Archiv für den Tag: 18.01.2015

[Gespräche] Episode 15 – Glaubenssatz, was nun?

Jochen:          Ja Menschenkinder. Achim, du. Jetzt wollte ich dich nur gerade fragen, was hast du zu Weihnachten bekommen?

Achim:            Wolltest du?

Jochen:          Ja. Weil wir tatsächlich, wenn wir diese Folge ausstrahlen, ist schon alles vorbei. Wir sitzen gerade hier und freuen uns noch auf Weihnachten, aber so ist das manchmal mit der Vorproduktion, ne? Dann ist einfach alles schon mal vorproduziert und wird dann ausgestrahlt, wenn Weihnachten längst vorbei ist. Ja.

Achim:           Das ist ja mal ein Ding, ne?

Jochen:          So sieht das aus.

Achim:           Ja.

Jochen:          Mein neues Buch „80/20 Outsourcing“ erscheint demnächst.

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Ja, Achim. Was ist denn heute unser Thema? Was hast du dir denn überlegt?

Achim:           Was hab ich mir überlegt?

Jochen:          Ja.

Achim:           Ja, wo wir doch in der festlichen Zeit sind, können wir über das Thema Glauben sprechen, ne?

Jochen:          Oh ja, das finde ich, das passt sicher ganz gut.

Ja, vielleicht können wir erstmal sozusagen einen Schritt zurück machen und uns überlegen, was sind Situationen, wo das sinnvoll ist mit Glaubenssätzen zu arbeiten und wie mache ich das? Aber ich möchte eigentlich erstmal schauen mit dir zusammen, gibt es bei dir Situationen in deinem Leben, die dich stressen?

Achim:           In meinem Leben Situationen, die mich stressen?

Jochen:          Ja, so im alltäglichen Unternehmertum.

Achim:           Ach, mich doch nicht. Ich bin immer die Ruhe selbst.

Jochen:          Ja, stimmt. Dann können wir das ja hier schon mal beenden.

Achim:           Das können wir gut überspringen. Nein, natürlich. Du kennst mich ja gut genug. Also wer ist nicht ab und zu gestresst? Natürlich bin ich auch ab und zu gestresst. Kommt also durchaus vor, noch gar nicht lange her.

Jochen:          Ja?

Achim:           Ja.

Jochen:          Aber du hast auch mal gesagt, dass du ein Faible für Dienstleistungskräfte hast, ne? Also sozusagen, wenn du irgendwo im Supermarkt einkaufen gehst oder irgendwie in einem Laden einkaufen gehst wo Dienstleistungen verkauft werden, dann erlebt man das doch auch oft, oder mir geht das auch manchmal so, dass ein Gleichmut einem da entgegenschwappt.
Ich erinnere mich zum Beispiel, ich hab so einen bevorzugten Laden, wo ich morgens immer hingehe, wenn ich meine Tochter zur Schule gebracht habe und dann meist ein Käse-Schinken-Brötchen mir gönne und dann ist da diese Bäckersfrau, die wirklich guckt, als wäre sieben Tage Regenwetter. Und für mich geht das, aber du sagst, dich stresst das manchmal, wenn du in solche Situationen kommst.

Achim:           Jain. Also das jetzt konkret würde mich jetzt noch nicht sonderlich stressen, muss ich sagen, da habe ich auch keinen große Erwartungshaltung, ja? Situationen, die mich stressen, – oder was heißt stressen, die mich ärgern im dem Falle auch tatsächlich – sind dann Sachen, wenn ich einen besonderen Service versprochen bekomme, also das Beispiel 5 Sterne Hotel, ja? Und dann habe ich auch eine Erwartungshaltung und wenn die nicht eingehalten wird, dann ärgert mich das.

Jochen:          Ok.

Achim:           Und dann ist das natürlich immer, dieser Ärger ist dann immer verbunden mit Stress, deshalb kann man auch sagen, das stresst mich.

Was mich auch stresst übrigens, ja? Ich hab die Welt am Sonntag abonniert und habe jetzt bereits seit Mitte Oktober keine einzige Ausgabe mehr bekommen.

Jochen:          Oh.

Achim:           Außer eine Rechnung dafür, die ich natürlich bezahlen muss. Das habe ich nicht bezahlt und habe jetzt die erste Mahnung bekommen dafür, obwohl ich die ganze Zeit schon keine Zeitung mehr bekommen und das angemahnt habe, aber außer einer automatischen Antwort nichts passiert.

Sowas zum Beispiel. Das ärgert mich und es stresst mich, weil ich gar keinen Bock habe mich damit zu beschäftigen.

Jochen:          Und was stresst dich da genau?

Achim:           Was genau stresst mich da? In dem Falle stresst mich, dass ich davon ausgehe, dass diejenigen, die für die Lieferung zuständig sind und denen ich geschrieben habe, dass das nicht funktioniert, dass die sich so mit meinem Empfinden, und zumindest ja bekomme ich ja auch nichts als Response, denen das völlig egal ist.

Jochen:          Also der Welt am Sonntag ist es egal, wie es dir geht?

Achim:           Ja, der Welt am Sonntag nicht, das ist ja ein Zulieferer, der das macht, ja?

Jochen:          Ok.

Achim:           Ja, der ist nicht egal, wie es mir geht. Nein, also das…

Jochen:          Was könnte das denn sein? Das könnte sowas sein, wie der Vertrieb interessiert sich nicht für deine Meinung oder nimmt dich nicht ernst oder sowas in der Richtung und sollte dich ernst nehmen.

Achim:           Ja, es steht ja dahinter, dass ich das Gefühl habe, dass die sich für mich als Kunden nicht interessieren, ja? Also das ist ja der Punkt.

Jochen:          Ok.

Achim:           Das kann natürlich auch daran liegen, dass die gerade ganz andere Probleme haben, beispielsweise zum Thema Mindestlohn zurzeit bei Zustellern, aber das ist ja dann auch letztendlich ein anderes Thema.

Aber klar, das stresst mich. Als Kunde stresst es mich. Du kennst es ja auch mit den Warteschleifen. Ich glaube, das kennt ja jeder, dieses Thema; man hängt in der Warteschleife und am Ende kommt nichts dabei raus, ja? Sowas stresst meistens, wenn man als Kunde sich nicht ernst genommen fühlt.

Jochen:          Das ist zum Beispiel ein klassischer Glaubenssatz, ne?

Achim:           Ja.

Jochen:          Da sind wir quasi jetzt in dem Fall schon mittendrin. Also der Vertrieb sollte sich für mich als Kunde interessieren. Das wäre ein Glaubenssatz. Oder man könnte sagen, der Vertrieb interessiert sich nicht für mich als Kunde.

Achim:           Ja.

Jochen:          Und das ist beispielsweise etwas, wo man direkt in dieses Thema Glaubenssätze reinpieksen kann und so etwas kann man auch in seinem alltäglichen Unternehmertum machen.
Und den ersten Schritt, den man dort machen könnte oder wie wir das letztendlich im Coaching machen, ist, dass du jetzt ein Arbeitsblatt ausfüllen würdest zu dem Vertrieb oder zu dieser Situation, dass du quasi jetzt nicht diese Informationen oder nicht diese Zeitung vom Vertrieb bekommst. Und ein Satz, der sich dann herausbilden könnte, wäre: „Der Vertrieb interessiert sich nicht für mich“.

Was wir machen ist eine Arbeit, die nennt sich die 4-Fragen und diese vier Fragen sind inspiriert von einer Dame, die Byron Katie heißt und im zarten Alter von ungefähr Mitte 40 so depressiv war, dass sie sich wertlos gefühlt, dass sie nicht in ihrem Bett geschlafen hat.
Und sie hat festgestellt, dass wenn sie – sie hat irgendwann so eine Erleuchtung gehabt oder so eine Idee gehabt, dass sie gedacht hat, es kommt ganz darauf an, wie es mir geht, was ich denke. Und je nachdem, was ich denke, ist es so, dass ich entsprechende Gedanken habe und diese Gedanken, die ich habe… klar, also denken / Gedanken ist jetzt vielleicht ein schlechter Zusammenhang, aber letztendlich denke ich einen Gedanken und das hat bestimmte Konsequenzen.

Also ein Beispiel, was man nennen kann, ist: Man steht an einer Ampel und man ist völlig entspannt, neben einem steht aber einer an einer Ampel, also eine weitere Person, die völlig gestresst ist. – Was ist der Unterschied in der Situation, Achim? Zwischen beiden Menschen?

Achim:           Naja, den Unterschied hast du schon gerade genannt; der eine ist entspannt, der andere gestresst. Du meinst wahrscheinlich jetzt, also was bedeutet das?

Jochen:          Ja, ganz konkret. Man kann ja mal die Situation nehmen: Die stehen beide an der Ampel, der eine ist völlig entspannt, denkt vielleicht gar nichts oder freut sich auf den Feierabend, und der andere guckt schon auf die Uhr und denkt, „Ich sollte nicht zu spät kommen“ oder „Ich komm schon wieder zu spät“, ja?

Achim:           Ja, dann hat der eine vielleicht eine entspannte Frau zu Hause und der andere eine Frau, die ihm Stress macht. Mehr weiß ich nicht.

Jochen:          Ja, beziehungsweise sein Gedanke über diese Frau, die dann Stress macht.

Achim:           „Die macht bestimmt Stress, wenn ich zu spät komme und jetzt ist die Ampel auch noch rot.“

Jochen:          Genau, genau.
Oder wir nehmen mal ein Beispiel, er muss irgendwo hin zu einem Termin und er denkt, „Ich sollte nicht zu spät kommen“.

Achim:           Ja.

Jochen:          Und alleine dadurch, dass du den Gedanken denkst, entsteht dieser Stress und das ist das interessante. Dadurch, was wir denken, entsteht der Stress. Also der Stress ist nicht einfach da; er ist nicht einfach als Gegenstand vorhanden.

Und zwar kann man folgendes Experiment machen, ich hab das im Sommer letzten Jahres mal gemacht. Ich musste zum Kunden, im Sommer fahre ich meist sehr gerne mit dem Fahrrad durch Berlin, und musste dort zum Kunden und es war schon sehr spät. Also habe ich natürlich gedacht, ich sollte nicht zu spät kommen.

Achim:           Ja.

Jochen:          Und was passiert, wenn man das denkt? Ich kann es dir beschreiben. Also man steht an der Ampel und ist gestresst, dass die Ampel nicht so schnell grün ist. Man steht zum Beispiel in Kreuzberg, sozusagen im einigermaßen Zentrum von Berlin, an der Ampel und vor einem sind ganz viele andere Radfahrer und man denkt, „Warum stehen die alle vor mir?“, oder jemand läuft noch über die Straße und man denkt, „Mann, kann die nicht weggehen?“.

Achim:           Ja.

Jochen:          So. Und das staut sich dann so langsam auf und das wird immer besser, ja? Und man hat immer bessere Gedanken, so von wegen, „Oh Mensch, warum fährt der denn so langsam vor mir?“ und so.
So und jetzt kann man die gleiche Situation nehmen und kann sagen, ein Element davon ist: „Ich sollte nicht gestresst sein, wer wäre ich ohne den Gedanken?“.

Ich könnte den Gedanken „Ich sollte nicht zu spät kommen“ – wenn ich den nicht denken könnte, dann würde ich mich auf mein Fahrrad setzen, würde auf die Uhr gucken und sagen, „Ja, ok. Ich muss dann und dann da sein, so viele Kilometer brauche ich. Ok, los geht’s“ und man würde einfach losradeln, man würde vielleicht ein bisschen schneller fahren, würde gucken, ob ich das in der Zeit schaffe, aber ich hätte keinen Stress. Ich würde einfach diese Herausforderung annehmen und dann würde ich das machen.

Und mir ist es tatsächlich so gegangen, dass ich dann losgefahren bin und habe wirklich gedacht, „Ok, ich kann diesen Gedanken nicht denken, wie wäre das? Ich sollte nicht zu spät kommen“ und was war? Ich war pünktlich da, ja?
Und es kann sogar passiere, dass man auf dem Weg dorthin den Gedanken denkt, „Ich sollte nicht zu spät kommen“ und man kommt dort pünktlich an, aber der Unterschied ist der, dass man natürlich diese ganzen Gedanken gedacht hat.
Und ich weiß nicht, wie es dir geht, oder ich frage dich mal: Wie geht es dir, wenn du den ganzen Tag solche Gedanken denkst und sagst, „Mensch und der und was ist mit dem und der ist zu langsam“, wie geht es dir dann abends?

Achim:           Na, schlecht natürlich.

Jochen:          Kaputt ist man dann meistens.

Achim:           Kaputt, klar.

Jochen:          Kaputt, erschöpft, vielleicht auch mies drauf, „Das war ein Tag und der ist zu langsam gefahren und da war das und ich bin ja fast zu spät“ und so.

Und das ist auch eine wichtige Sache, wenn man jetzt auch unter den Aspekt denkt, der glückliche Unternehmer, einfach eine gute Zeit auch zu haben, in der Zeit, wo man dort hinfährt. Und der Gedanke macht dort letztlich dann diesen Unterschied.

Achim:           Ja, das hat auch manchmal ein bisschen was mit loslassen zu tun.
Also ich kenne das auch von Terminen; wenn es eng wird beispielsweise. Also häufig fliege ich ja dann irgendwie hin, weil das irgendwie am besten und am schnellsten zu erreichen ist und das ist ja auch so ein bisschen ungewiss (also wie fast alle Verkehrsmittel heutzutage, aber auch das Flugzeug) und wenn ich dann feststelle, dass es eng wird, dass es jetzt sein könnte, ich muss womöglich noch vom Flughafen einen Mietwagen  nehmen, um zum Kunden zu kommen, habe dann einen Präsentationstermin, du weißt, da sitzen irgendwie fünf Leute und warten darauf, dann stelle ich auch fest, dass ich anfange gestresst zu sein. Und dann, wenn ich es schaffe diesen Gedanken einfach wegzuschieben, beziehungsweise zu sagen, oder es anzunehmen und zu sagen, „Selbst wenn ich zu spät komme…“, weil das steht ja dahinter, „Ich will nicht zu spät kommen“ oder, „Ich habe Angst zu spät zu kommen“, das ist ja dieser Glaubenssatz, der ja auch in dem Moment vielleicht sogar berechtigt ist, aber dann, wenn ich den wegkriege, bin ich natürlich in den Moment viel entspannter, weil ich sage, „Ok, ich kann es ja nicht ändern. Ich kann das tun, was ich tun kann und dann werde ich sehen, wann ich ankomme“.

Jochen:          Genau.

Achim:           Es bringt mir nichts, sondern ganz im Gegenteil, ich bin schon fertig, wenn ich da ankomme.

Jochen:          Ja.

Achim:           Soll dann noch eine schicke Präsentation halten, bin aber eigentlich völlig gestresst.

Jochen:          Genau.

Achim:           Und das ist natürlich ein riesen Unterschied. Und das Geheimnis ist ja und das ist ja das, worauf wir hinauswollen auch unter anderem, wie komme ich dahin, dass ich eben diesen Gedanken oder diesen Glaubenssatz dann vielleicht nicht habe?

Jochen:          Absolut. Und das ist genau der Punkt, wo wir mal schauen wollen, wie wir das Ganze aufgeweicht bekommen oder sogar aufgelöst bekommen.

Also der erste Schritt ist, wie gesagt, eine Möglichkeit, die ich habe, über eine andere Person zu urteilen. Das ist immer etwas leichter; also ich will nicht sagen, dass es leichter ist, über eine andere Person zu urteilen.

Achim:           Doch, das ist meistens auch sehr leicht.

Jochen:          Ja.

Achim:           Ob es richtig ist, ist eine andere Sache, aber das ist doch so.

Jochen:          Ja, ja,  genau. Und da gibt’s halt ein schönes Arbeitsblatt, das heißt „Urteile über deinen Nächsten“, auf der Seite thework.com/deutsch.
Wenn man da runterscrollt auf der Seite, gibt es ein Arbeitsblatt „Urteile über deinen Nächsten“, was wir auch beim Coaching einsetzen. Und dieses Arbeitsblatt kann man ausdrucken, es ist ein PDF-Dokument und dort würde man die einzelnen Punkte dann entsprechend durchgehen.

Ich gucke gerade mal, ob ich das parallel hier mal aufmachen kann, weil da können wir einige Punkte bereits da aufgreifen.

Und dieses Arbeitsblatt würde ich im ersten Schritt erst einmal ausfüllen. Natürlich sagst du dir da jetzt, „Ok, jetzt sitze ich da gerade im Taxi, ich bin schon kurz da und jetzt soll ich nochmal ein Arbeitsblatt ausfüllen“. Das ist natürlich vielleicht nicht immer ganz günstig, aber da gibt es natürlich auch die Abkürzung, dass ich dann direkt einen ganz bestimmten Glaubenssatz nehme.

Aber wir wollen erst nochmal bei dem nächsten Schritt bleiben; „Urteile über Deinen Nächsten“, das Arbeitsblatt.
Und die erste Frage wäre: In dieser Situation, zu dieser Zeit und an diesem Ort: wer ärgert, verwirrt, oder enttäuscht dich? – Und bei dir wäre es zum Beispiel, wir könnten jetzt den Punkt des Vertriebs nehmen und du würdest sagen, „Ich bin verärgert wegen des Zeitungsvertriebs, weil er sich nicht für mich interessiert als Kunde“. Richtig?

Achim:           Ja, richtig.

Jochen:          Frage ich dich mal als zweites: Wie willst du, dass er/sie sich ändert? Was willst du, dass er/sie tut? – Ich will, dass…

Achim:           Ich will, dass er sich für mich interessiert.

Jochen:          Ja. In dieser Situation: Welchen Rat würdest  du ihm/ihr anbieten? Also gut gemeinter Rat als Freund.

Achim:           Mein gut gemeinter Rat als Freund an den Vertrieb des Zeitungsvertriebes oder des Zeitungsverlegers? – Ne, Verleger ist falsch.

Jochen:          Richtig, richtig.

Achim:           Ja. Interessiere dich für mich.

Jochen:          Ja, du solltest erkennen vielleicht, dass auch kleine Kunden eine große Bedeutung haben.

Achim:           Genau.

Jochen:          Wenn du alle kleinen Kunden vergraulst, dann hast du keine mehr.

Achim:           Genau, vollkommen richtig.

Jochen:          Ja. Und dann wäre die vierte Frage: Damit du in dieser Situation glücklich sein kannst: Was brauchst du, dass er/sie denkt, sagt, fühlt oder tut? – Ich brauche von dem Zeitungsvertrieb, dass…

Achim:           Dass er sich für mich interessiert.

Jochen:          Ja.

Achim:           Ja, in dem Fall kommt immer das gleiche raus. Aber es ist natürlich in anderen Situationen, die uns jetzt tatsächlich über die Maßen stressen, dann kommen uns auch noch andere Gedanken.
Es ist aber kein Problem, wenn wirklich überall das gleiche drinsteht. Ich mache manchmal Works, dann stehen ganz kurze Sätze drin, wie die, die du auch genannt hast und ich denke, „ob das was wird, das ist ja so Pillepalle hier, das kann doch nicht sein“ und ich hab es dann trotzdem gemacht und es sind wirklich erstaunliche Ergebnisse dann rausgekommen.

Was denkst du über ihn/sie in dieser Situation? Erstelle eine Liste.
Und das ist sowas wie, das ist so die Meckerbox, dass man halt hingeht und sagt, ok, der Zeitungsvertrieb ist was…– Was würde dir da einfallen?

Achim:           „Unzuverlässig“ würde mir einfallen.

Jochen:          Ja.

Achim:           Uninteressiert.

Jochen:          Ja?

Achim:           Schlecht organisiert. Schlecht strukturiert. Solche Sachen würden mir wahrscheinlich einfallen dazu.

Jochen:          Genau, genau. Und dann gibt es den sechsten Punkt, das ist: Was ist es an dieser Situation, das du nie wieder erleben willst? – Ich will nie wieder erleben, dass…

Achim:           Dass ich keine Zeitung kriege.

Jochen:          Ja, genau. Ich will nie mehr erleben, dass ich keine Zeitung kriege.

Das wäre also der erste Schritt dieses „Urteile über deinen Nächsten“; das Arbeitsblatt, was man ausfüllt.
Es kann zum Beispiel auch über einen Mitarbeiter sein, dass man Stress mit einem Mitarbeiter hat, dass man Stress mit seinem Kompagnon beispielsweise hat.

So und dann ist es der nächste Schritt, dass man die Aussage rausnimmt, die einem am meisten stresst. Und eigentlich hast du ja das ja schon gesagt am Anfang, ne? Der Vertrieb sollte sich für mich als Kunden interessieren.

Achim:           Richtig.

Jochen:          Ja. Und wir fangen dann einfach mal an mit den vier Fragen an der Stelle.
Wir machen das so ein bisschen entspannt und locker, ich helfe da mal ein bisschen mit.

Achim:           Das ist nett.

Jochen:          Und die Frage wäre dann einfach, du hast jetzt deine Zeitung schon wieder nicht bekommen und denkst, „Mann, der Vertrieb sollte sich für mich als Kunden interessieren“. Ist das wahr?

Achim:           Ist das wahr?

Jochen:          Ja, du guckst dann, ob du ein Ja oder nein findest.

Achim:           Ja. Ich würde sagen: Ja.

Jochen:          Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist? – Der Vertrieb sollte sich für mich als Kunden interessieren.

Achim:           Nein, kann ich nicht, weil ich weiß nicht, ob der spezifisch verantwortlich dafür ist.

Jochen:          Ok. Wir bleiben mal beim ja oder nein. Also „nein“ in diesem Fall.

Achim:           „Nein“.

Jochen:          Wie reagierst du, was passierst, wenn du den Gedanken glaubst, „Der Vertrieb sollte sich für mich als Kunden interessieren“, er es aber nicht tut?

Achim:           Was passiert?

Jochen:          Was denkst du, wie reagierst du? Wie reagierst du, wenn du den Gedanken glaubst, „Der Vertrieb sollte sich für mich als Kunden interessieren“?

Achim:           Wie ich reagiere? Naja, dann reagiere ich in dem Moment natürlich verärgert, weil er es eben nicht tut.

Jochen:          Ja? Ja.

Achim:           Meiner Meinung nach.

Jochen:          Ok. Und wie behandelst du dich in der Situation, wenn du den Gedanken glaubst, „Der Vertrieb sollte sich für dich als Kunden interessieren“?
In der Situation, wie behandelst du dich?

Achim:           Wie behandele ich mich? Ja, in gewisser Weise würde ich sagen, ich behandele mich schlecht, weil ich mich ärgere und schlechte Laune bekomme.

Jochen:          Ok. Und welche Gefühle tauchen auf, wenn du den Gedanken glaubst, „Der Vertrieb sollte sich für mich interessieren als Kunden“, er es aber nicht tut?

Achim:           Naja, negative Gefühle tauchen auf.

Jochen:          Wo spürst du diese Gefühle?

Achim:           Naja, die spüre ich im Bauch. Ja, im Bauch hauptsächlich; Verärgerung, Stress.

Jochen:          Ok, wie behandelst du den Vertrieb, wenn du den Gedanken glaubst, „Der Vertrieb sollte sich für mich als Kunden interessieren“?

Achim:           Wie ich den Vertrieb behandle?

Jochen:          In Gedanken.

Achim:           Im Gedanken? Ja, schlecht behandele ich den.

Jochen:          Ok. Was bist du nicht in der Lage zu tun, wenn du den Gedanken glaubst, „Der Vertrieb sollte sich für mich interessieren“, er es aber nicht tut? Was bist du nicht in der Lage zu tun?

Achim:           In dem Moment bin ich natürlich nur begrenzt oder gar nicht in der Lage neutral zu sein. Also neutral zu denken oder auch vielleicht andere Erklärungen zu suchen oder ähnliches. Ich habe mich eingeschossen auf einen bestimmten Bereich, nämlich auf den Vertrieb und den habe ich als Schuldigen identifiziert.

Jochen:          Ok. Wer wärst du ohne den Gedanken, „Der Vertrieb sollte sich für mich interessieren, als Kunden“? In der Situation, wer wärst du ohne den Gedanken? Du könntest diesen Gedanken nicht denken, du würdest einfach nur merken, deine Zeitung ist nicht da und wie wäre das?

Achim:           Wenn ich den Gedanken nicht denken könnte, dann würde ich denken, „Ja, die Zeitung ist nicht da. Warum ist denn die Zeitung nicht da?“

Jochen:          Ja.

Achim:           Ganz normal würde ich dann denken, „Warum ist denn wohl die Zeitung nicht da? Da hat wohl irgendwas nicht funktioniert“.

Jochen:          Ja. Das wäre völlig wertfrei, ne? Du würdest dann einfach dann so, „Ja, also da ist nun irgendwie heute die Zeitung nicht da“.
Und wir merken schon daran, dass das  eine völlig andere Situation ist. Also es ist überhaupt nicht mehr stressig oder so, es ist einfach nur ein Fakt, wie „Ja, also heute gab es kein Spiegelei zum Frühstück“.

Achim:           Ja.

Jochen:          Ja gut, kann ich jetzt auch nicht ändern. So.
Und das sind erstmal die vier Fragen und dann geht man hin und dreht das ganze um, das heißt, der Vertrieb sollte sich für mich als Kunden interessieren.

Da gibt es drei Umkehrung und die erste Umkehrung wäre das Gegenteil.
Und die erste Umkehrung wäre dann quasi: „Der Vertrieb sollte sich nicht für mich als Kunden interessieren“. Und dann guckt man, wie könnte das wahr sein?
Kannst du ein Beispiel dafür finden, Achim, wie das wahr sein könnte, dass der Vertrieb sich nicht für dich als Kunden interessieren sollte, in der Situation?

Achim:           Ja, das könnte wahr sein, wenn der Vertrieb mit der Thematik gar nichts zu tun hat zum Beispiel.

Jochen:          Ja.

Achim:           Was ja in diesem Falle durchaus auch möglich ist, wenn man mal genau darüber nachdenkt. Ja.

Jochen:          Ok. Was könnte noch eine Situation sein, in der das wahr sein könnte, oder wie könnte das noch wahr sein.

Achim:           Wie könnte das noch wahr sein?

Jochen:          Ja, oder wie könnte das auch noch der Fall sein, dass der Vertrieb sich nicht für dich als Kunden interessieren sollte in der Situation?

Achim:           Naja, weil der Vertrieb eben damit nichts mit zu tun hat. Punkt. Also ich weiß nicht worauf du hinaus willst sonst.

Jochen:          Ja, ich hab noch ein Beispiel. Magst du es hören?

Achim:           Ja, gerne.

Jochen:          Also ein Fall könnte sein, dass der Vertrieb gerade mit etwas anderem beschäftigt ist.

Achim:           Ach so. Ok, ja.

Jochen:          Ja?

Achim:           Jetzt verstehe ich.

Jochen:          Weil er eben gerade Probleme hat mit seinem Mindestlohn.

Achim:           Ja.

Jochen:          Oder ein Beispiel könnte sein, dass, wenn er sozusagen sich um jeden einzelnen Kunden kümmern würde, er gar nichts verdienen würde.

Achim:           Ja, ja.

Jochen:          Das könnte ein Beispiel sein. Oder ein Beispiel könnte sein, dass, wenn er sich nur um seine Kunde kümmert, er überhaupt keine Zeitungen mehr ausliefern würde, weil er nur damit beschäftigt wäre, ja?
Oder ein Beispiel könnte einfach sein, dass da jemand sitzt, den es einfach nicht interessiert.

Achim:           Ja.

Jochen:          Könnte auch sein.

Achim:           Könnte auch sein.

Jochen:          Kann man aber nicht ändern so.

Achim:           Kann man nicht ändern.

Jochen:          Fällt dir noch ein Beispiel ein?

Achim:           Ne. Mehr fällt mir nicht ein.

Jochen:          Ok. Das wäre die erste Umkehrung.
Die zweite Umkehrung wäre zu mir selbst, das heißt, der Vertrieb sollte sich für mich als Kunden interessieren und die Umkehrung zu mir selbst wäre: Ich sollte mich für mich als Kunden interessieren. – Wie könnte das wahr sein, in der Situation, dass du dich für dich interessieren solltest?

Achim:           Ich soll mich für mich interessieren, als Kunden?

Jochen:          Ja, als Kunden im übertragenen Sinn, als dein eigener Kunde vielleicht. In der Situation: Die Zeitung liegt da nicht.

Achim:           Genau.

Jochen:          Und wie könnte das wahr sein, dass du dich für dich selbst interessieren solltest?

Achim:           Das ist jetzt natürlich schon relativ abstrakt.

Jochen:          Ja, das ist abstrakt, aber da fängt es an Spaß zu machen.

Achim:           Wie sollte ich mich dafür interessieren? Vielleicht in dem Sinne, als dass ich mit mir gut umgehe.

Jochen:          Ja genau.

Achim:           Wenn die Zeitung da nicht liegt, mich eben nicht aufrege, sondern es eben hinnehme, erstmal zumindest.

Jochen:          Ja.

Achim:           Und sage, „Ok, die liegt da halt nicht, aufregen hilft jetzt auch nicht“.

Jochen:          Ja.

Achim:           Mache einen Haken dran.

Jochen:          Genau, genau. Fällt dir noch ein Beispiel ein?

Achim:           Fällt mir noch ein Beispiel ein? Ja, ich könnte beispielsweise, was ich auch getan habe, sagen, „Ok, die Zeitung liegt da nicht. Ist es Papierverschwendung, ich lade sie mir einfach aufs iPad runter“.

Jochen:          Ah cool.

Achim:           Ich könnte auch sagen, was ich ebenfalls getan habe, „Ich kündige jetzt mein Abo einfach, anstatt mich weiter darüber zu ärgern, dass ich Sonntags die Zeitung nicht bekomme bei meinem sozusagen haptisches, tatsächliche Zeitungs-Abo und mache eben ein Online-Abo über das iPad.
Dann habe ich sogar noch Vorteile davon, denn erstens mal ist es billiger, zweitens mal kann ich es überall hin mitnehmen, weil es mich jedes Mal nervt, dass ich die Zeitung abbestellen muss, wenn ich wieder ein paar Wochen auf Mallorca bin und sie mir dann da nochmal kaufe extra in einem Laden.

Jochen:          Ja.

Achim:           So habe ich sie immer dabei.

Jochen:          Ja.

Achim:           Und sogar nach allen möglichen Ausgaben, also hat es im Prinzip Vorteile.

Jochen:          Ich sollte mich für mich als Kunden interessieren.

Achim:           Ja.

Jochen:          Wie könnte das noch wahr sein? Was fällt dir noch als Beispiel ein?

Achim:           Ich hab ja jetzt schon ganz viele genannt, das muss aber reichen.

Jochen:          Ja, das hast du auch. Na gut, ok. Das reicht dann auch.
Ja, mir fällt noch ein Beispiel ein, magst du es hören?

Achim:           Ja, schieße los.

Jochen:          Also der Punkt ist der, dass du halt dich für dich als Kunden in der Situation interessierst, dass du einfach sagst, „Ja, das kann ich jetzt nicht ändern“, dadurch lässt du es dir selber gutgehen.
Also dadurch, dass du dich für dich interessierst und sagst, „Ok, das allerwichtigste ist, dass es mir gut geht und ob die Zeitung jetzt kommt oder nicht kann ich jetzt nicht ändern“ und dann hast du einen guten Tag. Wenn du dich aufregst darüber, hast du keinen guten Tag.

Achim:           Das stimmt. Das ist ja genau die Kunst, ne?

Jochen:          Ja genau.

Achim:           Zeitung lesen zu wollen und dann nicht drüber aufregen, dass sie nicht da ist.

Jochen:          Genau, genau. Ja, ich frag immer bei diesen Geschichten sehr viel, weil natürlich manchmal kommt noch was und gerade dieses sehr tief reingehen in das Thema mit den Fragen, das ist immer ein sehr, sehr guter Effekt.
Die dritte Umkehrung wäre die Umkehrung zum anderen: Ich sollte mich für den Vertrieb interessieren.

Achim:           Ich sollte mich für den Vertrieb interessieren?

Jochen:          Ja. Für den Vertrieb als Kunden passt jetzt vielleicht nicht so ganz, aber ich sollte mich für den Vertrieb interessieren. Wie könnte das wahr sein?

Achim:           Ja, das ist eine ausgezeichnete Frage. Ich würde mal sagen, die meisten würden jetzt nochmal sagen, „Warum soll ich mich für den Vertrieb interessieren“, ja?

Jochen:          Ja, da fängt der Ärger dann an, ne?

Achim:           Genau.

Jochen:          Ja, ja.

Achim:           Ja, warum sollte ich mich dafür interessieren. Sollte ich das? Fällt mir schwer in diesem Zusammenhang zu sagen, dass ich mich dafür interessieren sollte.

Jochen:          Ja. Aber fällt dir ein Beispiel ein? Das ist ja egal, ob es dir jetzt schwer fällt. Ein Beispiel, das wahr sein könnte oder gut sein könnte.

Achim:           Naja, wenn es jetzt das erste oder zweite Mal vorkommt, könnte ich mich insofern dafür interessieren, als dass ich den einen Hinweis gebe, dass es so ist und nicht einfach nur still ärgern.

Jochen:          Genau.

Achim:           Das ist ja diese berühmte Situation; ich ärgere mich über irgendwas, reklamiere es aber nicht und komme einfach nicht wieder als Kunde.

Jochen:          Genau.

Achim:           Und damit habe ich natürlich die Chance vertan für den Vertrieb oder für das Unternehmen, dass die sich verbessern.

Jochen:          Genau.

Achim:           Und deshalb könnte ich natürlich mich dafür interessieren, für den Vertrieb, und sagen, „Mensch, das ist ja vielleicht kein böser Wille gewesen, sondern die hatten einfach irgendwo ein Problem und ich gebe ihnen noch die Chance das künftig besser zu machen und vielleicht sogar noch mich zufriedener zu machen, als ich vorher war“.

Jochen:          Genau. Also vielleicht auch einfach, dass ich mich reinversetze und sage, „Ok, vielleicht kriegen die das einfach nicht gut hin, vielleicht läuft da irgendwas schief“ und vielleicht hilft ihnen alleine die Information, dass ich sage, „Mensch, ich kriege hier seit drei Monaten keine Zeitung mehr, wundere mich ein bisschen darüber, würde mich natürlich freuen von Ihnen zu hören was da los ist“.

Achim:           Vollkommen richtig.

Jochen:          Und plötzlich habe ich eine ganz andere Situation, eine ganz andere Perspektive dazu.

Wenn wir jetzt diese Fragen so beantwortet haben, was ist dein erster Eindruck? Also merkst du, dass sich plötzlich was verändert in der Wahrnehmung zu diesem Zeitungsvertrieb?

Achim:           Ja, also es verändert sich tatsächlich was in der Wahrnehmung. Ich sage mal so, zumindest alleine schon die Tatsache, dass mir, wenn ich mich damit beschäftige und es auf diese Weise tue, mir als Minimum klar wird, dass es natürlich gar keinen Sinn macht sich darüber aufzuregen.

Jochen:          Ja.

Achim:           Und dass ich es in der Hand habe, wie sehr ich mich darüber aufrege. Also es liegt an mir; also ich kann die Situation ja erstmal nicht ohne weiteres ändern. Also klar, ich kann da hinschreiben, ich kann das machen, aber die Situation an sich kann ich erstmal nicht ändern und entweder nehme ich sie in dem Moment an und rege mich eben nicht auf und habe, wie du schon sagst, einen schönen Sonntag, oder ich rege mich den ganzen Sonntag darüber auf.

Und wenn du die Lösung hören möchtest, wie ich es in meinem Fall jetzt gelöst habe.

Jochen:          Ja, sehr gerne.

Achim:           Also ich hab ja schon gesagt, ich hab jetzt irgendwie ein Online-Abo gemacht, das ist die eine Lösung und ich habe schlicht und ergreifend das andere Abo gekündigt und habe jetzt beschlossen mich nicht darüber zu ärgern, dass ich bis Ausgabe 9/2015 immer noch vermeintlich eine Zeitung bekomme, die ich also in Wirklichkeit ja nicht bekomme und sie trotzdem noch bezahlen muss.
Dann habe ich mir gedacht, „Ok, was ist das jetzt in der Summe?“. Ich weiß, das sind 100 Euro oder so und dann habe ich mich gefragt, „Will ich mich über 100 Euro aufregen, will ich wegen 100 Euro jetzt womöglich einen Anwalt einschalten, weil ich die Zeitung nicht bekomme haben, will ich noch irgendwelchen bösen E-Mails dahinschreiben?“ und habe dann also für mich beschlossen, „Nein, ich will mich nicht mehr aufregen. Ich hake es einfach ab“.

Jochen:          Ja genau. Weil ja auch die Frage ist, ich sage dann immer, es gibt auch immer dieses schöne Beispiel, was ich auch sehr interessant finde und das ist zu sehen halt, ok, auf der einen Seite rege ich mich so und so und so viel Stunden auf.

Achim:           Ja.

Jochen:          Und wenn ich das multipliziere mit meinem Gehalt…

Achim:           Ja, also wenn ich überlege, was das an Zeit, Energie und dann letztendlich auch Geld kostet (also negative Energie verbrennt ja noch viel mehr, als jetzt andersherum) und insofern macht es schlicht und ergreifend keinen Sinn.

Deshalb verstehe ich persönlich auch Menschen nicht, die versuchen wegen 20 Euro, 40 Euro irgendwelche Klagen anzustrengen oder irgendwie einen riesen Aufwand zu betreiben.
Also für mich würde immer die Frage sein: „Ist es mir das Wert? Geht es mir jetzt nur darum, Recht zu bekommen oder was ist meine Motivation?“. Weil ganz vielen Situationen, die man im Alltag hat, sind es einfach gar nicht wert, dass man sich da näher mit beschäftigt.

Jochen:          Ja, das könnte man  natürlich auch nochmal als Glaubenssatz dann nochmal in Frage stellen.

Achim:           Ja, in der Tat. Das ist für mich ein Glaubenssatz.

Jochen:          Warum sollten die anderen klagen?

Aber gut,  was ich damit, mit diesem kleinen Beispiel, was wir jetzt gemacht haben, nur zeigen wollte, obwohl es dann vielleicht ein sehr banales Beispiel ist, dass man daran schon sieht, dass, wenn man das macht, sich Dinge verändern.
Und man kann dieses aber nicht nur machen mit einer so banalen Geschichte wie dem Vertrieb einer Zeitung, sondern eben auch über seine Freundin, über seine Mitarbeiter, über die Kollegen und auch tatsächlich über tieferliegende Glaubenssätze, wie zum Beispiel, ich sollte fleißig sein, ja? Kann man auch durchaus worken.
So Ich-Sätze sind am Anfang immer ein bisschen schwierig zu worken, weil da gibt es nur zwei, oder darüber die vier Fragen zu machen, gibt es nur zwei Möglichkeiten, nämlich „Ich sollte fleißig sein“ und  „Ich sollte nicht fleißig sein“, das ist immer ein bisschen schwierig, deswegen bietet sich immer etwas an, was sich auf einen Gegenüber bezieht, das ist immer ein bisschen einfacher. Aber durchaus beides möglich.

Ich mache manchmal auch einfach Glaubenssätze, die mit mir, mit meinem Wesen zu tun haben, die nehme ich auch manchmal und da habe ich auch sehr gute Erfahrungen gemacht.

Achim:           Ich glaube, man kann insgesamt sagen, dass diese Technik, die sicherlich auch ein Stück weit gewöhnungsbedürftig ist (ja, also so ist es mir auch gegangen, als ich es das erste Mal gemacht habe) und man muss auch sicherlich teilweise ein bisschen abstrakter denken.

Jochen:          Ja.

Achim:           Aber wenn man bereit ist darauf rumzudenken und sich damit auch intensiver zu beschäftigen, weil ich glaube das ist am Anfang auch allein noch ein bisschen schwierig, dass man auf jeden Fall, wenn man offen dafür ist, dazu kommt, dass es einem hinterher zumindest besser geht als vorher.

Jochen:          Auf jeden Fall. Also ich vergleiche es mit einer Leinwand. Also mir ist es so gegangen, ich mache das jetzt schon ungefähr eineinhalb bis fast zwei Jahre und mir ist es so gegangen, dass ich am Anfang so eine Leinwand vor mir hatte in meinem Leben und da waren überall Stresspunkte; wenn ich dahin geguckt habe, war Stress, wenn ich dahin geguckt habe, war Stress, hier war Stress. Und diese Punkte werden immer weniger.

Am Anfang war ich so verwundert, wenn ich da so hingeguckt habe und da war gar kein Stress mehr, so gedanklich.

Achim:           Ja.

Jochen:          Und das wird immer mehr und das ist halt das schöne, dass diese vermeidlichen Situationen dann sozusagen, die stressigen Situationen immer weniger werden.

Achim:           Das stimmt.

Jochen:          Ja, Achim. Ich würde sagen, sehr schöne Folge.

Achim:           Das sollte zur Show gehören, dass die Zuhörer beurteilen was schön war oder nicht.

Jochen:          Das werden die Zuschauer beurteilen müssen. Aber anders ausgedrückt, mir hat es sehr viel Spaß gemacht mit dir über dieses Thema zu sprechen.

Achim:           Das ist ja auch der glückliche Unternehmer und da haben wir schon mal einen glücklich gemacht. Das ist doch was.

Jochen:          Ja, siehst du mal.

Achim:           Schauen wir mal, ob wir noch mehrere schaffen.

Jochen:          Da kannst du mal sehen, genau.

Achim:           Aber es ist ein Anfang.

Jochen:          Ja. Ja.

Mein neues Buch „80/20 Outsourcing“ erscheint demnächst.

– Was sind Eure dringlichsten Fragen?
– Was interessiert Dich?

Mach mit unter: www.der-glueckliche-Unternehmer.de/team und erhalte als erster neue Entwürfe, neue Kapitel und spannende Einblicke.

Ja, Achim. Was möchtest du noch unseren werten Zuhörern auf den Weg geben bis zur nächsten Woche?

Achim:           Ich möchte mit auf dem Weg geben, dass sie sich möglichst wenig stressen sollen.

Jochen:          Ok.

Achim:           Möglichst entspannt sein sollen, die Woche genießen und sich auf die nächste Folge freuen.

Jochen:          Ja, das sehe ich auch so.
Wenn es Fragen gibt  zu dem Thema, dann einfach eine E-Mail schreiben. Wir haben die E-Mail-Adresse, unten unter den Podcast ist sie zu finden und wenn jemand das Bedürfnis verspürt zu sagen, „Mensch, das mit dem Stress, das möchte ich gerne weiter angehen“, wir bieten das eben auch an das im Rahmen eines Coachings zu machen.

Und ja, einfach her damit. Und wir freuen uns auf nächste Woche. Viel Spaß und ihr habt das Recht glücklich zu sein.

 

[Gespräche] Episode 14 – Keine Ziele?

Jochen:          Hi Achim.

Achim:            Hi Jochen.

Jochen:          Ja, du. Mensch, bei mir scheint richtig die Sonne.

Achim:           Was?

Jochen:          Ja, in meinem Herzen.

Achim:           Ja. Hätte mich sonst auch gewundert, also weil wenn ich aus dem Fenster gucke, dann sieht das ganz schön trüb aus draußen.    

Jochen:          Mein neues Buch „80/20 Outsourcing“ erscheint demnächst.

– Was sind interessante Themen für Dich?
– Was sind Deine dringlichsten Fragen zum Thema?

Mach mit unter: www.der-glueckliche-Unternehmer.de/team und erhalte als erster neue Entwürfe, neue Kapitel und spannende Einblicke.

Ja, Episode 14. Achim, um was geht es heute?

Achim:           Ja, heute geht es um Ziele.

Jochen:          Wow, Ziele. Wahnsinn.

Achim:           Wow.

Jochen:          Ja, das finde ich gut. Ziele ist ja so ein Ding, das sollte man auf jeden Fall haben, oder?

Achim:           Ja, das ist ja genau die Frage. Soll man sie haben, soll man sie nicht haben? Darüber wollen wir jetzt ja sprechen.

Jochen:          Ok.

Achim:           Und was da Sinn macht und was keinen Sinn macht.

Jochen:          Ich sehe gerade, wenn ich so auf deinen Schreibtisch gucke hier per Skype (ich bin ja quasi am anderen Ende von Berlin), da sehe ich so einen ganz großen Zettel, da hast du ganz viel aufgeschrieben dazu, stimmt‘s?

Achim:           Ja, ja. Den ganz großen imaginären Zettel hab ich auf meinem Tisch hier liegen.

Jochen:          Ja, also der Klassiker ist ja wahrscheinlich, man überlegt sich: Was will ich erreichen? Man macht dann vielleicht irgendwie einen Plan, einen Siebenjahresplan, Dreijahresplan, Jahresplan. Was auch immer. Und dann geht’s los, dann macht man Ziele, stimmt‘s?

Achim:           Kann man machen, ja.

Jochen:          Ach so, ok. Also angenommen man hat jetzt diese Ziele gemacht und man lebt jetzt diese Ziele – was hab ich da für Möglichkeiten? Also ich kann zum Beispiel hingehen und kann Bericht erstatten. An wen könnte ich denn Bericht erstatten, ob ich die Ziele erreicht habe?

Achim:           Ja, zum ersten Mal kann ich ja mir selbst Bericht erstatten.

Jochen:          Ok. So vorm Spiegel, oder wie macht man das?

Achim:           Auch vorm Spiegel, wenn es hilft. Aber in erster Linie natürlich geht’s ja darum, dass ich erstmal meine Ziele schriftlich fixiere.

Jochen:          Ok?

Achim:           Und dann kann ich sie natürlich auch abgleichen miteinander. Dann gibt’s natürlich eine Vielzahl von Möglichkeiten, aber im Business-Kontext würde mir natürlich als erstes unter anderem wieder das Thema Mastermind einfallen. Also in einer Mastermind-Gruppe meine Ziele eben abzugleichen und auch ein bisschen Bericht drüber zu erstatten, was ich geschafft / was ich nicht geschafft habe.

Jochen:          Ok, am besten mit Bestrafung dann noch.

Achim:           Das kann man auch mit Bestrafung machen, ja.

Jochen:          Ne, wir hatten neulich das Thema und da waren zwei Kollegen, die das tatsächlich sehr wichtig und gut fanden für sich, dass man halt sagt, „Ok, ich will einfach noch mehr Druck haben und wenn ich was nicht erreiche, dann muss das auch Konsequenzen haben“.

Achim:           Ja.

Jochen:          Also das ist so diese… ich möchte das einfach so ein bisschen aufzeigen und wir malen das so ein bisschen aus, um einfach die beiden Möglichkeiten auch zu zeigen, wie weit man das ganze mit Zielen letztendlich treiben kann, ne?

Achim:           Ja natürlich. Also es gibt ja diverse Möglichkeiten. Also ich bin ja unter anderem auch in so einem Unternehmerkreis, wo man sich quartalsweise trifft, immer einmal Samstags und da ist es beispielsweise so, dass auch Ziele festgelegt werden – in diesem Falle natürlich Dreimonatsziele – und dann geht es auch mal darum: Was tue ich, wenn ich das jetzt nicht erreicht habe? Was mache ich? Und es muss dann irgendwas sein, was eben wehtut. Also das kann jetzt eine sportliche Betätigung sein, wenn man sonst halt vielleicht nicht so viel Sport treibt, das können andere Dinge sein, das kann sein, seine Zeit für jemand anders in der Runde zur Verfügung zu stellen, um ihn vielleicht zu coachen oder ähnliches – also wobei das jetzt keine echte Strafe ist.

Jochen:          Ja, ich wollte gerade sagen.

Achim:           Außer die Zeit, die man natürlich aufwendet dafür.

Jochen:          „Du musst mich jetzt coachen!“.

Achim:           Aber ja gut, das ist auch nicht für jeden was, ne?

Jochen:          Das stimmt, ja.

Achim:           Also es mag durchaus Menschen geben, für die das eine Strafe ist.

Jochen:          Die dann gestresst sind, „Um Gottes Willen, nun muss ich den auch noch coachen?“

Achim:           Aber das ist ja genau der Punkt. Also wenn ich sage, er soll jetzt 10 km joggen als Strafe und der gute Mensch rennt einen Marathon sonst, dann ist das sicherlich auch keine Strafe. Für mich wären 10 km joggen ungefähr die Höchststrafe, weil ich joggen hasse, wie die Pest.

Jochen:          Gut zu wissen für nächsten Samstag. Ok.

Achim:           In dem Kreis bist du ja Gott sei Dank nicht dabei. Findet auch erst wieder im Januar statt.

Jochen:          Ok.

Achim:           Da hab ich mir auch irgendwie was anders ausgedacht, aber das ist eine andere Geschichte.

Und ja, das sind natürlich Möglichkeiten, um seinen Zielen näher zu kommen. Wenn man sagt, man braucht da den Druck. Also ich kenn es auch von einigen Unternehmern, die wirklich monatlich ihre Ziele rumschicken, also nach verschiedenen Lebensbereichen teilweise sogar eben gegliedert, auch private Dinge, finanzielle Dinge, berufliche Dinge, Weiterbildung, etc. und die sich von Monat zu Monat Ziele setzen, das auch rumschicken und am Ende des Monats eben dann Bericht erstatten, was von den Zielen haben sie erreicht und was nicht.

Jochen:          Ok.

Achim:           Und denen hilft das. Also für die ist das sehr nützlich und sehr hilfreich, weil sie sagen, dann haben sie einfach einen ganz klaren Fahrplan für sich was von Monat zu Monat das ist, was sie erreichen wollen. Ja und das eben in diesen verschiedenen Lebensbereichen.
Und mich wiederum stresst das eher, also mich schreckt das eher ab. Also ich hab auch anfangs drüber nachgedacht, ob ich es auch mache, konnte mich dazu nicht durchringen.
Jetzt ist die Frage natürlich: Warum? Bin ich zu faul, oder? Ich hab da auch drüber nachgedacht, ob das so ist, ich glaube aber, dass mir diese Form der Zielvereinbarung eher Druck macht, als das mich das motiviert.

Jochen:          Ok. Was macht dir da genau Druck dran?

Achim:           Was macht mir genau Druck daran? Naja, es ist halt: Ich weiß dann, also ich muss und soll genau diese Ziele bis zu dem Zeitpunkt erfüllen. Das ist natürlich auch erstmal sinnvoll, klar.

Jochen:          Ja?

Achim:           Aber mich blockiert das dann eher.

Jochen:          Fühlst sich an  – wie ein Überdruck, so dass man dann gar nichts mehr erreicht, dass man völlig unproduktiv wird, oder wie ist das bei dir dann?

Achim:           Ja, das hat schon was davon. Also ich fühle mich damit einfach auch nicht wohl. Also ich meine, jetzt kann ich natürlich darauf hinarbeiten, diese Ziele zu erreichen und sie dann auch erreichen, nur die Frage ist auch immer, was will ich eigentlich, also wozu mache ich überhaupt Ziele? Das ist ja die nächste Frage.

Jochen:          Ja, das ist eine spannende Frage: Wozu macht man Ziele?

Achim:           Genau, wozu macht man Ziele? Weil man wahrscheinlich einen Zustand, den man jetzt hat, in irgendeiner Art und Weise verändern möchte.
Also zum Beispiel: Ich lerne ja, wie du weißt, Spanisch  und das ist für mich so ein Ziel, Spanisch zu lernen und das tue ich eben, also das will ich aber nicht unter Druck machen – so rum gesagt. Also ich will nicht von Monat zu Monat mir sagen, „Ok, bis dann muss ich dort sein, bis dann muss ich dort sein“, weil dann würde ich den Spaß daran verlieren. Ja und es passiert auch, so wie jetzt gerade, dass ich jetzt in den letzten zwei Monaten oder schon zweieinhalb Monaten keinen Spanischunterricht gehabt habe.

Jochen:          Ok. Besteht dann für dich die Gefahr, dass du es dann gar nicht mehr machst, oder kannst du das dann irgendwann wieder gut aufgreifen?

Achim:           Ich kann das dann auch wieder gut aufgreifen, also weil ich dann eine Motivation habe und dann auch das wieder aufholen kann, was ich jetzt vielleicht nicht geschafft habe.

Jochen:          Ok.

Achim:           Also ich weiß jetzt nicht, ob das gut oder schlecht ist, das weiß ich nicht, aber ich bin eher auch zugegebener Massen ein Etappenarbeiter; dieses kontinuierliche abarbeiten fällt mir schwerer, als mich dann geballt damit zu beschäftigen und dann richtig reinzuhauen.

Jochen:          Das ist interessant, weil mir geht es eher andersrum.

Achim:           Ja, das denke ich mir.

Jochen:          Hey.

Achim:           Aber das ist ja das interessante dabei. Und da sind wir auch schon bei der Methode, also dem einen oder der einen hilft das halt total gut zu sagen, „Ich hab jetzt so kleine Häppchen und da habe ich dann meine Ziele und das ist von mir aus runtergebrochen von Monats-, auf Wochen-, auf Tagesziele und die arbeite ich irgendwie Tag für Tag ab“. Da gibt es auch ganz tolle Pläne im Internet und bei irgendwelchen Seminaren, die man machen kann, die auch durchaus ihre Berechtigung haben.

Jochen:          Ja.

Achim:           Wenn das für einen der richtige Weg ist, wo man das alles schön eintragen kann „Was habe ich bis wann und wann für Ziele und wie erreiche ich die, wie belohne ich mich damit?“, das ist ja sehr verbreitet und das will ich auch gar nicht sagen, dass das falsch ist, also dir scheint das ja auch zu helfen.

Jochen:          Ne. Ja, ich hab einen Einundzwanzigjahresplan.

Achim:           Du hast einen Einundzwanzigjahresplan?

Jochen:          Ja, auf die nächsten 21 Jahre habe ich alles geplant.

Achim:           Ja, das ist ja super.

Jochen:          Ne, Spaß beiseite. Ich hab das auch nicht.
Also tatsächlich ist das bei mir so, dass ich eine grobe Richtung habe, in die ich hin will, ich hab eine 3-jahres-Vision, die ich auf Audio aufgenommen habe und unter der ich auch immer meine Ziele entsprechend dann feinjustiere. Und letztendlich bewege ich mich aber auch immer von Woche zu Woche, weil ich das wesentlich entspannter finde.

Ich gehe davon aus, dass der Geist die Dinge, die wichtig sind, immer auch wieder nach vorne bringt, also die sozusagen immer wieder auftauchen, das sind auch Punkte, die ich auf jeden Fall dann noch umsetze.

Und natürlich ist es so, dass es wichtig ist bei den Zielen ein Stück weit konkret zu sein, aber wie du auch gesagt hast, glaube ich, dass es sehr wichtig ist, dass man für sich guckt, wenn man Ziele macht, dass man dann für sich schaut: Wie geht’s mir damit?

Achim:           Ja.

Jochen:          Also wie geht es mir persönlich? Ich hab jetzt zum Beispiel die Erfahrung gemacht, ich war in einem Mastermind-Sprint, das heißt, in einem Zeitraum von sechs Wochen habe ich ein Ziel aufgemacht ein Buch zu schreiben und hab in dem Zusammenhang dann festgestellt, dass mich tatsächlich dieses Ziel zu haben auf diese Art und Weise, in dieser Gruppe über die Maßen gestresst hat. Und ich hab es dann so für mich runtergebrochen, dass ich einfach den Termin dann weiter nach hinten geschoben habe, auf den 31. März und lieber kontinuierlich dann darauf hinarbeite, dass ich das entsprechend dann mache, als ich mich zu sehr unter Druck zu setzen.

Das ist immer so ein Balanceakt; jeder muss für sich halt gucken, wie kann er am besten etwas erreichen. Oder vielleicht gibt es auch den ein oder anderen, der sagt, „Ich will eigentlich gar nichts erreichen. Ich bin super glücklich, wie es ist, eigentlich brauche ich auch nichts zu erreichen und es läuft alles. Firma läuft“. Aber ich denke mal, das sind wahrscheinlich auch nicht unserer Zuhörer, die dann doch interessiert sind sich weiterzubilden und sich über das eine oder andere Gedanken zu machen oder auch von uns inspirieren zu lassen oder von den Themen, die wir in dem Podcast haben, inspirieren zu lassen.

Aber kommen wir vielleicht einfach nochmal zurück zu der Frage: Was will ich eigentlich mit meinen Zielen erreichen, was gibt es für Möglichkeiten?

Achim:           Ja, das ist für mich genau der Knackpunkt, also was will ich mit meinen Zielen erreichen? Und ich find es immer wichtig, dass nicht irgendwann das Ziel so der Selbstzweck womöglich wird. Also soll heißen, sich Ziele zu machen und diese zu erreichen soll ja dazu dienen, dass man ein besseres Ergebnis hat, als das man das vorher hatte. Und das ist genau die Frage und der Weg dahin, muss das jetzt beschwerlich sein, also muss das jetzt irgendwie hart sein, muss das jetzt steinig sein, oder sollte ich nicht (um da wieder mal anzuknüpfen an das Thema Flow), sollte ich dabei nicht möglichst irgendwie im Flow sein, wenn ich das erreichen will.

Jochen:          Ok, das ist interessant. Du hast da neulich ein Buch zu gelesen, hast du mir gesagt, ne? Zum Thema Flow.

Achim:           Ja, richtig. Wir haben dazu ja auch eine Folge gehabt und das Buch habe ich erst hinterher gelesen. Kann man sagen, ob das jetzt richtig war von der Reihenfolge her, aber wie gesagt, um dich und auch alle Zuhörer zu beruhigen: Also was da drinsteht, stand bisher noch nicht im Widerspruch zu dem, was wir in unserem Podcast gesagt haben, ganz im Gegenteil, nur dass das im Buch nochmal ein bisschen ausführlicher beschrieben ist.
Ich finde es auch sehr interessant, ich bin aber noch nicht ganz durch damit, kann mir also noch kein abschließendes Urteil erlauben, aber ich find das auch in unserer Folge so spannend, dass ich das Bedürfnis hatte mich damit nochmal näher zu beschäftigen.
Ich hatte auch den Tipp bekommen zu diesem Buch und da geht es eben auch unter anderem um Ziele, beziehungsweise darum eigentlich, dass, um Ziele zu erreichen (also das ist so ein bisschen die Botschaft, die ich da unter anderem herauslese), das kann ich natürlich am besten, wenn ich dabei im Flow bin.

Jochen:          Ja.

Achim:           Weil wenn es mir total schwer fällt oder wenn es mich total stresst, dass ich irgendwie ein Ziel habe, ich aber denke, ich muss das jetzt irgendwie erreichen, ich muss da jetzt irgendwie hin, weil es mir dann besser geht, dann versuche ich irgendwas zu erreichen in der Zukunft, also ich stresse mich jetzt, mir geht es jetzt schlecht, damit es mir in der Zukunft vielleicht mal besser geht. So, dann habe ich das Ziel erreicht in der Zukunft und womöglich habe ich dann ein neues Ziel, wo ich mich dann auch quäle, damit es mir dann wieder besser geht.

Jochen:          Ja.

Achim:           So, jetzt ist die Frage: Wie lange ist die Phase, wo ich mich quäle und wo es mir nicht gut geht, vergleicht zu der Phase, wenn ich dieses Ziel erreicht habe? Und wenn das nicht mehr zusammenpasst, dann würde ich anfangen mir Gedanken zu machen, dass der Weg so der falsche ist.

Jochen:          Ja, mir ist das tatsächlich so ein bisschen gegangen auf diese Art und Weise, weil ich halt festgestellt habe, ab dem Zeitpunkt, wo ich mir dieses Ziel gesetzt habe, hat irgendwas nicht mehr gestimmt und ich hab eigentlich vier / fünf Wochen gebraucht, um so dahinter zu kommen, dass das eigentlich, was ich da mir so als Ziel gesetzt habe, nicht so zu mir passt.

Das allerwichtigste für mich ist beispielsweise entspannt durch den Tag zu gehen und entspannt meine Sachen zu machen und Schritt für Schritt meine Sachen zu machen.
Du weißt ja auch, ich bin ja auch ein Fan des viereinhalb Stunden Tages, dass ich wirklich immer meine Arbeit in viereinhalb Stunden schaffe und da sehr, sehr produktiv in dieser Zeit bin und letztendlich geht es mir darum einfach immer zu gucken, wie kann ich das erreichen, dass ich glücklich bin? Wie kann ich es erreichen, dass es mir gut geht?

Und am Ende des Tages oder jetzt auch vielleicht zwischendrin, am Ende des Tages, nicht, wenn wir dann, wie man sagt, die Radieschen von unten angucken, ist es doch so, dass es wahrscheinlich den meisten von Euch da draußen auch so geht, dass man einfach glücklich und zufrieden sein möchte, ne?

Achim:           Richtig.

Jochen:          Und die gute Nachricht ist, das kann man auch sein, das kann man auch schon jetzt sein, auch wenn man ein bestimmtes Ziel nicht erreicht hat, denn indem man einfach sich auf die Sachen besinnt beispielsweise, die man schon erreicht hat und die anerkennt und für sich eben sieht, wo stehe ich jetzt und was habe ich schon alles in meinem Leben erreicht.

Und das ist etwas, was mir sehr geholfen hat in den letzten Tagen und Wochen, einfach mich darauf zu besinnen und dann festzustellen: Ja, im Grunde genommen bin ich schon genau da, wo ich sein will und bin sehr zufrieden darüber.

Achim:           Das ist natürlich ein schöner Umstand, also wenn du plötzlich zurückguckst und dann feststellst, ich bin doch schon da, wo ich sein wollte.

Jochen:          Ja.

Achim:           Das wird jetzt vielleicht nicht jedem so gehen.

Jochen:          Nein.

Achim:           Aber natürlich ist es vollkommen richtig und auch wichtig, dass man mal innehält zwischendurch und nicht nur von Ziel zu Ziel hetzt, was man noch alles erreichen möchte, sondern vielleicht auch mal kurz innehält und sagt, „Ok, was habe ich denn eigentlich schon erreicht?“ und das, wie du sagst, auch zu wertschätzen.
Und wenn ich zu den nächsten Zielen, oder wenn ich eine bestimmte Vision oder Ziele erreichen will, dann tatsächlich (das finde ich nochmal ganz wichtig): Was ist das? Also wir haben ja vor ein paar Tagen gesprochen und da ging es auch darum, dass ich unbedingt ein Ziel erreichen wollte. Da ging es ja darum, dass ich das Ziel erreichen wollte für meine neue Firma, das UnternehmerCamp, Online-Marketing zu machen und ich habe mich damit so total verkrampft, weil ich bestimmte Ziele erreichen wollte und dachte, ich muss das jetzt können, ich muss das jetzt machen.

Jochen:          Ja, ja.

Achim:           So, letztendlich habe ich aber festgestellt, nachdem es mir eine Weile damit auch ziemlich schlecht ging und ich nicht unbedingt so richtig vorangekommen bin, dass das einfach mir auch überhaupt nicht liegt. Also dieses Thema Online-Marketing  ist einfach nicht mein Thema; ich kenne mich in diesem Bereich nicht aus und ich habe auch keine Lust mich da auszukennen.

Jochen:          Ja, genau. Das war so ein bisschen Thema unseres letzten Mastermind-Treffen nun auch, was wir hatten.

Achim:           Richtig. Das war ein bisschen das Thema unseres letzten Mastermind-Treffens und das stresst mich auch, aber ich weiß, ich muss einfach einen anderen Weg finden, weil (und da bin ich wieder bei diesem Flow und dazu hat mir dieses Buch jetzt auch schon durchaus geholfen mir das nochmal klar zu machen) manchmal ist es ja auch so paradox, dass Dinge, die man streng genommen ja weiß, aber sie man nochmal vorgelebt bekommen muss oder aufgezeigt bekommen muss. Und so war es auch bei mir, als ich dieses Buch gelesen habe und dachte: Ja, ich bin voll dagegen angerannt, habe versucht ein Ziel zu erreichen, wo ich niemals auf den Weg dann in den Flow kommen kann, weil das meiner natürlichen Begabung überhaupt nicht entspricht, weil das keine Themen sind, mit denen ich mich gerne beschäftige, ganz im Gegenteil, das sind eigentlich Themen mit denen ich mich überhaupt nicht gerne beschäftige. Also versuche ich an irgendwas rumzudoktern und ein Ziel zu erreichen, was überhaupt nicht meiner besonderen Begabung entspricht. Also, was habe ich daraus gemacht? Ich werde jetzt das Ziel auf andere Weise erreichen, also nicht in persona.

Jochen:          Ja.

Achim:           Dass ich nicht anfange mir das Fachwissen selber anzueignen und das machen zu können.

Jochen:          Ja?

Achim:           Sondern ich brauche eben jemanden, der das für mich machen kann und das auch ohne, dass es jetzt einen riesen finanziellen Aufwand bedeutet. Und ich bin sicher, dass ich diese Lösung finden werde.

Jochen:          Absolut.

Achim:           Und das Ziel jetzt zu erreichen, wie ich diese Person finde, das fällt mir wieder wesentlich leichter.

Jochen:          Ja.

Achim:           Ja? Und damit geht’s mir auch wieder viel besser.

Jochen:          Man muss ja dazu sagen, du hast ja auch schon eine Firma aufgebaut mit 30  Mitarbeitern, also von daher scheint das ja irgendwas in dir zu geben, was es ermöglicht, das auch zu tun, ne?

Achim:           Ja, richtig. Also es ist nicht das erste Mal, dass ich eine Firma irgendwie gründe und insofern weiß ich, wie es geht, aber man fällt dann trotzdem auch in bestimmte Muster zurück und so ist es mir da auch gegangen.
Und ich hab zwischendurch jetzt in den letzten zwei Wochen so gedacht, „warum geht es mir nochmal so schlecht mit, warum stresst mich das so?“ und das ist mir jetzt nochmal wieder ganz klar geworden, dass ich wieder in ein Muster zurückgefallen bin, von dem ich dachte, dass das mir gar nicht mehr passiert, aber es ist halt jetzt wieder passiert. Jetzt weiß ich, was ich tun muss, um da rauszukommen und damit geht’s mir automatisch sofort besser.

Und das ist, um das nochmal zu sagen vielleicht, also die Botschaft dahinter: Ziele sich zu stecken ist wichtig, aber diese Ziele auch abzuprüfen, ob sie zu einem passen und auf welchen Weg man sie erreicht.

Jochen:          Ja.

Achim:           Das ist, finde ich, jetzt nochmal ganz wichtig. Das ist jetzt nicht, dass ich das Ziel ändern muss, also das Ziel ändere ich jetzt deshalb ja auch nicht und sage ich verzichte auf Online-Marketing, das ist nicht der Punkt, sondern ich sage, ich brauche einen anderen Weg, um dahin zu kommen. Der Weg, den ich bisher gesucht habe, um das Ziel zu erreichen, war einfach der falsche, weil er mir nicht entspricht.

Jochen:          Genau. Ich glaube, es ist ganz wichtig immer nochmal zu schauen, wir hatten das auch in einer letzten Folgen, wenn man jetzt beispielsweise seine Vision betrachtet, wo will ich in drei Jahren sein und wie fühlt sich das genau an? Zu gucken, passt das, was ich da eigentlich so vorhabe, von meinem Tun, von meinem Ziel eigentlich auch dazu? Weil auch die Dreijahresvision meist das auch widerspiegelt, was meine besondere Begabung ist. Und fühle ich mich einfach wohl damit und ist das etwas, was ich auch auf eine Art und Weise entspannt erreichen kann?
Ich meine jetzt nicht entspannt davon, dass ich halt denke, ich bin jetzt ein erfolgreicher Unternehmer und sitze zu Hause und drehe Däumchen, das meine ich damit nicht, sondern ich meine einfach schlicht und ergreifend damit, dass ich der Auffassung bin und das ist auch genau wie wir auch letztendlich coachen, zu gucken, wo liegt meine besondere Begabung und wie kann ich die nutzen? Und im Gegenteil ist es so, wenn ich die besondere Begabung verlasse und versuche Dinge zu erreichen, die völlig außerhalb meiner besonderen Begabung sind, dann tue ich mich sehr, sehr, sehr schwer.

Und ein wichtiger Punkt ist ja auch, den du angesprochen hast oder den ich eigentlich jetzt hier nochmal ansprechen möchte, ist, wenn du dir so ein Ziel auch machst, wie online Marketing aufzubauen und das selber machen willst, du bist ja nicht nur ein Jahr damit beschäftigt, sondern die nächsten zwei, drei, vier, fünf Jahre unter Umständen.

Achim:           Ja, richtig. Deshalb macht es auch keinen Sinn.

Jochen:          Und ich gehe jeden Tag ja da auch hin und beschäftige mich dann damit. Will ich dann jeden Tag dahingehen und schlechte Laune haben, wenn ich mich damit beschäftige?

Achim:           Ja.

Jochen:          Oder will ich mich einfach schon darauf freuen? Also ich zum Beispiel liebe es, Experimente zu machen, Experimente in jedweder Form, das heißt, zu gucken, wie funktionieren Prozesse, Buchvermarktung, wie funktioniert ein Stück Software, wie kann ich diesen und jeden Prozess lösen, wie kann ich das organisieren? Und das macht mir jedes Mal Spaß das zu beobachten, wie das dann funktioniert und wenn das dann funktioniert und das ist etwas, was mich total begeistert.

Und ich denke einfach, dass eine Welt, in der… sind wir auch ein bisschen im philosophischen, das ist quasi, ja, das wird zwar am Dienstag ausgestrahlt, aber wir nehmen das jetzt gerade an einem Freitag auf, der philosophische Freitag sozusagen.

Achim:           Heute ist aber Donnerstag, fällt mir gerade so auf.

Jochen:          Ah ja, stimmt, ist ja erst Donnerstag. Genau.

Achim:           Egal.

Jochen:          Sei es drum, wir leiden tatsächlich unter Wochentags-Verwirrung, aber das gehört ja auch mit so dazu.

Und letztendlich ist es ein Idealzustand, wenn wir mit Menschen zusammenarbeiten oder auch ein erstrebenswerter, in dem jeder das tut, was er am besten kann.

Achim:           Ja.

Jochen:          Und wenn ich einen Mitarbeiter beispielsweise suche, der für mich arbeitet, dann gucke ich auch, ob das, was er tut, ob er das wirklich gerne macht, wo man sagt, „Was ist eigentlich das, was du besonders gerne machst“ und wenn er etwas anderes machen soll, dann gucke ich, ob es eine andere Möglichkeit gibt, dass das jemand anders machen kann. Und das ist beispielsweise auch der Vorteil eines virtuellen Unternehmen, dass man dann nicht die Notwendigkeit hat jemand zu haben, der von A-Z alles macht, sondern der nur diesen kleinen Ausschnitt bedient und nur sagt, „Ich mache zum Beispiel nur den ganzen Tag tippe ich Texte ab“.
Ich hab zum Beispiel meine Dame, die in Vietnam lebt, die unseren Podcast abtippt, sozusagen eine Deutsche, die nach Vietnam ausgewandert ist, sie beispielsweise macht das am liebsten und ich hab ihr das vorgeschlagen, dass sie das mit den Beschreibungen für den Podcast macht, also wir müssen ja eine Beschreibung für Podcast machen, und sie hat sich das dann überlegt und sagt sie, „Ne, das liegt mir nicht so“. Sage ich, „Prima, finde ich super“. Sie hat bisschen da mit sich gerungen, aber das ist genau der Punkt. Und wenn wir jetzt zurück zu den Zielen kommen, ist es da letztendlich genauso, das heißt, ich muss für mich immer schauen: Ist das, was ich erreichen will, auch kongruent zu dem, wer ich bin und was meiner besonderen Begabung entspricht? Könnte man das so sagen?

Achim:           Ja, das kann man so sagen. An der Stelle würde ich auch gerne ganz kurz mal erwähnen, ich hab jetzt mal parallel das Buch rausgesucht.

Jochen:          Das ist schön.

Achim:           Ja, ne?

Jochen:          Ich hab schon gedacht, er sagt, wir kriegen jetzt erzürnte Anrufe von unseren Hörern, die sagen, „Mensch, Achim, du erzählst ja so toll von diesem Buch und ich würde das auch gerne lesen, wie heißt das denn eigentlich?“.
Hab mich gar nicht getraut zu fragen, weil du vor unserer Sendung noch gesagt hast, „Ich weiß gar nicht, von wem das war“, deswegen finde ich das super, dass du das jetzt rausgesucht hast.

Achim:           Ja, danke für die Blumen. Und wie ich gelernt habe, es gibt ja die sogenannten Short Notes, heißt das, ne?

Jochen:          Ja, Show Notes heißen die.

Achim:           Ach, Show Notes, ja. Entschuldigung. Show Notes, genau. Ja.

Jochen:          Genau.

Achim:           Da siehste, da sieht man mal wie gut ich bewandert bin in diesem ganzen Thema. Und diesen Show Notes, da kannst du doch bestimmt das irgendwie organisieren, dass das da drinsteht, richtig?

Jochen:          Das sollte so sein, ja.

Achim:           Ja, perfekt. Ich kann es ja trotzdem mal sagen, also das ganze Buch heißt „Bring Flow in Dein Leben“ von Marlies Terstegge (ich hoffe, ich habe das so richtig gesagt), aus dem – eine Sekunde, Spannungsbogen – Patmos Verlag.

Jochen:          Ah ok.

Achim:           Ja. Kenne ich zwar jetzt nicht, den Verlag, aber ist ja auch egal.

Jochen:          Bring Flow in dein Leben.

Achim:           „Bring Flow in dein Leben“. „Der aktive Weg zum Glück“ ist der Untertitel. Das gebe ich dir dann gleich nochmal mit, aber für die Hörer, die da mal zumindest auch bei Amazon oder wo auch immer reinschauen wollen.
http://www.amazon.de/Bring-Flow-dein-Leben-aktive/dp/3843604975

Jochen:          Ja.

Achim:           Ich hab es noch nicht komplett durch, aber das, was ich bisher gelesen habe, hat für mich Sinn gemacht und, glaube ich, kann weiterhelfen.
Das ist auch sehr interessant, weil es auch eine Art Arbeitsbuch ist, also sprich, es geht auch nicht darum, darüber zu berichten, sondern in diesem Buch geht es eben auch darum, für sich selbst herauszufinden: „Wie kann ich in den Flow kommen? Wann gab es Situationen in  der Vergangenheit?“
Man sagt beispielsweise ja, dass das aus der Kindheit kommt; ich glaube, das hatten wir auch in unserem Podcast erwähnt, dass man da so zurückdenken soll, wie war es, als ich 10 Jahre alt war.

Jochen:          Ich kann mich zum Beispiel erinnern, dass ich zu meiner Mutter gesagt habe, „Ich will jetzt nicht in den Kindergarten, ich muss jetzt erstmal für mich alleine spielen“ und dann habe ich mich ungefähr zwei / drei Tage eingeschlossen in meinem Zimmer und dann kam sie und ich sagte, „Ja, mal so, jetzt gehe ich wieder in den Kindergarten“. So war das bei mir, das war mein Flow.

Achim:           Ja.

Jochen:          Ja und so ist das möglicherweise auch. Weil ich liebe das manchmal so tagelang am Computer immer so ein paar Stunden, meine viereinhalb Stunden am Computer zu sitzen und dann ist aber auch mal gut. Aber so eine Zeit lang finde ich das immer schön.

Achim:           Ja, aber das hat sich ja, so wie ich dich kenne, bei dir auch tatsächlich so hingezogen, also weil du bist ja doch derjenige, der mehr zu Hause behaftet ist und dort eben seine Dinge machst, als dass du jetzt das Bedürfnis hast wahnsinnig stark unter Leute zu kommen.

Jochen:          Ja, ich hab das dann auch, wenn ich draußen unterwegs bin und dann komme ich wieder nach Hause und dann denke ich so, „Ach, endlich wieder zu Hause“.

Achim:           Siehste.

Jochen:          So und das ist genau das.

Achim:           Ich find es zwar auch schön nach Hause zu kommen.

Jochen:          Ja.

Achim:           Aber ich liebe es unter Leuten zu sein. Und ich weiß nicht, ich war ja vor zwei Wochen, für zwei Wochen ziemlich viel unterwegs, kreuz und quer in der Republik.

Jochen:          Ja?

Achim:           Habe ich viele Menschen, überwiegend Unternehmer getroffen und verschiedene Dinge dort besprochen, getan und das war super, da war ich komplett im Flow.

Jochen:          Ja.

Achim:           Das ist einfach, wenn ich mich über diese Themen austauschen kann, anderen vielleicht dabei helfen kann, selber noch was lernen kann, ist das für mich perfekt. Während, wenn ich dann zwei Wochen am Stück am Schreibtisch sitze, dann drehe ich durch, ja?

Jochen:          So ganz sozusagen frei nach dem Motto „Do the flow where you go“.

Achim:           Ja, rheim dich oder ich schlag dich, ne?

Jochen:          Ja, genau. Genau. Genau. Was meine Ex-Schwiegermutter immer gesagt hat, „Singst du für mich? Dann kannst du jetzt aufhören“.

Achim:           Schön.

Jochen:          Ja, also ich würde sagen, wir sind ja schon fast immer am Ende angekommen, ne? Von der Sendung.

Achim:           Ja, genau. So sieht’s aus.

Jochen:          Ja, heute sozusagen der philosophische Dienstag, ne?

Achim:           Der philosophische Dienstag, der am Donnerstag stattfindet, ja.

Jochen:          Jaja genau. Aber eigentlich dann Freitags war, aber doch nicht, weil ja doch Donnerstag ist, ne?

Achim:           Genau. Wie auch immer. Also jetzt gibt es wieder eine schicke Zusammenfassung – Jochen.

Jochen:          Ja, ich soll zusammenfassen? Ne, prima, dann probiere ich das einfach mal. Also Ziele sind eine gute Sache, sollte man auch haben. Manchmal sollte man einfach schauen, ob das Ziel, was man sich gestellt hat, etwas ist, was einen vielleicht stresst und schauen, ob das tatsächlich, das gesetzte Ziel, zu der besonderen Begabung passt.

Ein wichtiger Aspekt ist auch, zu schauen, ob das Ziel vielleicht ein Selbstzweck geworden ist und ob man sich genug Zeit nimmt, um den Weg zu genießen und auch das Ergebnis zu genießen, denn letztendlich ist es ja so, dass die meisten von uns eigentlich nur den Wunsch haben glücklich und zufrieden zu sein.

Und ja, das, würde ich sagen, ist die Zusammenfassung.

Achim:           Wow, ich bin begeistert. War fast wie abgelesen.

Jochen:          Ja, ich hab das hier schon mal alles aufgeschrieben. Nein, Spaß beiseite.

Achim:           Sehr schön.

Jochen:          Ja, das ist so ein bisschen wie Herzblatt. Kennst du das noch, da haben dann auch immer…

Achim:           Jaja, das war Susi, genau: „Susi, fass mal kurz zusammen“.

Jochen:          Ja, nicht schlecht. Ja.

Mein neues Buch „80/20 Outsourcing“ erscheint demnächst.

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Ja, Achim, das ist schade. Ich finde es gerade so schön gemütlich und kuschelig, aber es ist Zeit wieder aufzubrechen.
Und ich wünsche Euch allen dort draußen eine super Zeit, mit und ohne Zielen. Mit und ohne Ziele – ich weiß gar nicht, wie es genau heißt, aber sowas in der Art. Und ja, macht es gut und denkt daran: Ihr habt das Recht glücklich zu sein!

Was möchtest du noch unseren liebenswerten Zuhörern mitgeben?

Achim:           Ich schließe mich an.

Jochen:          Prima. Bis dann.

Achim:           Bis dann.