswerden: Ihr habt das Recht glücklich zu sein!

Achim:           Ja.

Jochen:          Bis nächste Woche.

Episode 23 – Gut beraten?

In dieser Episode geht es bei Jochen und Achim um das Thema: „Gut beraten?“

Diese Woche bekommst Du mehr Klarheit und Inspiration darüber, wann Du (wie/wo/wann) gut beraten bist.

Heute erfährst Du:

  • Wann ich Beratung, wann Coaching, wann Training brauche.
  • Die Abgrenzung zwischen Beratung, Coaching und Training.
  • Wie ich den passenden Berater oder Coach finde.
  • Warum ein Coach mit Spezialisierung besser ist als ein „Allerwelts-Coach“.
  • Wie mir Referenzen helfen können, einen guten Coach zu finden.
  • Wie die „Exit“-Strategie funktioniert.

Fragen zum Thema? Schreibt uns: info@t3company.de

Viel Spaß beim Reinhören.

Und denke daran: Du hast das Recht glücklich zu sein!!

Jochen und Achim

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Liebe(r) Unternehmer(innen), Jochen’s neues Buch „80/20 Outsourcing“ ist in Arbeit.

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