Archiv für den Tag: 14.01.2015

[Gespräche] Episode 13 – Probleme … Was nun?

Jochen:      Ja Achim, du. Mensch, jetzt geht’s ja schon langsam richtig krass hier auf Weihnachten zu, ne?

Achim:            Ja, das kannst du wohl sagen.

Jochen:          Aber du, also das ist ja hier, sage ich mal, sagenhaft kalt bei mir. Ich hab ja hier dieses mal tausend Sachen übereinander angezogen; schon mal dreifach Zwiebelmuster, wollte ich schon sagen und schon überlegt, ob ich mir einen Hut aufsetze, wie so eine Mütze hier beim Podcast, weil es so kalt hier ist. Aber jetzt, ja, langsam geht’s ja hier letztendlich auch drin.

Achim:           Was hältst du denn von Heizung anmachen?

Jochen:          Da hatte ich drüber nachgedacht, aber hab es dann ganz schnell wieder verworfen.

Achim:           Dann ist das vielleicht der Grund, warum kalt ist.   

Jochen:          Mein neues Buch „80/20 Outsourcing“ ist in Arbeit.

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Ja, Achim. Mensch, wir sind ja wieder heute zusammengesessen, um uns einem spannenden Thema zu widmen und haben uns überlegt, was ist denn eigentlich, wenn man Probleme hat?

Achim:           Ja, das ist eine ausgezeichnete Frage.

Jochen:          Also wir haben ja eigentlich alle Probleme, ne? Das fängt ja schon morgens an, da habe ich das Problem: Wie kriege ich jetzt meinen Kaffee?

Achim:           Das Problem fängt schon viel früher an: Wie schaffe ich es jetzt aus dem Bett zu kommen?

Jochen:          Ja gut, das Problem habe ich nicht, aber…

Achim:           Ach so.

Jochen:          Ich freu mich schon immer, wenn der Wecker klingelt. Ne, der klingelt bei mir gar nicht, weil ich schon früher sofort, vor dem Weckerklingeln aus dem Bett springe.

Achim:           Willst du mir das jetzt ernsthaft verkaufen, oder wie?

Jochen:          Ja, also ich stehe eigentlich morgens immer ganz, ganz leicht und einfach auf, also das ist für mich nicht so ein Thema morgens, weil ich ja auch ein Morgenmensch bin.

Achim:           Ach so.

Jochen:          Dafür schaffe ich das natürlich abends nicht lange aufzubleiben; da muss ich immer schnell ins Bett, weil ich so kaputt bin.

Achim:            Ach so, ok.

Jochen:          Also das ist bei mir sozusagen genau andersrum, ne? Kennst ja die Nachtigall, ne?

Achim:           Jaja, genau.

Jochen:          Und die Eule. Gut, die Eule ist auch früh unterwegs, ne? Ich weiß das gar nicht.

Achim:           Keine Ahnung.

Jochen:          Ich bin eine absolute Niete, was das betrifft. Gut.

Achim:           Lass uns lieber zum Thema kommen.

Jochen:          Ja, lass uns zum Thema kommen. Genau. Ja.

Achim:           Probleme. Warum sprechen wir bei Probleme nicht über Lösungen, wäre ja schon mal die erste Frage, ne?

Jochen:          Ja, ich find einfach – ich find’s mal schön, dass wir einfach mal so einen schönen Akzent setzen und sagen, „Ne, bei uns sind das keine Herausforderungen heute und auch es gibt keine Lösung“, sondern wir sagen einfach, „Ja, ich hab ein Problem“.

Also mal schön über Probleme heute reden und natürlich gucken, klar, wie gehe ich damit um. Das ist natürlich wichtig, ne?

Aber es gibt ja draußen auch so diese Geschichte, dass man eben sagt: „Ja, Problem – das ist eine Herausforderung.“ Das finde ich manchmal auch schön, aber wir nennen es heute einfach mal ganz krass Probleme.

Achim:           Ja, wenn es ein Problem ist, ist es ein Problem. So einfach ist das.

Jochen:          Ja, du hättest das nicht schöner sagen können, ne?

Achim:           Ja. Man muss das Kind auch manchmal beim Namen nennen, denn egal ob es eine Herausforderung ist oder was auch immer wie es genannt wird, am Ende muss es irgendwie gelöst werden, beziehungsweise muss man eben erstmal auch damit umgehen, wenn es auftaucht.

Jochen:          Genau.

Achim:           Und das ist ja so die Frage, was macht man dann so.

Jochen:          Ja, was macht man so? Was gibt’s denn da für Möglichkeiten?

Also was könnte ich für ein Problem nehmen? Also man hat beispielsweise ja als Unternehmer immer irgendein Problem, oder?

Achim:           Ja, eigentlich schon.
Ja, also irgendwie gibt’s das immer, dass man ein Problem hat und mal ist es eher eine Herausforderung als ein Problem, mal ist es auch ein wirkliches Problem, je nachdem. Aber wenn wir uns mal auf die Begrifflichkeit Problem einigen, dann gibt es eigentlich immer irgendwas, was gelöst werden will.

Jochen:          Da würde mir als erstes erst einmal einfallen zu sagen: „Na gut, ich lass es mal liegen. Mal gucken, was passiert.“

Achim:           Ja, das ist interessant, dass du das sagst, weil das kann ja auch durchaus die Lösung eines Problems sein oder die Art damit umzugehen, weil manche Probleme erledigen sich ja auch wieder von alleine.

Jochen:          Das stimmt.

Achim:           Das gibt’s ja.

Jochen:          Also mir fällt das zum Beispiel manchmal auf, wenn dich jemand, mit dem du zusammenarbeitest, ein Mitarbeiter, dich irgendwas fragt zum Beispiel und sagt, „Ja, wie mach ich das denn?“ und dann kommst du in dem Moment vielleicht nicht dazu darauf zu antworten und dann schwuppdiwupp, ein, zwei Stunden später sagst du, „Ja, ich hab jetzt Zeit, wollen wir drüber reden?“, „Ne, hat sich schon erledigt“.

Achim:           Ja, das stimmt. Das gibt es tatsächlich. Gibt’s auch so klassisch mit E-Mails, wo dann eine Frage oder irgendwelche Sachen per E-Mail reinkommen und dann haben sie sich wieder erledigt.

Allerdings, das hatte ich schon, glaube ich, mal erwähnt, es gibt auch Probleme, die sich nicht von alleine erledigen.

Jochen:          Ach ne.

Achim:           Also ich kann nur sagen, sollte man einen Brief vom Finanzamt bekommen, diesen Themen sollte man sich widmen, weil die erledigen sich nicht von alleine. Davon rate ich jedem ab.

Jochen:          Das Finanzamt hat da schon Jahrtausende Erfahrungen und ich würde sagen, da sollte man ganz sicher sein, dass die auf jeden Fall keine Sache so einfach durchgehen lassen.

Achim:           Ne, da wird es höchstens unangenehmer, als dass sich das Problem von alleine löst.

Jochen:          Ja, Umsatzsteuer-Voranmeldung: Ich weiß nicht, was das ist.

Achim:           Ach, wenn es nur das wäre.

Jochen:          Ja, mein Gott.

Achim:           Ja, also was können wir tun? Also einmal: einfach aussitzen.

Gut, manche Dinge erledigen sich von alleine, das heißt also, das hat ja auch schon ein bisschen wieder was mit priorisieren zu tun dann, ja?

Jochen:          Ja.

Achim:           Also, weil man weiß das ja vorher nicht, aber man muss eben gucken: „Ok, wenn jetzt mehrere Zahlen von Problemen auf mich einprasseln“, das passiert ja manchmal und dann ist ja die Frage: „Ok, erst einmal eine Priorisierung, also was ist so dringend und wichtig, dass ich es sofort lösen muss?“

Jochen:          Ja.

Achim:           So ein bisschen wie so eine To-do-Liste.

Jochen:          Ja.

Achim:           Eine Problem To-do-Liste.

Jochen:          Ok?

Achim:           Die man ja auch nach verschiedenen Kriterien… da gibt es ja auch tausend Bücher und Literatur drüber, wie man sowas angeht, wollen wir aber gar nicht so eng darauf eingehen. Ich denke, da gibt’s genug zu geschrieben.

Aber natürlich ist es ganz, ganz wichtig erst einmal zu gucken: Was ist denn überhaupt so – was von den Problemen, die jetzt da sind (wenn es mehrere sind), was ist das, was ich erstmal beiseiteschieben kann und was ist das, was gar keinen Aufschub duldet?

Es gibt ja eben auch Probleme, deren man sich auf jeden Fall sofort widmen muss.

Jochen:          Ja, wobei ich da auch natürlich so ein bisschen ins Feld führe diese Einteilung, die es zum Beispiel bei Covey gibt, ne? Dass man eben sagt: „Ok, es gibt die vier Quadranten und es gibt dringliches und nicht dringliches, wichtiges und nicht wichtiges.“

Achim:           Ja.

Jochen:          Und letztendlich ist es aber perspektivisch auch wichtig sich um die wichtigen Dinge zu kümmern, die aber auch durchaus eben Probleme sein können, ja? Eine bestimmte unternehmerische Entscheidung zu treffen, zum Beispiel, ob ich mich in diese oder jene Richtung entwickle, ob ich mich auf diesen oder jenen Markt sozusagen konzentriere oder auf diese und jene Zielgruppe. Also das würde ich da auch noch ins Feld führen wollen.

Achim:           Ja, da bin ich komplett bei dir. Klar.

Jochen:          Denn wenn man sich tatsächlich nur immer bei den dringlichen Dingen aufhält, dann – ja.

Achim:           Ja, das meine ich natürlich mit Priorisierung auch, also was vermeintlich dringend ist. Also ist das der, der am lautesten schreit oder das Problem, was einem vermeintlich gerade am meisten anspringt, ist das wirklich immer das wichtigste?

Jochen:          Absolut. Also sehr schön, das Wort verwende ich ja sehr gerne – „Absolut“.

Achim:           Ja, habe ich dir gerade mitgeteilt vorhin, ne?

Jochen:          Ja, haben wir gerade drüber gesprochen. Ja, mal so einen kleinen Absolut-Zähler einführen.

Ganz klar – als Alternative zu absolut, ja?
Ganz klar, aber ich sehe da auch schon mal den Ansatz, dass man eben sagt, wenn du ganz viele dringliche Dinge hast, die gelöst werden müssen, dann ist natürlich eine sehr, sehr gute Frage: Betreibst du Firefighting?
Also bist du damit beschäftigt sozusagen Probleme zu lösen, die ständig irgendwo aufflammen, oder hast du diese Phase letztendlich überwunden, indem bei dir die Prozesse organisiert sind?

Das wäre jetzt ein Prozessthema, das wollen wir außen vor lassen, weil es ja heute nicht Gegenstand unserer Unterhaltung ist. Da sehe ich schon, Achim wischt sich schon die Stirn: „Gott sei Dank, dieses Prozessthema ist heute nicht Gegenstand“.

Aber damit kann ich natürlich viele Dinge schon mal entsprechend wegorganisieren (könnte man sagen), ne?

Achim:           Das stimmt.

Jochen:          Aber das ist gar nicht der Punkt, sondern jetzt habe ich Dinge, die eben nicht dazu zählen, die nicht, wenn sie gut organisiert sind, gelöst werden können. Was mache ich damit?

Achim:           Ja, diesen Problemen muss man sich natürlich irgendwie widmen und sich überlegen: Ok, wie löse ich das jetzt Also was für Möglichkeiten gibt’s da?
Und das ist – also wir reden ja jetzt immer von unternehmerischen Problemen, um da mal die Einschränkung zu machen.

Jochen:          Absolut. Da war es wieder.

Achim:           Absolut – genau, ja. Ich führe eine Strichliste ein.

Jochen:          Jaja, mach mal.

Achim:           Ja und dann gibt’s da natürlich eine Vielzahl von Möglichkeiten, wie ich mich diesen Problemen widmen kann, was ich tun kann und ich denke, viele davon sind natürlich, klar, bekannt und klingen jetzt erstmal banal.
Also ich führe auch sowas wie Google an; wenn ich ein Problem hab, dann lassen sie sich letztendlich auch durch Google lösen, indem ich schaue, wie ich dieses Problem dort lösen kann. Ich kann Mitarbeiter befragen.

Jochen:          Ja, warte mal, ich möchte noch einen Schritt zurückgehen und bei der Schriftlichkeit bleiben, weil ich find das sehr, sehr interessant.

Also Google, ok, verwendet sicherlich jeder. Hier ist natürlich erstmal wichtig zu gucken: Ok, was habe ich genau für eine Frage?
Weil ich hab zum Beispiel in der Vergangenheit festgestellt, wenn ich Fragen stelle, die mir gar nicht so klar sind, was ich eigentlich genau herausfinden will, wo mich eigentlich genau der Schuh drückt, kriege ich auch keine Antwort. Aber das nur am Rande.

Achim:           Das stimmt.

Jochen:          Was mir auch immer sehr, sehr hilfreich gewesen ist, weil ich sozusagen aus dem Bereich der Entwicklung komme, der Softwareentwicklung, da habe ich das für mich immer gelöst, indem ich einfach ein Blatt Papier genommen habe und alles, was mir dazu eingefallen ist, zu dem Problem, aufgeschrieben habe und gesagt habe: „Das ist mein Problem, das sind die Möglichkeiten, wie ich es lösen könnte. Das wäre hilfreich. Das wäre der nächste Schritt, wie ich es lösen könnte.“

Es kann ein Blatt Papier sein, es kann auch einfach ein Wordprogramm, Editor sein, ein Textverarbeitungsprogramm, wo ich einfach alles einmal dazu aufschreibe, weil das oftmals sehr, sehr hilfreich sein kann, wenn ich die Sachen erstmal aus dem Kopf rauskriegen. Weil wir neigen dazu, wenn wir sozusagen immer wieder denken, denken und denken, immer auf den gleichen Dingen rumdenken, aber uns nicht weiterentwickeln. Also es muss, meiner Meinung nach, in irgendeiner Form erstmal aus dem Kopf raus.

Achim:           Ja, das stimmt. Das gebe ich dir vollkommen Recht. Also das ist natürlich eine gute Methode. Also ich selbst mache es meistens so, dass ich mir dafür direkt schon irgendwie einen Sparringspartner suche, mit dem ich dieses Probleme besprechen kann, weil das mir einfach näher liegt von der Art her, von der Herangehensweise.

Jochen:          Ja, das wär der Sparringspartner „Blatt“ in dem Fall, ne?

Achim:           In deinem Fall wäre es das der Sparringspartner Blatt, genau, aber das Blatt, das irgendwie redet ja so wenig meistens und deshalb bevorzuge ich einen Sparringspartner, der irgendwie auch was dazu sagen kann.

Jochen:          In real sozusagen.

Achim:           In real, genau. Live und in Farbe.

Jochen:          Coole Sache. Jetzt tasten wir uns da mal weiter. Also das Blatt Papier hat es erstmal nicht gebracht; ich hab alles aufgeschrieben oder es liegt mir nicht – was mache ich als nächstes? Was könnte ich als nächstes machen, um mein Problem zu lösen?

Achim:           Naja also, ob mit Blatt Papier oder ohne, ich kann natürlich, was ich schon gerade sagte, mich an jemanden wenden, von dem ich glaube, dass er mir bei der Lösung des Problems behilflich sein kann.

Jochen:          Ok, wer könnte das sein?

Achim:           Wie ich schon gerade gesagt habe, das kann ein Mitarbeiter sein.

Jochen:          Ok.

Achim:           Das ist natürlich durchaus möglich, wenn es um ein firmeninternes Problem geht, was ich mit einem Mitarbeiter besprechen kann.

Jochen:          Was wäre der Vorteil, was wäre der Nachteil?

Achim:           Naja, der Vorteil ist natürlich ganz klar, wenn der Mitarbeiter, wenn es jetzt um irgendein Projekt geht, um inhaltliche Dinge, dann ist es natürlich sinnvoll, das auch mit dem Mitarbeiter zu besprechen und zu lösen.
Der Nachteil? Ja gut, kann sein, dass er natürlich auch seine eigene Sichtweise, seine eigene Brille auf dieses Problem hat.

Jochen:          Ja.

Achim:           Was es vielleicht verhindert Lösungen zu schaffen, die einen anderen Ansatz haben, der am Ende vielleicht sogar weitreichender ist. Das könnte ein Nachteil sein.

Jochen:          Könnte das Problem der Abhängigkeit auch ein Nachteil sein?

Achim:           Problem der Abhängigkeit?

Jochen:          Also jeder Mitarbeiter ist im Großen, im Kleinen, oder im kleineren oder größeren Maßstab ja in irgendeiner Form abhängig vom Unternehmen, das heißt, weil dieses Unternehmen zahlt ja sein Gehalt.

Achim:           Ja natürlich. Ja, natürlich. Also insofern, ich weiß worauf du hinauswillst. Klar, also es ist immer die Frage: Frage ich einen Mitarbeiter nach einer Lösung des Problems und wie ehrlich und tatsächlich weitreichend kann diese Antwort sein? Ja, weil am Ende, wie du schon sagst, kann ich nicht die Erwartungshaltung haben, dass ich eine völlig losgelöste Antwort bekomme von eben gewissen Abhängigkeitsstrukturen, nenne ich es mal.

Jochen:          Ich hab dich nicht verstanden, aber hört sich gut an.

Achim:           Ja, ne? Finde ich auch. Also ich kann es dir nochmal erklären.

Jochen:          Deine Antwort von Abhängigkeitsstrukturen bekommen, ok.

Achim:           Abhängigkeitsstrukturen im Sinne von beispielsweise Gehalt.
Ja, also sage ich meinem Chef… um es mal plastisch zu formulieren, es gibt ein Problem, ich geh damit zum Mitarbeiter X, ich frage ihn, „Wie können wir das denn lösen?“ und der sagt mir etwas politisch korrektes, was vielleicht auch zur Lösung beiträgt, denkt aber vielleicht in Wirklichkeit, „Wenn der Chef nicht immer dies und jedes machen würde, was totaler Schwachsinn ist, dann hätten wir dieses Problem gar nicht erst“.

Jochen:          Ja, sehr schön.

Achim:           Ach so, auf den Punkt gebracht. Jetzt hast du es verstanden.

Jochen:          Ja.

Achim:           Das meine ich mit Abhängigkeitsstrukturen.

Jochen:          Ja, der sagt dann zum Beispiel einfach zu sagen: „Achim, das lässt du mal besser, dann klappt das auch.“

Achim:           Richtig, genau. „Wenn du dich nicht immer einmischen würdest, hätten wir dieses Problem gar nicht erst.“
Jetzt ist die Frage, ob ich das tatsächlich zu hören bekomme.

Jochen:          Ja. Je nach Chef, ne? Je nach Chef.

Achim:           Je nach Chef. Also ich hoffe natürlich darauf, dass das so ist, aber selbst in einer recht offenen Kommunikation und in letzter Konsequenz, glaube ich, ist das schwierig.

Jochen:          Ist sich jeder selbst auch der Nächste, ne?

Achim:           Ja.

Jochen:          Also der Mitarbeiter auch, der sagt im Unterbewusstsein vielleicht auch, also: „Schlussendlich geht es am Ende des Tages darum, dass ich mein Geld kriege. Ich werde natürlich nicht unbedingt meine Arbeit aufs Spiel setzen, weil ich das falsche vielleicht sage.“

Achim:           Ja, also da spielen auf jeden Fall eine Reihe von Faktoren natürlich eine Rolle. Das ist eben auch keine gleichberechtige Situation, die man dort hat.

Jochen:          Zweite Möglichkeit wäre ja, dass ich nicht nur einen Mitarbeiter involviere, sondern so etwas wie eine kleine Brainstorming-Gruppe mache, ne? Dass ich zwei, drei Mitarbeiter zusammenhole, von denen ich glaube, dass sie mir behilflich sein könnten und dann sozusagen Brainstorming über das Thema mache. Wäre auch eine Möglichkeit, ne?

Achim:           Das ist sicherlich auch eine Möglichkeit. Also ich meine, da muss man ja auch bei den Problemen unterscheiden. Also sind das sehr spezifische, fachliche Probleme, dann kann es natürlich auch manchmal durchaus sehr sinnvoll sein oder es ist häufig natürlich sehr sinnvoll, das auch mit den entsprechenden Mitarbeitern aus diesem Projekt zu besprechen, ja? Da kann jemand anderes außenstehendes vielleicht gar nicht so gut helfen.

Jochen:          Ok.

Achim:           Oder er kann eben noch einen zusätzlichen Blick reinwerfen, also von oben eben draufgucken.

Jochen:          Ja ok. Gut.

Achim:           Kann auch sehr hilfreich sein.

Jochen:          Verstehe, verstehe.
Das ist natürlich auch einen Möglichkeit, die hilfreich sein kann, aber die Frage ist jetzt, wenn wir jetzt andere Probleme haben, zum Beispiel wir haben Probleme strategischer Natur, dass wir eben sagen: „Ok, treffe ich diese oder jene strategische Entscheidung? Gehe ich weiter in diesen Markt hinein oder investiere ich weiter in dieses Produkt oder gehe ich in ein anderes Thema?“. Und dann ist natürlich die Frage, ob das hilfreich sein kann, das mit den Mitarbeitern zu besprechen, oder ob es da sinnvoll ist auch noch andere Wege zu gehen. Wie würdest du das sehen?

Achim:           Ja, gut. Ich meine, du weißt ja, dass ich da ein großer Freund von bin, gerade wenn es um strategische Fragen geht oder etwas generellere Frage, die vielleicht doch innerhalb des Unternehmens mehr Fragen noch bei den Mitarbeitern aufwerfen würden, als erst einmal Antworten womöglich kommen. Deshalb würde ich mal dazu neigen natürlich mir Personen zu suchen, von denen ich glaube, dass sie mir da einfach helfen können, also sich am besten in die Situation hineinversetzen können. Und das ist für mich natürlich die Gruppe der Unternehmer.

Wenn ich eine unternehmerische Frage habe, dann bespreche ich das am liebsten mit anderen Unternehmern, weil vielleicht hat ja auch jemand schon die Erfahrung gemacht, hat sich mit diesem Problem schon beschäftigt.

Jochen:          Ja?

Achim:           Kann mir dazu eine Lösung geben.

Jochen:          Ok, das heißt, man könnte ja einfach mal einen befreundeten Unternehmer dann anrufen oder sich mit ihm treffen, zum Essen verabreden oder zum Golfen oder zum Segeln.

Achim:           Was auch immer, ja.
Ja, das ist natürlich möglich und das kann auch sehr hilfreich sein. Da ist natürlich, wenn du von einem befreundeten Unternehmer sprichst, natürlich immer so ein bisschen noch eine Restgefahr (also „Gefahr“), wieweit öffne ich mich. Also wenn ich eben befreundet bin, ist das eine Freundschaft, die eben sehr, sehr offen ist, wo man auch sehr, sehr offen mit Problemen, Fehlern etc. umgeht, oder ist das eben eher eine Geschäftsfreundschaft mit einem Unternehmer beispielsweise.
Und das kennt man ja von solchen netten Unternehmertreffen, die es ja auch durchaus auch gibt, die in erster Linie ja eher zum Networking dienen und weniger dazu, sich auszutauschen. Also auszutauschen im Sinne von auch über Probleme zu reden.

Jochen:          Das heißt, worin besteht denn die Gefahr oder was wäre die Gefahr, wenn ich über Probleme reden würde, die du da siehst?

Achim:           Ja, es kommt drauf an.
Also bleiben wir mal bei dem Geschäftsfreund im ersten Step, mit dem ich mich unterhalte, wenn es eben ein Geschäftsfreund ist, das ist ja was anderes als ein Freund.
Und bei einem Geschäftsfreund, mit dem ich ja womöglich sogar Geschäfte mache oder wo zumindest Beziehungen bestehen oder man gleiche andere Geschäftspartner hat, mit denen man Geschäfte macht, ist natürlich immer die Gefahr da, dass man etwas von sich preisgibt, was dann doch nicht nur bei diesem einen Geschäftsfreund womöglich bleibt. Also es ist natürlich eine Vertrauensfrage, wie offen man da eben mit umgehen kann.

Jochen:          Ist es vielleicht so, dass man dann auch Sorge hat, dass vielleicht einfach das Ansehen, was man hat, in bestimmten Kreisen sozusagen dort Schaden trägt oder das Image, oder was?

Achim:           Ja natürlich. Also es ist eben eine Frage, was für eine Art von Freundschaft, wie gesagt, das ist, aber natürlich mache ich mich natürlich ein Stück weit offen.

Jochen:          Ja.

Achim:           Und zeige, dass in meinem Unternehmen eben nicht nur alles toll ist, sondern dass es eben auch Schwierigkeiten, Probleme, Herausforderungen gibt, die nicht alle toll sind und das ist ja in so klassischen Unternehmer-Geschäftsfreunden, Geschäftstreffen meistens eher wenig gefragt.
Also da geht es ja doch eher darum Geschäfte anzubahnen, Kontakte zu knüpfen, Multiplikatoren zu finden, etc. und da sind geschäftliche Schwächen dann eher nicht gefragt, beziehungsweise muten eher dann auch meistens komisch an.

Jochen:          Ist ja auch vielleicht komisch, wenn ich dann mit jemanden spreche, dann über Probleme rede und dann sage: „Ja und so und so und das mache ich“ und der überlegt sich dann zweimal, ob er mich empfiehlt.

Achim:           Ja, klar.

Jochen:          Ne?

Achim:           Das ist immer so, wenn ich in so ein Unternehmertreffen gehe oder so ein Networking, dann erzählt ja jeder, „Mensch, ja, ich bin toll, ich hab ein tolles Unternehmen, kann tolle Dienstleistungen und Produkte anbiete“ und wenn ich natürlich weiß von dem, weil er es mir erzählt hat, dass er irgendwie gerade Lieferschwierigkeiten hat, Qualitätsschwierigkeiten oder was auch immer, die Mitarbeiter weglaufen, frage ich natürlich, „Ok, ist der Mann auch – will ich den weiterempfehlen oder nicht?“

Jochen:          Ja?

Achim:           Und in dem Moment ist es natürlich schon schwierig einfach sich ehrlich und offen auszutauschen – das ist in solchen Kreisen schlicht fast unmöglich.

Jochen:          Ok. Das heißt, ist für bestimme Dinge möglich, die vielleicht nicht an der Oberfläche kratzet. Das heißt, wenn es darum geht zu sagen: „Ich sozusagen bräuchte mal einen Rat, ich brauche das und das, an wen könnte ich mich wenden?“, da würde es dann funktionieren.

Achim:           Ja, sicher.

Jochen:          Also ein Austausch von reinen Informationen sozusagen, ja? Das würde dann funktionieren.

Achim:           Ja. „Wie machst du denn das?“ oder „Machen Sie denn jenes?“, das ist sicherlich was, was geht, aber tatsächlich zu sagen, „Mensch, da ist gerade mal ein Problem und hat jemand diese Erfahrung schon gemacht, wie kann ich das lösen, weil ich weiß jetzt vielleicht auch gerade mal nicht weiter“, also auch diese Offenheit, weil es wird ja eigentlich immer erwartet, auch von Unternehmern, dass er eben immer weiß, was er zu tun hat. Also so sieht es dann nach außen hin aus; man muss immer Stärke zeigen, man weiß genau, was man zu tun hat, sonst ist man ja nicht ein erfolgreicher Unternehmer. Und diese Plattform habe ich dort natürlich nicht.

Jochen:          Ok. Fällt schon mal aus.

Dann würde mir als nächste Möglichkeit einfallen, die klassischen Mastermind-Gruppen, ne?

Achim:           Ja.

Jochen:          Wusstest du übrigens, dass da ein paar Größen der Vergangenheit auch dazugehörten, die Mastermind-Gruppen hatten? Also der Ford war zum Beispiel in einer Mastermind-Gruppe mit dem Edison zusammen.

Achim:           Ach?

Jochen:          Das fand ich sehr, sehr interessant. Da war dann auch noch ein Präsident dabei und ein Reifenhersteller, ich weiß nicht, ob es Firestone war. Ich glaub, es war einer mit V, den Namen habe ich jetzt vergessen. Und die haben sich einmal die Woche getroffen und hatte eine Mastermind-Gruppe.

Achim:           Firestone mit V, ja?

Jochen:          Vanderbilt war es nicht. Ja, Firestone mit V, genau. Das war ja die bekannte Reifenmarke Firestone mit V, genau.

Achim:           Wie auch immer.

Jochen:          Ja, genau. Ja, fand ich sehr interessant.

Achim:           Ja, auf jeden Fall.

Jochen:          Dass das Thema sozusagen schon lange, lange, auch schon sehr früh sozusagen präsent war.

Achim:           Ja. Für alle, die jetzt nicht wissen, was eine Mastermind ist, gibt es, glaube ich, irgendwie Folge, weiß ich nicht, 3 oder 4 oder so.

Jochen:          Ich glaube, es ist Folge 4.

Achim:           Wo wir uns dem Thema widmen.

Jochen:          Genau, wo wir uns dem Thema…

Achim:           Wo vielleicht gut beschrieben ist, was eine Mastermind macht. Aber so ganz grob, dass man ja eben zusammensitzt.

Jochen:          Ja, das ist tatsächlich die Folge 1.

Achim:           Ach, tatsächlich?

Jochen:          Mastermind-Gruppen… das Salz in der Suppe.

Ja, wir hatten ja tatsächlich, wenn wir jetzt zum Thema Fehler auch sprechen, wir hatten angefangen aufzunehmen und dann irgendwann festgestellt, nach mehreren Folgen, dass wir immer wieder Tonprobleme hatten, dass der Ton abgebrochen ist, deswegen haben wir nochmal dann…

Achim:           Stimmt, die ersten Folgen haben wir alle in die Tonne getreten.

Jochen:          Ja, aber das war auch die Empfehlung sozusagen; erstmal irgendwo soundso viel Folgen  machen, in die Tonne treten, nochmal von vorne anfangen.

Achim:           Ja.

Jochen:          Von daher hat das schon gepasst.

Achim:           Das stimmt.

Jochen:          Aber Mastermind-Gruppen, zurück zu dem Thema, ist eine sehr spannende Geschichte. Vielleicht für die Zuschauer, die jetzt noch nicht die Folge 1 gehört haben, einfach mal kurz jetzt die Folge 1 hören.  Nein, Spaß beiseite.

Und man trifft sich in wesentlichen mit einen oder mehreren Personen in regelmäßigen Abständen, um über verschiedene Themen zu sprechen.
Also man kann dieser Mastermind-Gruppe eine bestimmte Struktur geben.

Ich finde es auch interessant, Mastermind-Gruppe, was ich festgestellt habe, auch in den vergangenen Wochen, Monaten, ist quasi ja nur ein Oberbegriff, ne? Dass man sich zusammentut und sozusagen ein wichtiger Punkt ist, dass man sich verpflichtet, dass man auch wirklich dann immer erscheint, dass man sich gegenseitig unterstützt und dass man sich unter Umständen auch Ziele setzt, das kommt immer so ein bisschen auf die Mastermind-Gruppe drauf an.

Man trifft sich dann entweder persönlich oder entsprechend online, per Skype, per Google Hangout, das ist möglich, oder auch telefonisch und dann folgt man einem bestimmten Ablauf, dass jeder entsprechend in der Gruppe dran ist, die kurz berichten, wie letzte Woche war, was für Probleme, was für Herausforderungen es in der letzten Woche gab, was für tolle Dinge passiert sind und dann zu gucken, wo möchte ich hin und wie will ich dort hinkommen.

Das ist ein Format, was man machen kann, aber wo ich ganz spezifisch darauf hinaus möchte ist ein Format, was es ermöglicht genau über diese Problem zu reden, ist zu sagen, einer in der Gruppe oder mehrere Personen in der Gruppe (je nachdem, wie viel Zeit man hat), der kann den sogenannten Hot Seat einnehmen. Also dieser Hot Seat, das ist quasi, ich weiß nicht, ob er in Deutsch Schleudersitz heißt.

Achim:           Naja, heißer Stuhl halt. Ja.

Jochen:          Ja, heißer Stuhl würde er entsprechend heißen.

Achim:           Gab es doch mal eine Serie irgendwann früher.

Jochen:          Ja, heißer Stuhl, genau.
Und dann sozusagen sein Problem kurz beschreiben und dann würde jemand zu diesem  Thema etwas sagen.

Und das interessante ist natürlich, dass, weil jeder, der in der Mastermind-Gruppe ist, eine andere, völlig andere Perspektive darauf hat, sich natürlich auch unterschiedliche Ansatz- und Lösungsmöglichkeiten ergeben, die man hat.
Der eine sagt zum Beispiel: „Ja, setzt dich doch mal hin und überlege dir, wie stellst du dir das in drei Jahren vor“, ne? Das ist immer eines meiner Dinge, die ich gerne, sehr gerne mache. Der andere sagt: „Ja, machst du einen Plan, machst du so und so und so.“ Und so hat jeder sozusagen eine Möglichkeit in petto, wie man so etwas machen könnte.

Und ja, wir haben das ja bei uns letztendlich auch schon sehr oft gemacht, wir haben ja unsere Mastermind-Gruppe, sozusagen unsere feine aber kleine Mastermind-Gruppe zu zweit. Das hat natürlich den Vorteil, dass man sehr intensiv auch über bestimmte Probleme reden kann und der Vorteil einer etwas größeren Gruppe ist dann wiederum, dass man ganz verschiedene Aspekte hat, ne? Dass jeder eine andere Sichtweise auf die Dinge hat.

Achim:           Ja. Richtig.

Jochen:          Das wäre eine Möglichkeit. Mir hat das sehr oft geholfen, um auch eine andere Perspektive auf die Dinge zu bekommen und um sozusagen selber aus diesen eigenen Gedankenkreis so ein bisschen auszusteigen, bei dieser Angelegenheit.

Achim:           Ja, da bin ich vollkommen bei dir. Also das hat sich auch für mich, muss ich sagen, nach langen Jahren doch als das mit sinnvollste Instrument herausgestellt. Also ich bin ja nun auch schon ein paar Jährchen Unternehmer, also ziemlich genau 20 mittlerweile.

Jochen:          Oh, 20 Jahre?

Achim:           Ja, sozusagen schon fast Silberhochzeit demnächst.
Und ja, das war immer ein Thema für mich: Mit wem tausche ich mich eigentlich aus?
Also Freunde, Familie, Partner; das sind ja immer so klassische Ansprechpartner, die man hat, gerade für jetzt auch wie etwas, vielleicht nicht alltägliche Probleme, die man im Unternehmen hat, sondern vielleicht auch die entscheidenden, wenn man tatsächlich vor großen Herausforderungen steht, großen Umbrüchen steht oder sich irgendwie entscheiden muss, was macht man. Und alle wollen einem natürlich helfen, aber strenggenommen habe ich immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die das zwar nach bestem Wissen und Gewissen versucht haben, aber häufig doch meine Punkte nicht so hundertprozentig nachvollziehen konnten, was ja auch verständlich ist, weil sie eben nicht in meiner Rolle gesteckt haben als Unternehmer. Und erst im Austausch mit anderen Unternehmern, was am Anfang auch nicht ganz leicht war, weil das hatten wir vorhin gerade schon, dieses Problem: Öffne ich mich überhaupt? Also bei so klassischen Networking -Veranstaltungen.

Denn wo lernt man auch Unternehmer kennen? Das ist ja die Frage. Also in meinem Fall beispielsweise kannte jetzt in meinem Umfeld nicht so wahnsinnig viele und habe das auch häufig vermisst.

Jochen:          Ja.

Achim:           Dass ich mich eben nicht austauschen konnte und wenn ich Unternehmer kannte, dann war es eher so diese Networking-Schiene: „Ja, ich bin erfolgreich, ich hab es geschafft und weiß ich nicht, was auch immer“, was zwar ganz nett ist, aber letztendlich mich nicht wirklich weitergebracht hat.

Jochen:          Ok.

Achim:           Naja.

Jochen:          Ich finde auch ein sehr schönes Beispiel, was mir vor sehr, sehr viele Jahre über den Weg gelaufen ist: In den ersten Jahren sozusagen man hat eine Idee und dann ist man zu Bekannten, Freunden gegangen und hat gesagt: „Sage mal, was hältst du davon?“

Achim:           Ja, ja. Klar.

Jochen:          Und dann haben die gesagt, „Ja, finde ich gut“ oder „Finde ich nicht so gut“ und dass man dann gesagt hat, „Ja, das ist prima, das mache ich“ oder „Naja, die finden das nicht so gut, naja, dann mache ich das eben nicht“, ne?
Und der Hintergrund ist ja da einfach, dass das ja gar nicht die Zielgruppe ist in dem Fall, das heißt, letztendlich ist es egal, was die sagen, ne? Aber man macht sozusagen seine Entscheidung, ob man das jetzt weiterverfolgt oder nicht, davon abhängig von dieser Gruppe, die aber letztendlich gar nicht relevant ist, ne?

Klar, gibt es manchmal so vielleicht gute Ansätze, weil natürlich es menschelt überall und so aus einem gesunden Menschenverstand heraus zu sagen: „Ne, das würde so keinen Sinn machen“. Aber wenn es zum Beispiel um die Frage geht, ob jemand etwas braucht, ein Produkt braucht, dann kann man das nur aus der Warte beantworten, aus jemandes Sicht, der auch tatsächlich zur Zielgruppe gehört. Als Beispiel.

Achim:           Das stimmt, ja. Wobei er jetzt nicht zwangsläufig Unternehmer sein muss, aber das ist einfach die Zielgruppe Unternehmer, ne?

Jochen:          Ne, muss er jetzt nicht zwangsläufig sein, das stimmt.

Ja, gut. Also Mastermind-Gruppe hatten wir sozusagen als eine Variante mit in die Möglichkeit Probleme zu lösen aufgenommen.

Hilfreich kann natürlich auch sein, ich sage mal, man geht immer mit so einer Situation natürlich schwer um, das heißt, man hat irgendwo ein Problem, mit dem man sich beschäftigt und dann hast du gesagt, Google ist eine Möglichkeit.
Für mich ist auch eine gute Möglichkeit zu gucken, wer hat da was drüber geschrieben, wer hat darüber sich geäußert? Gibt es einen Autor dazu, der sich damit beschäftigt hat? Gibt es Videos dazu, gibt es Podcasts zum Beispiel dazu? Auch ein interessantes Thema, finde ich, dass man sich darüber nochmal schlau macht.

Und was natürlich hilfreich sein kann, wenn es jemanden gibt, der spezialisiert darauf ist, zu überlegen, ob man bei demjenigen halt nicht auch ein Coaching macht, ne? Kann auch durchaus sinnvoll sei zusagen: „Der hat zum Beispiel sich um dieses und jenes Thema gekümmert, aha, könnte ich zum Beispiel machen.“

Aber was gibt es noch für Möglichkeiten, Achim, was haben wir noch auf der Uhr? Was gäbe es noch, was können wir noch tun mit unserem Problem?

Achim:           Ja, also da gibt’s natürlich eine ganze Menge.
Du hast schon gerade gesagt, Literatur kann helfen. Es können auch Seminare natürlich helfen für verschiedenste Themen, ja?

Da gibt es ja so einige, die machen ganz viel – also ich kenne Unternehmer, die besuchen sowas nie, das ist auch spannend. Die besuchen nie irgendwelche Seminare, zu welchem Thema auch immer, und es gibt wieder andere, die sich im Jahr tatsächlich von vornerein ein Budget festgelegt haben und sagen: „Ok, ich gehe dieses Jahr zu X Seminaren“ – was weiß ich, fünf oder sechs oder so.

Jochen:          Ja.

Achim:           Und gut, ob es jetzt irgendwie die Quantität nun zwangsläufig  macht, das ist eine Frage, aber insgesamt finde ich es doch interessant.
Und das ist übrigens die Minderheit, die das tun; es ist die Mehrheit, wenn man sie fragt, „Wie viel Budget hast du denn für deine eigene Weiterbildung eingeplant im nächsten Jahr in deinem Unternehmen, also für die Unternehmerweiterbildung?“, wo meistens die Zahl 0 erstmal auftaucht.

Jochen:          Das ist interessant.

Achim:           Das finde ich auch interessant.

Jochen:          Das finde ich sehr, sehr, sehr interessant. Das sollten wir uns nochmal notieren, Achim.

Achim:           Ja, ist vielleicht nochmal sogar ein separates Thema.
Ich muss allerdings auch gestehen, dass mir das früher auch so ging, hatte ich früher auch nie auf der Uhr.
Musste ich erst darauf gebracht werden, dass mir jemand gesagt hat: „Naja, das ist doch spannend, dass du in alles Mögliche investiert, du investierst in Mitarbeiter, in keine Ahnung, Büroräume, in Technik, in alles Mögliche, aber in dich selbst, als Kopf des Unternehmens, investierst du nicht.“

Jochen:          Ja, aber das ist so ein bisschen wie diese Geschichte, wenn man jetzt Menschen fragt: „Wie viel Geld investierst du jedes Jahr in deine Gesundheit?“

Achim:           Jaja, das geht in diese Richtung.

Jochen:          Ja.

Achim:           Also darüber bin ich da auch drangekommen, ehrlich gesagt.

Jochen:          Ja?

Achim:           Also weil man dann also auch für gesundheitliche Dinge, gerade wenn das dann irgendwie nicht von der Krankenkrasse bezahlt wird oder so, man gerne sagt: „So, ach mach ich dann nicht“, was natürlich… also abgesehen davon, dass das finanziell jetzt ziemlich blödsinnig ist, denn wer nicht in die eigene Gesundheit investiert, in was dann?

Jochen:          Ja, in den neuen Fernseher zum Beispiel.

Achim:           Zum Beispiel, kann man auch machen.

Jochen:          Ja, das ist dann  einfacher, weil man zum Beispiel sagt: „Ok, da sehe ich, was ich kaufe“.

Achim:           Ja, das ist auch gelernter, weil frage mal irgendwelche Menschen: „Wie viel gibst du jedes Jahr (also auch jetzt unabhängig von Unternehmern) für deine eigene Weiterentwicklung, Gesundheit oder ähnliches aus?“
Also wie viele haben tatsächlich ein Budget und sei es für die Massage, fürs Wellness, fürs weiß ich nicht und sagen: „Ok, ich gebe dieses Jahr 2000 Euro dafür aus oder so.“

Jochen:          Ja.

Achim:           Also da wird lieber das letzte Hemd für einen Urlaub –  kann ja auch, ein Urlaub kann das ja auch sein, was weiß ich, und das ist eigentlich das einzig Anerkannte so, was normal ist (für den Urlaub was auszugeben), weil da tut man ja was für sich sicherlich auch dann, also hoffentlich, aber alles darüber hinaus ist eigentlich nicht der Fall, ja?

Aber um mal kurz zurück zu den Unternehmern vielleicht zu kommen: Du hast ja schon gesagt, also mit der Mastermind, das ist, gerade wenn es um unternehmerische Probleme geht, daher kommen wir ja, ist das natürlich eine gute Möglichkeit und was ich ja schon seit einigen Jahren immer wieder mache, ist, dass ich mich mit anderen Unternehmern treffe tatsächlich. Ja und zwar ein ganzes Wochenende.

Jochen:          Ein ganzes Wochenende?

Achim:           Ein ganzes Wochenende, richtig.

Jochen:          Also richtig so Freitag, Samstag, Sonntag?

Achim:           Ja, das geht häufig Freitagnachmittag los und dann den kompletten, also Freitagabend, Samstag komplett bis Sonntagabend.

Jochen:          Cool.

Achim:           Ein ganz kleiner Kreis, nur acht Unternehmer maximal.

Jochen:          Ok.

Achim:           Und wir uns tatsächlich darüber austauschen, auch beispielsweise in Form eines heißen Stuhls, wo jeder draufsitzt, seine Themen reingibt und alle anderen darauf rumdenken, wo man vielleicht auch mal eine Expertenmeinung dazu holt oder ähnliches. Wo es im Prinzip darum geht eben, dass es ermöglicht eine Atmosphäre, wo es ermöglicht eben von anderen Unternehmern zu lernen und selbst eben auch sein Wissen weiterzugeben. Und das eben in einer Atmosphäre, wo es A) keinen Wettbewerb gibt und wo es eben auch nicht irgendwelche befreundeten Unternehmer sind, sondern teilweise, das ist auch ganz erstaunlich, ist es am besten anzufangen mit Unternehmern, die man gar nicht kennt.

Jochen:          Interessant. Und wahrscheinlich ist es auch so, dass man da dann auch die Unternehmer qualifiziert, dass die ungefähr, sage ich  mal, auch ein Unternehmen haben, was im gleichen Niveau ist, ne? Ist ja auch wichtig.

Achim:           Das ist natürlich ganz wichtig, also wenn man das macht.
Also meine, ich mach das ja in sogenannten Unternehmer Camps und da ist also die eine Bedingung, dass mindestens fünf Jahre Unternehmererfahrungen da sind und dann gibt’s auch nochmal eine Staffelung; ist das eher ein Selbstständigen Camp, oder ist das eher ein klassisches Unternehmer Camp, weil eben viele da sind, die eine Reihe von Angestellten haben?

Jochen:          Wie viele Angestellte muss ich da mindestens haben?

Achim:           Ja, es gibt nicht die klassische Mindestanzahl, weil mittlerweile, du weißt es ja selber, durch auch virtuell Angestellte und ähnlichen weicht sich das so ein bisschen auf.
Also früher hätte ich gesagt, also mindestens fünf Angestellte als Minimum und mittlerweile würde ich das ein bisschen anders definieren.

Früher habe ich immer gesagt die 3×5-Regel, also sprich: Mindestens fünf Mitarbeiter, mindestens fünf Jahre Unternehmererfahrung und mindestens 500,000 Euro Umsatz.

Jochen:          Ja, das hört sich aber gut an, oder?

Achim:           Das hört sich gut an. Ja, fand ich auch gut. Wollte ich einmal die 3×10-Regel nehmen, um das ein bisschen größer zu machen, hab aber festgestellt, dass diese Regel macht nur bedingt Sinn.

Jochen:          Ok.

Achim:           Weil es eben auch Unternehmer gibt, die ich kennengelernt habe, eben in diesen Unternehmer Camps, die von mir aus kleiner sind, aber wahnsinnig agil in dem, was sie tun und wahnsinnig viel dazu beitragen können, also macht eine starre Regelung eigentlich keinen Sinn.

Jochen:          Ok.

Achim:           Aber das ist eine Erfahrung, die ich eben gesammelt habe, die sehr, sehr sinnvoll ist, was ich jetzt seit auch über zwei Jahren selbst regelmäßig nutze, jeweils Quartalsweise, ein Wochenende. Einmal im Jahr geht es natürlich nach Mallorca, klar.

Jochen:          Und ihr habt da auf Mallorca so ein Unternehmer Camp direkt, wo man teilnehmen kann?

Achim:           Ja, das gibt’s auch. Ja, ja. Also je nachdem, wenn Plätze frei sind, aber wer sich dafür interessiert – jetzt kommt mein Werbeblock zur Abwechslung mal.

Jochen:          Ja?

Achim:           Kann sich natürlich bei Unternehmercamp.de gerne mal darüber informieren.

Jochen:          Ja? www.unternehmercamp.de  – mit C geschrieben, ne?

Achim:           Genau und ohne Bindestrich.

Jochen:          Ohne Bindestrich?

Achim:           Bei mir gibt es keine Bindestriche.

Jochen:          Super.

Achim:           Genau.

Jochen:          Unternehmercamp.de  – genau.

Achim:           Genau.

Jochen:          Ganz einfach zu merken, ne?

Achim:           Und wer da Kontakt aufnehmen möchte, Fragen hat, der soll sich gerne an mich wenden.

Ich halte das also für eine wahnsinnig schöne Sache und es hat mich wahnsinnig weitergebracht und alle, die da beteiligt sind auch.
Muss natürlich jeder für sich selber wissen, was er da bevorzugt, aber das ist für mich so die Königsdisziplin, wenn ich wirklich auch Themen habe, die für mich wichtig sind als Unternehmer und wo ich, bevor ich eine Entscheidung treffe, einfach gerne die Erfahrung von anderen Unternehmern gerne hätte und in so einer Runde habe ich halt mal so 50 bis 100 Jahre Unternehmererfahrung, deshalb ist es für mich sehr wertvoll.

Jochen:          Das ist eine Menge – dann sind hier alle über…

Achim:           Ne, einige haben auch früh angefangen.

Jochen:          Ja, cool. Ich würde sagen, wollen wir es nochmal zusammenfassen?

Achim:           Wollen wir oder soll ich, oder wie?

Jochen:          Ja, wie du möchtest. Wir können das auch zusammen oder du.

Achim:           Wir können das auch zusammenmache. Also ich kann ja mal anfangen.

Jochen:          Ich glaub, du bist der Spezialist dafür, glaube ich, in dem Fall.

Achim:           Naja, das weiß ich nicht, aber ich kann ja mal anfangen.

Also, was haben wir denn? Also klar, mit Problemen, was tun wir? Die einen können wir aussitzen vielleicht, das muss man sich natürlich genauer anschauen. Eine Möglichkeit, die, die sich von alleine erledigen.

Mitarbeiter befragen, durchaus auch eine Option. Google – es kann eine Option sein; ist meistens eine nicht ganz so genaue, aber gibt zumindest erstmal erste Hinweise.
Dann würde ich sagen, ganz klar auch Literatur, Fachliteratur, Seminare.

In dem Zusammenhang vielleicht auch tatsächlich – Übrigens: Menschen, die Fachliteratur geschrieben haben, freuen sich auch total, wenn man die direkt kontaktiert.

Jochen:          Absolut. – Da war es wieder.

Achim:           Da war es wieder, ja.
Ist so! Weil man denkt ja immer: „Oh, die haben ein Buch geschrieben, die wollen bestimmt nicht gestört werden“, aber meine Erfahrung ist, dass sie durchaus dankbar sind und auch froh sind ihre Erfahrung weiterzugeben. Das nur mal an der Stelle.

Ja und dann geht es weiter zu Mastermind-Gruppen, ein bisschen eben zu sogenannten Unternehmer Camps, die man eben entweder alleine organisieren kann oder auch Hilfe in Anspruch nehmen kann, durch mich beispielsweise.

Ja, das sind Möglichkeiten und meines Erachtens auch alles sehr hilfreiche Möglichkeiten.

Und welche Richtung die richtige ist kommt, meines Erachtens, auch so ein bisschen darauf an: Welche Art von Problem habe ich? Also wie groß oder klein ist es? Wer ist geeignet dafür, um dieses Problem, um mich dabei zu unterstützen dieses Problem zu lösen.

Jochen:          Ja, wunderbar.

Achim:           Habe ich das einigermaßen zusammengefasst?

Jochen:          Das ist super zusammengefasst. Mir wären jetzt noch die Coaches, die Podcasts und die Videos eingefallen.

Achim:           Ja, Entschuldigung.

Jochen:          Aber das passt dann soweit, denke ich.

Mein neues Buch „80/20 Outsourcing“ erscheint demnächst.

– Was interessiert Dich?
– Was sind Deine dringlichsten Fragen zum Thema?

Mach mit unter: www.der-glueckliche-Unternehmer.de/team und erhalte als erster neue Entwürfe, neue Kapitel und spannende Einblicke.

Ja, Achim, da bleibt uns nur auf Wiedersehen zu sagen, euch da draußen viel Erfolg mit euren Problemen zu wünschen, ja? Also mit euren Problemen, Herausforderungen und denen, die man aussitzen kann.
Und wir freuen uns auf die nächste Woche.

Achim:           Ja, so sieht’s aus. Bis dahin.

Jochen:          Und denkt daran: Ihr habt das Recht glücklich zu sein!